KE 3 - Risikocontrolling Flashcards

1
Q

In welchem Verhältnis stehen die Begriffe Unsicherheit, Ungewissheit und Risiko zueinander? Wie lassen sie sich voneinander abgrenzen? Erläutern Sie dies kurz!

A
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2
Q

Systematisieren Sie die Unternehmensrisiken und Nennen Sie auch jeweils zwei Beispiele!

A
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3
Q

Was sind Erfolgsrisiken?

A

Erfolgsrisiken sind Risiken, die im Eintrittsfall den Erfolg eines Unternehmens mindern oder sogar zu Verlusten führen.

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4
Q

Was sind Gegenparteirisiken?

A

Gegenparteirisiken beschreiben die Gefahr wertmäßiger Verluste als Folge des Ausfalls oder der (negativen) bonitätsmäßigen Veränderung von Gegenparteien oder Geschäftspartnern. Sie werden daher oftmals auch als Kredit- oder Ausfallrisiken bezeichnet. Sie können aber auch als Länderrisiken durch hoheitliche Maßnahmen ausländischer Staaten (Transferrisiken) schlagend werden.

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5
Q

Was sind Marktrisiken?

A

Marktrisiken bestehen als Gefahr von für das Unternehmen negativen Veränderungen der Marktparameter, wie z. B. Rohstoffpreisen, Zinssätzen, Aktien- und Wechselkursen.

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6
Q

Was sind „operationelle Risiken?

A

Operationelle Risiken als dritte Form der Erfolgsrisiken bestehen als Verlustgefahr aus nicht angemessenen oder versagenden Prozessen, Systemen, menschlichem Verhalten und/oder externen Ereignissen. Als solche sind sie deutlich von Markt- und Kreditrisiken verschieden und oft deren Ursache.

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7
Q

Was sind Liquiditätsrisiken?

A

Liquiditätsrisiken sind in Abgrenzung zu den Erfolgsrisiken in erster Linie Fristigkeitsrisiken. Sie bestehen als Gefahr, dass ein Unternehmen die nötige Liquidität aufgrund von zeitlich unausgeglichenen Zahlungsströmen nicht sichern kann. Liquiditätsrisiken können zum einen unmittelbare Folge von Erfolgsrisiken sein und zum anderen auch mittelbar als Liquiditätsanpassungs-, Termin- oder Abrufrisiken auftreten.

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8
Q

Was sind strategische Risiken?

A

Strategische Risiken bestehen als Gefahr von Verlusten oder Unternehmenswertminderungen in Folge von ungünstigen bzw. nachteiligen Management-Entscheidungen oder falscher bzw. nicht ordnungsgemäßer Umsetzung von Entscheidungen.

Ursache dafür kann sowohl die Veränderung der Bedingungen, unter denen eine Entscheidung getroffen wurde, als auch die Fehleinschätzung der Bedingungen sein. Strategische Entscheidungen bilden den Rahmen und das Umfeld für das zukünftige operative Geschäft, daher kann solch eine falsche „Weichenstellung“ ebenfalls die Erfolgs- und Liquiditätsrisiken beeinflussen.

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9
Q

Was sind Reputationsrisiken?

A

Das Reputationsrisiko leitet sich als indirekte Wirkung von Schadensfällen aus den vorhergehenden Risikokategorien ab. Es kann definiert werden als das Risiko eines Schadens, der zusätzlich zu einem direkt entstehenden Schaden als Folge der negativen öffentlichen Meinung auf das laufende Geschäft einwirkt. Die Schäden können in zwei Arten unterschieden werden: Kunden/innenabgänge aufgrund von Fehlern des Unternehmens sowie der Verlust potenzieller Kunden/innen, die wegen der schlechten Reputation des Unternehmens erst gar keine Geschäftsbeziehung mehr anstreben.

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10
Q

Was sind Prozessrisiken?

A

Prozessrisiken können z. B. durch eine unzweckmäßig gestaltete Ablauforganisation entstehen. Standardisierte Prozesse und Prozeduren werden mit dem Ziel der Optimierung (in Bezug auf Effektivität und Effizienz) von Handlungen und Abläufen in Unternehmen eingeführt. Dies und dazugehörende Kontrollen sollen gerade auch Risiken vermeiden.

Bsp. Passwortschutz des PC => Haftnotizzettel am Bildschirm

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11
Q

Was sind Systemrisiken?

A

Systemrisiken in Unternehmen sind in der heutigen Zeit vorwiegend Risiken des Informations- und Kommunikationssystems. Sie können ihre Ursache in unangemessener oder versagender Hard- und Software, in mangelnder Datenqualität, in Fehlern zugrundeliegender Modelle und Fehlern in der Anwendung bzw. Handhabung derselben haben.

Bsp. Hackerangriff / Verlust von Daten durch Speicherung auf Defekte Datenträger

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12
Q

Was sind Risiken durch Personal?

A

Risiken durch Personal haben ihre Ursache in quantitativen oder qualitativen Ungleichgewichten beim Einsatz von Mitarbeitenden. Ein quantitatives Ungleichgewicht liegt bei Über- oder Unterbesetzung vor und kann sich als Risikofaktor in demotivierenden Arbeitsanforderungen einerseits bzw. in Überforderung, Ungenauigkeit und Stress andererseits konkretisieren. Qualitative Ungleichgewichte liegen vor, wenn entweder „die fachliche Qualifikation oder die charakterliche Integrität eines Mitarbeiters nicht den notwendigen Anforderungen entspricht.“

Bsp. Fehler durch zu wenig/zu viel Personal; Fehlbesetzungen

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13
Q

Was sind externe Risiken?

A

Externe Risiken sind Risiken, die sich (unvorhergesehen) aus der Umwelt einer Unternehmung ergeben und deren Ursachen kaum direkt steuerbar sind. Dazu sind u. a. Umweltkatastrophen (z. B. Blitzeinschlag), vertragsinkonforme, fahrlässige und kriminelle Handlungen externer Verursacher (z. B. mangelhafte Qualität bezogener Rohstoffe oder Dienstleistungen, Diebstahl), negative regulatorische und gesetzliche Änderungen (z. B. verschärfte Umweltauflagen) sowie politische Einflüsse (z. B. Handelsembargos) zu zählen.

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14
Q

Nennen sie für die Risikoart Prozessrisiken die Risikotypen und Risikosubtypen!

A
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15
Q

Nennen sie für die Risikoart Systemrisiken die Risikotypen und Risikosubtypen!

A
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16
Q

Nennen sie für die Risikoart Risiken durch Personal die Risikotypen und Risikosubtypen!

A
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17
Q

Nennen sie für die Risikoart Externe Risiken die Risikotypen und Risikosubtypen!

A
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18
Q

Was versteht man unter dem Value-at-Risk? Beschreiben Sie den Begriff des Value-at-Risk sowie seine Funktion!

A

Der Value-at-Risk kann definiert werden als die

  • in Geldeinheiten gemessene,
  • mit einer vorgegeben Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau),
  • innerhalb eines bestimmten Zeitraums,
  • nicht überschrittene absolute (negative) Wertänderung,
  • einer risikobehafteten Vermögensposition

Der VaR beschreibt also den Verlust, der mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums annahmegemäß nicht überschritten wird. Es wird versucht, die negative Abweichung zu quantifizieren und mit einer Wahrscheinlichkeitsaussage zu verknüpfen.

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19
Q

Welche drei Verfahren haben sich für die Ermittlung des VaR etabliert?

A
  • der Varianz-Kovarianz-Ansatz,
  • die historische Simulation sowie
  • die Monte Carlo-Simulation.
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20
Q

Wodurch zeichnet sich der Varianz-Kovarianz-Ansatz aus?

A
  • basierend auf statistischen Parametern der einzelnen Risikofaktoren
  • Normalverteilungsannahme
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21
Q

Wodurch zeichnet sich die historische Simulation aus?

A
  • Projektion auf Zukunft auf Basis ausgewählter Sätze der Vergangenheit
  • Auswahl geeignete Datenhistorie als Herausforderung
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22
Q

Wodurch zeichnet sich die Monte Carlo Simulation aus?

A
  • auf Basis von Zufallszahlen,
  • generiert unter vorgegebenen Verteilungsannahmen
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23
Q

Wodurch können Risikomaße beurteilt werden und welche Eigenschaften müssen erfüllt sein?

A

Zur Beurteilung von Risikomaßen haben Artzner et al. den Begriff der Kohärenz geprägt. Ein Risikomaß wird als kohärent bezeichnet, wenn es vier Eigenschaften erfüllt:

  • Ein Risikomaß erfüllt die Monotonität, sofern ein Portfolio mit mehr Risiko auch mehr Risikokapital erfordert.
  • Die Translationsinvarianz besagt, dass sich das Risiko in einem Portfolio, zu dem eine sichere Anlage hinzugefügt wird, genau um diesen Betrag reduzieren sollte.
  • Die Positive-Homogenität fordert, dass, wenn ein Portfolio mit einem Faktor skaliert wird, dies zur Änderung des Risikomaßes um denselben Faktor führen sollte.
  • Dass das Risiko von zwei kombinierten Portfolios nicht größer ist, als die Summe der Einzelrisiken, ist die Anforderung der Subadditivität.
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24
Q

Was ist der operational Value at Risk?

A
  • wird gebildet durch unternehmensinterne und externe Schadenfalldatenbanken
  • Das Konfidenzintervall stellt i.d.R. eine rechtsschiefe Verteilung (z.B. Weibull-Verteilung) dar.
  • Das Konfidenzintervall stellt dann die erwarteten Verluste durch Schadensfälle dar und erlaubt so die Ermittlung des OVaR im Sinne von unerwarteten Verlusten.
25
Q

Was ist der Expected Shortfall (Conditional Value at Risk)?

A
  • erfüllt im Gegensatz zum VaR Eigenschaft der Subadditivität
  • ist Erwartungswert des Risikos oberhalb des VaR
  • Höhe des Verlustes, wenn Konfidenzniveau überschritten werden sollte
  • für Beschreibung extremer Risiken geeignet
  • insb. bei Kreditinstituten verbreitet, bislang aber noch nicht als Standard integriert
  • wegen additiver Eigenschaften für Aggregation von Risiken gut geeignet
26
Q

Skizzieren Sie kurz den Ablauf eines typischen Risikomanagement-Prozesses.

A
27
Q

Stellen Sie stichpunktartig den Inhalt der Prozessphase beim Risikocontrolling:

Risikoidentifikation:

A

Aufgabe der Risikoidentifikation ist die permanente, rechtzeitige, schnelle, vollständige und wirtschaftliche Erfassung aller relevanten bestehenden und potenziellen Einzelrisiken. In dieser Phase wird praktisch erst das Aufgabenobjekt „geschaffen“, auf das sich alle weiteren Aktivitäten beziehen.

28
Q

Wodurch wird die Effizienz und Effektivität bei der Risikoidentifizierung gemindert?

A
  • keine fokussierte, hierarchische Systematik zur Risikoidentifikation,
  • fehlenden Bezug zur Unternehmensstrategie / Erfolgsfaktoren,
  • fehlendem Einsatz von Fachexperten
  • Gefahren bei mangelhafter Risikoaggregation: Bestimmung nicht zutreffender Gesamtrisikoposition
29
Q

Stellen Sie stichpunktartig den Inhalt der Prozessphase beim Risikocontrolling:

Risikobewertung bzw. Risikoquantifizierung

A

In der Phase der Risikobewertung/-quantifizierung gilt es, das Ausmaß der zuvor identifizierten Einzelrisiken zu bestimmen. Durch ihre Bewertung sollen Einschätzungen ermöglicht werden, in welchem Maße die einzelnen Risiken die Unternehmensziele gefährden können.

30
Q

Stellen Sie stichpunktartig den Inhalt der Prozessphase beim Risikocontrolling:

Risikoaggregation

A

In der sich anschließenden Phase der Risikoaggregation ist nun aus den zahlreichen Einzelrisiken eine Gesamtrisikoposition zu bestimmen sowie die relative Bedeutung der Einzelrisiken an der Gesamtrisikoposition.

Dabei sind insbesondere Korrelationen zwischen den einzelnen Risiken zu berücksichtigen, die z. B. eine einfache Addition der Schadenserwartungswerte aus den Einzelrisiken i. d. R. unmöglich machen. Quantifizierungs- und Aggregationsphase werden oftmals zusammengefasst.

Unterschieden wird noch zwischen der Intra-Risikoaggregation (innerhalb Risikoart) und der Inter-Risikoaggregation (unterschiedliche Risikoarten).

31
Q

Was sind Hindernisse und Grenzen bei der Risikoaggregation?

A
  • „gesunder Menschenverstand“ wichtig bei Anwendung von statistischen Aussagen und Modellen
  • Häufig Modellierung Risiken wegen fehlender Datenhistorie, Modellrisiken teilweise nicht mehr von Vorständen beurteilbar
  • Modelle (vereinfachte Abbildung der wirtschaftlichen Realität) werden häufig nach einiger Zeit nicht mehr hinterfragt
  • Zukunft (gerade in Krisensituationen) nicht zwingend Spiegel der Vergangenheit
  • gute Kommunikation der Kennzahlen, der Verfahren und ihrer Grenzen wichtig
32
Q

Nennen Sie darüber hinaus Ziele, die mit einer Risikoaggregation verfolgt werden.

A
  • Erfüllung aufsichtsrechtlicher und gesetzlicher Vorgaben
  • Schaffung von Transparenz bezüglich bestehender Risiken und Gewinnung von Anhaltspunkten für die Bewältigung und Steuerung der Risiken
  • Schaffung eines Risikobewusstseins im Unternehmen
  • Ermöglichung eines risikoadäquaten Pricings
  • Aufdeckung von risikobedingten organisatorischen Ineffizienzen
33
Q

Erläutern Sie zwei Pro-Argumente, die bei einer Entscheidung, ob Korrelationen im Rahmen der Risikoaggregation berücksichtigt werden sollten, gefallen sein könnten.

A

Eine nicht ausreichende, falsche oder fehlende Miteinbeziehung von Wechselwirkungen zwischen Risiken führt i.d.R. zu einer nicht den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Gesamtrisikoposition. Um die Gesamtrisikoposition so realitätsentsprechend wie möglich auszuweisen, sollten Korrelationen berücksichtigt werden.

Im Vergleich zu einer reinen Addition würde sich die ausgewiesene Gesamtrisikoposition verringern. Als Folge müsste bspw. weniger Eigenkapital hinterlegt werden.

34
Q

Erläutern Sie zwei Contra-Argumente, die bei einer Entscheidung, ob Korrelationen im Rahmen der Risikoaggregation berücksichtigt werden sollten, gefallen sein könnten.

A

Alle Korrelationen zwischen den Risiken müssen identifiziert und bewertet werden.

Vor dem Hintergrund einer nahezu unendlichen Anzahl potenzieller Risiken und Korrelationen ist eine vollständige Identifizierung und Berücksichtigung bei der Bewertung unrealistisch. Der Fokus kann daher nur auf der möglichst genauen Bestimmung der bedeutendsten Korrelationen, also Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und / oder hoher potenzieller Schadenswirkung betreffend, liegen.

Unzutreffende Bewertungen und eine unvollständige Berücksichtigung von Korrelationen erhöht das Modellrisiko

35
Q

Stellen Sie stichpunktartig den Inhalt der Prozessphase beim Risikocontrolling: Risikolimitierung

A

In der Phase der Risikolimitierung sind auf Basis von Eigenkapitalausstattung und Ertragskraft eines Unternehmens Verlustobergrenzen zu bestimmen, über die die Gesamtrisikoposition des Unternehmens im Sinne einer Risikotragfähigkeitsüberlegung nicht anwachsen darf. Durch die Vergabe von Risikolimiten für einzelne Unternehmensbereiche wird darüber hinaus eine dezentrale Risikosteuerung möglich, ohne dass die Gesamtrisikotragfähigkeit des Unternehmens gefährdet ist. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist jedoch ein ständiger Soll-Ist-Vergleich der einzelnen Limite.

36
Q

Stellen Sie stichpunktartig den Inhalt der Prozessphase beim Risikocontrolling:

Risikobewältigung und Risikosteuerung

A

Aufgaben der Risikobewältigung und Risikosteuerung sind nicht die Minimierung sondern die Optimierung der Risikoposition einer Unternehmung. Es gilt, die Chancen und die damit verbundenen Risiken unternehmerischer Handlungen ökonomisch abzuwägen. Ökonomisch nicht zu rechtfertigende Risiken sind zu vermeiden, entweder durch Veränderung oder notfalls durch Aufgabe wirtschaftlicher Aktivitäten. Für rechtzufertigende Risiken sind Bewältigungsstrategien wie z. B. Risikoverminderung, -überwälzung und -akzeptanz abzuleiten und in der Steuerungsphase umzusetzen.

37
Q

Stellen Sie stichpunktartig den Inhalt der Prozessphase beim Risikocontrolling: Risikodokumentation

A

Die Dokumentation des Risikomanagementprozesses z. B. im Rahmen eines Risiko-Handbuchs ist eine Art Bestandsaufnahme und fasst sowohl Konzept als auch Ergebnisse des Prozesses zusammen. Sie ist darüber hinaus „von zentraler Bedeutung für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit des Risikomanagements“. Mit Hilfe der Berichterstattung können die Ergebnisse des Prozesses an die Führungsebene weitergeleitet und an die Mitarbeitenden und Abteilungsverantwortlichen kommuniziert werden.

38
Q

Zeichnen Sie eine Risk-Map und tragen Sie die dazugehörigen Bewältigungsstrategien ein!

A
39
Q

Was sind die Stärken und Schwächen der korrelierten Addition und der Copula?

A
40
Q

Nennen Sie quantitative top-down-Ansätze:

A
  • Ausgaben- und gewinnorientierte Methode
  • Basisindikatoransatz (Basic Indicator Approach)
  • Standardverfahren (Standardised Indicator Approach)
  • Interner Bemessungsansatz (Internal Measurement Approach)
  • Zufallsverteilungen
  • Economic Pricing Modells (insb. CAPM)
  • Methoden der Extreme Value Theory (EVT)
  • Operational VaR-Konzept
41
Q

Nennen Sie qualitative top-down-Ansätze:

A
  • Key Performance Indicator (KPI)
  • Key Control Indicator (KCI)
  • Key Risk Indicator (KRI)
  • Nutzwertanalyse
42
Q

Nennen Sie quantitative bottom-up-Ansätze:

A
  • Simulationsmodelle (Historische / Monte-Carlo-Simulation)
  • Approximationsverfahren (Delta Normal-/Delta Gamma-Methode)
  • Zuverlässigkeitstheorie
43
Q

Nennen Sie qualitative bottom-up-Ansätze:

A
  • Baumanalysen
  • Szenarioanalysen (subjektiver Art)
  • Prozessrisikoanalysen
  • Expertenbefragung/Interviews
44
Q

Nennen Sie sechs Kriterien zur Methodenbeurteilung bei der Risikoanalyse!

A
45
Q

Für die aggregierte Bewertung von operationellen Risiken lassen sich unter anderem Simulationsverfahren wie die „Historische Simulation“ oder die „Monte-Carlo-Simulation“ einsetzen. Worin besteht der wesentliche Unterschied dieser beiden Verfahren?

A

Die Historische Simulation stützt sich zur Prognose zukünftiger Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensausmaße operationeller Risiken auf Stichproben aus vergangenheitsbezogenen Daten.

In der Montage-Carlo-Simulation werden mit Hilfe eines stochastischen Prozesses – auf Basis zuvor bestimmter Verteilungsparameter – generierte Zufallszahlen genutzt.

46
Q

In welche zwei Schritte lässt sich die Durchführung einer Monte-Carlo-Simulation einteilen?

A
  1. Bestimmung eines stochastischen Prozesses (Modell) zur Beschreibung möglicher Verteilungen für die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Schadensausmaß operationeller Risiken, sowie Bestimmung der benötigten Prozessparameter
  2. Simulation fiktiver Werte für Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensausmaße mit Hilfe von Zufallszahlen und Bildung einer Schadensverteilung zur Bestimmung des OVaR
47
Q

Diskutieren Sie stichpunktartig die Eignung der Störablaufanalyse zur Aggregation operationeller Risiken.

A
48
Q

Risikobewertungsverfahren, die Risikokorrelationen berücksichtigen, sind risikosensitiver als Verfahren, die keine Korrelation berücksichtigen

A

Richtig

49
Q

Problematisch an risikosensitiven Verfahren ist, dass die meist nur eine sehr geringe Risikotransparenz erzeugen

A

Falsch

50
Q

Je genauer ein Verfahren zur Bestimmung der operationellen Gesamtrisikoposition eines Unternehmens ist, desto höher fällt tendenziell die ausgewiesene Gesamtrisikoposition aus.

A

Falsch

51
Q

Im Standardansatz nach Basel II dient ein einzelner Indikator als Bemessungsgrundlage zur Bestimmung des unterlegungspflichtigen Eigenkapitals von Banken

A

Falsch

52
Q

Durch eine Nutzwertanalyse auf Basis von Key Risk Indikatoren kann der Schadenerwartungswert eines Risikoereignisses als Aggregat seiner möglichen direkten und indirekten Schadensfolgen ermittelt werden

A

Falsch

53
Q

Ein großes Problem bei der Bewertung operationeller Risiken besteht darin, dass die für die Bewertung maßgeblichen Größen „Eintrittswahrscheinlichkeit“ und „potenzielle Schadenshöhe“ eines Risikos nicht konstant sind, sondern einer Streuung unterliegen.

A

Richtig

54
Q

Das einer Monte-Carlo-Simulation anhaftende Modellrisiko kann durch Sensitivitätsanalysen der Modellparameter gesenkt werden

A

Richtig

55
Q

Aufgabe der Risikoaggregation ist es nicht nur, die Gesamtrisikoposition (Risk exposure) einer Unternehmung, sondern auch die relative Bedeutung der Einzelrisiken an dieser Gesamtposition zu bestimmen.

A

Richtig

56
Q

Was sind Vor- und Nachteile des Basisindikatorenansatzes?

A

Vorteile:

  • geringe Datenanforderungen
  • Geringer Umsetzungsaufwand

Nachteile

  • Mangelnde Risikosensitivität
  • Mangelnde Berücksichtigung von Korrelationen
  • Falsche Anreize zur Bestimmung der Höhe der Gesamtrisikoposition (Mehr Umsatz, Mehr Eigenkapital zu hinterlegen)
57
Q

Welche Risikozonen gibt es bei der Nutzwertanalyse und was bedeuten Sie?

A

Sicherheitszone (bis 2)

  • Geringes Risikoniveau
  • Schäden eher unwahrscheinlich
  • Es ist zu prüfen, ob die Risiken zu gering eingeschätzt werden

Vorsichtszone (bis 3,5)

  • Risiko ist vertretbar
  • Vorsicht geboten und Entwicklung muss beobachtet werden
  • einzelne Werte können schon besorgniserregend sein

Gefahrenzone (ab 3,5)

  • Risiko ist besorgniserregend
  • Steuerungs- und Kontrollmaßnahmen sind unverzüglich zu initiieren
58
Q

Nennen Sie stichpunktartig die wesentlichen Elemente eines Risikomanagementprozesses!

A