Klingler Flashcards

1
Q

Was ist ein Phylum (Stamm)? Wie viele gibt es davon ungefähr? Und wie viele kennen Sie
mit Namen?

A

Ein Stamm ist eine systematische Rangstufe, deren Baupläne sich von denen anderer Stämme
so fundamental unterscheiden, dass eine verwandtschaftliche Beziehung nicht mehr offensichtlich
ist. Bei den Eukaryoten liegt der Stamm als Rangstufe zwischen dem Reich und
der Klasse. Zurzeit werden 35 Stämme unterschieden.

Porifera Placozoa Ctenophora Cnidaria
Nematoda Plathelminthes Annelida Mollusca
Onchyophora Tardigrada Arthropoda Brachiopoda
Bryozoa Hemichordata Echinodermata Chordata

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Wie alt ist die Erde?

A

4,65 Mrd. Jahre

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Ab wann lassen sich vielzellige Tiere als Fossilien nachweisen?

A

565 Mio. Jahre

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welchen ungefähren Zeitraum umfasst das Kambrium?

A

540 bis 485 Mio. Jahre

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie unterscheidet sich die Ediacara-Fauna von der des Kambriums? Beschreiben Sie
jeweils zwei Formen!

A

Während sich die Vertreter der (jüngeren) kambrischen Fauna bereits heute noch lebenden
Stämmen zuordnen lassen, scheinen die Fossilien der (älteren) Ediacara-Fauna mit keinen der
heute lebenden Stämme näher verwandt zu sein.

Ediacarium: Dickinsonia (Systematik unsicher), Tribrachidium (Systematik unsicher)

Kambrium: Trilobit (Stamm: Arthropoda), Pikaia (Stamm: Chordata)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was besagt die „Empty barrel hypothesis“, was die „Slow fuse hypothesis“? Welches
Argument wird molekulargenetisch gestützt?

A

Empty-Barrel-Hypothese
Annahme: Die ersten Vielzeller fanden eine
„leere Welt“ mit einer Vielzahl ungenutzter
Möglichkeiten (Nischen) vor, wodurch es zu
einer schnellen Radiation kam.

Slow-Fuse-Hypothese
Annahme: Die heutigen Tierstämme entwickelten
sich bereits im Ediacarium (oder sogar
im Kryptogenium); wohingegen der
Fossilienbericht erst nach Ausbildung von
Hartteilen (Kalk, Kieselsäure etc.) im Kambrium
einsetzt.
Molekulargenetisch gestützt!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche charakteristischen Strukturen fehlen den Schwämmen?

A

Schwämme haben keine Epithelien, keine Nervenzellen, keine Muskelzellen und keinen Darm.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Skizzieren Sie eine Choanozyte, wie ist deren deutscher Name? Beschreiben Sie, wie
diese Zellen Mikroplankton fangen!

A

Kragengeißelzelle
Kragen stellt Reuse aus Mikrovilli dar; Flagelle erzeugt Wasserstrom,
der Nahrungspartikel zur Zelle hin ansaugt. Diese
bleiben am Schleimsaum hängen und werden infolgedessen
phagocytiert.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Zelltypen kennen Sie bei Schwämmen? Welche Zellen üben dabei Funktionen
aus, die bei höheren Tieren von Darm, Blutgefäßen, Kiemen und Gonaden ausgeübt werden?

A
Archaeocyten:
Amoeboide, totipotente Zellen, die wie
Stammzellen fungieren, aber auch Aufgaben
wie Verdauung und Nahrungstransport
übernehmen. Sie transportieren auch
Spermien zu den Eizellen.
Lophocyten:
Produzieren Spongin; kollagen-ähnliches
Bindegewebe.
Porocyten:
Kanalzellen, die Wasser ins Innere leiten
können (Kiemen)
Oocyten / Spermatocyten
Eizellen / Spermien
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Wie schützen sich Schwämme vor dem Gefressen werden? Nennen Sie mindestens zwei
Strategien!

A
Einlagerung Skelettnadeln (Spiculae) aus Kalk oder Kieselsäure in das Spongin-Skelett
Einlagerung toxischer Metabolite.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Große Schwämme bilden intern komplizierte Netzwerke von Kanälen und Filterkammern.
Warum?

A

Eine hohe Kanaldichte bedeutet eine Oberflächenvergrößerung, wodurch eine effektivere Aufnahme
von Nahrungspartikeln und Wasser möglich wird.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Welche Skelettsubstanzten von Schwämmen kennen Sie und bei welchen Klassen kommen
sie jeweils vor?

A

Calciumcarbonat (CaCO3) Kalkschwämme (Klasse Calcarea)
Kieselsäure (SiO2) Glasschwämme (Hexactinellida), Hornschwämme
(Demospongiae)
Spongin (Protein, kollagenähnlich) Hornschwämme

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Warum werden die Schwämme auch als „Parazoa“ bezeichnet?

A

griechisch para = bei, neben, entlang. Das veraltete und ungültige Taxon Parazoa („Gewebelose“)
umfasste Tiere, die sich durch das Fehlen von Nerven-, Muskel- und Epithelzellen sowie das Fehlen
von Organen. Umfasste Schwämme und Trichoplax adherens.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Haben Schwämme ein Mesoderm?

A

Nein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Beschreiben Sie ein mögliches Evolutionsszenario, wie Schwämme aus Einzellern entstanden
sein könnten! Welche Einzeller kämen dafür infrage und warum?

A

Choanoflagellaten lassen sich als morphologisch homolog den Kragengeißelzellen der
Schwämme beschreiben, was auch molekulargenetisch gestützt wird.
Die Evolution der Schwämme kann als Koloniebildung von Choanoflagellaten begriffen werden,
mit nachfolgender Spezialisierung einiger Zellen zu Archaeozyten, Lophoctyen etc.
Choanoflagellaten haben bis heute Tendenzen zur Koloniebildung.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Welche Klassen von Schwämmen kennen Sie? Nennen Sie mindestens drei!

A

Kieselschwämme (Calcarea)
Glasschwämme (Hexactinellida)
Hornschwämme (Demospongiae)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Welche Hypothese wird mit der Existenz von Trichoplax adherens gestützt und warum?
Erklären Sie besagte Hypothese!

A

Gastraea-Hypothese von Haeckel zum Ursprung der Metazoa aus begeißelten Protozoa.
Haeckel beschreibt die Entstehung der Blastula als Einstülpung einer Epithelzellschicht ins Körperinnere
(Entdoderm). Trichoplax entspricht dem Zwischenstadium, das zwar bereits Epithelzellen an
der Ventralseite hat, aber damit durch Umschließung potenzieller Nahrung nur einen temporären
Gastralraum bildet.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Welcher Zelltyp tritt bei Trichoplax im Gegensatz zu den Porifera erstmals auf?

A

Epithelzellen (Drüsenzellen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Welche Stämme werden auch unter dem Taxon „Radiata“ zusammengefasst?

A

Unter diesem Taxon werden traditionell die Nesseltiere (Cnidaria) und Rippenquallen (Ctenophora)
zusammengefasst. Nach heutigem Stand wird das Taxon aber molekulargenetisch nicht mehr gestützt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Welcher wichtige Gewebetyp kommt bei den Cnidaria und Ctenophora erstmals vor?

A

Epithelgewebe, Muskelgewebe, Nervengewebe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Was sind die anatomischen Korrelate von Sinnesleistungen, Informationsverarbeitung,
Nährstoffverteilung und Lokomotion bei Cnidariern?

A

Sinnesleistungen
Bei Polypen Chemo-, Mechano- und/oder Photorezeptoren als
Tast-, „Geschmacks-„ und Sehsinn möglich. Bei Medusen und
den aktiv schwimmenden Würfelquallen treten anstelle von Photorezeptoren
Napfaugen oder einfache Linsenaugen auf.

Informationsverarbeitung
Bei Polypen einheitliche, diffuse Nervensysteme. Bei Medusen/
Quallen: Ektodermaler Plexus und sekundärer Nervenplexus,
der die Muskulatur anspricht und Schwimmbewegungen
steuert (Vorläuferstruktur eines Gehirns).

Nährstoffverteilung Gastrovaskulärsystem mit gastrodermalen Zilien, die Nährstoffe
transportieren und durchmischen.

Lokomotion Epidermale Längsmuskelfasern, gastrodermale Ringmuskelfasern
erlauben Bewegung von Tentakeln.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Hat Hydra ein Mesoderm?

A

Nein.

Sowohl Cnidaria als auch Ctenophora sind diploblastisch aufgebaut, ein Mesoderm fehlt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Beschreiben Sie den Generationswechsel eines Scyphozoen, geben Sie an, welche Generationen
haploid, welche diploid sind, und wo jeweils sexuelle bzw. vegetative Vermehrung
stattfindet! Welche Generation ist dominierend?

A

Dominate Generation ist die Meduse. Alle Stadien sind diploid, nur Eizellen und Spermien (von
Medusen produziert) sind haploid. Vegetative Vermehrung entspricht der Abschnürung (Knospung)
von Medusen aus der Strobila; sexuelle Vermehrung erfolgt durch die Medusen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Die Nährstoffe im Gastralraum von Cnidariern werden durch Zillen vermischt und transportiert,
wodurch die Tiere in ihrer Größenzunahme limitiert werden. Welche beiden Lösungen
haben Cnidarier-Polypen gefunden, um dieser Beschränkung zu entgehen? Wie
verhält es sich bei Medusen/Quallen?

A

Lösungsansatz 1: Septierung des Gastralraumes, wodurch
kleinere Teilräume gebildet werden. In diesen sind
die Strömungsgeschwindigkeiten, die durch Zilienbewegung
hervorgerufen werden können, dann wieder ausreichend
hoch um Resorption/Durchmischung gewährleisten zu können.
(= Allometrisches Wachstum. D. h. die Morphologie
ändert sich).
Lösungsansatz 2: Koloniebildung, wobei die einzelnen
Polypen durch ihr Gastrovaskulärsystem miteinander verbunden
bleiben. (= Isometrisches Wachstum. D. h. die
Morphologie ändert sich nicht).
Bei Medusen / Quallen: Durch die Schwimmbewegungen mittels Längs- und Quermuskulator werden
auch die Nährstoffe im Gastralraum in Bewegung gebracht. Daher sind bei ihnen keine zusätzlichen
Anpassungen notwendig.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Beschreiben Sie die hochentwickelten Sinnesorgane der Cubozoa! In welcher Beziehung stehen diese Sinnesorgane zu ihrem Lebensraum (Mangrovensümpfe)?
Cubozoa haben Rhopalien (Rand-Sinnesorgane) und hochentwickelte (Napf)augen. Die Augen machen den Quallen ein Navigieren durch das Wurzellabyrinth möglich. Cubozoa sind aktive Räuber, eine Lebensweise, die das Vorhandensein von Augen voraussetzt.
26
Woraus besteht typischerweise das Exoskelett eines Hydrozoen, woraus das Endoskelett einer Hornkoralle?
Exoskelett der Hydrozoa Chitin | Endoskelett der Hornkorallen Kollagen (Horn)
27
Nennen Sie vier Klassen der Cnidaria und beschreiben Sie die wichtigsten Merkmale!
``` Hydrozoa: - Polypengeneration dominant - Meist marin - Häufig polymorphe Kolonien (Staatsquallen) - Sessile Formen bilden Korallen ``` Anthozoa „Blumentiere“ - Medusengeneration fehlt - Nur marin - Solitär oder Kolonien - Riffbildner Cubozoa Würfelquallen ``` - Schirm mehr oder weniger würfelförmig (Name) - Marin, wenige Arten - 4 Randsinnesorgane, hochentwickelte Augen - Hochgiftige Arten (Seewespe) ``` Scyphozoa Schirm- oder Scheibenquallen - Große Medusen, kleine Polypen - Strobilation (Medusen entstehen durch terminale Abschnürung aus einer Strobila) - Polypen mit 4 Septen.
28
Cnidarier-Kolonien bestehen oft aus spezialisierten Polypen, von denen aber nur ein Typ Nahrung aufnimmt. Welches Organsystem verbindet die Einzeltiere, und wie erfolgt der Nährstofftransport von Nährpolyp zu den übrigen Tieren? Welche anderen spezialisierten Polypentypen kennen Sie?
Die Nahrungsaufnahme erfolgt durch Fresspolypen. Die Kolonie ist durch ein gemeinsames Gastrovaskulärsystem miteinander verbunden, wodurch der Nährstofftransport und –austausch gewährleistet wird. Weitere Polypenarten: Geschlechtspolypen und Wehrpolypen.
29
Cnidarier heißen zu Deutsch Nesseltiere. Was sind Nematocyten und Nematocysten? Welche beiden Mechanismen können eine Nematocyte dazu stimulieren, die Nematocyste „explodieren“ zu lassen?
Nematocyste = Cnide = Nesselkapsel; intrazelluläre Struktur in der Nesselzelle (Nematozyte). Nematocyte = Nesselzelle mit fertig ausgebildeter Nesselkapsel. Nematocysten können entweder durch direkte Berührung oder durch einen Sinnesreiz benachbarter Zellen zur Explosion gebracht werden.
30
Was sind „diploblastische“ und „triploblastische“ Tiere?
Diploblasten Tiere, deren Strukturen sich von zwei Keimblättern ableiten (Entoderm, Ektoderm) Triploblasten Tiere, deren Morphologie sich aus drei Keimblättern (Ento-, Ekto- und Mesoderm) ableiten. Tiere mit Mesoderm haben ein primär ein Coelom (Leibeshöhle), wenn diese, wie bspw. bei den Nematoda nicht wieder zurückgebildet wurde.
31
Beschreiben Sie Aufbau und Funktion der einzelnen Körperstrukturen eines Cnidariers (Polyp und Qualle):
Die elastische Mesogloea ist Antagonist der Ringmuskulatur. Diese kann sich ruckartig zusammenziehen, und dadurch einen Rückstoß erzeugen (Medusen). Gastrovaskulärsystem gewährleistet Nahrungs- und Wassertransport, sowie Verdauung und Resorption von Nahrung, Ausscheidung von Abfallstoffen. Epidermis und Gastrodermis sind Epithelzellen mit Gürteldesmosomen.
32
Wie funktioniert die Fortbewegung bei Quallen (Scyphozoa), wie bei den Rippenquallen?
Cnidaria: Rückstoßprinzip durch Kontraktion der Ringmuskulatur Ctenophora: Passives Treibenlassen, lediglich Bewegung mi aktivem Ruderschlag durch Bewegung der Rippenplatten möglich.
33
Was sind strobolierende Scyphozoen-Polypen?
Unter Strobilation wird das Abschnüren von Medusen aus Strobila verstanden. Die primär abgeschnürte Meduse wird zu diesem Zeitpunkt als Ephyra-Larve bezeichnet. Sie wächst sich zur adulten, geschlechtsreifen Meduse aus. Siehe Frage 25!
34
Was für „photosynthetisch aktive Tiere“ kennen Sie? Wodurch ist dies möglich?
Anthozoen („Blumentiere“) können durch Symbiosen mit Algen (Zooxanthellen) auf deren Photosynthese- Produkte als Nahrungsergänzung zurückgreifen.
35
Vergleichen Sie Ctenophora und Cnidaria aufgrund folgender Begriffe miteinander: Fortbewegung, Gastrovaskulärsystem, Tentakel- Fangmechanismus, Generationszyklus, phylogenetische Stellung.
``` Cnidaria (Nesseltiere) Ctenophora (Rippenquallen) Fortbewegung: Kontraktion Ringmuskulatur / Mesogloea: Rückstoßprinzip Fortbewegung: Treibenlassen / Aktive Ruderbewegung mit Rippenplatten Gastrovaskulärsystem Gastralraum, eine Öffnung Gastrovaskulärsystem Durchgängiger Darm mit Mund- und Afteröffnung Tentakel-Fangmechanismus Tentakeln mit Nesselzellen Tentakel-Fangmechanismus Tentakel mit Klebzellen Generationszyklus Kein Generationswechsel, Jungtiere Miniaturversionen der Adulten! ```
36
Wie unterscheiden sich Staatsquallen (Siphonophona) von den eigentlichen Quallen?
Staatsquallen sind Kolonien aus verschiedenen spezialisierten Polypen; „Eigentliche Quallen“ sind einzelne Tiere.
37
Aus welchem Tier wurde das „grün fluoreszierende Protein“ (GFP) isoliert?
Aequorea victoria | Hydrozoen-Art
38
Steinkorallen sind wichtige Riffbildner. Warum machen die das?
- Korallenstein bildet Refugium für die Tiere (Rückzugsmöglichkeit in eingesenkten Fuß) - Befestigung am Substrat (Meeresströmung!) - Exponierte Lage erhöht Effektivität des Nahrungserwerbs (Plankton) - Dasein in einer Kolonie schützt das einzelne Individuum relativ gut vor dem Gefressenwerden.
39
Wie funktionieren die „Nesseln“ (Cniden) der Cnidarier?
Zeichnung bei Frage 31. Die Nematocysten stehen unter Druck, bei Berührung oder Sinnesreiz wird die Nematocyste aufgesprengt (entweder infolge Überdrucks oder durch Coulomb-Kräfte) und der Nesselschlauch mit dem Widerhaken tief in den Körper des Opfers katapultiert.
40
Wie fangen Rippenquallen ihre Beute? Nennen Sie zwei verschiedene Mechanismen!
Methode 1: Mit Klebzellen an Tentakeln wird Beute aktiv gefangen (schwimmt zufällig vorbei); diese wird dann in den Mund befördert und verdaut. Methode 2: Mit Klebezellen auf Tentillen, die sich an der Mundseite des Körpers befinden, wird vorbeischwimmendes Plankton festgehalten (passiv). Die Tentillen fördern die gefangene Nahrung zur Mundöffnung.
41
44. Durch welche Besonderheiten zeichnen sich Nematoden-Spermien aus?
Amöboide Zellen, denen das Flagellum fehlt. Amöboide Fortbewegung durch Lamillopodien.
42
Beschreiben bzw. vergleichen Sie die Fortbewegung eines Regenwurms (Annelida, Oligochaeta) mit der eines Nematoden. Worin unterscheiden sich die „Skelette“ dieser Tiere voneinander, und weswegen braucht der Fadenwurm keine Ringmuskulatur?
Fortbewegung Nematoda: 3 antagonistisch wirkende Längsmuskel-Systeme gegen Hydroskelett (Körperflüssigkeit steht unter erhöhtem Druck). Bewegung schlängelnd, Körperkrümmung in der dorsoventralen Ebene. Fortbewegung Annelida: Sowohl Quer- als auch Längsmuskulatur. Durch Aktivierung der Längsmuskeln zieht sich der Wurm zusammen, Quermuskeln strecken ihn. Dadurch zeiht und schiebt sich der Wurm vorwärts.
43
Manche Nematoden-Spezialisten glauben, dass noch hunderttausende von Nematodenspezies unbeschrieben sind. Worauf gründet diese Vermutung?
Nematoden haben eine parasitierende Lebensweise in anderen Organismen – darunter auch unter vielen Arthropoden. Wird davon ausgegangen, dass zu jeder Arthropodenart eine spezialisierte Nematodenart gehört, so kann die Artenzahl auf über 500.000 geschätzt werden. In jedem Arthropoden parasitiert ein Nematode!
44
Was ist der Antagonist der dorsalen Ascaris-Muskulator bei Nematoden? Was ist das Widerlager, also das „Skelett“, an dem sie ansetzt?
Dorsale und ventrale Längsmuskulatur verhalten sich wie Antagonisten zueinander; das Widerlage stellt das Hydroskelett dar.
45
Was versteht man traditionell unter Acoelomaten, Pseudocoelomaten und Eucoelomaten? Nennen Sie jeweils ein Beispiel!
Coelom = sekundäre Leibeshöhle, setzt Mesoderm voraus. Acoelomaten: Bilateria ohne Coelom. Mesodermale Gewebe befinden sich ohne Abgrenzung zwischen Ektoderm und Entoderm. --> Plathelminthes Pseudocoelomaten: Bilateria, bei denen der Raum zwischen Epidermis (Ektoderm) und Darm (Entoderm) nicht vollständig mit mesodermalem Gewebe umgeben ist. Keine Trennung von primärer und sekundärer Leibeshöhle möglich. --> Nematoda Eucoelomaten: Bilateria, bei denen die sekundäre Körperhöhle vollständig durch mesodermale Gewebe umgeben ist. --> Annelida, Arthropoda, Chordata
46
Inwiefern unterscheidet sich die determinative Entwicklung der Nematoden von der regulativen Entwicklung eines Vertebratenembryos? Was bedeutet Zellkonstanz?
Bei den Nematoden – im Gegensatz zum Vertebraten – folgen die Zellteilungen einem festen, identischen Schema. Es wird eine konstante Zahl an Zellen gebildet, so z. B. bei Caenorhabditis elegans exakt 959 somatische Zellen beim adulten Tier, 131 Zellen sterben durch Apoptose (programmierter Zelltod) ab. Fällt eine Zelle aus, so kann diese nicht durch andere ersetzt werden, Fehler in der Embryonalentwicklung können nicht kompensiert werden (im Gegensatz zu Zell- Ausfällen bei Vertebraten-Embryos).
47
Beschreiben Sie den Lebenszyklus von Trichinen! Gibt es einen Generationswechsel wie bei anderen Parasiten? Gibt es einen obligatorischen Wirtswechsel? Kommen Trichinen auch in reinen Pflanzenfressern vor?
``` 1. In Muskelfleisch des befallenen Tieres (entweder Omnivor oder Carnivor) eingelagerte Larve wird von Prädatoren (Endwirt) gefressen, wodurch diese in dessen Verdauungstrakt gerät. 2. Im Dünndarm des reifen Larven zu adulten, geschlechtsreifen Tieren heran. Weibchen produzieren bis zu 1500 Larven, die sich in Muskelgewebe (auch Zwerchfell, Augen, Zunge) einkapseln (encystierten). 3. Stirbt der Endwirt, so wird dessen Fleisch von Aasfressern (Carnovoren) verspeist. Der Kreislauf beginnt von Neuem. Der Mensch ist ein Fehlwirt. Aufgrund des Übertragungsweges können Trichinen bei reinen Pflanzenfressern nicht vorkommen. Ein Wirtswechsel ist obligatorisch, da die Larven erst bei Verzehr des (Muskel)fleisches frei werden und im Dünndarm zu adulten Tieren heranwachsen können. ```
48
Welches Tier löst beim Menschen die Trichinose aus (wissenschaftlicher Name)?
Trichinella spiralis
49
Worauf bezieht sich der Name „Acoela“ bei den Plathelminthen?
Plattwürmer haben keine sekundäre Leibeshöhle, mesodermale Gewebe liegen ohne Abtrennung zwischen Ektoderm und Entoderm: Die Bezeichnung ist irreführend, da es die Acoelomorpha als eigener Stamm aus den Plathelminthes ausgegliedert worden sind.
50
Plathelminthen haben kein Blutgefäßsystem. Wodurch wird bei ihnen der Nährstofftransport innerhalb eines Tieres gewährleistet? Inwiefern ähneln sich Plathelminthen darin den Cnidariern? Sind diese Ähnlichkeiten homologer oder konvergenter Natur? Warum?
Sie haben ein Gastrovaskulärsystem, ähnlich den Cnidariern, es handelt sich aber um eine Konvergenz durch sekundäre Reduktion: Bei Plathelminthen lassen sich Hox-Gene nachweisen, die sich auch bei anderen Vertreter der Spiralia finden, und dort für die Bildung eines Blutkreislaufsystems zuständig sind. Damit ist dann auch die Zugehörigkeit der Plathelminthes zu der Stammgruppe der Spiralia innerhalb der Protostomia bewiesen.
51
Was geschieht, wenn man eine Planarie über längere Zeit hungern lässt?
Die Tiere schrumpfen zusammen, wobei jedoch die Funktionalitäten der Organe erhalten bleiben. Bei Fütterung erfolgt wieder Wachstum auf normale Größe.
52
Welches eigentliche Merkmal charakterisiert die Spiralier-Entwicklung neben der namensgebenden spiraligen Anordnung der Blastomere?
- Trochophora-Larven mit Wimpernkränzen, die der Lokomotion dienen. - Zusammen mit ihrer Schwesterngruppe, den Ecdysozoa entwickelt sich bei der Gastrulation aus dem Blastoporus der Mund, während die Afteröffnung an dessen Rückwand durchbricht (Protostomia, Urmünder).
53
Beschreiben Sie den Lebenszyklus des Fuchsbandwurms und den von Schistosoma!
1. Erwachsener Wurm im Darm des Endwirts produziert Eier, die mit dem Kot abgegeben werden. 2. Herbivorer Zwischenwirt nimmt Eier mit der Nahrung auf. 3. Onkosphäre schlüpft, und durchdringt die Darmwand des Zwischenwirts. 4. Bildung von Hydatidzysten in Leber, Lunge und anderen Organen. 5. Endwirt verzehrt Fleisch des Zwischenwirts. Larven schlüpfen, setzen sich an der Darmwand fest. ``` Schistosoma: 1. Eier werden durch Stuhl und/oder Urin ausgeschieden, gelangen ins Abwasser. 2. Larven schlüpfen, besiedeln Wasserschnecken als Zwischenwirt. 3. Aus den Schnecken heraus wird ein weiteres parasitierendes Larvenstadium freigesetzt, dass die Haut von Säugetieren oder Vögeln durchdringen kann. 4. Larven wandern zur Lunge und von dort weiter in die Leber. 5. In der Leber reifen sie zu Würmern heran, welche sich paaren. Die Pärchen wandern weiter zu Blutgefäßen in Darm und/oder Blase. Der Mensch ist ein Fehlwirt. Schweres Krankheitsbild mit Blutungen, Embolien (Eier) und Immunreaktionen bis zur Necrosis. ```
54
Was ist Bate’sche Mimikry, was aggressive Mimikry? Nennen Sie jeweils ein Beispiel!
Bate’sche Mimikry: Nachahmung eines giftigen Tieres durch ein harmloses. Bsp.: Schwebfliege ahmt Wespe nach, Panarien ahmen giftige Meeresschnecken nach. Aggressive Mimikry: Vortäuschen von Fress- oder Befruchtungsgelegenheiten. Bsp.: Bestimmte Orchideen ahmen Solitärbienenweibhcen nach. Will ein Männchen diese befruchten, so behaften sie sich mit Pollen. Aronstab täuscht Aas vor.
55
Erklären Sie die Begriffe primäre und sekundäre Leibeshöhle!
Primäre Leibeshöhle: Entsteht während der Embryonalentwicklung durch Einstülpen der Blastula zur Gastrula, wobei sie den Raum zwischen Ento- und Ektoderm darstellt. Sie verschwindet durch das Aneinanderlegen von Ekto- und Entoderm (Diploblasten) bzw. durch Ausbildung der sekundären Leibeshöhle. Sekundäre Leibeshöhle: Mit mesodermalen Epithelzellen umgebener Körperhohlraum, der durch die Leitungen der Exkretionsorgane und Geschlechtsorgane durchbrochen wird.
56
Beschreiben Sie die Vorgänge bei der Häutung eines Arthropoden!
Häutungsvorgang = Ecdysis. I. In den Häutungsspalt wird eine neue Epicuticula sezerniert. Alte Cuticula (Epi-, Exo-, Endocuticula) löst sich dadurch von der Epidermis ab. II. Exuvialflüssigkeit (enthält Chitinasen und Proteasen) wird in den Häutungsspalt sezerniert. Diese greift die Endocuticula an, lässt Exocuticula intakt. Neue Epicuticula als Schutzschicht für Epidermis. III. Die Exuvialflüssigkeit mitsamt den Verdauungsprodukten wird resorbiert. Dadurch bleibt nur noch die alte Exocuticula zurück. IV. Auf neuer Epicuticula wird Wachs sezerniert; wodurch die Epidermis / Cuticula wasserdicht wird. V. Alte Exocuticula (mit alter Epicuticula/Wachsschicht) wird gehäutet.
57
Welche Vor- und Nachteile hat ein Exoskelett wie das der Arthropoden?
``` Vorteile: - Bildet festen Panzer, guter Schutz vor Fressfeinden, hohe chemische Resistenz. - Verdunstungsschutz - schmutzabweisend - In Cuticula können Pigmente eingelagert werden (Farbigkeit, Schutz-, Warn- oder Schaufunktion) ``` Nachteile: - Muss gehäutet werden. In der Zeit sind Individuen wehrlos.
58
Welche Merkmale zeigen, dass Pfeilschwanzkrebse keine Krebse, sondern Spinnentiere sein müssen? Nennen Sie drei Merkmale, die diese Zuordnung bestätigen, bzw. für Crustaceen untypisch sind!
Wie die übrigen Spinnentiere, im Gegensatz zu Crustaceen haben die Pfeilschwanzkrebse - Eine Buchlunge (Crustaceen: Tracheen oder Kiemen) - Laufbeinpaare lassen sich in Coxa, Trochanter, Femur, Patella, Tibia, Tarsus und Praetarsus gliedern. (Crustaceen: Spaltbeine, Insekten: ohne Patella, Tarsus zerfällt in mehrere Metatarsi) - Zwei Tagmata: Prosoma und Opistosoma (Crustaceen: Kopf, Pereon/Thorax, Pleon/Abdomen) - Cheliceren
59
Welches molekulare Merkmal unterstützt die Vorstellung, dass die Pedipalpen der Spinnen und die zweite Antenne der Crustaceen homologe Strukturen sein müssen?
Beide Strukturen werden durch dasselbe Hox-Gen exprimiert.
60
Beide Strukturen werden durch dasselbe Hox-Gen exprimiert.
Das Interkalar-Segment der Insekten und Myriapoden entspricht dem 2. Antennensegment der Crustaceen.
61
Was bedeuten die beiden Begriffe Protostomia und Deuterostomia? Anhand welcher Merkmale kann man adulte Tiere meist eindeutig einer der beiden Gruppen zuordnen? Nennen Sie drei Merkmale!
Protostomia = Urmünder, Deuterostomia = Neumünder. Die Begriffe beziehen sich auf die Weiterentwicklung der Blastopore. Bei den Urmündern wird aus ihr der spätere Mund, bei den Neumündern der Anus. Einem erwachsenen Tier ist dieses Merkmal aber nicht anzusehen. Protostomia: - ZNS ventral - Herz dorsal Deuterostomia: - ZNS dorsal - Herz ventral
62
Benennen und beschreiben Sie die Tagmata der Spinnen! Welche Segmente der Spinnen entsprechen den Antennen und Mundwerkzeugen der Crustaceen?
Der Körper der Spinnen(tiere) lässt sich in die beiden Tagmata Prosoma (Vorderkörper) und Opistosoma (Hinterkörper) unterteilen. Antennenpaar 1 der Crustaceen sind die Cheliceren, Antennenpaar 2 die Pedipalpen homolog.
63
Beschreiben Sie vier Strategien zum Beutefang von Spinnen!
Aktive Jäger (Wolfsspinnen) - Lauerjäger (Veränderliche Krabbenspinne) - Lauerjäger mit Signalfäden (Trichternetzspinnen) - Beutefang durch Bau von Netzen (Radnetzspinnen, z. B. Zebraspinne, Kreuzspinne)
64
Die Hox-Gene sorgen dafür, dass die verschiedenen Segmente im Arthropodenkörper sich unterschiedlich differenzieren. Wie differenzieren sich alle Körpersegmente in der Abwesenheit des Hox-Clusters und warum?
Segmente ohne Hox-Cluster werden zu Antennen exprimiert. Es entstünden folglich nur Segmente, die Antennen tragen.
65
Welche Funktion haben Apodeme?
Sklerotisierte Einfaltungen in der Cuticula; Ansatzstellen für die Muskulatur.
66
Welche verschiedenen Atmungsorgane kennen Sie bei Arthropoden?
Buchkiemen Pfeilschwanzkrebse Buchlungen Chelicerata außer Pfeilschwanzkrebse Tracheen Insekten, Myriapoden Tracheenkiemen Insektenlarven Kiemen Crustacea, auch landbewohnende Arten
67
Welche Blutfarbstoffe haben Arachnida und Crustacea? Weshalb benötigen Insekten keine Atemgas-Transportproteine?
Insekten benötigen keine Sauerstofftransport-Proteine wie Hämocyanin (oder Hämoglobin), da der Sauerstoffstoff über ein weitverzweigtes und feinverästeltes Tracheensystem bis unmittelbar an die Zellen herangeführt wird.
68
Woher weiß man, dass aberrante Crustaceen wie Seepocken, Entenmuscheln oder die Karpfenlaus zu den Krebstieren gezählt werden müssen?
Alle diese Tiere legen Eier, aus den Naupliuslarven schlüpfen und erst nach einer Metamorphose zu adulten Krebstieren werden. Die nahe Verwandtschaft von Seepocken und Entenmuscheln mit den übrigen Crustaceen lässt sich auch molekulargenetisch bestätigen.
69
Welche Exkretionsorgane haben Insekten, welche die Krebse? In welchem Fall basiert die Exkretion auf Ultrafiltration, wo auf aktiver Sekretion?
Insekten haben Malpighische Gefäße, die in den Darm münden (aktive Sekretion). Krebse haben Metanephridien (Antennendrüsen), die Primärharn durch Osmose (Ultrafiltration) erzeugen.
70
Welche Mundwerkzeuge hat ein typischer Decapode? Inwiefern ist der Prozess der Cephalisation bei diesen Tieren noch weiter entwickelt als bei den Insekten?
Mundwerkzeuge: Mandibeln und Maxillen (obere, untere), sowie drei Paare Maxillipoden (Kieferfüße), die sowohl als Schwimmbeine als auch zur Nahrungsaufnahme eingesetzt werden können. Cephalisation = Herausbildung eines Kopfbereiches, der sich vom übrigen Körper absetzt. Bei Insekten besteht der Kopfbereich (Caput) aus 5 miteinander verwachsenen Segmenten. Der Cephalothorax der Decapoda stellt eine Verwachsung der Kopfsegmenten mit weiteren Thorax- Segmenten dar.
71
Was ist die typische Tagma-Unterteilung der Malakostraka (einschließlich Decapoda)?
Cephalothorax Besteht aus Cephalon und Thorax; umfasst alle Kopfsegmente, sowie die Segmente, an denen sich die Maxillipeden befinden. Pereion Besteht aus den Segmenten, an denen die Laufbeinpaare sitzen. Pleon Abdomen. Umfasst alle übrigen Segmente, also die, an denen Gonopoden, Pleiopoden, Uropoden und der Schwanzfächer (Telson) sitzen.
72
Welche Tiergruppe entwickelt sich typischerweise über eine Naupliuslarve, und mithilfe welcher Extremitäten schwimmt diese planktonische Larve?
Crustaceen. Bei ihnen ist das dem zweiten Antennenpaar homologe Extremitätenpaar als Schwimmbein ausgebildet.
73
Welches Crustaceen-Taxon ist laut molekularer Phylogenie das Schwestertaxon der Hexapoda? Sind die Crustaceen demnach mono-, para- oder polyphyletisch?
Klammert man die Hexapoden aus den Crustaceen aus, so sind diese als paraphyletisch zu betrachten.
74
Warum werden Krebse rot, wenn man sie kocht?
Krebse enthalten in ihrer Cuticula Astaxanthin als Protein-Komplex (schwarz). Beim Kochen denaturiert das Protein, und die rote Farbe freien Astaxanthins zeigt sich.
75
Nennen Sie wenigstens drei Taxa der Pancrustaceen, die sich an das Landleben angepasst haben!
- Decapoda (Zehnfußkrebse) - Isopoda (Asseln) - Hexapoda (Entognatha und Insecta)
76
Die Extremitäten ursprünglicher Arthropoden sind erstaunlich kompliziert; zeichnen Sie schematisch einen Arthropoden-Spaltfuß mit vier Strukturen bzw. Ästen. Verdeutlichen Sie mit Pfeilen, welche dieser Strukturen sich offenbar bei abgeleiteten Arthropoden zu a) Insektenmandibeln, b) Laufbeinen, c) Flusskrebs-Pleopoden und d) Insektenflügeln metamorphiert haben!
a) Mandibeln: Protopodit + Endopodit b) Laufbein: Protopodit + Endopodit c) Pleopoden: Protopodit + Exopodit + Endopodit d) Flügel: Epipodit
77
Nennen Sie ein molekulares / entwicklungsbiologisches Argument für die Interpretation der Entwicklung von Insektenflügeln aus Spaltbeinen heraus! Aus welcher Struktur des Spaltbeines haben sich die Flügel entwickelt?
Der Flügel hat sich aus dem Epipodit des ursprünglichen Spaltbeines heraus entwickelt. Die Hox-Gene „pdm“ und “apterus“ exprimieren bei Drosophila die Flügel. Diese Gene finden sich aber auch bei anderen Arthropoden. So werden bspw. die Buchkiemen der Pfeilschwanzkrebse, die Kiemen der Krebse exprimiert, wodurch die Homologie bewiesen werden kann.
78
Wozu dienen die Ventile der beiden thorakalen Stigmen bei der Fliege?
Durch abwechselndes Öffnen und Schließen der beiden Stigmen-Ventile wird ein gerichtetes Durchströmen der Luft durch die Thorax-Luftsäcke erreicht.
79
Wie funktioniert die gekoppelte Atem- und Kreislaufpumpe bei einer Schmeißfliege?
Das Herz hat doppelte Pumpfunktion: Es fördert Hämolymphe und durch Vergrößern / Verkleinern des Abdominalvolumens indirekt die Atemluft im Tracheensystem: Phase vorwärts: Das Herz pumpt Hämolymphe aus dem Abdomen in Richtung Thorax / Kopf- Region: Abdominal-Luftsäcke weiten sich, hintere Stigmen-Ventile offen, Luft dringt ein; vordere Ventile offen, Luft strömt aus. Phase rückwärts: Das Herz fördert Hämolymphe vom Kopf/Thorax-Bereich ins Abdomen; Volumen des Abdominal-Luftsacks wird komprimiert; Luft strömt durch hinteres Ventil nach außen.
80
Beschreiben Sie die Mechanismen, mit deren Hilfe bei Arthropoden die Extremitäten durchblutet werden! (Flusskrebs-Beine, Beine einer Biene, Antenne einer Biene oder Insektenflügel)
Beschreiben Sie die Mechanismen, mit deren Hilfe bei Arthropoden die Extremitäten durchblutet werden! (Flusskrebs-Beine, Beine einer Biene, Antenne einer Biene oder Insektenflügel)
81
Beschreiben Sie die Funktion von Ecdyson und Juvenilhormon bei holometabolen Insekten!
Ecdyson löst Häutung aus, fördert Metamorphose. | Juvenilhormon hemmt Metamorphose.