Krankhafte Zustände des Immunsystems und ihre therapeutische Beeinflussbarkeit Flashcards

1
Q

immunologisches Gedächtnis [allgemein]

A

Faröer-Inseln: 1781 schwere Masernepidemie, erneute Masernepidemie in 1846, allerdings erkrankte kein bewohner älter als 64 Jahre

-> es hat sich ein immunologisches Gedächtnis gebildet

immunologisches Gedächtnis wird von Gedächtnis-Zellen (B-&T-) des adaptiven Immunsystems ausgebildet -> bei Reinfektion schnellere und stärkere Antwort

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2
Q

immunologisches Gedächtnis [B-Zellen]

A

B-Gedächtniszellen befinden sich in Lymphknoten und Milz

  • bei der primären Immunantwort werden membrangebundene IgM von naiven B-Zellen exprimiert
  • B-Zellen werden über Pathogen + Zytokine aktiviert -> reift zu vielen B-Plasmazellen und wenigen B-Gedächtniszellen (1-5%)
  • Plasmazellen sezernieren IgG
  • B-Gedächtniszellen haben überwiegend IgG und wenig IgM auf der Oberfläche membrangebunden
  • bei der sekundären Immunantwort (Reinektion) bindet das Pathogen an B-Gedächtniszellen , bzw das jeweilige Antigen wird den B-Gedächtniszellen präsentiert -> B-Gedächtniszellen bilden Plasmazellen, die wiederum reichlich IgG sezernieren
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3
Q

immunologisches Gedächtnis [T-Zellen

A

T-Gedächtniszellen befinden sich in den Lymphknoten und in der Peripherie

bei der primären Immunantwort werden naive T-Zellen mit T-Zell-Rezeptor an der Oberfläche durch APCs aktiviert -> differenzieren zu T-Effektor und zu einem kleinen Teil zu T-Gedächtnis, wobei T-Effektorzellen sich auch zu T-Gedächtniszellen differenzieren können

bei erneuter Infektion können sich Gedächtniszellen schnell in Effektorzellen differenzieren/teilen

zwei Arten von T-Gedächtniszellen:

  • zentrale T-Gedächtniszellen (TCM):exprimieren Moleküle, die ihnen das Einwandern in Lymphknoten ermöglichen und vermitteln die langlebige Immunität
  • T-Effektor-Gedächtniszellen (TEM): befinden sich in der Peripherie und können schneller reagieren
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4
Q

Immunglobulin-Antikörper bei Diagnostik von Infektionen

A
  • bei einer Primärinfektion werden zuerst die IgM gebildet, die durch ihre pentamer-Struktur gut Antigene bilden können
  • später werden dann die B-Zellen zu einem Klassenswitch zB zu IgG angehaltn, IgG kann dann besser ins Gewebe eindringen
  • bei einer Sekundärinfektion (bzw nach Impfung) wird eine größere menge an IgG ausgeschüttet und nur vermindert IgM
  • > wenn viel IgM vorhanden ist -> akute Phase der Infektion
  • > vermehrt IgG -> vergangene Infektion, bzw eher ungefährliche Sekundärinfektion
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5
Q

gerichtete Wanderung von Immunzellen

A

im peripheren gewebe befinden sich Makrophagen, die bei Antigen-/Errgerkontakt nach Phagocytose Zytokine (Chemokine, IL, INF, TNF,..) sezernieren, die dann

  • ins Blut gelangen und weitere Lymphozyten rekrutieren und anlocken
  • Endothelien aktivieren -> exprimieren Adhäsionsmoleküle (Integrine, Selektine), bewirken Vasodilatation (-> verlangsamter Blutfluss) und tight junctions werden gelockert

Leukodiapedese:

Selektinphase: als Antwort auf eine Stimulation durch LPS exprimieren Endothelzellen Selektin, das Oligosaccharide erkennen und binden kann, die sich an Leukozyten befinden -> leukozyten bleiben haften und rollen an deren Oberflächen

Integrinphase: Integrine sind Proteine der leukozyten, die das protein ICAM1 an der Endotheloberfläche erkennen, binden und die Diapedese einleiten

im Gewebe werden sie dann anhand des Chemokinkonzentrationgradienten zum Entzündungsherd geleitet (Chemotaxis)

Epithelien sekretieren bei Pathogenkontakt IL8 -> erhöht Affinität der Leukocyten für ICAM und lockt Leukocyten an

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6
Q

zentrale Toleranz

A
  • unreife T-Zellen aus KM bei Einwanderung in Thymus haben noch keinen T-Zell-Rezeptor => können noch kein AG erkennen
  • Im Thymus Rekombination und Expression der TCR => es entstehen Milliarden von Thymozyten (unreife T-Zellen): >10^6 verschiedene AG-Spezifitäten entstehen
  • Nur 1-2 % verlassen Thymus allerdings nur als reife, naive T-Zellen, alle anderen gehen in Apoptose
    • Zellen, die eigenes MHC (Thymusepithelien) nicht erkennen => Apoptose (A)
    • Zellen die zu gut MHC binden (sollen ja MHC auch wieder los lassen) => Apoptose (B)
    • Zellen, die MHC erkennen nicht zu stark binden, aber Autoantigen (von dendritischen Zellen) binden => Apoptose (C)
    • Es bleiben nur Zellen übrig, die MHC erkennen, nicht zu stark oder an Autoantigenen binden übrig (D) => diese wandern dann in die Peripherie (sek. lym. Organe)
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7
Q

periphere Toleranz

A

wirkt auf bereits gereifte T-Zellen

Ignoranz

  • T-Zellen erkennen ihre antigene Epitope nicht => Bsp.:Weil die Antigene an immunpriviligierten Orten exprimiert oder nur in sehr geringer Dichte auf der Oberflächevon APC vorhanden sind => reicht nicht um T-Zellen zu aktivieren
  • bleiben so in Peripherie inaktiv
  • Dies kann sich ändern durch Tumoren (Erhöhung Proteinexpression) oder Änderung der AG-Expression auf APCs => T-Zellen werden dann doch aktiviert

Homöostatische Mechanismen

  • Bei starken Verringerung der Lymphozytenpopulation, Bsp. nach Chemotherapie => starke Proliferation der verbleibenden Zellen, um Pool schnell wieder aufzufüllen
  • Damit können auch autoreaktive Zellen stark vermehrt werden => Proliferationsreiz senkt Aktivierungsschwelle und erhöht Risiko von Autoimmunkrankheiten

Deletion

  • T-Zellen können auf sehr starke antigene Reize mit Apoptose reagieren
  • Rolle bei spezifischer Transplantationstoleranz

Anergie

  • T-Zellen benötigen costimulatorische Signale => wenn nach 1. Reiz der Co-Reiz von demselben APC nicht erfolgt => kommt es nicht zu einer Aktivierung
  • Zellen haben aber den Reiz wahrgenommen und können danach auch mit beiden Reizen nicht aktiviert werden => Zellen sind durch erste unvollständige Aktivierung paralysiert

Suppression / regulatorische T-Zellen (Treg)

  • Tolerante T-Zellen => Einfluss auf andere, potentiell reaktive T-Zellen => schwächen Aktivierung
  • einziger aktiver Toleranzmechnismus => Treg (Treg gehören den CD4+-T-Helferzellen an) involviert Zellkontkt und/oder Sekretion regulatorischer Zytokine
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8
Q

allergische Erkrankung

A
  • Inadäquate IgE-vermittelte Immunantwort auf harmlose Antigene: Pollen, Nahrungsmittel, Tierhaare, Insektengift
  • Mastzellen haben Granula gefüllt mit Histamin und Heparin
  • IgE bindet an “vermeindliche” AG und besetzt Fc-Rezeptor an Mastzellen => durch dieses Signal erfolgt Degranulation der Mastzellen, die ihr Histamin freisetzten Folgen sind: Gefäßdilatation und Kontraktion der glatten Muskulatur => Juckzeiz
  • Symptome sind:
    • endogenes (atopisches) Ekzem => in den Gelenkbeugen
    • Urtikaria (flecken- und flächenförmige Rötung er Haut)
    • Rhinitis (Heuschnupfen), Asthma bronchiale
    • gastrointestinale Beschwerden => meist durch Nahurngsmittel => Folge Diarrhoe
    • systemisch (allergischer Schock) => Anaphylaxie
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9
Q

Allergie [allgemein]

A
  • IgE vermittelte Allergien gegen kleine Moleküle, zB Pollen, kommen nur dadurch zustande, dass vermehrt IgE der gleichen Spezifität produziert wird => IgE mit gleicher AG-Spezifität sitzen jetzt in benachbarten Fc-Rezeptoren
  • Jetzt können harmlose AG diese Fc-Rezeptoren kreuzvernetzten und eine Abwehrschiene anschalten, die toxische Moleküle generieren
  • Ursache für vermehrte IgE-Produktion ist eine erhöhte Il-4 Produktion bei bestimmten adaptiven Immunantworten
  • Häufig erhöht sich die Zahl der allergieauslösenden Antigene mit der Zeit

Erklärungsversuch => Hygienehypothese: Bei verminderter bakterieller Exposition in den ersten Lebensjahren => Störung der Entwicklung der Toleranzmechnismen

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10
Q

B-Zellaktivierung im Lymphknoten

A

B-Zellen in der Rinden-Zone in Lymphfollikeln

  • kugelförmige Anhäufungen von Lymphozyten
    • Primärfollikel: kleine Lymphozyten mit chromatindichten Kern
    • Sekundärfollikel: helles Keimzentrum mit dem umgebenden dunklen Lymphozytenmantel
  • Maßgebend für Sammlung von B-Zellen zu Follikeln sind follikuläre dendritische Zellen
    • schütten Chemokine zum Anlocken und IL zum reifenaus
    • fDCs haben die unprozessierten Antigene über Fc-Rezeptoren gebunden
  • aus Primärfollikel entwickelt sich nach Kontakt mit TH -abhängigen Antigen durch Bildung eines Keimzentrums ein Sekundärfollikel
  • Im Keimzentrum die Zentroblasten, welche Nachkommen der Antigen-stimulierten B-Zellen proliferieren sind, (in den dunkeln Regionen) explosionsartig.
    • Als Zentroblasten geschehen die Mutationen zwecks Adaption an das Antigen
  • Im Stadium der Zentrozyten erfolgt die Selektion; in den helleren Regionen
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11
Q

T-Zellaktivierung im Lymphknoten

A
  • Naive T-Zellen kehren aus dem Blut vorzugsweise in die T-Zone sekundär lymphatischer Organe zurück, da höhere Chance Kontakt mit interdigitierenden dendritischen Zellen
  • T-Effektor und T-Gedächtniszellen streben Interstitium nicht-lymphatischer Gewebe an, da höhere Wahrscheinlichkeit für Kontakt mit bekanntem Antigen -> Auslösen Abwehrmaßnahmen
  • Diese Ortsselektivität (“Homing”) durch Homing-Rezeptoren auf Lymphozyten und Liganden (“Adressen”)

T-Zone:

  • Erscheint wegen gleichmäßiger Verteilung der Lymphozyten homogen
  • ist typisch lokalisiert im Mark im Organ
  • hat hoch-endotheliale Venolen
  • Interdigitierende denrdritische Zellen (IDZ) haben hier große Bedeutung
    • IDZ sind die wirksamsten aller professionellen Antigenpräsentierenden Zellen
    • insbes. naive T-Zellen werden durch Zelladhäsionsmoleküle für eine Weile an den IDZ festgehalt en
    • präsentieren prozessierte Antigene über MHC II
  • Die Hoch-endothelialen Venolen entsprechen der postkapillaren Gefäßstrecke (-> Venolen)
  • in Hochendothelialen Venolen bietet Endothel hier aufgrund von spezifischen Erkennungsmolekülen selektiv den Lymphozyten die Möglichkeit der Emigration vom Blut ins lymphatische Gewebe ( immer in Richtung Diapedese Extravasalraum)
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12
Q

reife B-Zellen im Lymphknoten in immunhistologischer Färbung

A
  • CD20: Antigen auf reifen B-Zellen
  • in Lymphfollikeln
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13
Q

T-Zellen im Lymphknoten in immunhistologischer Färbung

A
  • CD3: Antigen auf T-Zellen
  • im Mark
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14
Q

follikuläre dendritische Zellen im Lymphknoten in immunhistologischer Färbung

A
  • CD21: Antigen auf follikulären Dendritischen Zellen
  • im Lymphfollikel
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15
Q

nicht apoptische im Lymphknoten in immunhistologischer Färbung

A
  • BCL-2: Antigen auf Zellen, die proliferieren sollen (Anti-Apoptose-Marker)
  • in Lymphfollikel vorhanden bei Lymphom oder anderer klonalenVermehrung (EBV)
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16
Q

proliferierende Zellen im Lymphknoten in immunhistologischer Färbung

A
  • Ki67 (MiB): Antigen auf Zellen, die sich im Zellzyklus außerhalb der G0-Phase befinden (Prolifertaionsmarker)
  • im Lymphfollikel
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17
Q

reaktive Lymphknotenveränderungen

A

follikuläre Hyperplasie:

  • Verkleinerung der interfollikulären Zone
  • zT blastäre Lymphozyten (Kern ca 3x größer als normal)
  • Bcl-2 und ki67/MiB1-Marker
  • -> lymphom oder EBV

interfollikuläre Hyperplasie:

  • wie oben bloß interfollikulär
  • T-Zellen eher betroffen
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18
Q

Kardinalszeichen der Entzündung und ihre Entstehung

A

Rubor (Rötung) durch Gefäßerweiterung durch Histamin, Bradykin und Prostaglandin

Calor (Überwärmung) durch lokale Stoffwechselsteigerung

Tumor (Schwellung) durch Austritt von seröser Flüssig aus, u.a. durch Histamin veränderten Gefäßwänden, unterstützt durch verlangsamte Blutzirkulation

Dolor (Schmerz) als Folge von erhöhter Gewebsspannung und schmerzauslösenden Entzündungsprodukten, zB Bradykinin und dadurch Funktionsstörung

functio laesa

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19
Q

Bildung und Zusammensetzung des entzündlichen Exsudates

A

Bildung des Exsudates:

  • Entzündung führt zur vermehrten Kapillarpermeabilität, welche die Durchlässigkeit der Kapilarwand für Makromoleküle (z.B. Plasmaproteine) und Blutzellen verändert –> so sollen auch Abwehrzellen und humorale Komponenten des Immunsystems zum Ort der Entzündung gelangen
  • Bestandteile verlassen Kapillarbett und führen zu Ödem oder erscheinen als sichtbares Exsudat an der Gewebeoberfläche

Zusammensetzung des Exsudates:

  • Exsudate können dünn- oder zähflüssig sein (abhängig vom Fibringehalt)
  • abhängig vom Zellgehalt sind Exsudate klar (wenige Blutzellen), gelblich trübe (viele Leukozyten) oder rötlich (viele Erythrozyten)
  • die Proteinkonzentration beträgt i. d. R. in einem Exsudat mehr als 30 g/l
  • Einteilung in:
    • hämorrhagisch (Austritt von Erys)
    • serös (Austritt von Serum und Proteinen)
    • eitrig/putrid (Gesamtheit der nach einer Gewebenekrose verbleibenden zellulären Zerfallsprodukte)
    • fibrinös (Austritt von Fibrinogen)
    • nekrotisierend (zerstörtes Gewebe)
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20
Q

makroskopische Befunde einer Entzündung

A
  • gerötet und (zu)geschwollenes Gewebe
  • im Ganzen geschrumpft
  • nekrotisches Gewebe
  • eitrige/seröse Ablagerungen
21
Q

histologische Befunde einer Entzündung

A

akute Entzündungsreaktion:

  • vermehrt Neutrophile, Basophile, Eosinophile, Monozyten, Makrophagen, Mastzellen, Endothelien, Blutplättchen

chronische Entzündungsreaktion:

  • vermehrt Lymphozyten, Plasmazellen, Fibroblasten
  • nekrotisches Gewebe
22
Q

neutrophile Granulozyten als Bestandteile des nicht-adaptiven zellulären Immunsystems

A
  • 10 h im Blut, dann Diapedese ins Gewebe
  • Pathogenerkennung und Phagozytose
  • intrazelluläre Tötungsmechanismen

Granulozyten haben einen Ruhe- und einen Aktivierungsstoffwechsel => anschalten verschiedener Stoffwechselwege nach Zellaktivierung

  • Glykogenolyse (nicht auf Blutglukose angewiesen)
  • oxidativer Pentosephosphat-Weg (NADPH- Synthese)
  • NADPH-Oxidase (Bildung von Superoxid bzw. H2O2)
  • Myeloperoxidase (Halidbildung)
  • Schutz gegen oxidativen Stress Synthese und Freisetzung von Entzündungsmediatoren

Burst-Oxidase in Granulozyten => sprunghafte Zunahme des O2-Verbrauchs nach Aktivierung von Granulozyten, durch:

  • NADPH-Oxidase (reaktive O2-Spezies)
  • Cyclooxygenasen I + II (Prostaglandinsynthese)
  • Lipoxygenasen (Leukotriensynthese)
23
Q

Phagozytose bei neutrophilen Granulozyten

A

rezeptorvermittelte (PRR) Internalisierung extrazellulärer Partikel und intrazellulärer Abbau

  1. Rezeptorbindung, Invagination
  2. Phagosombildung
    3a. oxidative Mikrobizidie
  3. Phagolysosombildung
  4. Pathogenverdauung
  5. Restkörperbildung
  6. Exozytose
24
Q

Opsonierung bei neutrophilen Granulozyten

A

Markierung von Pathogenen durch Bindung von Antikörpern (IgG) und/oder Komplementfaktoren (C3) -> verbesserte Phagozytose

25
Q

Chemotaxis und Chemokinese

A

Chemokinese: bezeichnet man die frei bewegliche Resonanz von einzelligen oder eukayotischen Organismen oder Zellen auf Chemikalien, die eine Veränderung im Schwimm- und Migrationsverhalten hervorrufen. Solche Veränderungen verursachen unter anderem einen Anstieg oder eine Abnahme der Geschwindigkeit, Richtungs-, Frequenz- und Amplitudenwechsel der Bewegung. Chemokinese hat willkürliche und ungerichtete Anteile.

Chemotaxis: bezeichnet die Beeinflussung der Fortbewegungsrichtung von Lebewesen oder Zellen durch Stoffkonzentrationsgradienten. Wird die Bewegung in einem solchen Gradienten in Richtung auf höhere Konzentrationen des Stoffes gesteuert, so bezeichnet man das als positive Chemotaxis und nennt den betreffenden Stoff Lockstoff . Wird die Bewegung in die umgekehrte Richtung gelenkt, nennt man das negative Chemotaxis und den betreffenden Stoff Schreckstoff. (Beispiel Zellmigration, Leukozytenrolling)

Chemotaxis in eukaryotischer Zellen enthält folgende Prozesse:

  • rezeptorabhängige Wahrnehmung von Mediatorgradienten
  • Synthese intrazellulärer 2. Botenstoffe (z.B. IP3)
  • Umordnung des Zytoskeletts (Zellpolarisierung)
  • Ausbildung von Pseudopodien
26
Q

Granuolzytenaktivierung

A
  1. Membranveränderung
  • Assymetrie der Lipiddoppelschicht geht verloren
  • Inaktivierung der Aminotranslokase
  1. Glykogenolyse
  • Aktivierung der Glykogenphosphorylase
  • Glukosebereitstellung
  1. oxidativer Pentosephosphatweg
  • sprunghafter Anstieg des Glukoseverbrauchs
  • Synthese von NADPH2
  1. burst-Oxidase
  • NADPH-Oxidase (90%), reaktive O2-Spezies
  • Eikosanoidsynthese (PG, LT)
  1. Aktivierung antioxidative Schutzsysteme
  • Katalase, SOD
  • GSH-Peroxidasen, GSH-Reduktase
27
Q

Immunglobulinmangel [Folgen]

A
  • Infektabwehr ist stark eingeschränkt
  • IgA-Mangel ist eine der häufigsten Immundefekte –> es häufen sich bakterielle Infekte der Schleimhäute von Darm und Atemwegen
  • häufige bakterielle Erkrankungen sind:
    • Portsepsis
    • Campylobacter-Enteritis (Schleimhautentzündung von Magen und Darm)

Warnsignale:

  1. >4 mit antibiotika behandelte Infekte pro jahr (otitism bronchitis, sinusitis, pneumonia)
  2. wiederkehrende infektionen
  3. >2 schwere bakterielle infektionen (osteomyelitis, meningitis, septicemia, cellultis)
  4. >3 Pneumonien pro Jahr
  5. Infektion mit einem ungewöhnlichen Pathogen oder/und mit ungewöhnlicher Lokalisation
  6. PID in der Familie
28
Q

Immunglobulinmangel [Ursache]

A

primäre Ursachen:

  • Agammaglobulinämie
    • mit starker Verminderung/Fehlen aller Antikörperklassen und -subklassen
    • ist zurückzuführen auf ein Fehlen reifer B-Zellen
  • Hypogammaglobulinämie oder CVID (common variable immunodeficiency)
    • mit deutlicher Verminderung der Antkörpermenge, wobei B-Zellen aber vorhanden sind
  • Transiente Hypogammaglobulinämie
    • mit Verminderung der Antikörper
    • zurückzuführen auf eine verlangsamte Reifung des Immunsystems
    • betroffen sind Kinder zwischen dem 6. Monat und etwa dem 4. Lebensjahr
    • verschwindet wieder, wenn das Immunsystem vollständig ausgereift ist
    • zeitlich begrenzte (=transiente) Störung
  • IgG-Subklassen-Mangel
    • Immunglobulin G lässt sich nochmals in vier Unterklassen einteilen: IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4 jeder dieser Subklassen hat ganz bestimmte Funktionen für die Erregerabwehr
    • Mängelzustände der Subklassen treten oft in Kombination auf und sind oft mit einem Mangel an IgA, dem Schleimhautantikörper vergesellschaftet
  • IgA-Mangel
    • einer der häufigsten Immundefekte überhaupt
    • zT keine gesundheitlichen Probleme
    • mit vermehrter Infektanfälligkeit
  • Hyper-IgM Syndrom
    • mit Verminderung von Immunglobulin G
    • außerdem Erhöhung des IgM gestörte Funktion der T-Zellen

sekundäre Ursachen

  • HIV-Infektion
  • Mangelernährung mit einhergenden Vitaminmangel
  • Medikamente
    • Chemotherapie
    • Immunsuppressiva bei Autoimmunerkrankung oder zur Verhinderung der Abstoßung nach einer Organtransplantation
  • hämatologische Erkrankungen
    • Leukämie
    • Neutropenie
29
Q

Interleukin-6

A

Referenzbereich: < 5 ng/l

Syntheseort:

  • Monozyten / Makrophagen, Endohelzellen, T-Zellen
  • Synythese-Induktion erfolgt rasch nach Stimulus (1 Stunde)
  • Halbwertszeit: Minuten

Biologische Funktionen:

  • Induktion der Synthese von Akute-Phase-Proteinen in der Leber
  • Aktivierung von Leukozyten
  • Anlockung weiterer Entzüdungszellen: Makrophagen und Granulocyten
  • vermehrte Synthese von PGE2 -> Fieber

Erhöhte Konzentration in Blut:

  • Rascher Anstieg der Konzentration bei Entzündung
  • Bei lokaler Entzündung auch erhöht
  • Grosse interindividuelle Unterschiede
  • Keine Spezifität: Kein infektionspezifischer Marker. Hypoxie kann auch eine Freisetzung von IL-6 aus Endothelzellen verursachen
  • In der Pädiatrie Sepsismarker
30
Q

C-reaktives-Protein (CRP)

A

Referenzbereich: < 0,5 mg/dl

Syntheseort: Leber

Synthese Stimulus:

  • IL-6 (auch IL-1 und IL-8) und TNF
  • Bei Abschaltung des Stimulus, Synthese in 4 Stunden normalisiert
  • Halbwertszeit nach Operation: 24-48 Stunden
  • Normalisierung des Serumspiegels nach OP-Trauma kann eine Woche dauern

Funktion

  • Elimination von Bakterien und nekrotischen Zellen und Gewebe
  • Opsonin-Funktion: Bindung von C- Polysaccharid und Phosphorylcholin vieler Bakterien und von endogenen Substanzen aus beschädigtem Gewebe
  • Aktivierung des Komplementsystem durch Markieungswirkung

Erhöhte Werte

  • Anstiege um das >10-100 fache besonders relevant
  • Infektion: i.d.R CRP bei bakteriellen Infektionen > CRP bei viralen Infektionen ( : keine Faustregel) hier
  • CRP > 40 mgl/l: virale Entzündung unwahrscheinlich
  • Keine sichere Abgrenzung zwischen bakteriellen und viralen Infektion
31
Q

Procalictonin (PCT)

A

Referenzbereich: < 0,05 g/l

Syntheseort: C-Zellen der Schilddrüse, Hormonregulation

  • Prohormon von Calictonin
  • Bei Inflammation: Leber, Leukozyten, C-Zellen der Schilddrüse
  • Stimulus: Proinflammatorische Zytokinen IL-6, TNF
  • Halbwertszeit 20-35 h

Biologische Funktionen: nicht vollständig bekannt

  • Chemokin
  • Modulation der Freisetzung proinflammatorischer Zytokine
  • Regulation der Gefäßdilatation bzw. Gefäßkontraktion
  • spielt immer größere Rolle in der klinischen Diagnostik

Erhöhte Konzentration in Blut

  • Spiegelt besser als CRP den Schweregrad einer Inflammation wider
  • Nach Endotoxin (LPS) Stimulus steigt PCT viel früher als CRP an
  • Sichere Differenzierung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen
  • Sensitiver für Sepsis als CRP
  • Kein relevanter Anstieg bei Rheumaerkrankungen und Tumoren
32
Q

akute Phase Proteine

A

Funktion:

  • Lokalisierung der Entzündung
  • Verhinderung der Ausbreitung
  • Unterstützung des Immunsystems bei der Sanierung des Entzündungsherdes

Konzentrationen erhöhen sich auf das 1.000 -2.000fache

  • C-reaktives Protein (CRP) → Opsonisierung, Aktivierung des Komplementsystems
  • Fibrinogen → lokale Thrombusbildung (verhindert u.a. die weitere Ausbreitung der Erreger)
  • Alpha1-Antitrypsin → Hemmung der Proteasen (Reduktion der Gewebsschädigung)
  • Alpha-Antichymotrypsin
  • Serum-Amyloid-A (SAA) → Leukozytenadhäsion und Zytokinbildung
  • Saures Alpha1-Glykoprotein
  • Haptoglobin
  • Caeruloplasmin
  • C3- und MBL-Komplement
  • Plasminogen
  • Procalcitonin
  • Ferritin → u.a. Hemmung des Bakterienwachstums durch Eisenentzug
  • Hepcidin
  • Faktor VIII
  • vWF
  • Thrombopoietin

Anti-Akute-Phase-Proteine (sinkende Konzentration bei Entzündungen):

  • Albumin
  • Antithrombin
  • Transferrin
  • Transthyretin (Präalbumin)
  • Retinol-bindende Proteine
33
Q

Impfung

A

Vorbeugung und Schutz des Körpers vor Erregern

aktiv:

  • Patient werden mit abgetöteten oder geschwächten Erregern geimpft
  • => Körper bildet selbst AK => AK aktiv müssen erst gebildet, dauert deshalb länger bis Schutz da ist, hält aber auch länger
  • => es ensteht ein immunologisches Gedächtnis (je nach Erreger und Impfung müssen die Impfungen teilweise nach bestimmten Intervallen wieder aufgefrischt werden oder halten ein lebenlang)

passiv

  • Patienten werden mit AK gegen den Erreger geimpft => schneller Schutz, da AK sofort da sind, AK passiv sterben aber auch nach einiger Zeit (kein permanenter Zustand) => mehr s.u.
34
Q

Lebendimpfstoff

A

vermehrungsfähige, aber abgeschwächte (attenuierte) Erreger: müssen replizieren, um wirksam zu sein

Vorteile:

  • gute und langanhaltende humorale und zellvermittelte Immunität
  • geringe Dosis, oft nur eine Applikation nötig, keine Adjuvantien

Nachteile:

  • Nebenwirkungen, Zwischenfälle möglich
  • beschränkte Haltbarkeit,
  • Ausscheiden des Erregers
  • Reversion zum Wildtyp möglich

viral: Mumps, Masern, Röteln, (3fach = MMR) Varizellen (4fach = MMRV),
Gelbfieber, Rotavirus (oral), Polyomyelitis (Sabin)

bakteriell: Tuberkulose, Typhus

35
Q

Totimpfstoff

A

nicht vermehrungsfähig

Vorteile:

  • Erkrankungen ausgeschlossen
  • zum Teil gentechnische Herstellung möglich
  • in der Regel keine oder nur milde Impfreaktionen (Impfung von Immundefizienten und Schwangeren möglich)

Nachteile:

  • geringere Immunogenität
  • hohe Ag-Dosis, mehrfache Applikation und Adjuvantien
  • notwendig
  • vorrangig humorale Immunantwort, kurze Immunität

viral: Polyomyelitis (Salk), Influenza, Hepatitis A und B, FSME, Tollwut, HPV
bakteriell: Diphterie, Tetanus, Pertussis, Pneumo- und Meningokokken, Typhus, Cholera

36
Q

komplette Mikroorganismen und komplette Mikroorganismen als Impfstoffe

A

komplette Mikroorganismen

  • z.B. bei der Keuchhustenimpfung werden dem Impfling nicht vermehrungsfähige Bordatella Pertussis Bakterien verabreicht

Makromoleküle

  • Damit ein Antigen erst die erwünschte Wirkung entfalten kann, muss es eine bestimmte Größe haben, also ein Makromolekül sein. Bei dieser Form der Impfung wird also gar kein Mikroorganismus, sondern nur ein Antigen verabreicht.
37
Q

rekombinante Proteine und Polysaccharide als Impfstoffe

A

rekombinante Proteine

  • Rekombinante Proteine sind Proteine, die künstlich hergestellt worden sind, indem die bekannte Gensequenz in Bakterien oder Eukaryoten eingebaut worden ist, sodass sie das Protein synthetisieren. So wird z.B. für die Impfung gegen Hepatitis B das Impfantigengen in E. Coli eingepflanzt.

Polysaccharide

  • Bestimmte Pathogene, wie z.B. die Baktieren Pneumokokken, bilden um sich herum eine Polysaccharidkapsel. Diese ist schleimartig und Makrophagen “rutschen” am Schleim ab. Wenn der Körper durch die Impfung Antikörper gegen diese Polysaccharidstrukturen bildet, wird es für die Makrophagen möglich an dieser Schicht anzuheften und im Endeffekt die Bakterien zu phagozytieren.
38
Q

Adjuvans

A

Ein Adjuvans bezeichnet in der Pharmakologie einen Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffes verstärkt - möglichst ohne eine eigene pharmakologische Wirkung zu entfalten

Beispiel:

Aluminiumhydroxid: Adsorption des Antigens-> Depotwirkung (Tetanus-, Diphterie-, Pertussis-, Hepatitis-A- Impfstoff)

Emulsion: verzögert Antigenfreisetzung, gesteigerte Aufnahme durch Makrophagen

39
Q

aktive vs passive Immunisierung

A

Aktiv

Lebendimpfstoff oder Todimpfstoff/Toxoidimpfstoffe

Ziel/Vorteile:

  • Immunreaktion ohne die Erkrankung selbst auszulösen
  • Immunologisches Gedächtnis -> Langzeitschutz

Nachteile:
Nebenwirkungen, Zwischenfälle möglich

Passiv

Antikörper (AK) werden direkt gespritzt oder Adaptiver T-Zelltransfer

Ziel/ Vorteile:

  • Sofortige Hilfe: z.B. Verdachtauf Tetanus bei unklarem Impfstatus oder Tollwut nach Biss durch evtl. infiziertes Tier, Schlangengift Antikörper erkennen Erregerepitope sofort Neutralisieren diese und/ oder markieren diesefür dasImmunsystem

Nachteile:

  • kein immunologischesGedächtnis
  • kurzer Impfschutz (wenige Wochen)
  • Serumkrankheit
40
Q

Risikogruppen und Besonderheiten für Influenzaviren

A
  • Ältere >60 Jahre (trotzdem nur bei 40% Schutz)
  • Klinisches Personal, Lehrer (Impfbereitschaft 16%)
  • Säuglinge/Schwangere
  • häufiger Kontakt zu Geflügel (zur Vermeidung von Koinfektionen mit Vogelgrippe)

Jährliche Impfung gegen wechselnde Typen

Besondere Herstellung (Beachte Hühnereiweiß- Allergien, Alternativen aus Zellkultur)

WHO-Empfehlung zur Imfung gegen:

  • Influenza-A (H3N2)
  • Influenza-A (H1N1)
  • Influenza-B
41
Q

Exsudat

A

entzündlich bedingten Austritt von Blutbestandteilen aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe bzw. auf eine innere oder äußere Oberfläche

Grundlage für die Exsudation ist eine Entzündung des betroffenen Gewebe -> vermehrte Kapillarpermeabilität -> Austritt Makromoleküle (z.B. Plasmaproteine)
und Blutzellen

verlassen das Kapillarbett und werden zu einem Ödem oder erscheinen als sichtbares Exsudat an der Gewebeoberfläche

eingeteilt in:

  • fibrinös (stark fibrinhaltig)
  • hämorrhagisch (mit vielen Erys)
  • putrid (eitrig, mit vielen, abgestorbenen Granulozyten)
  • serös(sehr flüssig )

Exsudate können - abhängig vom Fibringehalt - dünn- oder zähflüssig sein (abhängig vom Zellgehalt) und kann klar (wenige Blutzellen), gelblich trübe (viele Leukozyten / Granulozyten) oder rötlich (viele Erythrozyten) sein

Proteinkonzentration beträgt in einem Exsudat mehr als 30 g/l

Zusammensetzung ändert sich während der Dauer der Entzündung von dünn- zu zähflüssig und vom Gehalt von Serum und Proteinen (akut - subakut - chronisch)

Bei chronischen Entündungen kommt es normalerweise nicht zum Austreten eines Exsudates, es sei denn es handelt sich um eine chronisch-rezidivierende Entzündung, dann wie akut, zT auch Bildung eines Narbengewebes

Bei subakuten Entzündungen können z.T. Zellen des adaptiven Immunsystems im Exsudat gefunden werden

42
Q

akute Phase einer Entzündung

A

Ursachen:

  • Pathogene
  • Verletzungen
  • Strahlung
  • Hitze/Kälte

Zellen:

  • Neutrophile
  • Basophile
  • Eosinophile
  • Monozyten
  • Makrophagen

Mediatoren:

  • Histamin
  • Serotonin
  • Prostaglandine
  • Leukotriene

Beginn:

  • sofort

Dauer:

  • mehrere Tage

Ausgang:

  • komplette Heilung
  • Narbenbildung

vaskuläre Komponente (Vasodilatation, Exsudation) zelluläre Komponente (Leukozyteninfiltration)

43
Q

chronische Phase einer Entzündung

A

Ursachen:

  • persistierende Pathogene
  • Autoantigene
  • atopische Ablagerungen

Zellen:

  • Lymphozyten (B-Zellen, T-Zellen)
  • Monozyten
  • Makrophagen
  • Fibroblasten

Mediatoren:

  • TNF
  • Interleukin-1, -6, -8
  • Wachstumsfaktoren (PDGF, EGF)
  • ROS
  • Proteasen (MMP)

Beginn:

  • verzögert

Dauer:

  • >Monate

Ausgang:

  • Nekrose
  • Fibrose

destruktive Komponente(Gewebezerstörung,Zelltod) rekonstituierende Komponente (Gewebeersatz)

44
Q

molekulare Wirkung pro- und anti-inflammatorischer Mediatoren (Chemokine, Zytokine, Eikosanoide)

A

Chemokine:
Chemokine sind kleine (8-10 kDa) Proteine, die als Entzündungsmediatoren wirken und Chemotaxis in Entzündungszellen induzieren. Besitzen funktionelle wichtige Cys-Reste. Sie signalisieren über G-Protein gekoppelten Rezeptoren.

Zytokine:
Proteine, die Wachstum, Proliferation, Differenzierung und Funktionszustand von Zellen regulieren. Sie wirken überwiegend durch spezifische Zelloberflachenrezeptoren. Cytokine lassen sich nach ihren biologischen Funktionen und der Natur ihrer Rezeptoren in Wachstumsfaktoren, Interleukine, Interferone und Chemokine einteilen.

Eicosanoide:
Lipidhormone, die den Funktionszustand von Entzündungszellen regulieren. Werden uber den COX- bzw. LOX-Weg der Arachidonsäurekaskade synthetisiert und wirken über Zelloberflächenrezeptoren

45
Q

Rolle von COX2 in der Entzündung

A

COX2 ist für die Synthese der Mediatoren Thromboxan, PGE2 und PGF2 aus Arachidonsäure verantwortlich und wirkt somit durch die molekulare Wirkung (Erhöung Vasomotorik und Gefäßpermeabilität) pro-inflammatorisch

46
Q

Funktion der an der Entzündungsreaktion beteiligten Zellen

A

Neutrophile:

Diapedese, Chemokinese, Phagozytose, Mediatorsynthese, Pathogen- immobilisierung (Netose), oxidative und nicht-oxidative Mikrobizidie

Eosinophile:

Diapedese, Chemokinese, Sekretion lytischer Enzyme, Phagozytose, Para- sitenabwehr, allergische Reaktionen, Entzündungsheilung (Eosinophilie)

Basophile:

Diapedese, Chemokinese, Sekretion von Histamin + PAF, IgE-Rezeptor (allergische Reaktionen)

Monozyten:

Diapedese, Chemokinese, Phagozytose (PRR, Fc-Rezeptor, C3-Rezeptor), professionelle Antigenprasentation (MHCII), Mediatorsynthese

Makrophagen:

Chemokinese, Phagozytose (PRR, Fc-Rezeptor, C3-Rezeptor), professionelle Antigenprasentation (MHCII), Mediatorsynthese

B-Zellen:

Diapedese, Chemokinese, Antikörperproduktion, Phagozytose, professionelle Antigenprasentation (MHCII), Mediatorsynthese

T-Zellen:

Diapedese, Chemokinese, Zytotoxizität (Tzyt), Immunregulation (Treg), Virusinfektion, Tumorabwehr, Transplantatabstoßung

NK-Zellen:

Diapedese, Chemokinese, Zytotoxizität (Granzym, Perforine), Fc-Rezeptor, Virusinfektionen, Tumorabwehr

47
Q

Methoden der Blutgruppenbestimmung

A

Bioplate:

  • Untersuchung von Erysuspension und Serum des Patienten durch Antikörper und Testerythrozyten

Antikörpersuchtest:

  • Serum des Patienten gegen drei verschiedene Erythrozytensuspensionen mit bekannter Antigenausprägung untersucht
  • auf Gelkissen -> nur nicht-agglutinierte Erys kommen durch

Kreuzprobe:

  • Kreuzung des Spenderblutes mit dem Patientenplasma

Eigenagglutinationstest:

  • Erysuspension gegen Plasma des Patienten um eine Autoimmunreaktion auszuschließen

Bed-Side-Test:

  • ABO-Test vor jeder EK-Transfusion am Patientenbett
48
Q

Durchführung und Interpretation des Bed-Side-Tests

A
  1. Einen Tropfen aqua dest. auf die Felder Anti-A und Anti-B geben
  2. Einen Tropfen der Erythrozytensuspension auf jedes Feld der Testkarte pipettieren
  3. Erythrozyten verrühren bis die Reagenzien vollständig gelöst sind (cave: Stäbchen wechseln, um Serumverschleppung auszuschließen)
  4. 30 bis 60 Sekunden leicht schwenken
  5. Reaktion ablesen und protokollieren

Blau= Anti-A

Gelb= Anti-B

Es kommt zu einer Agglutination (Verklumpung)

  • im Anti-A Serum und nicht im Anti-B Serum => Patient hat Blutgruppe A
  • im Anti-A Serum und Anti-B Serum => Patient hat Blutgruppe AB
  • nicht mit Anti-A Serum jedoch in Anti-B Serum => Patient hat Blutgruppe B
  • bei keiner der Anti-Seren => Patient hat Blutgruppe 0
49
Q

Verträglichkeitsregeln bei der Anwendung von Blutprodukten

A

Transfusion von Erythrozytenkonzentraten

  • sollte AB0-Blutgruppen-gleich erfolgen
  • da sie weniger als 20 ml Plasma enthalten-> AB0-Blutgruppen-ungleich, aber „major-kompatibel” transfundiert werden (Major-kompatibel bedeutet, dass alle jene Erythrozytenkonzentrate transfundiert werden dürfen gegen deren AB0-Blutgruppenmerkmale der Patient keine Isoagglutinine hat)
  • rhesus-positive Patienten sollten nur mit Rhesus-negativen Erythrozytenkonzentraten transfundiert werden
  • Rhesus-negative Blutprodukte sind selten(ca. 15 %) -> Transfusion von rhesus-positiven konzentraten an Rhesus-negative Patienten, aber nur im Notfall, noch keine Antikörper gegen den Rhesus-Faktor besitzt (wird es nach dem Erst-Kontakt ausgebildet), nicht im gebährfähigen Alter

Transfusion von Thrombozytenkonzentraten

  • Thrombozytenkonzentrate enthalten neben den Thrombozyten, die AB0- Blutgruppenmerkmale tragen, auch Plasma des Blutspenders => somit sollten Thrombozytenkonzentrate bevorzugt AB0-Blutgruppen major-kompatibel, bevorzugt aber AB0- Blutgruppen-gleich transfundiert werden
  • Trotz der sehr geringen Menge an Resterythrozyten in Thrombozytenkonzentraten sollte das Rhesus-system beachtet werden
  • Bei Kindern mit einem Gewicht von weniger als 25 kg sollte die Gabe von minorinkompatiblen Thrombozytenkonzentraten (Präparate enthalten Isoagglutinine gegen AB0- Blutgruppenmerkmale des Patienten) vermieden werden

Transfusion von Plasma

  • Die Transfusion von Plasma sollte AB0-gleich oder AB0-kompatibel erfolgen
  • Da Plasma keine zellulären Bestandteile enthält, sind für Kompatibilität die Isoagglutinine in den Plasmapräparaten zu berücksichtigen