klausur themen, antwortet roys nacharbeit Flashcards

1
Q

Aufgaben der botanischen Systematik

A
  • Erfassung und Ordnung der Lebewesen nach ihren natürlichen Verwandschaftsverhältnissen
  • beschreibt, gruppiert und benennt Pflanzensippen (Taxa) und analysiert ihre Differenzierung sowie die Stammesgeschichte
  • Phytographie: Beschreibung der Sippen
  • Taxonomie: Abgrenzung und Gruppierung der Sippen
  • Nomenklatur: Benennung der Sippen
  • Evolutionsforschung: Analyse der Sippendifferenzierung
  • Phylogenie: Rekonstruktion der Stammgeschichte
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2
Q

Evolutionsfaktoren (Mikroevolution)

A
  • Mutation: Veränderung des Erbguts
  • Rekombination: Neu- und Umverteilung bei sexueller Fortpflanzung (crossing over, Gametenverschmelzung)
  • Selektion: natürliche Auslese vorteilshafter Merkmalsträger
  • Isolation: räumliche/reproduktive Trennung
  • Gendrift: zufällige Änderung des Genpools durch äußeren Faktor
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3
Q

Phasen der Makroevolution (ab Gattung aufwärts)

A
  • Anagenese: Höherentwicklung, neue, komplexere Konstruktionstypen (Progression)
  • Kladogenese: große Formenvielfalt mit verschiedenen Varianten des neuen Konstruktionstypen ensteht (Verzweigung des Stammbaum)
  • Stasigenese: Stabilisierung, Auslese besonders günstiger Typen
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4
Q

Homologie, Homoplasie, Konvergenz und Beispiele

A
  • Lagebeziehungen von Organe im Gefüge
    → Sprossdornen und Seitensprosse
  • spezielle Qualität der Strukturen: Übereinstimmung in vielen komplizierten Sondermerkmalen erlaubt Homologisierung auch ohne Lagebeziehung

→ Unterwasser- und Schwimmblätter

  • Stetigkeit : fossilgeschichtlicher Nachweis, morphologische Serien von Merkmalsausprägungen

→ Übergang von doppelt gefiederten Blättern zu Phyllodien

Homoplasie/Analogie: ähnliche Merkmale, aber nicht durch Verwandtschaftsbeziehung (durch Konvergenz oder Parallelismus)

→ Blatt- und Sproßranke, Dornen und Stacheln

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5
Q

Nennen sie die wichtigsten taxonomische Kategorien mit zugehörigen Endungen.

A

Reich [R]
Stamm [S]: -phyta, -mycota (Pilze)
Klasse [K]: -opsida (Landpflanzen), - mycetes (Pilze), -phyceae (Algen)
Ordnung [O]: -ales
Familie [F]: -aceae
Unterfamilien: -oideae
Gattung [G]
Art [A]

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6
Q

Binäre Nomenklatur nach Linné.

A
  • Gattungsname, Artepitheton, erstbeschreibender Autor

Citrus sinensis Linné, 1872

  • bei Arthybriden wird ein “x” zwischen Gattungsnamen und Epitheton gesetzt

Citrus x aurantium (L.), 1876 (Kreuzung aus C. reticulata und C. maxima)

  • bei Gattungshybriden wird das “x” vor den Gattugsnamen gesetzt

x Malosorbus florentina Browicz, 1922

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7
Q

Neotenie, Heterobathmie

A
  • Heterobathmie: Auftreten plesio- und apomorpher Merkmale am selben Organismus (oder innerhalb derselben Sippe)
  • Neotenie: Strukturen aus Jugendstadium bleiben erhalten (Karnivoren)
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8
Q

Großgliederung der Organismenwelt

A
  • Eukarya, Bacteria, Archaea
  • Unikontae, Chromalveolata, Plantae, Excavatae, Rhizaria
  • Organisationstypen: Organismengruppen mit gleichem Bauplan/ähnlicher Entwicklungshöhe

→ Pilze, Flechten, Algen, Moose, Farne (keine monophyletischen Gruppen)

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9
Q

Charakteristik und Bedeutung der Prokaryoten

A

Nucleoid ohne Kernmembran, Bakterienchromosom, bakt. Ribosome, Plasmide und Nährstoffvesikel frei in Zelle, Zellwand besthehend aus Murein, begeißelt

beteiligt an biologischem Gleichgewicht (Stoffkreisläufe, Zersetzung und Mineralisation organischer Stoffe, Symbiose, Industrielle Nutzung, Krankheitserreger)

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10
Q

Besonderheiten der Cyanobakterien

A
  • photoautotroph durch Chlorophyll A und Phycocyanin (blau) und Phycoerythrin (rot),
  • können selbst geringste Lichtmengen noch ausnutzen (sehr tiefe Meeresschichten)
  • als Wasserstoffquelle dient Wasser, wobei Sauerstoff freigesetzt wird
  • wurden laut Endosymbiontentheorie zu Chloroplasten
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11
Q

Kurzcharakteristik der Schleimpilze

A
  • Plasmodium: vegetatives Stadium → vielkernige Plasmamasse (niederen Tieren ähnlich)
  • amöboid bewegliche Entwicklungsphase ohne Zellwände
  • heterotroph, phagotrophe Ernährungsweise
  • Plasmodium wandelt sich zu Fruchtkörpern um, in denen haploide Sporen entstehen (mit Zellwänden, Pflanzen ähnlich)
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12
Q

Charkteristik der Pilze

A
  • besitzen keine Plastiden (keine Photosynthese)
  • heterotroph
  • Reservestoffe: Glykogen statt Stärke und Fett
  • Vegetationskörper = Thallus, häufig fädig
  • Hyphe: einzelner Faden
  • Mycel: Gesamtheit aller Hyphen
  • die Zellwände bestehen aus Chitin u.a. Substanzen
  • Fruchtkörper

beteiligt an Stoffkreisläufen, Nahrung, Symbionten, Krankheitserreger

– Ascomycota (Schlauchpilze) – charakteristische Meiosporocyste: Ascus = Schlauch, bildet meist 8 Meiosporen
– Hauptfruchtform: Thallusteile mit sexueller Fortpflanzung (Fruchtkörper bildend)
– Nebenfruchtform: Thallusteile mit ungeschlechtlicher Fortpflanzung (Konidien bildend)
– Basidiomycota (Ständerpilze)
– charakteristische Meiosporocyste: Basidie = Ständer, schnürt 4 Meiosporen nach außen ab
– Agaricomycotina (bekannte Pilze mit großen Fruchtkörpern, Speisepilze)

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13
Q

Begriffe Plasmodium, Mycel, Hyphe, Haupt- und Nebenfruchtform, Konidie, Ascus, Basidie.

A

Plasmodium;
zellwandlose, vielkernige Protoplasmamasse, die sich amöid bewegt und ernährt; Schleimpilze
Mycel:
Gesamtheit der Hyphen (fadenförmige Zelle des Pilzes)
Hauptfruchtform:
Thallusteile bei Pilzen mit sexueller Fortpflanzung, Fruchtkörper bildend; Teleomorphe;
Nebenfruchtform:
Thallusteile der Pilze mit ungeschlechtlicher Fortpflanzung; Konidien bildend; Anamorphe
Konidie:
bestimmte Form von Sporen der Pilze, aber auch von Prokaryoten der Gattung Streptomyces
Ascus:
(schlauch) charakteristische Meiosporocyste , namensgeber der Ascomycota
Basidie: Meiosporocyste: (Ständer), trägt an Stielchen 4 Basidiosporen der Basidiomycota

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14
Q

Kurzcharakteristik der Flechten

A

Doppelorganismus: Symbiose aus Pilz (Mykobiont, überwiegend Ascomyceten (Lecanoromycetes)) und Grünalge oder Cyanobakterium (Phycobiont, Photobiont) – morphologische Einheit: gemeinsamer Thallus (Form meist durch Pilzpartner bestimmt), Pilzhyphen umspinnen die Algen
– ernährungsbiologische Einheit: Alge liefert Assimilate, Pilz liefert Wasser und Nährstoffe

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15
Q

Kurzcharakteristik der Algen (Vorkommen, Ernährungsweise);

Kurzcharakteristik von:
Rotalgen,
Braunalgen (Tange)
Grünalgen (auch Nutzung).

A

Photoautotrophe ein- bis vielzellige Thallophytehn
– überwiegend Wasserpflanzen → Phytoplankton (wichtigste Primärproduzenten der Meere, Basis für nahezu gesamte tierische Ernährung, liefern 40% der organischen Primärproduktion aller Pflanzen auf der Erde
– Produktion von bis zu 80% des Sauerstoffs in der Atmosphäre!

ROTALGEN ( Rhodobionta):
dominierend im marinen Benthos (am Meeresboden festsitzend) der Tropen
– Plastiden (Rhodoplasten) verfügen neben Chlorophyll A auch über die charakteristischen Pigmente Phycoerythrin (rot) und Phycocyanin (blau), die geringste Lichtmengen ausnutzen können → Schwachlichtalgen bis 180m Tiefe
– nutzbare Polysaccharide der Rotalgen: Agar und Carragen
– Nori als Nahrungsmittel in Asien

BRAUNALGEN ( Phaeophyceae):
verfügen über echte Gewebethalli („Tange“, gehören zu den Thallophyten, gegliedert in Phylloid, Cauloid, Rhizoid und Schwimmblasen für die aufrechte Lage)
– Vorkommen im Benthos der gemäßigten und kälteren Ozeane → üppige Vegetation in der Gezeitenzone der Felsküsten, z.B. unterseeische Kelp-Wälder an der Pazifikküste Amerikas (Macrocystis → Riesentang bis 60m), auch in der Sargasso-See im Atlantik
– Nutzung: Alginate als Bindungsmittel, Nahrungsmittel (Kombu) u.a., Tangverarbeitende Industrie: Kelp-Industrie

GRÜNALGEN ( Chlorobionta):
Primäre Plastiden (Chloroplasten) mit zwei Hüllmembranen, rein grün, Chlorophyll A & B, Reservestoff Stärke in Plastiden
– Zellwand aus Cellulose in Pektin eingebettet
– bewegliche Zellen mit 2-4 identischen Geißen (isokont)
– aus diesem Verwandtschaftskreis heraus wurde das Festland besiedelt

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16
Q

Herkunft der Landpflanzen, Anpassungen an das Landleben.

A

Abteilung Streptophyta (streptophytische Grünalgen & Landpflanzen)
– Eroberung des Festlandes vor etwa 500 mio Jahren
– Anpassungen der Embryophyten (Moose, Farne, Samenpflanzen) an des Landleben:
– Vegetationskörper aus unterschiedlichen Geweben mit unterschiedlichen Aufgaben:
– Verdunstungsschutz → Epidermis mit Cuticula
– Transport von Wasser und Nährstoffen in Leitsträngen bzw. Leitbündeln
– Stabilisierung durch Festigungsgewebe (Kollenchym, Sklerenchym)
– Keimzellen (Sporen und Gameten) in Behältern mit vielzelligen Wänden (Sporangien und Gametangien → männliche Gametangien: Antheridien, weibliche Gamtangien: Archegonien
– Herausbildung arbeitsteiliger Organe: Sprossachse, Blatt, Wurzel

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17
Q

Moose: Kurzcharakteristik und Generationswechsel

A

Moospflanze ist der haploide Gametophyt
– Der diploide Sporophyt (Sporogon) parasitiert als gestielte Kapsel (unselbstständige Generation) den Gametophyten
– Wasseraufnahme und -abgabe durch die gesamte Oberfläche
– keine Wurzeln, nur Rhizoide (ein- bis vielzellige Schläuche)
– Generatiosnwechsel:
– Haplophase: (Meiose) → Spore → Protonema (Vorkeim) → grüne Moospflanze (Gametophyt) → Antheriedium mit vielen Spermatozoiden bzw. Archegonium mit einer Eizelle → (Befruchtung)
– Diplophase: (Befruchtung) → Zygote → Embryo → Sporogon (gestielte Kapsel) → viele Sporenmutterzellen → (Meiose) → viele haploide Sporen

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18
Q

Telom-Theorie von W. ZIMMERMANN

A

→ Herleitung der Organe der modernen Kormophyten aus blattlosen Gabelsprossen (Telomen) ausgehend vom Urtelomstand durch 5 Elementarprozesse:

  1. ) Übergipfelung → Ausdifferenzierung gleichwertiger Telome zu Haupt- und Nebenachen
  2. ) Planation → dreidimensional verzweigte Seitentriebe rücken Telome in eine Ebene
  3. ) Verwachsung → nach Planation zu Blatt → ohne Planation zu Achse mit Leitbündeln
  4. ) Reduktion → Zurückbildung von Telomen
  5. ) Einkrümmung → Verwachsung gekrümmter Sporangienträger führt zu Sporophyllen der Schachtelhame
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19
Q

Kurzcharakteristik der Farnpflanzen im weiten Sinne: frühe Landpflanzen, Bärlappe, Schachtelhalme und Leptosporangiate Farne

A

grüne Pflanze ist diploider Sporophyt mit Sprossachse, Blättern und Wurzel (Kormus → gehören zu den Kormophyten)
– haploider Gametophyt: Prothallium (einfacher Thallus mit Rhizoiden, oft kurzlebig → homolog zur grünen Moospflanze!)
– Spermatozoidbefruchtung benötigt atmosphärisches Wasser → nur feuchte Standorte

– frühe Landpflanzen (ausgestorbene Vorläufergruppen aus dem Obersilur) → primitivste Sporophyten: binsenartiger, blattloser, gabelig verzweigter Vegetationskörper mit Rhizoiden und endständigen Sporangien (isospor), 10-40cm hoch → Protostele

Unterabteilung Lycopodiophytina (Bärlappe, Moosfarne, Brachsenkräuter)
– Schwestergruppe aller anderen Gefäßpflanzen, sehr isoliert von übrigen Farngewächsen, welche enger mit den Samenpflanzen verwandt als mit den Bärlappen
– Sporophyt oft gabelig verzweigt, Gliederung in Wurzel, Achse und spiralig angeordnete Mikrophylle
– Sporophylle meist an Kurztrieben (=primitive Blüten) – Ordnung Lepidodendrales (Bärlappbäume, ausgestorben) → wichtige Steinkohlebildner
– Ordnung Lycopodiales (Bärlappe)
– Ordnung Selaginellales (Moosfarne) → Heterosporie, primitive „Zwitterblüte“: Kurzspross trägt im unteren Abschnitt Megasporophylle mit je 4 Megasporen (weiblich) und im oberen Bereich Mikrosporophylle mit vielen Mikrosporen (männlich)

Unterabteilung Polypodiophytina (Leptosporangiate Farne)
– gestielte große Megaphylle (Wedel), jung an der Spitze eingerollt, meist grün und Sporangien traged (Sporotrophophylle), mitunter in sterile Trophophylle (nur assimilierend) und fertile Sporophylle differenziert
– keine Sporophyllstände („Blüten“)
– Zahlreiche Sporangien meist gruppenweise an der Unterseite von Sporotrophophyllen
– Gruppe von Sporangien = Sorus (plural Sori), oft von einem häutigen Auswuchs der Blattfläche überdeckt und geschützt (Indudium, Schleier)
– Sporangienwand einschichtig (leptosporangiat)
– Palmfarne sind keine Farne

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20
Q

Generationswechsel der iso- und heterosporen Farnpflanzen; Progressionen

A

Generationswechsel der isosporen Farne:
– Haplophase: (Meiose) → Spore → Prothallium (Gametophyt) → Antheridium mit vielen Spermatozoiden / Archegonium mit einer Eizelle → (Befruchtung)
– Diplophase: (Befruchtung) → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanz (Sporophyt) → mehrere Sporophylle → viele Sporangien → viele Sporenmutterzellen → (Meiose) → viele Sporen

Progression im Generationswechsel der heterosporen Farngewächse:
– reduzierte Gametophyten → bei der Entwicklung Einsparung von Material, Energie und Zeit
– eingeschlechtige Gametophyten → keine Selbstbefruchtung auf dem selben Prothallium mehr möglich → größere Wahrscheinlichkeit der Fremdbefruchtung → schnellere Evolution

Generationswechsel der heterosporen Farngewächse:
– Haplophase: (Meiose) → Mikrospore / Megaspore → Mikroprothallium (männlicher Gametophyt, reduziert, bleibt in der Mikrospore) / Megaprothallium (weiblicher Gametophyt, reduziert, bleibt weitgehend in der Megaspore) → Antheridium / Archegonium → viele Spematozoide / eine Eizelle → (Befruchtung)
– Diplophase: (Befruchtung) → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanze (Sporophyt) → viele Mikrosporophylle / viele Megasporophylle → 1-viele Mikrosporangien / 1-mehrere Megasporangien → viele Mikrosporenmutterzellen / eine Megasporenmutterzelle → (Meiose) → viele Mikrosporen / 4 Megasporen

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21
Q

Gliederung der Unterabteilung Samenpflanzen

A

Gliederung rezenter Samenpflanzen in 4 Klassen: Cycadopsida (Palmfarne → Nacktsamer), Ginkgopsida (Ginkgo → Nacktsamer), Coniferopsida & Gnetales (Nadelbäume & Gnetumgewächse → Nacktsamer), Magnoliopsida (Blütenpflanzen → Bedecktsamer)–
alle Sippen sind heterospor
– Ausbreitungseinheit ist nicht mehr die Spore sondern der Same –

22
Q

Homologien der Fortpflanzungsorgane von heterosporen Farnpflanzen und Samenpflanzen

A
23
Q

Wesentliche Merkmale der Nacktsamer, Generationswechsel, Progressionen

A

merkmale:
Wuchsform: Nur Holzpflanzen (Bäume und Sträucher)
Stoffleitungssystem; Xylem (Wasser): nur Tracheiden
Pollenübertragung: Wind (→ Blüten eingeschlechtig, keine auffällige Blütenhülle, kein Nektar), selten tierbestäubt (Cycadeen, Welwitschia)
Samenanlagen: Frei (nicht in Megasporophylle eingeschlossen)
Gametophyten: Mikrogametophyt wenigzellig, Megagametophyt vielzellig → Megaprothallium mit reduzierten Archegonien
Endosperm: Primär (=haploides Megaprothallium)

Progerssion des Gymnospermen-Generationswechsels:
– weitere Reduktion der männlichen und weiblichen Gametophyten (Material- und Zeitökonomie)
– Verlagerung der Befruchtung auf die sporophytische Mutterpflanze
– Befruchtung unabhängig von atmosphärischem Wasser → trockene Standorte besiedelbar
– Ausbreitungseinheit Same (bessere Ausstattung, optimierte Ausbreitung):
– Megasporangium (Nucellus) mit 1-2 Integumenten (bilden Samenschale)– diploid
– darin Megaspore (Embryosack) – haploid
– darin weiblicher Gametophyt (Gymnospermen: Megaprothallium = primäres Endosperm) – haploid
– darin Embryo (junger Sporophyt) – diploid
– bei Angiospermen: sekundäres Endosperm – triploid

Generationswechsel der Gymnospermen:
– Haplophase: männlicher Gametophyt:
– aus Pollenzelle = Mikrospore → 2-40 Mikroprothalliumzellen & Antheridiummutterzelle
– aus Antheridiumzelle → vegetative Pollenschlauchzelle & generative Antheridiumzelle
– aus generativer Antheridiumzelle → Stielzelle (sterile Wandzelle) & spermatogene Zelle
– aus spermatogener Zelle → 2 Spermatozoiden (ursprünglich) oder 2 Spermazellen (eine geht dann zu Grunde)
– weibliche Haplophase: aus Embryosackzelle (Megaspore, bleibt im Megasporangium) → Megaprothallium (primäres Endosprem) = weilblicher Gametophyt (im Embryosack) → mehrere Archegonien → eine Eizelle
– Diplophase: Spermazelle & Eizelle → (Befruchtung) → Zygote → Embryo (im Samen) → grüne Pflanze (Sporophyt) → viele Staubblätter in Blüten (Mikrosporophyll) / viele Megasporophylle in Blüten → 2-viele Pollensäcke (Mikrosporangien) / 1-mehrere Nucelli (Megasporangien) + Integumente =Samenanlage → viele Pollenmutterzellen (Mikrosporenmutterzellen) / 1 Embryosackmutterzelle (Megasporenmutterzelle) → (Meiose) → viele Pollenzellen (Mikrosporen) / eine Embryosackzelle (Megaspore, die übrigen 3 gehen zu Grunde)

24
Q

Struktur der Ausbreitungseinheit „Same

A

???

25
Q

Kurzcharakteristik der Klassen Palmfarne, Ginkgo und Nadelbäume

A

Klasse Cycadopsida (Palmfarne, Cycadeen)
urtümlich, reiche Entfaltung im Jura vor 150mio Jahren, tropisch-subtropisch
– Palmenartig mit scheinbar unverzweigtem, sympodialem Stamm (Holz locker, weich) und großen gefiederten Blättern
– noch mit Spermatozoidbefruchtung

Klasse Ginkgopsida (Ginkgo)
– 1 rezente Art Ginkgo biloba, lebendes Fossil, Reliktendemit aus China
– 30m hoher Baum, zweihäusig
– Blätter mit dichotomer Nervatur (gegabelt, urtümlich), sommergrün
– noch Spermatozoidbefruchtung (Vollzieht sich erst Monate nach der Bestäubung, Samenanlage dann evtl. bereits abgefallen)
– Samenschale außen fleischig (nach Buttersäure riechend), inne holzig (Anpassung an Tierausbreitung) → ist keine Frucht!

Klasse Coniferopsida (Nadelbäume)
– meist hohe Bäume mit monopodialem Stamm, Seitenzweige etagenartig angeordnet
– Blätter nadel- oder Schuppenförmig, überwiegend immergrün
– weibliche Blüten meist zu Zapfen (Blütenstände) zusammengefasst
– keine Spermatozoiden mehr, Befruchtung durch unbegeißelte Spermazellen
– Familie Pinaceae
– Unterfamilie Pinoideae → wichtige Gattungen: Pinus (Kiefer), Picea (Fichte), Larix (Lärche), Pseudotsuga (Douglasie)
– Unterfamilie Abietoideae → wichtige Gattungen: Abies (Tanne), Cedrus (Zeder)
– Familie Cupressaceae (Zypressengewächse)
– Unterfamilie Sequoioideae (Mammutbäume)
– Unterfamilie Cupressoideae → Juniper Communis (gemeiner Wacholder) → Schuppen der Zapfen fleischig verwachsen (Beerenzapfen, Tierausbreitung)
– Familie Taxaceae (Eibengewächse) → Taxus baccata (Eibe)

26
Q

Kurzcharakteristik der Angiospermen, Generationswechsel, Progressionen (doppelte Befruchtung).

A

Abteilung Bedecktsamer = Magnoliopsida (früher Angiospermen oder Magnoliophyta)
– Samenanlagen (Ovula) stets in ein von den Fruchtblättern (Karpelle) gebildetes Gehäuse eingeschlossen → die Pollenkörner haben keine direkten Zugang zu den Samenanlagen mehr wie bei den Nacktsamern, sie landen auf den Fruchtblattspitzen, die die Narbe (Empfängnisorgan für den Pollen) ausbilden

– Progression des Angiospermen-Generationswechsels
– weitere Material- und Zeitökonomie:
– männlicher Gametophyt extrem reduziert (nur noch 3-Zellig) – keine Mikroprothalliumzellen, generative Zelle ist Rest des Antheridiums
– weiblicher Gametophyt 7-zellig
– keine Archegonien, kein Megaprothallium → Neotenie (Vorverlegung der Geschlechtsreife in immer frühere und weniger differenzierte Entwicklungsstadien)
– doppelte Befruchtung: Endosperm wird erst gebildet, wenn Eizelle befruchtet und Zygote entstanden ist

– Generatiosnwechsel der Angiospermen:
– Haplophase männlicher Gametophyt (im Pollenkorn):
– aus Pollenzelle (Mikrospore) → vegetative Pollenschlauchzelle & Generative Zelle
– aus generativer Zelle → zwei Spermazellen (davon eine mit Eizelle zur Zygote und eine mit Embyosackkern der Zentralzelle zum Endosperm)
– Haplophase weiblicher Gametophyt (im Embryosack):
– aus Embryosackzelle (Megaspore, bleibt im Megasporangium) → 3 Antipoden, 2 Synergiden, eine Eizelle und eine Zentralzelle mit 2 Polkernen
– aus Zentralzelle mit 2 Polkernen → sekundärer Embryosackkern (diploid) (danach → Endospermkern in der Zentralzelle (triploid, durch zweite Spermazelle befruchtet))
– Eizelle → nach Befruchtung zur Zygote
– Diplophase: Spermazelle und Eizelle → Befruchtung → Zygote → Embryo (im Samen) → grüne Pflanze (Sporophyt) → viele Staubblätter in Blüten (Stamina/Mikrosporophylle) / viele Fruchtblätter in Blüten (Karpelle, Megasporophylle) → 4 Pollensäcke (Mikrosporangien / 1- mehrere Nucellus (Megasporangium) + 2 Integumente (= Samenanlage, Ovulum) → viele Pollenmutterzellen (Mikrosporenmutterzellen) / eine Embryosackmutterzelle (Megasporenmutterzelle) → Meiose → viele Pollenzellen (Mikrosporen) / eine Embryosackzelle (Megaspore, übrige 3 gehen zu Grunde)
– Triplophase: aus zweiter haploider Spermazelle und diploidem sekundärem Embryosackkern → triploider Endospermkern in der Zentralzelle → sekundäres Endosperm

27
Q

Konstruktion der Angiospermenblüte, ursprüngliche und abgeleitete Merkmalsausprägungen; Fruchttypen

A

Bau der Angiospermen-Blüte:
– Blüte = Kurzspross, dessen modifizierte Blattorgane der geschlechtlichen Fortpflanzung dienen
– ursprünglich: spiralig angeordnete Blütenorgane an gestreckter Blütenachse
– abgeleitet: gestauchter Blütenboden mit Organen in Kreisen (wirtelig, quirlig) → Blüte zyklisch
– Perigon ist ursprünglicher als Perianth (in Kelch und Krone gegliedert)
– freie Blütenblätter ursprünglicher als verwachsene

– Staubblätter → Gesamtheit aller Staubblätter einer Blüte = Androeceum
– ursprünglich: primäre Polyandrie, Staubblätter in großer Zahl vorhanden, spiralig, frei
– abgeleitet: Staubblattzahl gering, fixiert (dikotyl 4 oder 5, monokotyl 3), in 1-2 Kreisen, verwachsene; Sekundäre Polyandrie: wenige Primäranlagen gliedern sich in zahlreiche Staubblätter auf (Ausgliederungsrichtung zentrifugal oder zentripetal)
– Fruchtblätter: Gesamtheit aller Fruchtblätter einer Blüte = Gynoeceum
– ursprünglich: Fruchtblätter meist zahlreich, spiralig angelegt, frei = chorikarpes (apokarpes) Gynoeceum; jedes Fruchtblatt mit 3 Hauptleitbündeln (Dorsalnerv im Karpellrücken, Placentarnerv in den meist fusionierten Rändern); Placenten (Entstehungsort der Samenanlagen) beidseits der Bauchnaht (= Ventralnaht)
– abgeleitet: Fruchtblätter in geringer, fixierter Zahl, wirtelig angelegt, miteinander Verwachsen = coenokarpes Gynoeceum (Pistill, Stempel)
– coenokarpes Gynoeceum: Ovar (Fruchtknoten) umgibt Ovula (Samenanlagen), oben Stylus (Griffel) und Stigma (Narbe) ausgebildet
– synkarpes Gynoeceum: Ovar vollständig durch Septen gefächert (=septiert), Placentation zentralwinkelständig
– parakarpes Gynoeceum: Ovar weitgehend unseptiert, Placentation parietal (wandständig), massive Placentarnerven sind Verwachsungsprodukte der Placentarnerven benachbarter Karpelle
– lysikarpes Gynoeceum: freie Zentralplacenta in Verlängerung der Blütenachse ohne Kontakt zur Ovarwand (Lysis = Auflösen der Septen des synkarpen Gynoeceums), relativ selten (typisch für Caryophyllaceae & Primulaceae)

– Position des Gynoeceums: oberständig (ursprünglich), bei becherförmiger Blütenachse und Verwachsung bis auf deren Höhe: halbunterständig oder unterständig, bei Becherform ohne Verwachsung: mittelständig (häufig bei Rosaceae)

– Frucht = Blüte im Zustand der Samenreife (neben dem Gynoeceum oft auch andere Blütenteile beteiligt (Achse, Perianth)

– Sammelfrüchte → chorikarpe Früchte aus chorikarpem Gynoeceum – Balg (vielsamig, Öffnung entlang der Bauchnaht)
– Hülse (Öffnung entlang der Bauch- und Rückenseite, einkarpellig z.B. Hülsenfrüchtler oder Sammelhülse)
– Nüsschen (einsamig, bleibt geschlossen, Perikarp holziges Perikarp, z.B. Erdbeere oder Rose mit fleischigem Achsengewebe)
– Beerchen (wenigsamig, bleibt geschlossen, Perikarp fleischig)
– Steinfrüchtchen (Karpelle einsamig, öffnen sich nicht, Perikarp fleischig, innen verholzt, Einblattsteinfrucht: Pflaume, Sammelsteinfrucht, Himbeere)

– Einzelfrüchte → coenokarpe Früchte auch verwachsenen Karpellen
– Kapsel (sich öffnende Früchte)
– Spaltkapseln: septicid (scheidewandseitig) oder dorsicid (am Rücken öffnend, häufig bei Monokotylen)
– Porenkapsel: kleine Öffnungen (z.B. Mohn)
– Deckkapsel (Oberteil trennt sich ab)
– Zähnchenkapsel (bei lysikarpem Gynoeceum)
– Schote (zweikarpellige oberständige parakarpe Frucht, Schötchen relativ weniger lang als Schote, Valven lösen sich vom Placentarrahmen ab, bei Brassicaceae falsche Scheidewand)

– Schließfrüchte saftig:
– Beere (gesamtes Perikarp fleischig, Tomate, Johannisbeere)
– Steinfrucht (ursprünglich ein Steinkern pro Karpell, abgeleitet bilden Karpelle gemeinsamen Steinkern, z.B. Olive, Walnuss)

– Schließfrüchte trocken:
– Spaltfrucht (Karpelle lösen sich von einander, Same bleibt eingeschlossen, z.B. Ahorn)
– Bruchfrucht (Karpelle werden fragmentiert, Same bleibt in Teilstücken eingeschlossen)
– Nussfrucht (fällt als ganzes ab, einsamig, holzige Fruchtwand, Karyopse = Nuss der Poaceae, Achäne = Nuss der Korbblütler, z.B. Hasel, Sonnenblume)

28
Q

Charakteristik der ‚Basalen Ordnungen‘, einige wichtige Familien namentlich kennen

A

„Basale Ordnungen“ (früher „einfurchenpollen-Zweikeimblättrige“)
– dikotyle Basisgruppe, aus der sowohl Monokotyledonen als auch höhere Dikotyledonen hervorgegangen sind, nicht monophyletisch (keine taxonomische Kategorie)
– Ordnung Nymphaeales, Familie Nympheaeceae (Seerosengewächse)
– Ordnung Austrobaileyales, Familie Sternanisgewächse → Illicum verum (Sternanis)

weitere familien: Familie Lauraceae, Piperaceae; Asparagaceae; Bromeliaceae

29
Q

Merkmalsvergleich der Di- und Monokotyledonen

A
30
Q

Beziehungen der Monokotyledonen zu den dikotylen ‚Basalen Ordnungen‘ (gemeinsame Merkmale)

A

???

31
Q

Kurzcharakteristik der Araceae (Zier- und Nutzpflanzen zuordnen

A

Ordnung Alsimatales → Kräuter, meist an fechten oder aquatischen Standorten, Familie Araceae (Aronstabgewächse)
– weiltweit verbreitet, überwiegend tropisch (Regenwälder)
– Blüten klein, zwittrig oder eingeschlechtig, in Kolbigen Blütenständen (Spadix), an der Kolbenbasis auffälliges Hochblatt (Spatha) → z.B. Anthurium (Flamingoblume)
– viele Giftpflanzen
– Aurum maculatum (gefleckter Aronstab) in feuchten Laubwäldern, Blütenstand: Kesselfallenblume
– bekannte Zierpflanzen: „Calla“, Epipremum aureum (Efeutute), Dieffenbachia seguine, Philodendron-Arten
– Nutzpflanzen: Monstera deliciosa (Fensterblatt), Colocasia esculenta (Taro) und sein amerikanisches Gegenstück Xanthosoma sagittifolium (Tannia)
– außerdem auch „Wasserlinsen“ in dieser Familie (freischwimmende Pflänzchen, darunter kleinste bekannte Blütenpflanze)

32
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Orchidaceae (Orchideen):

Erdorchideen / Epiphyten, vegetative Morphologie, Blütenbau, Bestäubung, Samenbildung, Keimungsbedingungen

A

(Schwerpunkt-)Familie Orchidaceae (Orchideen, Knabenkrautgewächse, Microspermae)
– neben Korbblütlern größte Familie der Angiospermen
– gemäßigte Breiten terrestrisch, in Tropen epiphytisch
– höchstentwicklete Monokotyledonen
– 5 Unterfamilien: Apostasiodeae (2-3 Staubblätter), Cypripediodeae (2 Staubblätter), Vanilloideae, Orchidoideae, Epidendroideae (je nur 1 Staubblatt)
– Wurzeln: terrestrisch oft Wurzelknollen als Speicherorgane, epiphytisch Haftwurzeln, Assimilationsorgane, Luftwurzeln (Velamen)
– bei allen Mykorrhiza
– Sporss sympodial, terrestrisch basal rhizomatisch oder knollig, epiphytisch verdickte Abschnitte (Pseudobulben)
– Blütenhülle zygomorph, dreizählige Perigonkreise meist unterschiedlich, Mittelblatt des inneren Perigonkreises = Lippe (Labellum, Landeplatz für Bestäuber) → gelangt durch Drehung des Blütenstiels oder des unterständigen Fruchtknotens nach unten (Resupination), Lippe oft gespornt (Nektarium)
– Androeceum mit Griffel zu Säulchen verwachsen, Pollen jedes Pollensacks zu Pollinium verklebt und gestielt; Rostellum (mittlerer Narbenlappen) bildet Klebkörper aus, Pollinien+Stielchen+Klebkörper= Pollinarium
– Bestäubung: z.T. Sexualtäuschblumen
– Kapselfrüchte mit Millionen winziger Samen (0,005g), mit Wind verbreitet
– Samen ohne Nährgewebe, muss Endomykorrhiza eingehen, einige Sippen parasitieren den Pilz lebenslang (ergrünen nicht)
– Nutzpflanze: Vanilla planifolia

33
Q

Kurzcharakteristik der Arecaceae, einige Nutzpflanzen kennen

A

nur Familie Arecaceae/Palmae (Palmen)
– immergrüne Schopfbäume (nur primäres Dickenwachstum)
– Blätter ungeteilt angelegt, durch Aufreißen gefiedert (Fiederpalmen) oder gefingert (Fächerpalmen)
– Früchte sind Beeren oder Steinfrüchte
– Nutzpflanze Cocos nucifera (Kokospalme) → Steinfrüchte mit verholztem Steinkern, Endosperm fast (Kopra) und flüssig (Kokosmilch)
– weitere Nutzpflanzen: Phoenix dactylifera (Dattelpalme), Elaeis guineesis (Ölpalme), Clamus rotang (Rotangpalme)

34
Q

Kurzcharakteristik der Bromeliaceae

A

Familie Bromeliaceae (Ananasgewächse)
– meist neotropisch, viele Zisternen-Epiphyten
– Anpassungen an epiphytische Lebensweise: Wurzeln fehlend oder reduziert (Haftorgane), Blätter bilden mit breiten, eng anliegenden Blattscheiden einen wassergefüllten Trichter (Zisterne) → Lebensraum (Phytotelma) für viele Tiere, Wasseraufnahme durch Schuppenhaare (Blattoberfläche dadurch graugrün)
– Hochblätter bzw Basis der obersten Laubblätter oft leuchtend gefärbt
– Nutzpflanzen: Ananas comosus (Ananas) → terrestrisch wachsend, Früchte verwachsen zu Gesamtfruchtstand

35
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Poaceae (Süßgräser)

: vegetative Morphologie, Gesamtblütenstands-Typen, Bau des Ährchens und der Einzelblüte, Nutzpflanzen den ausgewählten Unterfamilien zuordnen können.

A

(Schwerpunkt-)Familie Poaceae (Gramineae, Süßgräser)
– große Bedeutung für menschliche Ernährung!
– Blatt mit Blattgelenk, Spreite, Scheide, Öhrchen, Häutchen (Ligula), setzen an an Knoten
– Einzelblüte: Blütenhülle reduziert zu Schwellkörperchen (Lodiculae), 3 Staubblätter, jede Blüte mit Vorspelze und Deckspelze
– Teilblütenstände: ein- bis vielblütige Ährchen mit Hüllspelzen an Basis
– Gesamtblütenstände: Ähre, Rispe oder Ährenrispe (Scheinähre)
– Karyopse ist die Oberständige Nussfrucht der Süßgräser

– Unterfamilie Bambusoideae → Bambus, abgeleiteter holziger Wuchs bis 40m Höhe
– Unterfamilie Erhartoideae → Oryza sativa (Reis)
– Unterfamilie Pooideae → Ährengräser Triticum aestivum (Weizen), Secale cereale (Roggen) & Hordeum vulgare (Gerste) und Rispengras Avena sativa (Hafer) → Unterscheidung durch Öhrchen: „Gerste geht ganz rum, Roggen reicht nicht, Hafer hat nicht, Weizen bewimpert.“
– Unterfamilie Panicoideae: Hirsegräser, Saccharum officinarum (Zuckerrohr), Zea mays (Mais)

36
Q

Vegetative Unterschiede zwischen „Sauergräsern“ und „Süßgräsern

A
37
Q

Kurzcharakteristik der ‚Eudikotyledonen

A

Eudikotyledonen („Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige“)
– größter Teil der Dikotyledonen
– Pollen mit drei Keimfalten (oder davon abgeleitetes Keimstellen-Muster)
– zyklische fünf- oder vierzählige Blüten, Blütenhülle in Kelch und Krone gegliedert

– Ordnung Ranunculales
– Familie Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse) → Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) → giftigste Pflanze Europas
– Familie Papaveraceae (Mohngewächse) → alkaloidreicher Milchsaft, Papaver somniferum (Schlaf-Mohn)

– Ordnung Proteales → Familien Preteacea (Proteusgewächse), Nelumbonaceae (Lotosblumengewächse), Platanaceae (Platanengewächse)

38
Q

Kurzcharakteristik der ‚Rosiden

A

Kerneudiktyledonen→ kaum noch Variation d. Blütenorgane, Saxifragales, Vitales, Rosiden & Asteriden

Gruppe Rosiden (entspricht ungefähr früherer Unterklasse der „Rosenähnlichen“)→ Blüten meist 5-zählig, mit Kelch und Krone, Kronblätter frei, Staubblätter in 2 Kreisen oder sekundär vermehrt (zentripetal oder zentrifugal), coenocarpes Gynoeceum

Rosiden 1 (Fabiden):

– Ordnung Oxalidales → Familie Oxalidaceae (Sauerkleegewächse)

– Ordnung Malpighiales:
– Familie Hypericaceae (Hartheugewächse) → Johanniskraut
– Familie Salicaceae (Weidengewächse) → Salix (Weide) & Populus (Pappel)
– Familie Violaceae (Veilchengewächse) → Viola (Veilchen)
– Familie Linaceae (Leingewächse) → Linum usitatissimum (Saat-Lein, Flachs)
– Familie Rhizophoraceae → Mangroven
– Familie Erythroxylaceae (Kokakstrauchgewächse) → Erythroxylum coca (Cocastrauch)
– Familie Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse) → sehr divers, giftiger Milchsaft, in Afrika Stammsukkulenz, Weihnachtsstern, Nutzpflanzen: Hevea brasiliensis (Kautschukbaum), Manihot esculenta (Maniok, Cassava, Tapioka), Ricinus communis (Rizinus, Wunderbaum, Palma Christi)

39
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Fabaceae (Hülsenfrüchtler, 3 Unterfamilien),

besonders Unterfamilie Faboideae (Schmetterlingsblütler): Wurzel (Symbiose!), Blattgestalt, Blütenbau, Frucht und Same, Nutzpflanzen

A

Ordnung Fabales – (Schwerpunkt-)Familie Fabaceae (Leguminosae, Hülsenfrüchtler)
– große Familie holzig oder krautig, auffällige Nebenblätter, Blattspreite oft gestielt
– Blatt: doppelt gefiedert (Mimosoideae), einfach gefiedert (Robinie, Faboideae), gefingert (Lupine, Faboideae), dreizählig (Klee, Faboideae), ungeteilt (Judasbaum, Caesalpinoideae)
– Frucht: Hülse (Legumen) aus oberständigem, einkarpelligem Gynoeceum, Karpell vielsamig, öffnet sich an Bauch- und Rückenseite
– Samen meist ohne Endosperm, Keimblätter sehr groß (Speicherkotyledonen)
– abgeleitet von Hülse sind Gliederhülse und Nuss (Erdnuss hauptsächlich Speicherkotyledonen)
– Ob Linsen, Erbsen, Bohnen
– wir essen Embyonen
– häufig Wurzelknöllchensymbiose mit stickstofffixierenden Bakterien → ermöglicht hohen Eiweißgehalt der Pflanze (besonders in Samen → wichtige Nahrungsmittel)
– Unterfamilie Mimosideae (tropisch) → Mimosa pudica (Mimose), Acacia (meist in Australien)
– Unterfamilie Caesalinoideae (paraphyletisch) → Tamarinde, Johannisbrotbaum

– Unterfamilie Faboideae (Schmetterlingsblütler) – zygomorphe Schmetterlingsblüten: K(5) C3+(2) A (9)+1 G1
– Krone: Fahne, 2 Flügel, Schiffchen aus 2 verwachsenen Kronblättern
– Nutzpflanzen: „Bohnen“ → Phaseolus (Amerika), auch altweltliche Gattungen, Glycine max (Sojabohne, Asien), Pisum sativum (Erbse), Lens culinaris (Linse), Arachis hypogeae (Erdnuss)
– Giftpflanzen → Toxalbumine → Bohnen nie roh essen, Blausäure, Alkaloide

40
Q

Schwerpunktfamilie Rosaceae (Rosengewächse): vegetative Merkmale, Fruchtformen, Zier- und Nutzpflanzen zuordnen können

A

Ordnung Rosales (Rosenartige) – (Schwerpunkt-)Familie Rosaceae (Rosengewächse)
– Blätter oft gefiedert mit Nebenblättern
– Blüten radiär, Polyandrie, chorikarpes Gynoeceum
– häufig Blausäureverbindungen (Apfelkern nicht zerbeißen)
– bedortnet Sippen (Sprossdornen), Rosen jedoch mit Stacheln (Emergenzen)

– Unterfamilie Rosoideae (Rosen)
– Strächer und Kräuter, Gynoeceum ober- bis mittelständig, chorikarp, 5-viele Karpelle pro Blüte, einsamig
– „Beerenobst“ → keine Beeren!: Erdbeere (Fragia, Sammelnussfrucht), Himbeere, Brombeere (Rubus, Sammelsteinfrucht), Hagebutte (Rosa, Sammelnussfrucht)

– Unterfamilie Dyadoideae → Dryas (Tundra-Gewächs während der Eiszeit)

– Unterfamilie Amygdaloideae (giftige Blausäure in Kernen)
– Gehölze mit ungeteilten Blättern, Gynoeceum mittel- bis unterständig, 1-5 Karpelle, frei bis basal verwachsen, ein- bis mehrsamig

– Apfel-Verwandtschaft (Kernobst, Malinae und Pyrinae): Gynoeceum unterständig, coenokarp, von Blütenache umwachsen
– modifizierte coenokarpe Steinfrucht (Apfelfrucht), essbar überwiegend Gewebe der Blütenachse und äußeres Karpellgewebe, lederhäutiges Kerngehäuse, dünner Steinkern
– Apfel (Malus), Birne (Pyrus), Quitte…

– Kirsch-Verwandtschaft (Gruppe Amygdaleae, nur Prunus)
– Gynoeceum mittelständig, einkarpellig, Einblattsteinfrucht (Steinobst)
– Mesokarp fleischig, Endokarp verholzt
– Kirsche (P. Avium/cerasus), Pfirsich (P. Perisca), Pflaume (P. Domestica), Aprikose (P. Armeniaca), P. Amygdalus (Mandelbaum)

41
Q

Mit Windblütigkeit im Zusammenhang stehende Merkmale (Anemophiliesyndrom),
Beispiele aus der heimischen Flora (Fagales-Vertreter

A

Ordnung Fagales
– meist windbestäubt → spezifischer Merkmalskomplex (Anemophilie-Syndrom) (anpassung an windbestäubung)
– Blütezeit oft vor der Laubentfaltung (Begünstigung der Windbestäubung)
– Früchte meist unterständige, einsamige Nüsse
– Familie Fagaceae (Buchengewächse) → Castanea sativa (Esskastanie), Quercus (Eiche, > 500 Arten), Fagus sylvatica (Rot-Buche)
– Familie Betulaceae (Birkengewächse) → Betula (Birke), Alnus (Erle), Corylus avellana (gewöhnliche Hasel), Carpinus betulus (Hainbuche)
– Familie Juglandaceae (Walnussgewächse) → Juglans regia (echte Walnuss)

merkmale:

Die Blüten sind unscheinbar.

Die Zahl der einzelnen Blütenorgane ist reduziert.

Die Blüten sind häufig eingeschlechtig (Diklinie: Monözie, Diözie).

Die Blütenstände sind häufig dicht und hängen.

Die Staubbeutel befinden sich an dünnen Staubfäden („Pendelantheren“).

Es wird nur wenig oder gar kein Pollenkitt gebildet, die Pollenkörner sind daher einzeln.

Die Pollenoberfläche ist häufig glatt.

Die Narbe hat eine vergrößerte Oberfläche, um die Pollenkörner aufzufangen.

Pro Blüte gibt es nur wenige bis eine Samenanlage. Die Wahrscheinlichkeit, dass mehr als ein Pollenkorn die Narbe trifft, ist überaus gering.

Es wird kein Nektar gebildet, dementsprechend auch keine Saftmale

42
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Brassicaceae (Kreuzblütler):

Blütenstand, Blütenbau, Fruchtbau, Inhaltsstoffe, Nutzpflanzen (was wird genutzt?

A

(Schwerpunkt-)Familie Brassicaceae (Kreuzblütler)
– überwiegend Kräuter, viele Nutzpflanzen, typischer Kohlgeschmack
– Blütenstände Trauben (gestielte Blüten sitzen an der Hauptachse, Aufblühfolge von unten nach oben
– Einzelblüten ohne Trag- und Vorblätter :
– Blütenbau disymmetrisch, tetramer K4 C4 A2 (kurz) + 4 (lang) G(2)
– Gynoeceum zweifächrig durch falsche Scheidewand (Septum) :
– Septum ist Fusion der beiden parietalen Placenten
– typische Kapselfrucht: Schote > 3x so lang wie breit, Schötchen < 3x so lang wie breit, kein qualitativer Unterschied
– Öffnung (Dehiszenz) → 2 Klappen (Valven) lösen sich sich vom samentragenden Replum (Placentarrahmen) ab, der von falscher Scheidewand überspannt ist (Septum)
– Nutzpflanzen: Brassica oleraceae (Gemüsekohl) subsp. oleracea var. maritima (Atlantischer Wildkohl)→ Ausgangsform aller Kultursippen → verschiedene Confarietäte (Varietätengruppen):

– convar. capitata: var. capitata (Kopfkohl → Weiß- und Rotkohl), var. sabauda (Wirsingkohl) → Blattgemüse
– convar. botrytis: var. botrytis (Blumekohl), var. italica (Broccoli) → fleischige Blütenstände
– convar. gemnifera: var. gemnifera (Rosenkohl) → Blattgemüse
– convar. gcephala: var. gongylodes (Kohlrabi - Sprossknolle), var. sabellica (Grünkohl - Blattgemüse), var. palmifolia (Palmkohl)
– weitere Gemüsepflanzen der Gattung Brassica: Kohlrübe (Brassica napus wie Raps), Chinakohl (Brassica rapa wie Rübsen), Pakchoi, Stoppelrübe (Knollengemüse)
– Gesmüsepflanzen von Raphanus sativus: Rettich, Radieschen
– Organ-Verdickung zur Reservestoffspeicherung:
– mehrere Internodien: Kohlrabi
– nur Hypokotyl: Radieschen
– (vgl. reine Wurzelrüben: Karotte) → Übergänge durch Hypokotylbeteiligung, z.B. Rettich
– Salatpflanzen: Rucola, Brunnenkresse, Gartenkresse
– Senfölpflanzen: weißer & schwarzer Senf, Meerrettich
– Öl liefernde Pflanzen: Raps (Brassica napus, wie Kohlrübe), Rübsen (Brassica rapa, wie Chinakohl)

43
Q

Kurzcharakteristik der Ordnung Caryophyllales, speziell Kerncaryophyllales (Familien zuordnen können

A

Orndnung Caryophyllales → 35 Familien, oft an trockene offene Mineralbodenstandorte angepasst → reduzierte Blätter, Sukkulenz, Salz- und Schwermetallresistenz, eng mit den abgeleitetsten Kerneudikotyedonen (Asteriden) verwandt

– Familie Polygonaceae (Knöterichgewächse) → Fagopyrum esculentum (Buchweizen), Rheum rhabarbarum (Rhabarber)

– Kerncaryophyllaales (natürlicher Verwandtschaftskreis) → Gynoeceum oft lysikarp (freie Zentralplazenta), charakteristische Farbstoffe: stickstoffhaltige Betlaine (statt Anthocyanen)– Betacyane rotviolett, Betaxanthine gelb
– Familie Caryophyllaceae (Nelkengewächse) → meist dichasialer Blütenstand
– Familie Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse) → Amarant, Beta vulgaris (Beta-Rübe → Subspezies Zuckerrübe & rote Bete), Spinacia oleracea (Spinat)
– Familie Cactaceae (Kakteen) → neuweltlich, Stammsukkulenz, Blattdornen, z.B. Opuntia ficus-indica (Feigenkaktus)

44
Q

Blattmetamorphosen der carnivoren Nepenthaceae und Droseraceae

A

– Familie Nepenthaceae (Kannenpflanzengewächse) → Blätter stark differenziert: Unterblatt spreitenartig assimilierend, Blattstiel windend, Oberblatt schlauchförmige Kanne mit Deckel bis 40cm lang

– Familie Droseraceae (Sonnentaugewächse) → Drosera (Sonnentau, Blatt mit Drüsenhaar-Tentakeln), Dionaea muscipula (Venusfliegenfalle, wenn Fühlhaare auf der Blattspreite berührt werden, klappt das Blatt klappt ruckartig zusammen)

45
Q

Kurzcharakteristik der ‚Asteriden‘, ‚Asteriden I‘ (späte Sympetalie) und ‚Asteriden II‘ (frühe Sympetalie)

A

Gruppe Asteriden

→ am höchsten abgeleitete Gruppe, Kronblätter verwachsen, meist nur 1 Staubblattkreis, Blüte tetrazyklisch, Gynoeceum verwachsen, oft nur 2 Fruchtblätter
– Ordnung Cornales
– Ordnung Ericales

Gruppe Asteriden 1 (Lamiiden) → späte Sympetalie: Kronblätter als freie Primordien angelegt → späte Bildung einer Meristembrücke zwischen den Anlagen → Kronröhre: emporwachsender ringförmiger Fusionsbereich

Gruppe Asteriden 2 (Campanuliden) → frühe Sympetalie: Kronblattanlagen von Anfang an miteinander verbunden, später werden auf die Kronröhrenanlage die Anlagen der Kronzipfel aufgesetzt, zum Zeitpunkt der Staubblattanalage ist die Kronröhre schon deutlich ausgeprägt

46
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Lamiaceae (Labiatae, Lippenblütler): vegetative Merkmale, Blütenbau, Inhaltsstoffe, Beispiele für Nutzpflanzen.

A

(Schwerpunkt-)Familie Lamiaceae (Lippenblütler)
– Sprossachse vierkantig (Kollenchym)
– Blätter kreuzgegeständig dekussiert
– Köpfchendrüsen mit ätherischen Ölen
– Lippenblüte:
– Perianth fünfzählig, Kelch verwachsen, Krone zygomorph: 2 Petale zur Oberlippe, 3 zur Unterlippe verwachsen
– 4 Staubblätter (meist 2 kurz zwei lang) stehen unter der Oberlippe → Anpassung an Insektenbestäubung, Staubfäden an der Kronröhrenbasis ansitzend
– Gynoeceum oberständig, zweikarpellig, mit einer echten und einer falschen Scheidewand

– meist Bruchfrucht aus 4 einsamigen nussartigen Teilfrüchten (Klausen)
– Blütenformel K (5) [C (5) A 4] G(2) (+ „:“ oben und unten)
– Nutzpflanzen: Ocimum basilicum (Basilikum), Origanum majoranum (Majoran), Origanum vulgare (Orgegano), Salvia officinale (Salbei), Melissa officinales (Zitronenmelisse), Thymus vulgaris (Garten-Thymian), Mentha x piperita (Pfefferminze), Lavendula angustifolia (echter Lavendel)

47
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Asteraceae (Compositae, Korbblütler) und der Unterfamilien
Asteroideae,
Cichorioideae und
Carduoideae:

Blütenstand, Bau der Zungenblüte (Unterschiede zwischen Asteroideae und Cichorioideae) und der Röhrenblüte, Frucht, Nutz- und Zierpflanzen

A

Asteride 2

Ordnung Asterales → sekundäre Pollenpräsentation, Speicherstoff Inulin
– Familie Campanulaceae (Glockenblumengewächse)

– (Schwerpunkt-)Familie Asteraceae (Korbblütler)
– neben Orchidaceae größte Familie der Blütenpflanzen
– Blütenstand: Kopf (Korb) mit abgeflachter Achse → Korbboden = Blütenstandsachse, bildet funktionelle Einheit (Scheinblüte, Pseudanthium), Summe der Hochblätter bildet Involucrum um den Korb

– Unterfamilie Asteroideae: Blütenstand meist verschiedenartig aus Zungenblüten und Röhrenblüten
– Röhrenblüten: (radiärsymmetrisch)
– Kelch reduziert (→ Pappus = Haarkranz)
– Krone röhrig verwachsen
– Androeceum zu einer Röhre um den Griffel verbunden
– Gynoeceum aus 2 verwachsenen Karpellen, unterständiger Fruchtknoten, zweiteilige Narbe, unterständige Nussfrucht (Achäne)
– Zungenblüte (zygomorph, Strahlenblüte)
– Krone: 5 Kronblätter bilden Röhren, 3 Kronblätter zu Zunge verwachsen
– z.T. kein Androeceum oder völlig steril
– Heil- und Gewürzpflanzen: Matricaria chamomilla (echte Kamille), Calendula officinalis (Ringelblume), Arnica montana (Arnika), Echinacea purpurea (roter Sonnenhut), Tussilago farfara (Huflattich), Artemisa absinthium (Wermut=
– Nutz und Zierpflanzen: Helianthus annuus (Sonnenblume), Helanthus tuberosus (Topinambur → Inulinreich), Dahlie x hortensis (Dahlien-Hybridsippen)
– windblütige Sippen mit eingeschlechtigen Blüten: Ambrosia-Arten, XanthiumArten (Spitzklette)

– Unterfamilie Cichorioideae: nur gleichartige Blüten → Mitteleuropa nur Zungenblüten (z.B. Taraxacum officinale)
– Kelch = Pappus, Krone komplett zur Zunge verwachsen, Antheren zu Röhre vereinigt, Gynoeceum: Griffel mit Fegehaaren → sekundäre Pollenpräsentation
– Nutzpflanzen:
– Cichorium intybus (Zichorie) → var. foliosum (Chicorée), außerdem Radicchio, Endivie, Frisée – Latuca sativa (Grüner Salat)
– Scorzonera hispanica (Schwarzwurzel)
– Traxacum officinale (Löwenzahn)

– Unterfamilie Carduoideae: nur Röhrenblüten (Konstruktion wie bei Astreroideae)
– Nutzpflanzen: Cynara scolymus (Artischoke, essbarer Korbboden und Involucren), Silybum marianum (Mariendistel)

48
Q

Charakteristik der Schwerpunktfamilie Apiaceae (Umbelliferae, Doldenblütler):

vegetative Merkmale, Blütenstand, Bau der Einzelblüte und der Frucht, Inhaltsstoffe, Nutz- und Giftpflanzen.

A

Ordnung Apiales
– Familie Araliaceae (Araliengewächse) → Panax ginseng (Ginseng), Hedera helix (Efeu)
– (Schwerpunkt-)Familie Apiaceae (Doldenblütler)
– Stängel hohl, knotig, gerillt, Blätter wechselständig, meist gefiedert, Blattscheiden stark vergrößert
– Blütenstand: Doppeldolde → aus der Dolde entspringen Döldchen, Tragblätter: Hülle bzw. Hüllchen
– Einzelbüte fünfzählig
– Unterständige Frucht, Spaltfrucht aus 2 einsamigen Teilfrüchten
– in der Fruchtwand Sekretgänge mit ätherischen Ölen (nicht in der Samenschale)
– Heil- und Gewürzpflanzen: Foeniculum vulgare (Fenchel), Pimpinella anisum (Anis), Carum carvi (Kümmel), Levisticum officinale (Liebstöckel), Anthenum graveolens (Dill), Petroselinum crispum (krause Petersilie)
– Gemüsepflanzen: Apium graveolensis (Sellerie), Daucus carota (Karotte)
– Giftpflanzen: Conium maculatum (gefleckter Schierling), Heracleum mantegazzianum (Riesenbärenklau)

49
Q

Mikroevolution vs. Makroevolution

A

Mikroevolution: Differenzierung

50
Q

Erklären Sie die Begriffe Population, Art, Endemit, und adaptive Radiation.

A

Population: Fortpflanzungsgemeinschaften mit gemeinsamem Gen Pool und möglicher Kreuzbefruchtung
Art: Gruppe von Organismen, die sich von allen anderen unterscheiden und untereinander fruchtbare Nachkommen zeugen können
Endemiten: Sippen mit auschließlich lokaler Verbreitung
Adaptive Radiation: Auffächerung (Radiation) einer wenig spezialisierten Art in mehrere stärker spezialisierte Arten durch Anpassung an ökol. Nischen