Aufbau und Funktion des Immunsystems Flashcards
zelluläre Bestandteile des angeborenen Immunsystems
Monozyten/Makrophagen
natürliche Killerzellen
- gegen Viren/virusinfizierte Zellen -> Auschhüttung toxischer Enzyme und Perforine
- werden durch MHC I gehemmt
- leiten adaptive Immunantwort ein
Mastzellen
- im Gewebe
- Histamin/Heparin in zytopl. Granula
- Parasitenabwehr
- können IgE binden -> Allergie
Granulozyten
- Neutrophile:
- antibakterielle Abwehr
- Phagozytose
- Auswurf von “NETs” (Neutrophil Extracellular Traps)
- bei starker Vermehrung => Eiter
- Eosinophile
- Phagozytose
- Parasitenbekämpfung (setzen sich um den Parasiten rum und lösen Zellmembranen auf)
- toxische Enzyme in den Granula
- Basophile
- Histamin/Heparin in Granula
- Phagozytose
- toxische Enzyme in den Granula
- Pendant zur Mastzelle im Blut
dendritische Zellen
Monozyten [Funktion]
bei Entzündungssignalen wandern sie in das infizierte Gewebe und differenzieren zu:
Makrophagen:
- schütten aus und werden durch Chemotaxis/Chemokine angelockt
- phagocytieren abgestorbene Neutrophile, Granulocyten und auch Bakterien
- präsentieren Antigene, schütten zB IL-1 aus
dendritische Zellen:
- zB Langerhans-Zellen in der Haut
- präsentieren Antigene für T- & B-Zellen (auch T-Helferzellen) und wandern in die Lymphknoten -> Schaltstelle für adaptive Immunantwort
- schütten Zytokine (zB IL-12, 10, 6) aus
Besonderheiten der Zellen des spezifischen Immunsystems
B- und T-Lymphozyten (im Lymphknoten und warten dort auf Aktivierung)
- haben spezifische Rezeptoren (Antikörper) mit denen Sie die MHC erkennen und so die Immunabwehr spezifische Rezeptoren aktivieren können -> Grundlage für die spezifische Ereknnung von Erregern
- CD4+ T cells erkennen MHC-II
- CD8+ T cells erkennen MHC-I
- T-Zellen werden im Knochenmark produziert und gelangen dann zur Reifung in den Thymus -> nur 5% gelangen in Lymphknoten (negative Selektion)
- Naive T-Zellen differenzieren zu T-Helferzellen, wenn ihnen entsprechendes Antigen präsentiert wird ->aktivieren B-Zellen -> starke Proliferation -> Vergrößerung der B-Zell-Follikel (Keimzentrumreaktion)
- Kontrolle der B-Zellen (aufgrund von starken Proliferation kann es zu Hypermutationen kommen): DC präsentieren AG und B-Zellen, die das nicht entsprechend binden können, werden in Apoptose geschickt -> Affinitätsreifung (positive bzw. negative Selektion der brauchbaren B-Zellen
- => stellt sicher, dass nur funktionistüchtige B-Zellen überleben)
- Effektor T-Zelle hat zytotoxische Granula: Binden an infizierte Zelle -> Abschuss der zytotoxischen Granula auf den Pathogen -> Membran wird löchrig -> Bindung Fas-Rezeptor (Todesrezeptor) Apoptose der Zellen
Initiierung der Immunantwort
- Eindringung von Fremdstoffen
- lokal vorhandene Makrophagen erkennen Pathogene, phagozytieren, bzw opsonieren (markieren & machen unschädlich für späteren Abbau) diese und schütten Chemokine und andere Cytokine aus, die weitere Zellen anlocken und eine Inflammation iniitiieren (zB durch Vasodilatation und “Auflockerung” der Endothelien -> Leukodiapedese)
- Dendritische Zellen (DC) und andere Phagozyten (Makrophagen, Grabulozyten) erkennen Erreger (Viren, Bakterien, Pilze etc.) an deren PAMP (Pathogen-assoziierte Molecular Muster) mithilfe ihre sog. (Toll-like-Rezeptoren)
- DC phagozytieren die Erreger und präsentieren die Antigene an spezifischen Proteinen (MHC-Proteine) dann auf ihrer Oberfläche (Antigenpräsentation)
- wandern in die Lymphknoten wo sie dann die naiven B- & T-Zellen aktivieren
Beendigung der spezifischen Immunantwort
Eliminierung des Antigens durch Effektormechanismen: ohne antigenen Reiz keine weitere Rekrutierung weiterer Zellen ins Immungeschehen -> Zellen gehen in Apoptose aufgrund von “Vernachlässigung” (zwingen sich auch gegenseitig in Apoptose
Effektorzelle Suppressormechanismen (T-Suppressorzellen) führen ebenfalls zur Abschaltung der Immunantwort -> CD4+-regulatorische Zellen -> Reduzieren Proliferation und Zytokinsekretion der T-Zellen
Einteilung in zelluläre und humorale Abwehr
Zelluäre Abwehr
- Beinhalten alle Zellen des Immunsystems (angeborenes und erworbenes) => siehe Zellen unten
Humolare Abwehr
- Komplementsystem und Antikörper, d.h. alle NICHT-zellulären Bestandteile des Immunsystems
- Stammt noch aus der Erkenntnis, dass selbst das Serum, d.h. ohne zellulären Bestandteile, zur Immunabwehr fähig ist
- Grenzen verschwimmen immer mehr => keine klare Grenze zwischen zellulärer und humoraler Abwehr teilweise möglich bzw. gehen teilweise ineinander über (siehe Komplementsystem)
mustererkennende Rezeptoren
- TLR (Toll-like-Rezeptoren): Binden an PAMP´s von Bakterien und geben spezifisches Signal in die Zelle, je anch Art des PAMPs/des Pathogens
- phagozytiert Bakterium
- schüttet Zytokine aus
- N-Formyl-methionyl-Receptor: Binden an Aminosäure-Derivat, die es bei Menschen nicht gibt -> G-Protein-gekoppelt
- Mannose-Rezeptor: Mannosebindendes Lektin. Mannose vermehrt auf Bakterienoberfläche ->Nur Phagozytose wenn mehrer Mannose in direkter Nähe sich befinden
- ohne Info an Zelle
- Scavenger-Rezeptor: Bindet an negativ geladene Oberflächen, oxidiertes LDL (-> Schaumzellen bei Arteriosklerose) -> Erkennnung von toten Zellen Zellen und Bakterien -> Phagozytose
- kein Signal in die Zelle, dass etwas gebunden wurde => benötigt so zur Aktivierung des Immunsystems noch weitere Rezeptoren (z.B.: TLR des Endosoms)
Komplementsystems [Funktion]
dient primär der Abwehr von Mikroorganismen (Opsonierung)
Drei wichtige Aspekte des Komplementsystems:
- Die Erzeugung aktivierter Komplementproteine führt zur kovalenten Bindung an die Pathogenoberflächen (Opsonierung) => erleichtert die Aufnahme durch Phagozyten (tragen Komplementrezeptoren)
- Kleinere CFragmente des Komplementsystems wirken als Chemoattracktoren (Anlocken/ Aktivieren von Phagozyten)
- Durch Ausbildung des MAC-Komplexes kommt es zur direkten Zerstörung von Pathogenen durch Porenbildung
Komplementsystem (Aktivierung (kein LZ))
Teil des unspezifischen humoralen Immunsystems, welches zur Eliminierung von zellulären Antigenen (z.B. Bakterien) beiträgt
3 Aktivierungswege:
Klassische Komplementaktivierung:
- bindet zuerst Faktor C1 an einen Antigen-Antikörper-Komplex (mit Antikörpern - IgG oder IgM - markierte Zelle)
- C1 ist ein Trimer aus einer bindenden Untereinheit C1q und zwei proteolytischen Untereinheiten C1r und C1s
- nach Bindung aktiviert C1r die Untereinheit C1s, die der Bindung und Aktivierung von C4 dient - > das Peptidfragment C4a wird abgespalten
- An die aktivierten Bestandteile von C4 bindet sich C2. Durch die Einwirkung von C1s wird C2 durch Abspaltung des Peptidfragments C2a aktiviert
- C4b und C2a können im Verbund als C3-Konvertase (C4bC2a) den Komplementfaktor C3 durch Abspaltung eines a-Fragmentes aktivieren -> C3b ist ein potenter Marker für antigene Zellen (Opsonierung)
- Verbund von C4b2a3b (C5-Konvertase) katalysiert die Aktivierung von Komplementfaktor C5 zu C5b. C5b leitet die Bildung des lytischen Komplexes ein
Mannose-Binding-LektinKomplementaktivierung:
- mannanbindendes Lektin bindet Mannose auf der Pathogenoberfläche -> aktiviert die MBL-assoziierten Serinproteasen MASP-1, MASP-2 und MASP-3 -> mit C4b und C2b katalysieren dieselben Reaktionen wie im klassischen Weg
alternative Komplementaktivierung:
- ohne die Hilfe von Antikörpern
- durch im Plasma vorhandene Proteasen wird C3 stets zu einem geringen Anteil zu C3b aktiviert
- durch Bindung der Faktoren C3b und B an bakterielle Lipopolysaccharide (Endotoxine) wird die Spaltung von B durch den Faktor D ermöglicht, um dadurch eine andere Form der C3-Konvertase C3bBb zu bekommen
Wirkung:
- C4a, C3a und C5a sind entzündungsvermittelnde Peptide zum Anlocken von Phagocyten
- C3b bindet an Komplementrezeptoren auf den Phagocyten -> opsonierung von Pathogenen und Entfernung von Immunkomplexen
- terminale Komplementkomponenten C5b und C6-9: membranangreifender Komplex zur Lyse von bestimmten Pathogenen und Zellen
Epstein-Barr-Virus [allgemein, Symptome]
allgemein:
- EBV gehört in die Gruppe der Herpes-Viren
- Bezeichnung des Krankheitsbildes: Pfeiffersches Drüsenfieber oder Infektiöse Mononucleose
- ca. 95 % aller Europäer infizieren sich mit Virus bis zum 30. Lebensjahr
- Komplettes Virusgenom als nichtintegriertes inaktives zirkuläres Episom im Kern von B-Zellen
- langsamer Teilungszyklen, kaum Erkennung durch T-Zellen
Krankheitszeichen
bei Immunkompetenten verläuft Erkrankung ohne Symptome bei Reininfektion, bei primärer Infektion mit üblichen Symptomen einer Virusinfektion (Grippe): leichtes Fieber, Halsschmerzen, Müdigkeit, …
bei Immunsupprimierten:
- Anschwellen der Lymphknoten
- Hals- und Mandelentzündung
- Splenomegalie
- Bauch-, Muskel- und/oder Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit Depression
- Stimmungsschwankungen
- Schwäche
- Ausschlag
- Schwindel und Orientierungsstörungen
- trockener Husten
- Schüttelfrost
- Übelkeit
- Nachtschweiß
- Fieber
Epstein-Barr-Virus [diagnostische Marker]
diagnostischer Marker:
- Nachweis durch Antikörper gegen EBV im Blut (bei Immunkompetenten und Immunsupprimierten)
- wenn IgM-Antikörper vorhanden, besteht gerade Infektion
- wenn IgG-Anikörper vorhanden, Hinweis auf frühere Infektion (damit Ausschluss frischer Infektion)
- differentialdiagnostischer Ausschluss von CMV (Cytomegalievirus) wichtig:
- weißt ähnliche Symptome auf
- wird auch über Antikörpertest festgestellt
- außerdem wichtig:
- Messung der Viruslast (Anzahl der Viruskopien)
- Messung des Verhältnisses von CD 4-Zellen (T-Helferzellen) und CD 8-Zellen (zytotoxische Lymphozyten)
- bei EBV besteht Expansion der CD 8-Zellen, weil sie versuchen Virus zu eliminieren
- Messung der Leukozytenanzahl
- Leukozytose gibt Hinweis auf EBV-Infektion
Epstein-Barr-Virus [Viruslatenz]
es gibt 2 Lebensformen des Virus: latent und lytisch
lytisch:
- selten (weniger als 1 %) bei Primärinfektion oder Immunsupprimenten auftretend
- Virus vermehrt sich und bildet neue Viruspartikel
- Viruspartikel zerstören die Zelle (deshalb lytisch) und suchen sich neue Zelle
latent:
- ganz schwach aktiv
- entwischen dem Immunsystem kommen in Latenzen I - III vor
- bringen durch Onkogene in Latenzen II und III die B-Zellen dazu, sich zu teilen (dabei wird nicht nur DNA der B-Zelle, sondern auch DNA des Virus verdoppelt) -> evtl Tumorentstehung (klonale Vermehrung der B-Zellen)
- langsame Art der Virusreplikation und ohne Bildung von Viruspartikeln
- ! latente Vermehrung
Epstein-Barr-Virus [Immunabwehr]
Latenz I:
- Immunsystem kann in infizierter Zelle nur 1 Protein des EBV erkennen (das Protein EBNA 1)
- EBNA 1 verhindert die Expression von MHC I, weshalb CD 8-Zellen (zytotoxische Lymphozyten) das Protein nicht erkennen können
- CD 4-Zellen (T-Helferzellen) können Protein erkennen und bilden Antikörper
- Antikörper können Virus jedoch nicht eleminieren (da es sich in Zelle drin befindet), sondern zeigen nur, dass Virus da ist
- Virus kann daher lebenslang überleben
Latenz II - II und lytische Form:
- umso höher die Latenz, umso mehr Proteine werden im Virus angeschalten
- durch die anderen Proteine kann Immunsystem Virus erkennen und bekämpfen
- nur bei primärer Infektion sind alle Stadien zu sehen, weil Immunsystem Virus noch nicht kennt
- sobald es zur sekundären Infektion kommt, sind Formen II und III und lytisches Stadium nicht mehr zu sehen, da sie sofort bekämpft werden
- wenn bei sekundärer Infektion andere Formen doch vorkommen, dann besteht Immuninsuffizienz
T-Zellrezeptor mit Helfermolekülen
der T-Zellrezeptor (TCR) besteht aus mehreren Untereinheiten:
extrazellulär (mit transmembraner Verankerung) aus einem Heterodimer (α:β, selten (CD4-&8-) γ:δ), das untereinander mit einer Disulfidbrücke verbunden ist
die jeweilige Monomer besteht wiederum aus einem konstanten (c) und einem variablen Bereich (s. Antikörper), wobei es vorallem an der Antigenandockstelle Hypervariable Bereiche -> unendliche Vielfalt zur Antigenbindung
intrazellulär (mit transmembraner Verankerung) ist der TCR mit einem ζ-Homodimer mit ITAMs (Bindungsstellen die bei Aktivierung des TCR chemisch modifiziert (phosphoryliert) werden kann) assoziiert (gehört zum CD3-Komplex
unterstützdend hat der TCR noch CD3 Moleküle die aus Heterodimeren aus ε, δ oder γ bestehen können. Sind transmembran mit ITAMs auf intrazellurärer Seite
TCR kann nur “zurechtgeschnittene”/präsentierte Antigene erkennen
bei der Erkennung von auf MHC I präsentierten Antigenen hilft das CD8 (bei Tcyt-Zelle)
bei der Erkennung von auf MHC II präsentierten Antigenen hilft das CD4 (bei Th-Zellen)
T-Zell-Aktivierung
- Antigen wird vom T-Zell-Rezeptor im Kontext mit MHC-Molekülen auf antigenpräsentierenden Zellen erkannt
- T-Zell-Rezeptoren sind auf Kooperation mit antigenpräsentierenden Zellen angewiesen
- Binden gleichzeitig an MHC-Moleküle (CD4/8) und darin verankerten antigenen Peptiden, beides muss passen, damit Affinität d. Komplexes zum T-Zell-Rezeptor groß genug für Auslösung eines Aktivierungssignals ist
bei Bindung von dem TCR mit dem präsentierten Antigen wird eine Tyrosinkinase aktiviert (zB Fyn) von Corezeptoren (CD 45), dieses phosphoryliert/aktiviert die ITAMs des TCR/CD3 -> Bindungsstelle für andere Kinasen (zB Zap70)
CD4 bzw CD8 bindet an das MHC-Molekül, worauf die intrazellulär damit assoziierte Tyrosinkinase (zB Lck) in die Nähe der aktivierten Zap70 kommt und sie phosphoryliert -> aktiviertes Zap70 startet intrazelluläre Kinase an der am Ende Zytokinausschüttung, bzw Auschüttung von anderen Enzymen steht