Kommunitarismus Flashcards
Zentrale liberale Vorstellung
Rechte müssen irgendwoher stammen
Ausgangspunkt
Alle Personen sind auf eine Weise situiert und haben eine geteilte gesellschaftliche Vorstellung
-> Rechte gehen aus der Gemeinschaft hervor, nicht aus der Einsicht der Vernunft
Moralischer Impuls
Menschen sollen sich mit ihrer Bürgerrolle identifizieren und ihre Mitgliedschaft im Gemeinwesen anerkennen
Unterschied Liberalismus und Kommunitarismus
Liberalismus: Das Recht kommt vor dem Guten
Kommunitarismus: das Gute kommt vor dem Recht
Definition Kommunitarismus
- gegen Hyper-Individualismus
- gemeinsame Werte im Vordergrund
- durch sozialen Austausch gemeinsam Gutes schaffen
Text
Michael Walzer “The Moral Standing of States” (1980)
Grundlagen
- Gemeinschaften und Beziehungen haben keine rein instrumentelle Bedeutung -> sondern haben konstitutive Funktion für menschliches Leben
- Frage ist nicht, ob Rechte respektiert werden sollen, sondern ob Rechte auf eine Weise identifiziert und gerechtfertigt werden können, ohne vorausgesetzte Vorstellung des Guten
Bedeutung der Gemeinschaft
Moralische Pflichten können oft nicht nachvollzogen werden, wenn Individuen sich als frei und unabhängig sehen
-> es gibt ausser durch Zustimmung erworbene Pflichten auch Pflichten aus Mitgliedschaft und Solidarität
Kernaussagen der Textes
- Staat ist ein moralischer Akteur, zusammengesetzt aus der Gemeinschaft und der Regierung (ein “fit” ist vorausgesetzt)
- Militärische Interventionen sind eigentlich verboten
- Gesellschaft ist vom Staat abhängig, muss sich aber auch vor ihm schützen
- Gemeinschaft hat das Recht auf Selbstbestimmung
- Man darf eingreifen, sobald in einem Staat das Recht auf Selbstbestimmung verletzt ist
Drei Ausnahmen ausländischer Intervention
- Revolte einer Gliedes in einem Mehreinheitenstaat
- Bürgerkrieg, in dem bereits eine andere ausländische Einheit Einfluss hatte
- Wenn Regierung in Massaker, Folter oder Massenemigration verwickelt ist
Rechte auf politischer und gemeinschaftlicher Ebene
- persönliche Rechte: basieren auf Moral und sind personenbezogen
-> um sie umzusetzen ist eine politische Anerkennung notwendig - internationale Rechte: wenige und sind negativer Natur
-> schwierig globale Rechte zu implementieren, da es keine globale Gesellschaft gibt, die die Rechte anerkennen kann
Argumente gegen restriktive Haltung zu militärischen Interventionen
- zu statisch
- stellt Rechte der Staaten über Rechte der Individuen
- Nichteinmischungsgründe sind unzureichend und lassen z.B. tyrannischen Staaten zu viel macht
- vergleichbar mit einem “hobbes’schen” Ansatz, von dem Leviathan-Staaten profitieren
Gründe für Nicht-Intervention
- Ausländer sind in keiner Position sind, den “fit” zu beurteilen, da sie keine Kenntnisse über die Geschichte, Konflikte, Loyalitäten und Kultur besitzen
-> moralisch notwendige Vermutung der Legitimität - Interventionen könnten Selbstbestimmungsrecht verletzen
- gehört nicht zu globalen Rechten