Klinische Psychologie VO3 Flashcards

1
Q

I) was ist die Epidemiologie?
II) welche epidemiologischen Perspektiven gibt es?

A

I)
Epidemiologie = Wissenschaft von der Verbreitung, Ursachen & Folgen von gesundheitsbezogenen Zuständen in Bevölkerungen

II)
3(+1) epidemiologische Perspektiven:

  1. deskriptive Epidemiologie:
    man bestimmt wie häufig psych. Störungen in einer Population zum best. Zeitpunkt auftreten, wie sich diese verteilen & wie sie verlaufen
  2. Versorgungsepidemiologie:
    man bewertet Versorgungssystem & schätzt Versorgungsbedarf ab
  3. Analytische Epidemiologie:
    es wird erforscht, unter welchen Bedingungen psych. Störungen entstehen & sich entwickeln

Public Health: fördert Gesundheit & beugt Krankheit vor

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2
Q

I) was versteht man unter einer Prävalenz?
II) welche Einflussfaktoren gibt es bei der Prävalenz?
III) wie sind die Prävalenzen für mind. 1 psychische Störung in Deutschland?

A

I) = wv Erkrankungsfälle es zu einer best. Zeit in einer Population gibt
II) Diagnosekriterien, Erhebungsmethoden & Strichprobenziehung
III)
1-Monat-Prävalenz: 20%
12-Monat-Prävalenz: 30%
Lebenszeit-Prävalenz: 40%

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3
Q

was versteht man unter einer Inzidenz?

A

= wv Fälle es gibt, bei denen eine Störung innerhalb eines Zeitintervalls neu aufgetreten ist (unabhängig davon, ob Störung am Ende des Zeitintervalls noch besteht)

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4
Q

Was ist DALY?

A

DALY (“Disability-Adjusted Life Years”)
= Grundlage für Planungsprozesse & Entscheidungen im Gesundheitswesen
= Maß für verlorene gesunde Lebensjahre (1996 von Murray)
* 1 DALY = 1 verlorenes gesundes LJ
* setzt sich aus 2 Komponenten zsm, die addiert werden:
1. schätzt verlorene LJ durch früheren Tod
2. schätzt LJ, die nicht in vollständiger Gesundheit gelebt werden

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5
Q

Was ist die “Global Burden of Disease GBD” Studie von 1990?

A
  • wurde von Harvard School of Public Health 1993 durchgeführt
  • schätzt Gesundheitseffekte von >100 Erkrankungen & Verletzungen in 8 Regionen für das Jahr 1990
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6
Q

Was war bei der GBD Studie von 2019 anders als bei der von 1990?
& was fand man heraus?

A
  • 23 Altersgruppen (w/m/binär), 21 Regionen
  • folgende Erkrankungen sind inkludiert:
    1) affektive Störungen (Depression, Dysthymie, bipolare Störung)
    2) Angst-Störung
    3) Schizophrenie
    4) ADHS,Verhaltensstörung
    5) Autismus
    5) Essstörung
    6) Persönlichkeitsstörungen
    X Suchterkrankungen wurden NICHT eingeschlossen!
  • Komorbiditäten wurden eingeschlossen
  • Tod durch Essstörung wurde berücksichtigt, aber nicht Tod durch Suizid
  • Grundlage für Diagnostik: DSM-5 & ICD-10

Ergebnisse von 2019:
* 125 Mio DALYs durch psych. Störungen (das sind 5% von allen Erkrankungen/Verletzungen)
* berücksichtigt man die steigende Bevölkerungsanzahl, stagniert die Häufigkeit von psych. Störungen von 1990 zu 2019 (bleibt gleich)
* DALYs haben Maximum zw. dem 25. & 34. LJ
* DALYs wegen psych. Störungen sind in USA , Australien & Neuseeland am höchsten, in Asien am niedrigsten
* Frauen haben häufiger Depression, Angststörung & Essstörung - Männer häufiger ADHS & Autismus
* 2019: psych. Störung war an 7.Stelle bei den Gründen für DALY (1990 an 13.Stelle)
* Depression war an 2.Stelle der YLDs, Angststörung an 8., Schizophrenie an 20.

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7
Q

Was war bei der GBD Studie von 2022 anders als bei denen von 1990 & 2019?

A

folgende Erkrankungen sind neu inkludiert:
* Alkohol- & Drogensucht
* neurologische Erkrankungen
* chronischen Schmerz & somatoforme Störungen
* Selbstmord & Selbstverletzungen
–> 418 Mio DALYs (16% aller DALYs)

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8
Q

I) wie berechnet man DALY?
II) was sind die DW-Werte für Depression, Angststörung, Schizophrenie & ADHS?

A

I)
Legende:
c=Erkrankung, s=Geschlecht, a=Alter, t=Jahr,
N=Anzahl Toter, L=verlorene LJ durch frühes Sterben,
I= Inzidenz, L=Dauer bis zum Nachlassen der Krankheit o. Tod,
DW= Gewichtung der Disability
YLL= verlorene Jahre; YLD= mit Einschränkung gelebte Jahre

DALY (c,s,a,t) = YLL (c,s,a,t) + YLD (c,s,a,t)
DALY (c,s,a,t)= [N (c,s,a,t) * L (s,a)] + [I (c,s,a,t) * L (c,s,a,t)* DW (c,s,a)]

II)
DW für Depression: leicht 0.1 (0.145), mittel 0.4 (0.396), schwer 0.7 (0.658)
DW für Angststörung: leicht 0.03 (0.03), mittel 0.1 (0.133), schwer 0.5 (0.523)
DW für Schizophrenie 0.8 (0.778)
DW für ADHS 0.05 (0.045)

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9
Q

Begriff “Anamnese”

A
  • Krankheitsgeschichte/Vorgeschichte zu einer Störung wird erfasst
  • wird von Patient o. Drittperson beantwortet
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10
Q

Begriff “Katamnese”

A

Behandlungserfolg wird nach der Behandlung untersucht & bewertet

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11
Q

Begriff “Ätiologie”

A
  • man beschäftigt sich mit den Ursachen für die Entstehung einer Störung
  • findet im Bereich der Medizin, Klinischer Psychologie, Epidemiologie statt
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12
Q

Begriff “Pathogenese”

A
  • beschreibt, wie die Störung entstanden ist & wie sie sich entwickelt hat
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13
Q

Begriff “Nosologie”

A

= Krankheitslehre
* teilt Erkrankungen/Störungen ein

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14
Q

Begriff “multifaktorielle Genese”

A

beschreibt, dass mehrere Faktoren (zB. Gene, Umwelteinflüsse) dazu beitragen, dass eine Störung entsteht

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15
Q

Begriffe “Risikofaktor”/”Prädisposition”/”Vulnerabilität”

A

erhöhen die Wshlkeit, dass eine Erkrankung/Störung auftritt

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16
Q

Begriff “Komorbidität”

A

mind. 1 weitere Diagnose liegt vor

17
Q

Begriff “Promodalphase”

A

= Vorphase einer Erkrankung/Störung
es treten nur Prodrome auf, sprich nicht charakteristische Symptome

18
Q

Begriff “Remission”

A
  • Symptome einer Erkrankung/Störung lassen vorübergehend o. dauerhaft nach
  • Arten:
    1) partielle Remission: man hat weniger Symptome
    2) komplette Remission: man hat keine Symptome mehr
    3) Spontanremission: man hat keine Symptome mehr & das ohne zu intervenieren
19
Q

Begriff “Progression”

A
  • Krankheit/Störung schreitet voran o. wird stärker & das trotz o. nach einer Behandlung
  • Spezialfall: chronisch-progredient (Störung schreitet langsam & längerfristig voran)
20
Q

Begriff “rezidiv”

A

Krankheit/Störung tritt nach vermuteter Heilung wieder auf

21
Q

Begriff “Persistenz”

A

Krankheit/Störung hält an

22
Q

Begriff “Differentialdiagnose”

A

man schließt Krankheit/Störungen aus, die ähnliche klinische Symptome haben

23
Q

ab wann treten psych. Erkrankungen typischerweise erstmals auf?

A
  • 1/3 bis zum 14. Geburtstag
  • 1/2 bis zum 18. Geburtstag
  • 2/3 bis zum 25. Geburtstag

Durchschnittsalter bei folgenden psych. Störungen:
* mit 8 Jahren: Phobie
* 9: Autismus
* 12: ADHS & neurologische Entwicklungsstörungen
* 13: soziale Phobie
* 17: Angststörung, Anorexie
* 18: Essstörung
* 19: Zwangsstörung
* 20: Binge-eating
* 22: Cannabis-Abhängigkeit
* 25: Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Abhängigkeit
* 26: Panikattacke
* 27: Alkoholabhängigkeit
* 30: PTSD, Depression
* 31: affektive Störungen
* 32: generalisierte Angststörung
* 33: bipolare Störung

24
Q

wie sieht die Punktprävalenz & die 12-Monatsprävalenz für norwegische Studenten aus?

A

Punktprävalenz (12 Monatsprävalenz): 40% (57%) weiblich, 26% (43%) männlich

25
Q

wieso steigt die Prävalenz von psych. Störungen?

A
  • es gibt Probleme…
    1) …, um Präventionsmaßnahmen umsetzen zu können
    2) …, um zu Behandlungsangeboten zugelassen zu werden
    3) … mit der Qualität der Behandlungsangebote
  • es gibt gesellschaft. & kulturelle Risikofaktoren
  • Bevölkerung weiß mehr über psych. Störungen Bescheid, erkennt diese bei sich besser & ist motivierter, sich behandeln zu lassen (steigende Gesundheitskompetenz)