Kognitive Ansätze Flashcards
Kognitive Ansätze - relevante Faktoren im SORCK
Kognitive Reaktionen und Organismusvariable (beinhaltet kognitive Schemata der Person)
Stresstheorie von Lazarus - transaktionale Theorie
Transaktional, da die einzelnen Aspekte sich bei jedem Schritt verändern können, Schritte beeinflussen sich gegenseitig.
Lazarus - Makrostressoren
Aus mehreren daily hassles definiert
Stresstheorie von Lazarus
Situation <-> primary appraisal <-> secondary appraisal <-> coping <-> re-appraisal
-> es entstehen Stressemotionen und physiologische Erregung, welche wiederum die einzelnen Schritte beeeinflussen
Lazarus - Primary Appraisal
Schnelle, ereignisnahe Einschätzung der Valenz -> Situation gut oder schlecht?
Lazarus - Secondary Appraisal
Millisekunden nach primary appraisal; kann ich mit der Situation umgehen, habe ich Ressourcen?
Lazarus - Coping
Strategien zur Stressbewältigung
Lazarus - Typen von Stress
- Distress: negativer Stress -> Angst (Bedrohung), Traurigkeit (Verlust) oder Ärger (Provokation)
- Eustress: „positiver“ Stress -> Aktivierung (Herausforderung)
-> von der Person, Situation und Stimmung abhängig, welcher Stress entsteht
Stress als Gleichgewicht
Abwägung der Anforderungen gegen wahrgenommene Bewältigungsressoucen
Stress und Konstruktaktivierung
Stress bei Konstruktaktivierung dauert viel länger an
Kognitive Konstrukte
- Bindungskonstrukt
- Kontrollkonstrukt
- Bezüglich eigener Bedeutsamkeit
- Konstrukt sozialer Bewertung
- Leistungskonstrukt
- Perfektionismuskonstrukt
Welches Konstrukt?
Wenn ich negativ auffalle, stossen mich andere zurück
Bindungskonstrukt
Welches Konstrukt
ich muss easy sein, darf niemandem zur Last fallen, sonst stossen sie mich von sich
Bindungskonstrukt
Welches Konstrukt?
Ich muss mir Liebe durch gute Leistung verdienen
Bindungskonstrukt
Welches Konstrukt?
ich hätte den Bus nicht verpassen dürfen, das darf mir nicht passieren
Kontrollkonstrukt
Welches Konstrukt
Ich muss alles im Griff haben, muss über alles Kontrolle besitzen
Kontrollkonstrukt
Welches Konstrukt
ich zähle nichts, bin für andere nicht von Bedeutung
Konstrukt der eigenen Bedeutsamkeit
Welches Konstrukt
immer zählen nur die anderen, das ist nicht fair
Gerechtigkeitskonstrukt
Welches Konstrukt
Wenn ich negativ auffalle, ist dies peinlich und die anderen finden mich daneben
Konstrukt der sozialen Bewertung
Welches Konstrukt
Ich bin nur etwas wert, wenn ich gute Leistungen erbringe
Leistungskonstrukt
Welches Konstrukt
Ich darf mir keine Fehler leisten, muss besser sein als andere
Perfektionismuskonstrukt
Individueller Umgang mit Stress
- vorbeugend, emotionsbezogen: stressausgleichende Aktivitäten
- vorbeugend, problembezogen: Vermeidung von unnötigem Stress
- in der Situation, emotionsbezogen: Beruhigungsstrategien
- in der Situation, problembezogen: Strategien zum Umgang mit akutem Stress
Klassischer Stress
Hektik, Zeitdruck, etc.
-> entgegenwirken mit Organisation, Zeitpläne, usw.
Persönlich relevanter Stress
Durch Zurückweisung oder Kritik, stark negative Emotionen, etc.
-> nagt und überdauert und man muss darüber sprechen
Konstrukt-Stress
Tiefer psychologisch verankert, schädlicher (führt eher zu Herzinfarkt) und bleibt unabhängig von Physiologie bestehen
Stressimpfungstraining
Erlernen einer allgemein anwendbarer Strategie -> Fähigkeit erlernen, Problemsituationen schnell zu erkennen und mit kognitiven & motorischen Bewältigungsmechanismen bewältigen
- Unterrichtsphase (Probleme analysieren und Bewältigungsmöglichkeiten zeigen)
- Übungsphase (Erprobung der Bewältigungsmöglichkeiten)
- Anwendungsphase (Bewältigungssituationen im Alltag anwenden)
Übungsphase: kognitive Bewältigungsreaktionen
- Vorbereitung auf Stressor -> Orientierung
- Konfrontation mit Stressor
- Gefühl überwältigt zu werden -> Ernstfall antizipieren
- Selbstverstärkung -> Stabilisator für Bewältigungsverhalten
Kognitives Üben
Wie gedankliches Stressimpfungstraining, wenn man die Situation nicht in der Therapie simulieren kann
Problemlösetraining
- Problem wahrnehmen und beschreiben
- Ziel definieren
- Lösungsmöglichkeiten suchen
- Möglichkeiten bewerten und entscheiden
- Planen und Realisieren
- Abschliessen und Auswerten
Erwartung x Wert Theorie
Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Verhaltens hängt von
- subjektivem Verstärkungswert
- Erwartungen des Individuum, Verstärker durch eigenes Verhalten erlangen zu können
Blackbox bei Rotter
kognitive Aspekte, Kontrollüberzeugungen, Erwartungen
generalisierte Erwartungen
= Handlungs-Ergebnis-Erwartungen aufgrund von Erfahrungen
werden insbesondere in neuen, ambiguösen Situationen ausgelöst
Kontrollüberzeugungen
- internale Kontrollüberzeugung
- defensiv-externale Kontrollüberzeugung
- passiv-externale Kontrollüberzeugung
Welche Kontrollüberzeugung?
Ich werde keine gute Prüfung schreiben, ich habe mich zu wenig vorbereitet
internal
Welche Kontrollüberzeugung?
Wenn ich konzentriert arbeiten werde, kommt das gut
internal
Welche Kontrollüberzeugung?
wenn es wieder lärmig ist, werde ich mich nicht konzentrieren können und die Prüfung läuft schief
defensiv-external
Welche Kontrollüberzeugung?
ich werde schon genügend sein, jeder hat mal Glück
passiv-external
Selbstinstruktionen
Selbstverbalisationen um Erwartungen zu verändern
- Orientierung und Planung
- Bewältigungsmöglichkeit
- Ermutigung
- Bewertung und Verstärkung
Theorie von Bandura
Selbstwirksamkeit und Handlungsergebniserwartung lösen je nach Stimulus die Reaktion aus
Bandura: Handlungs-Ergebnis-Erwartung
Einschätzung einer Person, dass eine spezifische Verhaltensweise zu einem bestimmten Ergebnis führen wird
Bandura: Selbstwirksamkeitserwartung
Überzeugungen einer Person, dass sie sich selber in der Lage sieht, das Verhalten auszuführen, welches für die Erreichung des Ergebnisses notwendig ist
welcher Erwartungstyp nach Bandura?
wenn man sich richtig anstrengt, schafft man das
Handlungs-Ergebnis-Erwartung
welcher Erwartungstyp nach Bandura?
ich werde das schon irgendwie schaffen
Selbstwirksamkeitserwartung
welcher Erwartungstyp nach Bandura?
Ich habe das noch nie gemacht, doch traue ich mir das zu
Selbstwirksamkeitserwartung
welcher Erwartungstyp nach Bandura?
Ich denke nicht, dass das so schwer ist
Handlungs-Ergebnis-Erwartung
Kontingenzen
- objektive Kontingenzen; beobachtbare Kontingenz -> erlernen, dass Handlungen Konsequenzen haben
- beobachtbare Kontingenzen; Reaktions-Konsequenz Abfolgen, bei anderen beobachtbar
- symbolisch vermittelte Kontingenzen; über Geschichten, etc
- fremdinterpretierte Kontingenzen; Interpretationen der sozialen Umwelt
Modelllernen
Komplexe und differenzierte Verhaltensweisen rein durch Beobachtung des Verhaltens bei anderen, verhaltensökonomisch erwerben
Modelltypen
- Kompetenzmodelle; zeigen wie Probleme kompetent bewältigt werden können -> perfektes Vorzeigen
- Bewältigungsmodelle; situativ angepasste Lösungsmodelle -> eine mögliche Lösung
Determinanten für Modelllernen
▪ Stimuluseigenschaften des Modells, die Modelllernen erleichtern: Alter, Geschlecht und Status, Ähnlichkeit mit dem Modell
▪ Art des vom Modell gezeigten Verhaltens (z.B. aggressives Verhalten)
▪ Auf Modellverhalten folgende Konsequenzen (passive Verstärkung)
▪ Motivationale, motorische und kognitive Voraussetzungen seitens des Beobachters
4 Effekte von Beobachtungslernen
- Modellierender Effekt; Erwerb neuer Verhaltensweisen
- Hemmender Effekt: Unterdrückung bereits gelernter Verhalten (z.B. durch Beobachtung negativer Konsequenzen)
- Enthemmender Effekt: Verstärkung bereits gelernte Verhalten (häufig in Gruppen)
- Auslösender Effekt: bereits gelerntes Verhalten in neuen Kontexten oder veränderter Ausprägung
Rollenspiele
Wirklichkeitsnahe Bedingungen und Lernmethoden anwenden
- Transfer möglichst bald in Realsituation weiterüben
- Transfer erst bei völligem Beherrschen
Werden in Kompetenztrainings allein oder in Gruppen angewendet
Kontrolltheorie von Seligman
Objektive und subjektive Kontrollerfahrungen führen zu Kausalattributionen, welche unsere Wahrnehmung der Realität beeinflussen
-> Die subjektiv wahrgenommene Kontrolle ist wichtiger, als die effektiv objektiv vorliegende.
Taxonomie von Kausalattributionen bei Seligman
- internal vs external
- variabel vs stabil
- spezifisch vs global
-> internal, stabil, global ist depressionsrelevant
“Bei der Lehrperson kann man keine gute Noten machen.”
-> Attributionsstil benennen
External, stabil, spezifisch
“Dem Kerl geschah es recht, dass ich ihn verprügelt habe. Er gafft immer so doof.”
-> Attributionsstil benennen
External, stabil, global
“Ich hätte diese dunkle Gasse meiden sollen.”
-> Attributionsstil benennen
Internal, variabel, spezifisch
“Meine Mutter hat Migräne, weil ich so schwierig bin.”
-> Attributionsstil benennen
Internal, stabil, global
Reattributionstraining
Ziel ist die Veränderung der Attributionsstile
-> Psychoedukation und alternative Attributionen
Kognitiver Ansatz von Beck
Aus Lernerfahrungen werden Schemata gebildet, welche unsere Wahrnehmung der Realität beeinflussen und für die Entstehung von psychischer Störungen relevant sind
Kognitionstheoretisches Modell nach Beck
2 Schema (später mehr, siehe Konstrukte):
- Soziotropie Schema
- Autonomie Schema
-> passt Schema nicht zur Situation, dann entsteht keine Depression
Soziotropie Schema nach Beck
Bedürfnis nach:
- Zugehörigkeit
- Bestätigung
- Sozialer Akzeptanz
- Intimität/Nähe
- Geselligkeit
Autonomie Schema
Bedürfnis nach:
- Unabhängigkeit
- Selbstständigkeit
- eigene Leistungsfähigkeit
- Mobilität
- Entscheidungsfreiheit
- Erfolg
Systematische kognitive Fehler / automatische Gedanken
- willkürliche Schlussfolgerungen
- selektive Verallgemeinerung
- Übergeneralisierung
- Minimierung vs Maximierung
- Personalisierung
- verabsolutiertes, dichotomes Denken (Schwarz-Weiss-Denken)
Kognitive Umstrukturierung
- Gedankenprotokoll mit 3 Spalten
- Situation
- Kognitionen
- Gefühle (auf Skala von 100% eingestuft) - Automatismus durchbrechen
- Gedankenprotokoll mit 5 Spalten (2 zusätzliche)
- Gegenkognitionen
- Gefühle
Gegengedanken
Ich habe Angst, dass sie mich bald einmal nicht mehr
mögen
Ich gebe mein Bestes, dann wird alles gut werden
Gegengedanken
Ich habe keinen Mut mehr, es immer und immer wieder
zu versuchen
Schritt um Schritt schaffe ich es. Es macht nichts, wenn ich etwas länger brauche, um es zu lernen
Gegengedanken
Jetzt hat es schon wieder nicht geklappt
Das nächste Mal gelingt es mir bestimmt besser
Gegengedanken
Mich hat keiner lieb
Ich werde den andern zeigen, dass ich sie mag und werde ihnen immer wieder etwas zuliebe tun. Wenn ich so mein Bestes gebe, kann mir nichts passieren.
Gegengedanken
Ich bin traurig
Ich denke daran, was ich alles schon erreicht habe, das
gibt mir Mut
Gegengedanken
Die machen das Extra, die wissen, dass ich das nicht
mag
Auch wenn mich etwas stört, versuche ich, nicht gleich wütend oder beleidigt zu sein