Kirchengeschichte KG Pietismus Flashcards

1
Q

Wann war der Pietismus?

A

Mitte des 17.Jh. bis Mitte des 18.Jh.

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2
Q

Grundwunsch Pietismus

A

Reformbewegung

Wunsch, wieder zur wahren Frömmigkeit zurückzukehren

Ähnliche Anliegen, die an verschiedenen Orten in Europa gleichzeitig auftraten, stark an Personen gebunden

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3
Q

Grundsätze des Pietismus

A

 Für eine lebendige Beziehung und persönliches Heil; gegen die Dogmen

 Für Gemeinschaft/ Mission (Glaube = Sichtbar); gegen Schultheologie

 Echtheit des Glaubens wichtiger als Wahrheit

 Für die inspirierte Bibel als Autorität fürs Leben; gegen die Bekenntnisse (Luthers und Calvins Lehre wurden überspitzt)

 Für universale Gemeinschaft/ gegen konfessionelle Trennung der Wiedergeborenen

 Für das allgemeines Priestertum; gegen die Strukturen der Kirche

 Menschen als Individuum ernst nehmen, entsprechend seiner Lebenssituation

 Für Abgrenzung von der Welt; gegen Freundschaft mit der Welt

 Starke Erwartung und Vorbereitung der Endzeit

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4
Q

Nenne die Vorläufer des Pietismus

A

Philipp Nikolai
 Johann Gerhard

 Stefan Prätorius:

 Johann Arndt

 Jean de Labardie

 Teersdegen:

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5
Q

Philipp Nikolai

A

Liederdichter und Autor; Ideen verbreitet; Ende des 16. Jh.

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6
Q

Johann Gerhard

A

Orthodoxie, hat aber Ideen darüber hinaus

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7
Q

Stefan Prätorius

A

Es müsse ein Freudenchristentum geben, wegen Erlösung; intensive
Predigten, dass sich viele Menschen umgebracht haben wegen ihrer Sünden

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8
Q

Johann Arndt

A

Bücher vom wahren Christentum; Heiligung

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9
Q

Jean de Labardie

A

Französischer Jesuit; und Priester in Genf

Diskussionen – überzeigten ihn, dass die katholische Lehre falsch ist

Pfarrerausbildung eher Klosterähnlich gestalten um das Leben zu teilen

Pfarrer sollen ein Vorbild für die Kirche sein - mitbekommen, wie sie leben

Grundgedanke: abgesondert um sich auf Gott auszurichten und Leben teilen

Laien schulen

Gemeinden sollten klein sein (max. 200 Leute), weil man als Pfarrer gar nicht für
so viele sorgen kann

Ärger gemacht & Geistestaufen eingeführt

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10
Q

Teersdegen

A

 Lieder und Sprüche

 Mystisch ausgerichtet (Jesus innerlich erleben)

 erst als Kaufmann gearbeitet, aber alles schlecht, weil es mit der Welt zu tun hat;

 Klosterähnliche Gemeinschaft in seinem Haus

 dramatische Handlungen (seine Seele dem Herrn Jesus verschrieben und mit
seinem eigenen Blut unterschrieben)

 gefühlsbetont und erlebnisorientiert

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11
Q

Nenne die 3 Generationen des Pietismus

A
  1. Generation (Mitte 17. Jh)
    Philipp Jakob Spener
  2. Generation (Ende 17. Jh./ Anfang 18 Jh.)
    August Hermann Francke

Dritte Generation
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf

Württembergischer Pietismus

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12
Q

Grobinfos 1. Generation des Pietismus

A

Erneuerung, Wertlegen auf Bibelstudium und Glauben des Einzelnen, aber eng verbunden mit
der evangelischen Kirche

Philipp Jakob Spener:
▪ Sonntagshandelsverbot
▪ erste Freikirchen (Johann Jakob Schütz) weil Spener zu langsam ist
▪ Bibelstudien persönlich nicht in der Uni
▪ Hauptwerk:“Pia desideria“

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13
Q

Grobinfos 2. Generation des Pietismus

A

o August Hermann Francke:
▪ Kirchenpraktikum beim Onkel in Lüneburg veränderte ihn
▪ Vorlesungen als Professor in Leipzig sehr Praxisbezogen
▪ durch Feinde musste er nach Erfurt
▪ in Halle dann eine neue Pädagogik
▪ Gründer des 3gliedrigen Schulsystems,

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14
Q

Grobinfos 3. Generation des Pietismus

A

o Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf:
▪ Jesus war sein liebster Spielkamerad
▪ dann nach Halle in die Schule
▪ Gründet das Dorf Herrenhut
▪ Missionsarbeit im Fokus

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15
Q

Grobinfos Württembergischer Pietismus

A

o Johann Albrecht Bengel:
▪ Bengelhaus in Tübingen
▪ Textkritik erfunden

o Friedrich Christoph Oettinger:
▪ Theosophie (Mischung Pietismus und Esoterik)
▪ durch in sich reinhören die Wahrheit erkennen

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16
Q

Philipp Jakob Spener Details

A

1635 - 1705

Im Elsass aufgewachsen
 Evangelisch geprägt
 Begabt, kann gut lernen

 Studium Straßburg: Theologie, Philosophie, Geschichte, Heraldik – Türen zu Adelige
 Promoviert und Schriften verfasst – wurde bekannter

 Anfrage als Pfarrer in Frankfurt a.M.
 Sollte gesamte Kirchenlandschaft in Frankfurt mitbetreuen
 Im Pfarrhaus gewohnt

 Gesetzliche Predigten – weil nicht konsequent Christentum gelebt wurde
 Gab kein Sonntagshandelverbot – eingesetzt, dass vormittags Handelsverbot ist

 Bibelkreise gestartet (Collegia Pietatis)
 Predigtnachgespräche zu Haus-/ Bibelkreisen im Pfarrhaus

 junge Theologiestudenten waren begeistert davon – fingen an auf der Straße zu
predigen – gab immer wieder Ärger
 nur unter Anleitung des Pastors möglich

 Frauen in den Bibelkreisen? Nein, mit Frauen nicht über theologische Fragen
diskutieren – in der Bibel keine gute Argumentation – durch spanische Wand
Raum abgegrenzt, dahinter durften die Frauen sitzen und zuhören

 Einige sind während der Bibelstunden zum Glauben gekommen

 Einigen war die Theologie zu wenig, Spener sei zu langsam, versuchte die gesamte

Gemeinde mitzunehmen
 Ein paar haben eine eigene Gemeinde gegründet (ähnlich einer Freikirche) – haben
öffentlichen Raum gemietet – Johann Jakob Schütz – Aufruf zur Auswanderung in die
USA – Teil der Saalhofgemeinde ist tatsächlich ausgewandert – mehr Freiheit zum
Ausleben des Glaubens

 Theologen an der Uni - Schriften gegen Spener: kein richtiger Lutheraner mehr
 Erneuerungen eingeführt: Ideen von Jean de Labardie – z.B. Ausbildung der
Theologen nicht mehr klassisch an der Uni, sondern in klosterähnlichen Schulen

 Einige Ideen auf Luther zurückgeführt
 Hauptwerk: „Pia desideria“ Zustand der Kirche feststellen und
Verbesserungsvorschläge (Ethik, Heiligung; Pfarrerausbildung, Kleingruppen…)
 Oberhofprediger in Sachsen (Dresden) – viel kritisiert, weil der Kurfürst nicht so
fromm war; hat sich dort mehr der Kinderarbeit gewidmet

 Abmachung mit Brandenburg – Oberhaupt der Brandenburgischen Kirche
 Konnte in Berlin einiges umsetzen, was er vorher bemängelt und vorgeschlagen hat

 Hält fest an der Kirche, aber geht davon aus, dass nicht alle Menschen in der Kirche
bekehrt sind
 Wiedergeburt: Taufe, Bekehrung, Heiligung

17
Q

August Hermann Francke Details

A

1663–1727

Großeltern: Landwirtschaft; Vater: Rechtsanwalt; Mutter: Familie kam aus Lübeck,
waren dort sehr Einflussreich
 Eltern waren offen für die Reformbewegung des Pietismus – Schriften zuhause
 Vater starb früh – kein Einkommen mehr – keine Privatlehrer – allgemeine Schule
 Familie der Mutter hatte Stiftung, die ärmere Familienmitglieder unterstützte
 August unterstützt, in Leipzig Theologie zu studieren (mehr fromme Pfarrer)
 Fiel ihm leicht, brachte sich nebenher noch Englisch und Französisch bei
 Kreis von Streberstudenten geleitet „Collegium filum biblicum“ (Bibelkreis)
 Ziel: berühmter Professor
 Familie hat ihn gezwungen, Kirchenpraktikum beim Onkel in Lüneburg zu machen
 Bibeltext über echten und falschen Glauben für Predigt vorbereiten – herausgefordert
darüber nachzudenken
 Zweifel über Bibel und Gott – Gebet + tiefe Gewissheit – erlebte Bekehrung
 „Minutenbekehrung“
 In Leipzig Studentenkreis umstrukturiert und allgemeine Bibelkreise gemacht – viel
Interesse, viele Menschen, nicht nur Studenten, kamen dazu
 Professor an der Uni – Vorlesungen waren sehr Praxisbezogen
 Kritik: Vorlesungen entsprechen nicht akademischen Standard – Irrlehrer…
 Neid der anderen Professoren, weil viele Studenten jetzt zu ihm kamen
 Hatte auch finanzielle Gründe, weil Studenten Seminargebühren zahlten
 Universität: Expertenkommission zur Prüfung; die Leute, die gegen ihn waren
 Musste entweder widerrufen, oder innerhalb von 48 h die Stadt verlassen
 Leipzig verlassen, ist zu einem seiner Freunde nach Erfurt gegangen
 Ging ganz gut, aber Pfarrer ärgerten sich irgendwann auch
 Viele Leute gingen nicht mehr in ihre Gemeinde, sondern in Gemeinde von Francke
 Pfarrer mit Leipziger Theologen Kontakt aufgenommen, Francke wieder weggeschickt
 Bekam in der Zeit viele Angebote von Kurfürsten als Hofprediger, aber Francke
wollte erstmal nicht dorthin
 Ging nach Gotha zur Familie, dann nach Lübeck
 Spener lud ihn nach Berlin ein, durfte dort mehrere Gottesdienste halten
 Speners Freunde aus der Regierung waren begeistert von Francke
 Stellenangebot: Universität in Halle (Saale) für zukünftige Pfarrer, die mehr auf
Gemeinsamkeiten achteten als auf theologische Unterschiede
 Pfarrer und Professor für Sprachen, später auch Exegese und Theologie
 Gemeinde war ein Vorort (Glaucha) von Halle; viele Probleme, Vergnügungsort von
Halle, viel Alkohol…
 Schlug sich in der Moral der Gemeinde wieder, Pfarrer vorher wurden entlassen,
wegen UnmoralGroßeltern: Landwirtschaft; Vater: Rechtsanwalt; Mutter: Familie kam aus Lübeck,
waren dort sehr Einflussreich
 Eltern waren offen für die Reformbewegung des Pietismus – Schriften zuhause
 Vater starb früh – kein Einkommen mehr – keine Privatlehrer – allgemeine Schule
 Familie der Mutter hatte Stiftung, die ärmere Familienmitglieder unterstützte
 August unterstützt, in Leipzig Theologie zu studieren (mehr fromme Pfarrer)
 Fiel ihm leicht, brachte sich nebenher noch Englisch und Französisch bei
 Kreis von Streberstudenten geleitet „Collegium filum biblicum“ (Bibelkreis)
 Ziel: berühmter Professor
 Familie hat ihn gezwungen, Kirchenpraktikum beim Onkel in Lüneburg zu machen
 Bibeltext über echten und falschen Glauben für Predigt vorbereiten – herausgefordert
darüber nachzudenken
 Zweifel über Bibel und Gott – Gebet + tiefe Gewissheit – erlebte Bekehrung
 „Minutenbekehrung“
 In Leipzig Studentenkreis umstrukturiert und allgemeine Bibelkreise gemacht – viel
Interesse, viele Menschen, nicht nur Studenten, kamen dazu
 Professor an der Uni – Vorlesungen waren sehr Praxisbezogen
 Kritik: Vorlesungen entsprechen nicht akademischen Standard – Irrlehrer…
 Neid der anderen Professoren, weil viele Studenten jetzt zu ihm kamen
 Hatte auch finanzielle Gründe, weil Studenten Seminargebühren zahlten
 Universität: Expertenkommission zur Prüfung; die Leute, die gegen ihn waren
 Musste entweder widerrufen, oder innerhalb von 48 h die Stadt verlassen
 Leipzig verlassen, ist zu einem seiner Freunde nach Erfurt gegangen
 Ging ganz gut, aber Pfarrer ärgerten sich irgendwann auch
 Viele Leute gingen nicht mehr in ihre Gemeinde, sondern in Gemeinde von Francke
 Pfarrer mit Leipziger Theologen Kontakt aufgenommen, Francke wieder weggeschickt
 Bekam in der Zeit viele Angebote von Kurfürsten als Hofprediger, aber Francke
wollte erstmal nicht dorthin
 Ging nach Gotha zur Familie, dann nach Lübeck
 Spener lud ihn nach Berlin ein, durfte dort mehrere Gottesdienste halten
 Speners Freunde aus der Regierung waren begeistert von Francke
 Stellenangebot: Universität in Halle (Saale) für zukünftige Pfarrer, die mehr auf
Gemeinsamkeiten achteten als auf theologische Unterschiede
 Pfarrer und Professor für Sprachen, später auch Exegese und Theologie
 Gemeinde war ein Vorort (Glaucha) von Halle; viele Probleme, Vergnügungsort von
Halle, viel Alkohol…
 Schlug sich in der Moral der Gemeinde wieder, Pfarrer vorher wurden entlassen,
wegen Unmoral
Viele Leute kamen nicht in die Gemeinde oder haben nicht zugehört
 Hat dann viele Hausbesuche gemacht und kleine Büchlein und Bibel verteilt,
aufgefordert, wenigstens zuhause eine Andacht zu machen, das hatte mehr Erfolg
 Stückweise Veränderung in der Gemeinde
 Ca. 1695: Veränderung muss bei Kindern anfangen: Armenschule für Kinder
 Hatte aber nichts dafür; fing an mit der Schule im Pfarrhaus
 War verheiratet, eigentlich gute Ehe, aber immer wieder Spannungen
 Schulmaterial von Spendengeldern - Kinder haben Schulmaterial verkauft und
Alkohol gekauft
 Schule zu Internat ausgeweitet, um mehr Einfluss auf Leben der Kinder zu haben
 Immer wieder neue Kinder, auch bürgerliche, die mussten aber Schulgeld bezahlen
 Nach einem halben Jahr reichte das Pfarrhaus nicht mehr aus, mietete eine
pleitegegangene Kneipe, gab mehrere Klassen
 Einige Studenten von Francke unterrichteten an der Schule
 Glaubensmission: alles Geld, wird sofort ausgegeben, in der Hoffnung, dass Gott am
nächsten Tag wieder Geld gibt
 Kneipe wurde gekauft und umgebaut, obwohl er kein Geld hatte
 Schickte Mitarbeiter, damit sie Lehrer werden
 Riesiges Werk entstand durch Spendengelder
 Entwarf eigene neue Pädagogik
Entwickelte eigene Betriebe, die auch der Stadt halfen
 Reform des Medizinstudiums/ der Medizin
 Unterstützte die Weltmission/ Schule für Missionare zur Vorbereitung
 Englisches Haus: Teil der Anstalten: Möglichkeit für englische Kinder nach
Deutschland zu kommen und dort unterrichtet zu werden
 Verlag und Druckerei: erst Predigten, dann auch Schulbücher und Material
 Vorwürfe: er hat die Prügelstrafe nicht vollkommen abgeschafft (war damals sehr
verbreitet, Francke hat sie aber deutlich reduziert und Regeln dafür aufgestellt); „Man
muss den Eigenwillen des Kindes brechen“ – ein Kind müsse lernen, dass sein eigener
Wille nicht der einzige und höchste sei, sondern er sich auch dem Willen anderer
unterordnen muss, v.a. Eltern und Gott
 Hat das Lehrerseminar erfunden (wie Referendariat)
 Hallesche Zeitung gegründet, weil er viele Kontakte und Infos hatte
 Bei seinem Tod war über die Hälfte des Geldes, was benutzt wurde, von den eigenen
Betrieben der Anstalten
 War gegen Romane, weil es „Lügengeschichten“ seien, sie sind frei erfunden und man
sollte lieber etwas aus der Realität lesen
 1727 gestorben

18
Q

Wie sah Franckes neue Pädagogik aus?

A

wie kann man auf kindgerechte Weise Inhalte vermitteln
 zeitgerechte Themen
 Naturwissenschaften gefördert
 3-gliedriges Schulsystems – nach Leistung/ Begabung, nicht nach Geld
 Fortschrittlich: Kindliche Pädagogik entwickeln, nicht mehr als 3 Kurse
gleichzeitig, nicht sitzenbleiben, sehr praxisorientiert, viel Material und „Betriebe“

 Kritisch: keine Ferien, nebenher arbeiten, weil zu viel Freizeit macht nur Ärger
(Kinder kamen oft aus sozial schwachen Milieus); viele Sportübungen mit den
Kindern – Gruppensport
 Internatsleben, nach Alter und Schultyp aufgeteilt

 4 Kinder auf einem Zimmer mit Informator (Student, der mit ihnen lebte und auch unterrichtete, informierte regelmäßig darüber, was die Kinder in ihrer Freizeit machen) – Freunde, aber auch Erzieher der Kinder

19
Q

Was können wir von Francke lernen/für heute übernehmen?

A
  • Das Vertrauen, dass er auf Gott vertraut hat (da muss man immer wieder neu vertrauen).Nicht bei dem stehenbleiben, was nach weltlichen Methoden geht. Natürlich sind bei Francke auch ein paar Werke pleite geangen.
    • Kreativität: Wir überlegen, ob Gott uns Fähigkeiten gibt, wie wir die Menschen voranbringen können. Dann, wenn man was innovatives erfunden hat, auf Gott hinweisen, wenn man das vorstellt.
    • Von Gott sich für die großen Dinge begeistern lassen, aber auch dann die kleinen Schritte tun.
    • Vom Gebet: Bei Problemen erst einmal beten
    • Leute mit ins Boot nehmen, kein Einzelkämpfer sein
    • Neuen Ideen gegenüber nicht generell kritisch sein
    • Er steht zu seinen Projekten, auch wenn sie von außen, weltlichen Leuten belächelt werden
    • Nur wegen Rückschlägen muss das nicht direkt ein Nein von Gott sein. Es wird auch im geistlichen Dienst Kampf und Rückschläge geben.
      Seine Starke Begeisterung von der Bibel. Wir wollen, dass möglichst jeder eine Bibel in die Hand bekommt.
20
Q

Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Details

A

Ursprünglich aus Österreich
 Eltern waren Protestanten, Hochadel – konnte man nicht einsperren, wurden gezwungen
das Land zu verlassen
 Nach Sachsen gezogen (Kurfürstentum)
 Vater hat sächsische Adelige geheiratet; danach früh gestorben
 Frau hat nochmal geheiratet, General aus Preussen (anderes Land)
 Nikolaus konnte nicht einfach mit, weil er ein Reichsgraf war und den Titel geerbt hatte
 Lebte dann bei seiner Großmutter, Katharina von Gersdorf auf einem kleinen Schloss
 Als Kind sehr alleine aufgewachsen (der Herr Jesus war sein liebster Spielkamerad)
 Privatlehrer, durfte als Hochadeliger nicht mit anderen Kindern spielen oder in die Schule
 Internat in Halle, aber Vormund (Onkel) will nicht
 nur unter bestimmten Voraussetzungen (eigenes Appartement, Diener, sitzt immer neben
Francke beim Essen)
 Nicht sehr beliebt bei den anderen (gemobbt)
 Drei andere Adelige Jungs an der Schule, mit den freundet er sich an – richtig fromm
(gründen den Senfkornorden – beten für die Weltmission)
 Will Theologie studieren, um Mitarbeiter in der Schule zu werden, Onkel ist aber dagegen
 Für Francke ist Zinzendorf zu flippig, ist über seine Mitarbeit nicht ganz begeistert
 Zinzendorf studiert dann Jura auf Anweisung seines Onkels
 Will Konferenz haben, wo es eine Versöhnung zwischen Pietisten und Orthodoxen gibt –
Onkel zwingt ihn, das zu lassen, weil es sich nicht für einen Hochadeligen geziemt
 Machte eine Kavalierstour (verschiedene Länder und Fürstenhöfe) – viele Kontakte – am
französischen Königshof (empört über Ausschweifungen auf Partys – sagte es dem König
und wird daraufhin nicht mehr eingeladen) – trifft sich dann mit den geistlichen von Paris
und freundet sich mit ihnen an; Niederlande – besucht geflohene Wissenschaftler
 Preuss und Ebersdorf – Eheethik, ist begeistert davon
 Mehrere Bekehrungen, eine in Düsseldorf im Museum, als er ein Bild von Jesus am Kreuz
sieht mit der Überschrift „Das tat ich für dich – was tust du für mich?
 Trifft Erdmute Dorothea – ist begeistert von ihr, weil sie auch so geistlich ist – wollen
eine geistliche Ehe schließen (einziger Inhalt ist gemeinsam streiten für die Sache des
Herrn) – heiraten jung – hatten aber viele Kinder
 August der Starke ist Kurfürst (mehr das Image als Echtheit, viele Schulden); für
Zinzendorf schlimm, weil er dort wieder zu Feiern eingeladen wurde – Zinzendorf

 ermahnt ihn mehrmals – König wird sauer
Zieht sich immer mehr auf seinen Landsitz in der Oberlausitz zurück, predigt viel
 Böhmische Brüder kommen (Nachkommen von Jan Hus – Flüchtlinge) – will sie in
seinem Gebiet siedeln lassen (Bertelsdorf), erkennt, dass sie Gleichgesinnte sind – Dorf
macht Stress, gründet neues Dorf „Herrenhut“
 Ganz viele Häuser, alle gleich, in der Mitte ein Bethaus, ganz schlicht – Konzentration auf
Gott, nicht auf Schmuck
 immer mehr Flüchtlinge – Herrnhuter Brüdergemeine entsteht – gemeinschaftliches
Leben, Brüder- und Schwesternhaus für Unverheiratete – Ehen werden nach dem Willen
Gottes geschlossen
 Jesus soll Ältester sein – Probleme bei Entscheidungen – Lose (Ja, Nein, Noch nicht) –
gibt auch komische Entscheidungen – Jesus wird als Ehrenältester eingesetzt, gibt noch
andere, die entscheiden
 Immer wieder neue und innovative Ideen, Liedgottesdienste, Losungsbuch entsteh…
 Viel Lob und viel Kritik – war kein ordinierter Pfarrer, legte Theologieexamen in
Tübingen ab und wurde mal eben Pfarrer, damit er predigen darf
 Wird über mehrere Jahre aus Sachsen verbannt, überschreibt vorher seinen Besitz seiner
Frau – lange getrennt gelebt
 Gründet ein zweites Dorf in Niedersachsen (Herrnhaag)
 Sichtungszeit (aus den Gleichnissen – was ist echt und was ist nicht echt?): Zinzendorf
war manchmal sehr charismatisch – gab viele Probleme – hat dann immer wieder Dinge
zurückgenommen, die so nicht funktioniert haben/ schief gegangen sind
 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet er seine Sekretärin Anna Nitschmann

21
Q

Zinzendorf und die Mission

A

 Besucht seinen Cousin in Dänemark (König) – viele Feiern
 viel Kontakt auch zu Bediensteten – Sklaven Anton, von St. Thomas (Karibik)

 Nahm ihn mit nach Herrenhut, für Bericht – Weltmission rückte in den Blick
 beriefen Männer, die als Missionare nach St. Thomas gingen, ohne Ausbildung etc.

 Zinzendorf hatte viele Kontakte
 Missionare mussten sich Lebensunterhalt selber sichern
 Zu Sklaven auf die Zuckerrohrfelder – über Jesus geredet
 Sprache gelernt – schnell eine erste Gemeinde gegründet, immer wieder Ärger mit Herren

 Aus Herrenhut wurden seitdem fast jedes Jahr Missionare ausgesandt
 Missionshaus im Nachbarort, damit die Missionare sich etwas vorbereiten konnten
 Missionare haben selber Wörterbücher geschrieben und in die Heimat geschickt, damit die
Missionskandidaten damit lernen konnten – Sprache, Theologie, Kultur

 An vielen Stellen (in vielen Ländern) Missionsstationen aufgebaut
 Wollte nicht, dass möglichst viele Menschen sich bekehren, sondern dass Erstlinge in
jedem Volk entstehen und dass sie besonders gut ausgebildet werden
 Mehrere Gemeinden auch in Deutschland, die daraus entstehen und danach gelebt haben
 Zinzendorf hat Geld für Mission gegeben, war aber auch selber unterwegs bei den
Missionaren, um sie zu ermutigen und unterstützen

 Besuchte auch St. Thomas – verneigte sich vor einer Sklavin, wollte zeigen, vor Gott sind
wir alle Geschwister – lebte in einem Schloss, ist aber auch aufs Feld, um mit den anderen
zu arbeiten
 Zwiespalt: alle sind gleich, aber Zinzendorf hat doch manchmal Sonderbehandlung
 Herrnhuter waren in den Kolonien nicht immer gerne gesehen, weil sie den einfachen
Leuten Lesen und Schreiben beigebracht haben – wurden teilweise von den Kolonialisten
verfolgt und ins Gefängnis geworfen

 Heute sind die meisten Gemeinden im Süden Afrikas – sind auch noch sehr missionarisch
aktiv

 In Deutschland nicht mehr so viele Gemeinden, auch nicht mehr so missionarisch
 Macht Missionsarbeit weiter, auch nach seinem Tod blüht sie noch bis ins 19. Jh.

22
Q

Württembergischer Pietismus, Persönlichkeiten

A

Ludwig Friedrich Giftheil

Ludwig Brunnquell

Johann Jakob Zimmermann

 Johann Reinhard Hedinger; Johann Andreas Hochstetter

 Johann Albrecht Bengel:

Friedrich Christoph Oettinger

Johann Michael Harm:

23
Q

Württembergischer Pietismus, Ludwig Friedrich Giftheil

A

– sehr radikal gegen Orthodoxe

24
Q

Württembergischer Pietismus, Ludwig Brunnquell

A

starke Endzeiterwartung; mystisch angehaucht, ev. Kirche als Hure
Babylons

25
Q

Württembergischer Pietismus, Johann Jakob Zimmermann

A

Endzeiterwartung, guter Astronom

26
Q

Württembergischer Pietismus, Johann Reinhard Hedinger; Johann Andreas Hochstetter

A

– frühe Phase des Pietismus

27
Q

Württembergischer Pietismus, Johann Albrecht Bengel:

A

Bengelhaus in Tübingen – akademisch anerkannte Hochschule auf bibeltreuer
Grundlage

 Wollte auch Verstand und Vernunft mitnehmen – nüchterner Pietismus

 Bengel und Zinzendorf: nicht so gut verstanden – andere Schwerpunkte

 Bengel bekommt Stelle als Lehrer an einer Klosterschule – Vorbereitung für
Theologiestudium der Frommen (kein Kloster mehr)

 Beispiel Franckes vorher angesehen

 28 Jahre in Denkendorf als Lehrer; viele Pfarrer ausgebildet, begleitet und geprägt

 Angebote, er könnte Karriere machen an der Uni, aber er wollte sich nicht bewerben,
weil er das als einmischen in Gottes Werk sah – er wollte berufen werden

 Hat intensive exegetische Kommentare geschrieben, 3 zur Offenbarung – wollte auch
die Wiederkunft Jesu berechnen – Anfang des 19. Jh. (nicht richtig…)

 Kurzkommentar zur Bibel: Gnomon – sollte dem interessierten Bibelleser einige
wichtige „Fingerzeige“ geben

 Erfindung der Textkritik (hat Regeln entwickelt, welche am wahrscheinlichsten ist)

28
Q

Württemberger Pietismus: Friedrich Christoph Oettinger

A

Mischung zwischen Pietismus und Esoterik (Theosophie)
 Theos = Gott/ Sophias = Weisheit
 Durch das in sich hineinhören kann man Wahrheit erkennen
 Richtung Mystik

29
Q

Johann Michael Harm:

A

eigene Gemeinschaft

30
Q

Erzähle etwas zu Extremismus im Pietismus

A

Strikte Ablehnung der Welt; Mönchtum leben

 Johann Wilhelm + Johanna Eleonore Petersen: Johann = stolzer Theologe; Johanna =
emotional und mystisch – Johann: Allversöhnungslehre; Wiederkunft berechnen; gegen
die Kirche (Hure Babylons) – Johanna Visionen – Johann Bücher

 Gottfried Arnold: Erfinder pietistischer Kirchengeschichte; Theologiestudent, Hauslehrer;
Gemeinde ≠ Bibel – aus Dienst als Pfarrer zurückgezogen; 2 Bücher zu unparteiischer
Kirchen- und Ketzerhistorie; These: Sondergruppen = eigentliche Christen; später 180
Grad Wende, wieder zurück zur Kirche als Pfarrer

 Johann Konrad Dippel: Prophet – Gott gibt ihm durch Träume direkte Mitteilungen; mit 8
berufen, dass er die Kirche verändern soll; Alchemie und Medizin; aufrührerische Reden –
verhaftet in Dänemark, weil er aus Deutschland fliehen musste – Lehre: Christus lebt in
uns, wir sind gerecht und sündlos

 Eva von Buttlar - Buttlarsche Rotte: geistliches in körperliches übertragen – lebte mit zwei
Studenten zusammen (unverheiratet), wollten zusammen die Trinität verdeutlichen –
Sektierertum

 Alexander Mack/ Schwarzenauer Täufer: Glaubenstaufe durchgesetzt, wegen Verfolgung
nach Pennsylvania ausgewandert – Church of the Bretheren

Referat Manni:
Prophet Rock aus den inspirierten Gemeinden
Sie waren dann nicht mehr korrekturfähig, wenn man meint, die Offenbarungen von Gott direkt bekommen zu haben/zu bekommen

31
Q

Resümee Probleme des Pietismus

A

 Absolutheitsanspruch – wenig Korrektur zugelassen

 Immer radikaler geworden – starke Betonung der Gefühle, musste immer extremer werden

 Extreme Endzeiterwartung

 Starker Individualismus – eigene Erkenntnis im Mittelpunkt/ viel Gefühlsbetonung

 Bekehrung sehr aufgedrängt (wegen starker Endzeiterwartung) – vorher und nachher vergessen (Leben in der Heiligung) – bestimmte Form der Bekehrung betont

 Wenig Grenzen zur Lehre der Kirche/ in der Kirche bleiben, obwohl es manchmal besser
und konsequenter gewesen wäre, aus der Kirche auszutreten

 Trennung von der Welt überbetont/ zu viele Regeln und Grenzen/ Skepsis gegenüber Musik, Kunst und Kultur

 Echtheit ist wichtiger als Wahrheit

Feindlichkeit gegenüber technischem Fortschritt

32
Q

Resümee positive Seiten des Pietismus

A

 Betonung, dass der Mensch nicht allein durch Sakramente gerettet wird, sondern durch einen persönlichen Glauben und eine Bekehrung

 Bibellesebewegung, jeder sollte sie lesen können; verschiedene Sprachen;
Andachtshilfen… Studium der Bibel auch als Individuum, Franckesche Bibelgeselslchaften, davor waren die Bibeln ja so teuer…

 Missionsbewegung; Aufgabe jedes Christen und der Gemeinde

 Glaubensmission (im Vertrauen auf Gott)

 Gefühlswelt ist durchaus auch positiv – in der Beziehung zu Gott spielen Emotionen auch eine Rolle

 Verbindung von Verkündigung und praktischer Hilfe

 Entdeckung der Individualität

 Rechnen mit der Wiederkunft Jesu

Glaube in den Alltag integriert