Kennzahlen Bilanzanalyse Flashcards
Kennzahlen der Vermögensstruktur
- Anlagenintensität
- Umlaufintensität
- Vorratsintensität
- Forderungsintensität
- Sachanlagenintensität
Vermögensstruktur
Anlagenintensität
Anlagevermögen / Bilanzsumme
- Maßstab für die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität des Unternehmens
Bewertung:
- niedrige Anlagenintensität ist vorteilhat
- hoher Wert mindert die Flexibilität
- je größer der Anteil des Anlagevermögen, desto:
- höhere Wkeit für Iliquidität
- höher die Fixkosten
- geringer die Anpassungsfähigkeit
- größer die Anfälligkeit gegenüber Konjunkturschwankungen
- hoher Wert ist gleichbedeutent mit hoher Kapitalintensität
- Richtwert bei produzierenden Unternehmen: 40-60%
Vermögensstruktur
Umlaufintensität
Umlaufvermögen / Bilanzsumme
- Indikator für schnelle Reaktionen auf konjunktelle Veränderungen
Bewertung:
- hoher Wert bedeutet:
- kurzfristige Kapitalbindung
- geringe fixkosten
- geringen Kostenremanenz
- ggf. geringer Kapitalbedarf für Ersatzinvestition
- hoher Wert ist positiv zu bewerten
- weitere Analyseschritte notwendig
Vermögensstruktur
Vorratsintensität
Voratsvermögen / Bilanzsumme
- gibt Auschlüsse über die Absatzlage des Unternehmens
- Indikator für Effizienz des Beschaffungs-/Logistikmanagements
Bewertung:
- niedriger Wert ist vorteilhaft
- hoher Wert bedeutet:
- Probleme im Beschaffungsmanagement
- Erwartung steigender Einkaufspreise
- Erwartung steigender Umsatzentwicklung
- Anstieg der Einkaufspreise
- Absatzprobleme
- Veringerung des Wertes durch Kommissionslager oder JIT Lieferung
Vermögensstruktur
Forderungsintensität
Forderungen / Bilanzsumme
- gibt Auschlüsse über Effizienz des Debitorenmanagements, Auftragslage und Wettbewerbsposition
Bewertung:
- niedriger Wert ist vorteilhaft
- lässt sich durch Factoring verringern
Kennzahlen der Vermögensbindung
- Umschlagshäufigkeit
- Lagerreichweite (DIO)
- Forderungsreichweite (DSO)
- Verbindlichkeitsreichweite (DPO)
Vermögensbindung
Umschlagshäufigkeit
Umsatzerlös / Bilanzsumme
- wie oft eine Vermögensposition durch Usatzbewegungen in einer Periode umgeschlagen wird
Bewertung:
- je höher der Wert
- desto geringer der Kapitalbedarf
- desto höher das Liquiditätspotential eines Unternehmens
- Bei Yormas 4 mal umgeschlagen: guter Wert
Vermögensbindung
Lagerreichweite / DIO
durchschnittlicher Vorratsbestand x 360 / Umsatzerlös
- Indikator für Bestandsrisiko aus Vorratshaltung
- durchschnittliche Lagerdauer der Vorräte im Lager
- keine Berücksichtigung der saisonalen Schwankungen
- Kehrwert bildet Umschlagsgeschwindigkeit der Vorräte
Bewertung:
- Richtwert in der Industrie: < 100
- niedriger Wert vorteilhaft
- hohes Vorratsvermögen bedeutet:
- langer Fertigungszeitraum, breites Handelssortiment, Absatzprobleme, erwartete Preiserhöhung der Vorräte
- produzierendes Gewerbe:
- < 65 gut
- 80-105 ausreichend
- Handelsgesellschaft langsamdrehend
- <55 gut
- 65-80 ausreichend
- Handelsgesellschaft schnelldrehend
- < 30 gut
- 37-46 ausreichend
Vermögensbindung
Forderungsreichweite / DSO
durchschnittlicher Forderungsbestand x 360 / Umsatzerlöse
- nach wie vielen Tagen ein Kunde seine Rechnung bezahlt
- von Kunden in Anspruch genommenes Zahlungsziel
- Kehrwert bildet Umschlagshäufigkeit der Forderungen
- Gründe für Veränderung der Kennzahl:
- kürzere Dauer: Skonto erhöht, Mahnwesen verbessert, umstellung Lastschriftverfahren
- längere Dauer: verschlechterte Kundenbonität, schwache Marktposition wird ausgenutzt
Bewertung:
- Richtwert Industrie: < 40 Tage
- je kürzer die Dauer desto:
- geringer Forderungsausfall
- höher die Kundenbonität
- höher die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität
Vermögensbindung
Verbindlichkeitsreichweite / DPO
durchschnittliche Verbindlichkeiten x 360 / Umsatzerlöse
- wann ein Unternehmen bzw nach wie viel Tagen das Zahlungsziel erfüllt wird
- Kehrwert bildet Umschlagshäufigkeit der Verbindlichkeiten
Kennzahlen des Vermögenszustandes
- Investitionsquote
- Abschreibungsquote
- Anlagenabnutzungsgrad
- Wachstumsquote
Vermögenszustand
Wachtumsquote
Nettoinvestitionen - Afa / historische AHK ODER Investitionsquote - Abschreibungsquote
- stellt dar, wie ein Unternehmen wächst
Bewertung:
- negativer Wert:
- mehr abgeschrieben als Investiert
- das Unternehmen lebt von der Substanz
- positiver Wert:
- mehr investiert als abgeschrieben
- das Unternehmen wächst
Vermögenszustand
Investitionsquote
Nettoinvestitionen / historische AHK
- Nettoinvestitionen: Differenz zwischen zugängen und den zu Restbuchwerten bewerteten Abgängen
- Indikator für:
- Investitionsbereitschaft
- Zukunftsvorsage
- Modernität
- kein Indikator für Unternehmenswachstum
Bewertung:
- hohe Werte weisen auf hohe Umschlagshäufigkeit des Sachanlagevermögens hin
- Investitionsquote > Abschreibungsquote (Richtwert)
- Yormas: 4,5 –> wenig investiert
- Unternehmensvergleich und Zeitvergleich notwendig
Vermögenszustand
Abschreibungsquote
Periodenabschreibung / historische AHK
- Indikator für Abschreibungspolitik
Bewertung:
- hohe Abschreibungsquote:
- kurze Nutzungsdauern des AV und somit schnelle Erneuerung
- niedrige Abschreibungsquote
- veraltertes AV
- Investitionsquote > Abschreibungsquote als Richtwert
Vermögenszustand
Anlagenabnutzungsgrad
kumulierte Abschreibungen / historische AHK
- zeigt, in welchem Alterszustand sich das AV befindet
Bewertung:
- hohes Ergebnis –> großer Investitionsbedarf
- ABER
- viele Anlagen können auch noch nach der vollständigen Abschreibung genutzt werden
- keine sichtbare Verjüngung des AV durch nicht aktivierungsfähiges Operating Leasing
Kennzahlen der vertikalen Kapitalstruktur
- EK Quote
- FK Quote
- Statistischer Verschuldungsgrad
- Dynamischer Verschuldungsgrad
- Free Cash Flow
Vertikale Kapitalstruktur
Eigenkapitalquote
EK / Bilanzsumme
- Indikator für Haftungssubstanz und Bestandsfestigkeit ggü. Verlusten
- Maßstab für Überschuldungsrisiko
- wie hoch der Anteil des EK am GV ist
- gibt Auskunft über Kapitalstruktur
- wichtige Kennzahl für Kreditwürdigkeit
Bewertung:
- sollte mind. 20% betragen
- optimal > 30%
- je höher die EK Quote:
- desto höher die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit
- reduziert die Gefahr der Insolvenz
- niedrige Quote:
- hohe Verschuldung
- führt zur Hohen EK Rentabilität zwecks Leverage Effekt
Vertikale Kapitalstruktur
Fremdkapitalquote
FK / Bilanzsumme
- stellt dar wie hoch der FK Anteil am GV anteil ist
- in welchem Umfang Gläubigerkapital eingesetzt wird
Vertikale Kapitalstruktur
Statistischer Verschuldungsgrad
FK / EK
- informiert über die Verschuldung eines Unternehmens und ergibt sich unmittelbar aus der Höhe der EK Quote
- stellt finanzielle Abhängigkeit von Geldgebern dar
- je höher des EK im Verhältnis zum FK, desto solider und krisenfester ist die FInanzierung
- desto geringer die Abhängigkeit von Gläubigern
- wichtiger Wert für die Bank
- zeigt dem Investor das Potential, was ein Unternehmen noch hat
Bewertung:
- mit steigendem Wert wächst die Abhängigkeit zu FK Gebern
- Mögichkeit zusätzliche Kapitalquellen zu erschließen sinkt
- oft werden Rückstellungen zu groß gebildet
- höheres FK; höhere Verschuldung
- sollte über 75 % liegen
- 135% bei Yormas (ist noch im Rahmen)
Vertikale Kapitalstruktur
Dynamischer Verschuldungsgrad
FK / Free Cash Flow
- man rechnet mit dem FCF weil er Indikator für Rückzahlunsfähigkeit von Krediten ist
- aussagekräftiger und Zukunftsbezogen
Bewertung:
- sehr guter Wert: 1-3 Jahre
- höchstens 6 Jahre
- zunehmender Faktor signalisiert nachlassende Verschuldungsfähigkeit und Abhängigkeit von Geldgebern
- Kennzeichen für Krise: sinkender Cash Flow und steigende Verbindlichkeiten
KRITIK: Annahme, das der Cash Flow in der Zukunft den gleichen Wert besitzt
Vertikale Kapitalstruktur
Free Cash Flow
Kennzahlen der Horizontalen Kapitalstruktur
- Anlagendeckungsgrad A
- Anlagendeckungsgrad B
Horizontale Kapitalstruktur
Anlagendeckungsgrad A
EK / Anlagevermögen
- AV soll aus EK finanziert werden
- für Gläubiger attraktiver
- Wert ist bei Kreditvergabe von großer Bedeutung
- wird in der Praxis nicht oft verwendet
Bewertung:
- sollte zwischen 60-100% liegen
- um finanzielle Stabilität zu gewährleisten
- 50%: das AV ist zur Hälfte vom EK bedeckt
- 100%: vollständig gedeckt
- goldene Bilanzierungsregel
Horizontale Kapitalstruktur
Anlagendeckungsgrad B
EK + langfristiges Vermögen / AV
- gesamtes Langfristiges Kapital wird betrachtet
- häufiger in Praxis
- Ziel: AV durch langfristiges Kapital decken
Bewertung:
- sollte stets > 100% sein
- finanzielle Stabilität
- aussagekraft eher gering, da zum Analysezeitpunkt meist Forderungen und Verbindlichkeiten schon ausgeglichen sind
- praktiker Empfehlung:
- Cash Ratio
- Quick Ratio
- Current Ratio
Kennzahlen der Liquidität
- Liquiditätsgrad 1
- Liquiditätsgrad 2
- Liquiditätsgrad 3
- Working Capital
Liquidität
Liquiditätsgrad 1
flüssige Mittel / kurzfristiges FK + Rückstellungen
- “Barliquidität”
- Analyse, inwieweit flüssige Mittel die kurzfristigen Verbindlichkeiten decken können
Bewertung:
- Richtwert ist stark abhängig von der jeweiligen Branche
- mindestens 25%
Liquidität
Liquiditätsgrad 2
flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen / kurzfristiges FK + Rückstellungen
- “kurzfristige Liquidität / “einzugsbedinte Liquidität”
- stellt dar, inwieweit die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch flüssige Mittel und kurzfristige Forderungen gedeckt werde
Bewertung:
- der Wert sollte mindestens bei 80% liegen
- optimal wenn man sie komplett decken kann > 100%
- besonder positiv zu bewerten
- optimal wenn man sie komplett decken kann > 100%
Liquidität
Liquiditätsgrad 3
UV / kurzfristiges FK + Rückstellungen
- “mittelfristige Liquidität” / “umsatzbedingt”
- Verhältnis zwischen Kurzfrsitigem GV und kurzftistigen FK
- entspricht dem Working Capital
- 100 % = 0 des WC
Bewertung:
- Wert sollte mindestens bei 100-120% liegen
- optimal ist die doppelte Deckung: 200%
Liquidität
Working Capital
Forderungen LuL + Vorräte - Verbindlichkeiten LuL
Bewertung:
- zukünftige Liquiditätslage ist umso sicherer, desto höher der Wert des WC ist
- Maßnahmen zur Veränderung:
- Verspätete Zahlung von Verbindlichkeiten
- Abbau von Voräten
- Verkauf von Forderunge = Factoring
Kennzahlen der Rentabilität
- Gesamtkapitalrentabilität
- EK Rentabilität
- Umsatzrentabilität
- Zinsdeckung
Rentabilität
Gesamtkapitalrentabilität
JÜ vor Steuern + FK Zinsen / Gesamtkapital
- gibt die durchschnittliche Verzinszung des GK an
- aus Sicht der Kapitalgeber eine wichtige Kennzahl
- drückt die Unternehmensrentabilität aus
Rentabilität
Eigenkapitalrentabilität
JÜ vor Steuern / EK
- durchschnittliche Verzinsung der von den Anteilseignern zu Verfügung gesteltes Kapital
- stellt ggf. effiziente Arbeitsweise ar
- wichtige Kennzahl für potentielle Anleger
- Kennzahl beeinflusst EK Beschaffung der Unternehmung
- drückt Unternehmensrentabilität aus und dient als Zielgröße
Bewertung:
- 69% bei Yormas: Sehr guter wert
Rentabilität
Umsatzrentabilität
JÜ vor Steuern / Umsatzerlös
- stellt den Umsatz bezogen auf den Gewinnanteil dar
- wie viel Das Unternehmen in Bezug auf 1€ Umsatz verdient
Bewertung:
- steigender Wert:
- unveränderter Kaufpreis auf zunehmende Produktivität
- Sinkender Wert:
- sinkende Produktivität auf steigende Kosten
- Yormas : 7%
- 5% als guter Richtwert
Rentabilität
Zinsdeckung
EBIT / Zinsaufwand
- EBIT : Earning before interest and taxes
Kennzahlen der Aufwandsintensität
- Materialaufwand
- Personalaufwand
- Forschungsaufwand
- Abschreibungsintensität
- Zinsaufwand
Aufwandsintensität
Materialaufwandintensität
Materialaufwand / Umsatzerlös
- Indikator für Materiallastigkeit
- gibt an, welche Rolle der Materialaufwand bei der Leistungserstellung spielt
- gibt Auskunft über die im Unternehmen herrschende Faktoeinsatzverhältnisse
Bewertung:
- je höher der Wert
- desto höher der Prozentansatz der zugekauften Teile
- desto geringer die Fertigungstiefe
- mit steigendem Wert wächst die Anfälligkeit gegenüber Wert/Mengenschwankung der Einsatzfaktoren
!!! Wechselwirkung zwischen Materialaufwand und Personalkosten:
- hoher Materialaufwand = niedriger Personalaufwand
- Handelsunternehmen: lohnintensiv
- Produktionsunternehmen: Materialintensiv
Aufwandsintensität
Personalkosteninstensität
Personalaufwand / Umsatzerlös
- Indikator für Personallastigkeit
- misst die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes des Faktors Arbeit
- man kann aus Kennzahl schließen: Sensibilität für Änderungen der Lohn/Gehaltstarife
Bewertung:
- sinkender Wert:
- Rationalisierungsbemühungen
- steigender Wert:
- verstärkte Ausbildung neuer Arbeitskräfte
Aufwandsintensität
Forschungsintensität
Forschungsaufwand / Umsatzerlös
Aufwandsintensität
Abschreibungsintensität
Afa aus Sachanlagevermögen / Umsatzerlös
Aufwandsintensität
Zinsaufwand
Zinsaufwand / Umsatzerlöse