Jeremia StS Grobzusammenfassung Flashcards
Wie funktionieren atl. Propheten?
- Die atl. Propheten verkündigen v.a. eine Botschaft für die Gegenwart der ursprünglichen Empfänger – nicht für die Zukunft.
- Die atl. Propheten wiederholen ihre Botschaft häufig – allerdings meist aus einer anderen Perspektive
- Die alttestamentliche Propheten benutzen häufig sehr bildhafte Sprache.
Bsp: “Es war ein welterschütterndes Ereignis. Die Berliner Mauer ist gefallen.” Da ist nichts gefallen, aber jeder weiß, was gemeint ist.
- Bei den alttestamentliche Propheten verschwimmt die nahe und die ferne Zukunft zu einem einzigen Bild.
Themen des Buches
- JHWHs Prozess gegen Juda aufgrund des Bundesbruchs
- Judas Weigerung umzukehren und auf Jeremias Botschaft zu hören
- Der Kummer des Propheten über seine Berufung und seinen Dienst
- Babylon als Instrument und Objekt von Gottes Gericht
- Das weltweite Ausmaß von JHWHs Gericht und Heil
- Wiederherstellung und Neuer Bund
Verfasserschaft und Datierung vor 1900
- Bis 20 Jh. alle Exegeten der Meinung, dass das Buch „Jeremia“ auf den gleichnamigenPropheten aus dem 7./6. Jh. v. Chr. zurückgeht
- Jer 1,1 ausreichend um Buch Jeremia zuzuschreiben
- Frühes Judentum + frühes Christentum einer Meinung:
- Talmud: Könige + Jeremia im Kanon nebeneinander -> jeweils von Jeremia verfasst
- MT: evtl. standen ursprünglich Könige + Jeremia nebeneinander
- LXX + westliche Bibeln: Jeremia + Klgl. im Kanon nebeneinander -> Jeweils von
Jeremia verfasst
Verfasserschaft und Datierung im 20. Jahrhundert
- Mindestens drei verschiedene Quellen / Sichten: Jeremia nicht vor 200 v.Chr.
abgeschlossen
Bernhard Duhm (1901):
- Unterscheidet zwischen Prosa und Poesie im Buch
- Poesie = Gerichtsbotschaften
- Prosa = umfangreiche (auto-) biografische Erzählung; Zeichenhandlungen; hist.
Berichte; Wiedergabe von JHWH Gerichtsreden
- Behauptung:
- Nur poetische Texte stammen von Jeremia selbst
- Prosateile von Baruch + spätere Redaktoren
Siegmund Mowinckel (1914)
- Drei unterschiedliche Quellen/Schichten
- A: ipsissima verba
- B: biografischer Prosatext
- C: sermonische Prosatexte
Folgezeit:
- Zahl der angenommenen Quellen und Schichten stieg stetig
Verfasserschaft und Datierung Heute
- verschiedene Quellen und Schichten kaum relevant:
- Unterscheidung von Prosa und Poesie des Textes von Anfang an umstritten
- Kein Konsens über konkrete Zuordnung der Quellen
- Stil + Sprache Jeremias lassen sich im gesamten Buch nachweisen
- viele Exegeten heute gehen davon aus, dass Großteil des Jeremiabuches von einem Autor innerhalb weniger Jahrzehnte geschrieben - nicht unbedingt von Jeremia selbst
Selbstanspruch des Buches Verfasserschaft
- Jeremia ist (mithilfe Baruchs) Verfasser vom Großteil des Buches (vgl. Jer 51,60)
- spätere redaktionelle Bearbeitung fand unabhängig von Jeremia statt (keine explizite Aussage, dass jedes Wort von Jeremia geschrieben wurde) (Jer 52 erst nach Tod von Jer. hinzugefügt)
Welches Kapitel ist für die Entstehung des Buches Jeremia besonders wichtig?
Jer 36
Literarischer Aufbau Jer 36
- 36,1-3: Gottes Auftrag
- 36, 4-8: Jeremias Auftrag an Baruch
- 36,9-26: dreimalige Lesung der Schriftrolle
Volk, köngl. Beamte, König - 36,27-32: Erneutes u. Weiteres Aufschreiben der prophetischen Botschaft
Theologische Bedeutung von Jer 36
- Ursprung in Offenbarung Gottes an einen Menschen
- Entstand auf Gottes Befehl
- Entstand durch literarische Be- und Überarbeitung (vom HG geleitet)
- Ist Gottes- und Menschenwort zugleich
- Absolut zuverlässig und Grundlage für das Leben
- Umkehr u. Rettung d. Menschen = Ziel
- Erfordert Gehorsam
- Gottes Wort bleibt bis in alle Ewigkeit
Wie immer bei Stephanus Klausuren
Bible Project Video Jeremia anschauen, ggf. über Notizen drüberfliegen
Literarischer Aufbau d. Buches allgemein
- Ist schwer zu fassen
- In der Forschung umstritten
- Bleibt ein Rätsel
Literarische Struktur = Nicht Chronologisch bedingt
grobe Struktur
- Jer 1: Berufung Jeremias = Beginn seines Dienstes
- Jer 2: frühste Predigt von Jeremia
- Jer 1-20: fast alle Begebenheiten fanden vor Ereignissen in Jer 24-29+34-44 statt
- Jer 40-44: beschreibt letzen Ereignisse in Jeremias leben
Literarischer Aufbau d. Buches (6 große Themen) | Aufbau
- Berufung Jeremias (1)
- Prophetische (Gerichts-) Worte gegen Juda u. Jerusalem (2-24)
- Gericht an Juda und den Nationen (25)
- Biografische Erzählung, prophetische (Heils-) Worte, Fremdvölkersprüche (26-51)
- Untergang Jerusalems und des Tempels (52)
Beobachtungen zum Buch Jeremia
Beobachtungen
- Jer 1-25: Judas Sünde + Gericht + Jer. Klagen (Undatierte proph. Botschaften) > wenig Heilszusagen
- Jer 26-52: biografische Erzählung von Niederhang u. Zerstörung Judas +
Fremdvölkersprüche -> vermehrte Heilszusagen (meist datierte hist. Erzählung)
- Jer 25 = Dreh u. Angelpunkt: Rückblick + Zusammenfassung von Kap. 1-24 +
Ausblick auf Kap 26-52 + Gericht an den Nationen - Zeitangaben in Jer 1 + 25 + 52 = Anfang, Mitte und Ende des Buches
- Jer 1 = „Programm“ für ganzes Buch
- Jer 52 = Epilog
Exegese Thema 1 des Buches
JHWHs Prozess gegen Juda aufgrund des Bundesbruchs
Inhalte
Prophet tritt als eine Art Staatsanwalt JHWHs auf, der den Prozess gegen Juda führt
- Hintergrund des Prozesses: BUND à Kerntexte: Jer 2,1-3 und 11,1-9
- Ausgangspunkt: Jeremia = Exodus und Bundesschluss, DER Erweis der JHWHs Gnade in der Vergangenheit
und Beginn der „Ehebeziehung“ zwischen JHWH und Israel - Jer 2,1ff schildert einen verheißungsvollen Beginn der Beziehung zwischen JHWH und seinem Volk
- Jer 11: Aufforderung zum Gehorsam gründet in der vorausgehenden Rettung, die allein aus Gnade geschah
- ABER: Gottes Hoffnungen wurden enttäuscht, Israel brach den Bund und lebte nicht entsprechend seiner
Bestimmung - Anklage: Bundesbruch! Kerntexte: Jer 2-6 und 7-10 und 11,1-17 und 25,1-11
- Das Volk hat die Gnade Gottes vergessen und hat den Bund gebrochen, Anbetung fremder Völker (ihre
Hauptsünde), doch die sind eigentlich ‚Nichtse‘ - Das Volk Gottes ist schlimmer als Nationen, sie haben schon eine lange Geschichte im Götzendienst
beginnend mit dem goldenen Kalb
à sie verfehlen ihre Bestimmung (Königreich von Priestern und heilige Nation) für die anderen Nationen da
zu sein, bricht den Bund - Verantwortlich! Die Führung des Volkes à Kerntexte: Jer 21-24 und 26-29 und 36
- Priester, Könige und falsche Propheten à sie kannten Gott nicht und suchten JHWH nicht, rebellierten gegen
Gott - Strafandrohung: Gericht! à Kerntexte: Jer 4,5-6,30 und 10,27-25 (Ankündigung Exil) und 14,1-15,9 (Gericht
ist abwendbar) und 25,1-11 - Untergang Juda und Exil, als Folge des Bundesbruchs muss Jeremia Gericht verkündigen
- Ursache: das verdorbene Herz des Menschen à Kerntexte: 5,1 und 13,23-25 und 17,9
- Sünde ist bei JEDEM und ÜBERALL, Anklagen umfassen alle Lebensbereiche, jeder ist verdorben ohne
Ausnahmen - Einzige Hoffnung: Christus am Kreuz
Exegese Thema 2 des Buches
Judas Weigerung umzukehren und auf Jeremias Botschaft zu hören
Inhalte
Dem Volk wird ständig die Gnade Gottes angeboten, wenn es umkehrt, wird JHWH gnädig sein
- Botschaft Jeremias = letzte Möglichkeit das Gericht abzuwenden, Aufforderung zur Umkehr! à Kerntexte:
Jer 3,6-4,4 und 7,1-8,3 - Die einzige Hoffnung Judas ist echte Buße und Umkehr, wiederholte Aufforderungen zur Umkehr, besonders
am Anfang des Buches - Wesen echter Umkehr: geistlicher Neuaufbruch und moralischer Neuaufbruch, Folge echter Umkehr: Volk
Gottes kann seiner Bestimmung wieder gerecht werden - Gott erinnert an die Bundesformel „Und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein“ – kehrt zum
Bund zurück!! - Die Möglichkeit zur Umkehr ist reine Gnade Gottes (Jer 3,1-5 à Hintergrund ist Dtn 24,1-4)
- ABER: das Volk weigert sich, von seinem sündigen Weg umzukehren: sie behaupten, unschuldig zu sein und
wollen nicht umkehren und bekunden das auch frei heraus - Jesus wird auch mit seiner Botschaft abgelehnt wie Jeremia
- Ziel des Buches: Offenbarung dieser Weigerung: das Volk will nicht hören
- Jer 1-25: Ablehnung von Jer Botschaft, Jer soll nun nicht mehr für das Volk beten, dann ist das Gericht nicht
mehr aufhaltbar; Tempelrede in Jer 7+26
– leidenschaftlicher Aufruf, danach werden die Aufforderungen
weniger
- Jer 26-52: Verachtung von Jer Botschaft: biografische Erzählungen aus dem Leben Jer, Ziel liegt in der theol.
Aussage: das Gericht kommt v.a. wegen der Verachtung der Prophetenworte; die Erzählungen offenbaren die
tiefe Verachtung Jer gegenüber, den massiven Widerstand ihm gegenüber und den Unglauben des Volkes;
starker Kontrast zu den wenigen positiven Beispielen und besondere Auseinandersetzung mit den falschen
Propheten - FOLGE: Weigerung umzukehren vergrößert Judas Schuld (Bundesbruch und Weigerung) – Gott würde ja
vergeben! Gericht ist unausweichlich
Exegese Thema 3 des Buches
Judas Weigerung umzukehren und auf Jeremias Botschaft zu hören
Inhalte
Jeremias Bekenntnisse bzw. Konfessionen, nur in Kap 11-20, einmalig in der Prophetenliteratur
- Klage über innere und äußere Konflikte des Propheten, zentral für das Buch
- Ausgangspunkt: Gottes souveräne Berufung (1,4-10): Verkündigung von Gottes Wort
- Die Leiden Jeremias sind nicht natürliche Leiden, er leidet am Auftrag und an Gottes Wort
à Wegen seiner Berufung wurde Jeremia äußerlich verfolgt und bedroht, Wegen seiner Berufung war
Jeremia vereinsamt und isoliert, wegen seiner Berufung und wegen Gottes Reden und Handeln zerriss es
Jeremia innerlich das Herz, wegen seiner Berufung und wegen Gottes Reden und Handeln haderte Jeremia
mit Gott
- Die Leiden Jeremias sind nicht natürliche Leiden, er leidet am Auftrag und an Gottes Wort
- Leid und Kummer des Propheten werden immer schwerer: Klagen werden länger und keine Antworten
Gottes beim 4.-6. Bekenntnis; Höhepunkt der Verzweiflung = Jer 20,7-18
- Leid und Kummer des Propheten werden immer schwerer: Klagen werden länger und keine Antworten
- Leid und Kummer treiben ihn in die äußerste Verzweiflung: möchte Dienst (und Glauben?) aufgeben,
verflucht den Tag seiner Geburt
- Leid und Kummer treiben ihn in die äußerste Verzweiflung: möchte Dienst (und Glauben?) aufgeben,
- ABER: Jer kann seiner Berufung nicht entfliehen und das Volk aufgeben
- Leiden Jeremias = Ausdruck des Leiden Gottes à Jeremias Leiden ist ein Abbild von Gottes Schmerz und
Trauer über sein Volk, doch Gottes ist noch tausendmal stärker
- Leiden Jeremias = Ausdruck des Leiden Gottes à Jeremias Leiden ist ein Abbild von Gottes Schmerz und
- Er ringt mit Gott, wie er ihm gehorsam bleiben kann, obwohl die Umstände ihn so bedrängten; Klagen sind
letztlich ein Ausdruck der intakten Gottesbeziehung - Antwort Gottes: weder ignorieren noch verurteilen, „ich werde bei dir sein und dich bewahren“ und
Herausforderung: bleib treu trotz Widerständen (Wdh. Von Jer 1) - Funktion: die Bekenntnisse zeigen Jer große Last bzgl. seines Dienstes und sein Unverständnis seiner Wege;
Offenbaren das Hin- und Hergerissen sein Jer zwischen Solidarität zum heiligen Gott und einerseits zum
sündigen Volk; Im Dienst Gottes erfahren Menschen ähnliche Lasten, ein wahrer Diener Gottes kann seiner
Berufung nicht entfliehen, weisen den Weg aus der Krise (Gehorsam, intime Beziehung zu Gott, kindliches
Vertrauen)
Exegese Thema 4 des Buches
Babylon als Instrument und Objekt von Gottes Gericht
Inhalte
Babylon und sein König Nebukadnezar sind Gottes Gerichtswerkzeug und seine Knechte, Juda soll dadurch
die babylonische Krise aus einer theologischen Perspektive verstehen
- Am Anfang von Jeremias Dienst: Warnungen vor dem Feind aus den Norden, aber Jojakim und Volk hören
nicht die Warnungen Jer (Folgen: Wegführung 598 v.Chr.) - Ratschlag Jereminas an Zedekia & Volk: Unterwerft euch dem Gericht JHWHs + seinem Gerichtswerkzeug
Babylon - Widerstand gegen Babylon wird zwecklos sein, Gott wird sein Volk nicht übernatürlich retten, einzige
Möglichkeit: Gericht akzeptieren + Babylon unterordnen - DENN: Gott selbst kämpft auf der Seite der Babylonier und er handelt durch Nebukadnezar (= Knecht JHWHs)
- Auch Zedekia hört nicht und rebelliert gegen Babylon und Juda lehnt sich selbst nach dem Fall noch gegen
Babel auf - FRAGE: Wie kann ein gerechter, heiliger, vollkommener Gott die ungerechten, grausamen und bösen
Babylonier gebrauchen? Wie ist dieses Handeln mit dem Wesen Gottes zu vereinbaren? - ANTWORT: auch die Babylonier werden für ihr Verhalten gerichtet werden
- Babylon ist nicht nur Werkzeug, sondern auch Adressat von JHWHs Gericht – Exil wird nur 70 Jahre dauern,
dann Gericht an Babylon - Fremdvölkersprüche enden mit einem ausführlichen Spruch über Babel à Eroberung Babels durch den
persischen König Kyrus 539 v.Chr. - AUSSAGE: JHWH regiert souverän über alles, selbst über die gottlosen Mächte, göttliche Souveränität und
menschliche Verantwortlichkeit schließen sich nicht aus und Gott bestraft Ungerechtigkeit immer – wenn
auch nicht immer sofort!
Exegese Thema 5 des Buches
Das weltweite Ausmaß von JHWHs Gericht und Heil
Inhalte
- Zusammengehörigkeit von Gericht und Heil: entspricht dem Hauptthema, der Reihenfolge und der Dominanz
der Gerichtsreden des Buches - Gerichts- und Heilsaussagen sind im ganzen Buch zu finden und untrennbar miteinander verwoben;
Heilsaussagen von Anfang an an Jeremia, an das Volk Israel und an die Nationen - Jeremia verkündigt sowohl das definitive und unausweichliche Gericht als auch das darauffolgende allein auf
Gottes Gnade basierende Heil. - Weltweites Ausmaß von Gericht und Heil: weltweiter Horizont des Jeremiabuches (er ist der Prophet für die
Nationen), ist der Rahmen für das ganze Buch, Nationen werden im Buch immer wieder thematisiert, von
Anfang an eine völkerumgreifende Perspektive à Heiden bekommen das gleiche Heil wie Israel!!
Exegese Thema 6 des Buches
Wiederherstellung und Neuer Bund (S. 72-79)
Inhalte
- Botschaft Jeremias: v.a. Exil und Gericht aufgrund des immerwährenden Bundesbruchs à Eindruck:
Beziehung von Gott und Volk für immer beendet? = reale Möglichkeit und dazu hätte Gott auch
gute Gründe - ABER: Gott verheißt erneut gnädig zu sein: Gnade ist grundlos, Gericht ist immer gerechtfertigt, es
gibt vielfältige Verheißungen im Buch – v.a. im sog. Trostbüchlein (Kap. 30-33) à z.B. JHWH wird
das Geschick wenden, Rückkehr aus Exil, Neuer Exodus, vereinte Nationen, Wiederherstellung des
Landes, Wiederaufbau Jerusalem, Freude, Frieden und Heilung (all das geschieht durch einen
neuen Herrscher/ Messias)
Wiederherstellung und Neuer Bund
Beobachtungen zwischen Alten- und Neuen Bund
Kontinuität
- Gleicher Gott: JHWH
- Gleiches Volk: Israel (+impliziert: Nationen)
- Gleicher Ausgangspunkt: Gottes Gnade
- Gleiches Ziel: Beziehung zw. Gott u. Mensch
- Gleiches Gesetzt: Tora JHWHs
Wiederherstellung und Neuer Bund
Beobachtungen zwischen Alten- und Neuen Bund
Diskontinuität
- Neuer Ermöglichungsgrund: vollkommene Vergebung
- Neues Herz: Mensch im Einklang mit Gesetzt Gottes
- Neue Beziehung: unmittelbar u. Direkt
- Neue Reichweite: alle - nicht nur der „Rest“
- Neue Dauer: ewig
Wichtige Infos zum Neuen Bund
Der Neue Bund ist national u. International
Der Neue Bund ist mit Auftreten und Wirken d. Messias verbunden
Der Neue Bund ist ewig u. Höhepunkt der Heilsgeschichte
Tod + Auferstehung Jesu Christi = Grundlage u. Beginn des Neuen Bundes
Gemeinde / NT = Teil des im AT verheißenen Neuen Bundes
Neuer Bund zeitliche Dimension
ABER: Vollendung des Neuen Bundes steht noch aus
FAZIT: Neue Bund = Schon Jetzt - Noch nicht!
Wo steht etwas über den neuen Bund?
Zentrum: Neuer Bund in 31,31-34; Kap. 30-33 sind das literarische und theologische Zentrum des
Buches
= Synthese der jeremianischen Heilszusagen und der alttestamentlichen Heilszusagen
Wo kommt der Neue Bund im AT vor?
o Einziger expliziter Verweis in Jer 31,31-34 auf einen neuen Bund
o Jeremia: 32,40 und 50,4-5
o Jesaja: 42,6/ 49,8/ 55,3/ 59,21/ 61,8
o Hesekiel: 11,16-20/ 16,60-63/ 34,25-31/ 36,26/ 37,24-28
Der neue Bund im Frühjudentum:
- Verheißung des Neuen Bundes wurde in den Augen der meisten Juden noch nicht mit
der Rückkehr aus dem Exil erfüllt = max. eine Vorschattung - Der neue Bund wurde dennoch zumindest bei den Juden Qumran als gegenwärtige
Realität verstanden
Der Neue Bund im NT
Lk 22,20 (Mt 26,28 und Mk 14,24) = Abendmahl/ 1Kor 11,25 = Abendmahl/ Röm 11,25-27/
2Kor 3,6/ Hebräer: 7,22/ 8,6-13/ 9,15/ 10,15-19/ 12,24
Geschichte des Dispensationalismus
- ab 1830ern: Dispensationalismus als System (Darby, Scofield, Chafer)
- ab 1950ern: ‚Revidierter bzw. klassischer Dispensationalismus‘ (Ryrie, Walwoord, Pentecost)
- ab 1980ern:‘Progressiver Dispensationalismus‘ (Darrell Bock, Craig Blaising, Robert L. Saucy)
Klassischer Dispensationalismus Kennzeichen
a) strikte Unterscheidung verschiedener Dispensationen bzw. Heilszeiten in der Heilsgeschichte
b) strikte Trennung von Israel und Gemeinde
c) Gemeinde = Einschub in die Heilsgeschichte
d) AT-Verheißungen erfüllen sich nicht in der Gemeinde, sondern erst im Millennium mit dem
ethnischen Volk Israel, denn (2)
Progressiver Dispensationalismus Kennzeichen gegenüber klassischem Dispensationalismus
Kennzeichen (ggü. dem klassischen):
a) Gemeinde = Beginn der Erfüllung alttestamentlicher Verheißungen
b) Gemeinde ≠ Einschub in die Heilsgeschichte→steht in Kontinuität zum AT
c) ABER: Vollendung der Erfüllung erst im Millennium + Ewigkeit
d) gegenwärtig: Überschneidung von „diesem Zeitalter“ und dem „kommenden Zeitalter“ = ‚Schon jetzt
– noch nicht‘
Begründung
- literale Auslegung von AT und (!) NT
- → Kontinuität der ntl. Gemeinde zum atl. Israel bzw. des NTs zum AT
- → mit dem 1.Kommen Christi (d.h. mit Tod + Auferstehung Christi) hat das „kommende Zeitalter“
begonnen - → ‚schon jetzt – noch nicht‘-Theologie des NTs
Warum der progressive Dispensationalismus immer noch Dispensationalismus ist
Der progressive Dispensationalismus
a) betont weiterhin eine literale Hermeneutik
b) unterscheidet weiterhin zwischen Israel und Gemeinde
c) hält weiterhin an der Zukunft des nationalen Volkes Israel fest
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Gottes Wesen
- Gottes Wort
- Sünde
- Buße
- Dienst für Gott
- Neuer Bund
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Gottes Wesen
- Gott ist absolut heilig. Er kann weder Sünde noch andere Götter neben sich tolerieren und wird
dies nicht ungestraft lassen. Er ist der heilige und gerechte Gott Israels. - Gott ist gleichzeitig gnädig, gnädig und nochmals gnädig. Er ist langsam zum Zorn und groß an Güte
und bietet immer wieder die Möglichkeit zur Umkehr. - Gott ist absolut souverän – selbst über gottlose Mächte wie Babylon. Göttliche Souveränität und
menschliche Verantwortlichkeit schließen sich dabei jedoch nicht gegenseitig aus.
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Gottes Wort
- Gottes Wort hat seinen Ursprung in der Offenbarung Gottes gegenüber einem konkreten
Menschen. - Gottes Wort entstand auf Gottes konkreten Befehl hin.
- Gottes Wort entstand zum Großteil durch ein (vom Heiligen Geist geleitetes) literarische Be- und Überarbeiten – häufiger mit Hilfe von ‚Schreibern‘. Die literarische Dimension der heiligen Schrift ist deshalb unbedingt zu beachten.
- Gottes Wort ist Gottes- und Menschenwort zugleich.
- Gottes Wort ist absolut zuverlässig und entscheidende Grundlage für das Leben und erfordert v.a.
eines: Gehorsam. - Gottes Wort bleibt bis in alle Ewigkeit.
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Sünde
- Sünde hat ihren Ursprung im verdorbenen menschlichen Herzen.
- Sünde ist bei jedem und überall.
- Sünde ist v.a. der Tausch von Schöpfer und Geschöpf, wodurch der einzig wahre Gott seiner Ehre beraubt wird.
- Sünde ist die Verachtung der Liebe und Gnade Gottes in der Vergangenheit.
- Sünde wird nie vollkommen befriedigen.
- Sünde richtet den Menschen zugrunde.
- Sünde widerspricht dem Ziel der Errettung und Bestimmung des Volkes Gottes
- Sünde kann nur Gericht nach sich ziehen.
- Sünde weist auf die einzige Hoffnung: Christus!
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Buße
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Dienst für Gott
- Der Dienst für Gott kann manchmal zur Last werden und in tiefe Verzweiflung führen.
- Der Dienst für Gott ist manchmal ein hin- und hergerissen sein zwischen der Solidarität zum
heiligen Gott einerseits und der Solidarität zum sündigen Volk andererseits. - Der Dienst für Gott kann auch in schweren Situationen gelingen durch (a) eine intime und absolut ehrliche Beziehung zu Gott;
(b) die Treue und Gehorsam der eigenen Berufung gegenüber;
(c) der Gewissheit um Gottes Gegenwart; und
(d) einem kindlichen Gottvertrauen.
Theologie und Relevanz des Buches Jeremia
- Neuer Bund
- Der Neue Bund enthält ein hohes Maß an Kontinuität zu den früheren Bünden – und stellt dennoch den Anfang von etwas vollkommen Neuem dar.
- Der Neue Bund hat einen doppelten Fokus: national + international. Der Neue Bund zeigt dadurch,
dass Gottes Heilsgeschichte immer alle Menschen aller Nationen umfasst. - Der Neue Bund wird schon im AT mit dem Auftreten und Wirken des Messias verbunden und
beginnt mit Tod und Auferstehung Jesu Christi. Die Gemeinde bzw. das NT ist deshalb schon jetzt
Teil des Neuen Bundes - Die Vollendung des Neuen Bundes, d.h. der Höhepunkt der Heilsgeschichte, steht aber noch aus.
Der neue Bund ist einerseits ‚schon jetzt‘ und andererseits ‚noch nicht‘ erfüllt.