KE 2 - Instrumente des Konzerncontrolling Flashcards

1
Q

Welche Erfolgskennzahlen kennen Sie?

A
  • traditionelle Erfolgskennzahlen
  • Wertorientierte Erfolgskennzahlen
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Q

Was zeichnen traditionelle Erfolgskennzahlen aus?

A
  • auf buchhalterischen Größen beruhend
  • Zeigen nur Vergangenheit
  • durch bilanzpolitische Möglichkeiten beeinflusst

Bsp: ROE = JÜ/Eigenkapital

Zähler: Erfolgsgröße aus dem Rechnungswesen mit bilanzpolitischen Spielraum

Nenner: Kapitalgröße zu Buchwerten

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3
Q

Was zeichnen wertorientierte Erfolgskennzahlen aus?

A
  • Grundlage: zukünftiger Cash Flows (CF), künftiger Restwert
  • mögliche Schwierigkeiten: Ermittlung künftige CF, Restwert und Bestimmung Kalkulation

Bsp.: CFROI (Brutto Cash Flow – ökonomische Abschreibung) / Bruttoinvestitionsbasis

Zähler: Cash Flow-Größe mit weniger Manipulationsmöglichkeiten

Nenner: investiertes Kapital, das verzinst werden muss; bei Anlagevermögen Anschaffungskosten berücksichtigt, keine Buchwerte

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4
Q

Was sind die Schwierigkeiten bei der Anwendung der wertorientierten Erfolgskennzahlen?

A
  • Bestimmung der zukünftigen Cash Flows
  • Wie der künftige Restwert des Unternehmens bestimmt, wenn bereits heute der Unternehmenswert nicht exakt bestimmt werden kann
  • Wie wird der Zinssatz bestimmt, mit dem die in die Berechnung eingehenden Cash Flows diskontiert werden?
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5
Q

Welche Verfahren zur konzerninternen Steuerung von Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern kennen Sie?

A
  • traditionelle Rentabilitätsanalysen
  • kapitalmarktorientierte Wertbeitragsanalyse
  • Konkurrenzanalyse (Benchmarking)
  • Verrechnungspreise
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6
Q

Was sind Vor- und Nachteile der kapitalmarktorientierten Wertbeitragsanalysen?

A

Vorteil:

  • Zukunftsorientierung, da die zukünftigen Ertragserwartungen, Risikoaspekte und die Existenz alternativer Mittelverwendungen berücksichtigt werden

Nachteil:

  • viele Annahmen zu treffen
  • Bestimmung des Abzinsungsfaktors
  • Ermittlung des unternehmens- und spartenspezifischen Risikos
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7
Q

Was sind Vor- und Nachteile von Verrechnungspreisen?

A

Vorteile

  • Leistungsaustausch zwischen den Bereichen wird berücksichtigt

Nachteile:

  • Klärung, ob markt- oder kostenbasierte Preise zum Einsatz kommen sollen
  • Verrechnungspreise für eine oder mehrere Perioden mit festen oder veränderlichen Werten
  • handels- und steuerrechtliche Zulässigkeit schränkt die Bildung von Verrechnungspreisen ein
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8
Q

Was sagt der ROS aus, wie wird er definiert und was sind Vor-Nachteile?

A

Der ROS ist das Verhältnis aus Jahrüberschuss und Umsatz des Unternehmens.

Umsatzrendite (ROS) = Jahresüberschuss / Umsatz x 100

Vorteile:

  • einfach zu errechnen
  • Fokus auf langfristige Sicherung eines TU
  • in der Praxis anerkannt
  • Kennzahl gewinnt an Bedeutung, wenn es um a.o. Ertrag/aufwand und Zinsen und gewinnabhängige Steuern bereinigt

Nachteile:

  • problematisch, wenn auch a.o. Aufwand/Ertrag vorhanden ist
  • hoher Anteil an eigenen Beteiligungserträgen kann Kennzahl verfälschen
  • ggf. gleiche Entwicklung Zähler/Nenner in Wachstumgs/Schrumpfungsphase
  • nur Unternehmen aus gleicher Branche vergleichbar
  • als Zielvorgabe nur bei realistischen Bezug zu Markt/Konkurrenz
    Lösungsansatz: Benchmarking!!!
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9
Q

Was sind traditionelle jahresabschlussorientierte Kapitalrenditen?

A
  • ROE
  • ROI
  • ROA
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10
Q

Wie wird der ROE berechnet und was sagt er aus?

A

ROE= Jahresüberschuss / Eigenkapital x 100

Verzinsung des vom Eigenkapitalgeber investierten Kapitals

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11
Q

Wie wird der ROI berechnet und was sagt er aus?

A

ROI= Jahresüberschuss + Steuern / Gesamtkapital x 100

Gibt die Rendite des Unternehmens vor Steuern an

=> nicht finanzierungsneutral

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12
Q

Wie wird der ROA berechnet und was sagt er aus?

A

ROA= Jahresüberschuss + Steuern + Zinsen / Gesamtkapital x 100

Gibt die Rendite des Unternehmens vor Steuern an, wenn die sämtliche Kapitalanteile aus Eigenkapital bestanden hätten.

=> finanzierungsneutral

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13
Q

Welche Kennzahl wird als moderne jahresabschlussorientierte Kapitalrendite bezeichnet?

Wie wird sie definiert

A

ROCE = EBIT / Capital_Employed x 100

Die Betriebsrendite beschreibt das Verhältnis aus dem im operativen Geschäft erwirtschafteten ordentlichen Erfolg (EBIT) zu dem im operativen Geschäft investierten Kapital (Capital Employed).

Capital Employed = um unverzinsliches Fremdkapital reduzierte Kapitalbasis

Der ROCE kann dem Kapitalkostensatz (WACC) gegenübergestellt werden.

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14
Q

Was sind die Vor- und Nachteile des ROCE?

A

Vorteile:

  • für zwischen- und überbetrieblichen Vergleich nutzbar
  • erste Einblicke in Erfolg / Misserfolg der TU
  • gut kommunizierbar
  • Vergleich mit WACC
  • höherer Grad an Einbeziehung operativer Elemente, da sowohl Nenner als auch Zähler sich am betrieblichen Geschehen orientieren

Nachteile:

  • Ermittlung der Daten für die Geschäftsbereiche speziell für den Capital Employed, wenn diese nicht eigenständig sind
  • kurzfristige Gewinnoptimierung zu sehr im Vordergrund
  • Ansatz von Buchwerten problematisch, da durch Abschreibung der Zähler sich mit der Zeit verringert
  • Daten nur einer Periode
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15
Q

Wie berechnet sich die Cash Flow orientierte Kapitalrendite?

A

CFROI = (Brutto-Cash-Flow – Ökonomische Abschreibung) / Bruttoinvestitionsbasis x 100

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16
Q

Was sind die Vor- und Nachteile des CFROI

A

Vorteile:

  • zahlungsstrombasiert
  • weniger bilanzpolitisch manipulierbar
  • zahlungsunwirksame Abschreibungen werden ausgeschaltet, insbesondere Vorteil für länderspezifische Abschreibungsregeln
  • Berücksichtigung unterschiedlicher Ertragssteuern (z.B. verschiedene Länder) und Mindestverzinsung von Marktwerten
  • Brücke zum Kapitalmarkt

Nachteile:

  • Datenermittlung bei rechtlich nicht eigenständigen Geschäftsbereichen schwer, insbesondere Abschreibungen und Rückstellungen, auch aus Weiterverrechnung aus anderen Geschäftsbereichen („Sekundärkosten“);
  • ggf. Annäherung durch Verteilerschlüssel
  • zukünftige Erfolgswirkungen vernachlässigt
  • richtiger Zielwert schwer zu bestimmen
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17
Q

Was versteht man unter der Pay off-Methode?

A

Die Pay off Period-Methode ist ein Instrument der Investitionsrechnung, das die Amortisationsdauer als Entscheidungsgrundlage betrachtet. Die Amortisationsdauer gibt Auskunft über die Länge des Zeitraums, die eine Anschaffungsauszahlung benötigt, Einzahlungen in gleicher Höhe „zu verdienen“. Für den der Amortisationsdauer nachfolgenden Zeitraum gilt die Prämisse, dass die Einzahlungen aus dem Projekt größer als die laufenden Auszahlungen sind, d. h., dass die Investition rentabel ist.

Die Pay off Period-Methode arbeitet nicht mit periodisierten Erfolgs-, sondern mit den den gesamten Investitionszeitraum umfassenden Zahlungsgrößen, d. h. mit den Cash Flows der einzelnen Planperioden.

Diese werden zumeist aus den vergangenen Jahresabschlüssen abgeleitet, sofern keine

wesentliche Änderung relevanter Marktdaten anzunehmen ist.

Varianten: Kumulationsmethode und Durchschnittsmethode

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18
Q

Was sind die Stärken und Schwächen der Pay off-Methode?

A

Stärken:

  • unterstützendes Instrument zur Beurteilung des Risiko
  • Vernachlässigung von Perioden nach Erreichen der Amortisationsdauer

Nachteile:

  • langfristige Zielsetzungen des Kornzern (z.B. Shareholder Value) nicht berücksichtigt (insb. bei Innovationsprojekten
  • gesamtheitlicher Betrachtungsansatz fehlt
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19
Q

Was ist das Ziel der Erfolgsspaltung?

A

Unter der Erfolgsspaltung versteht man die systematische Zerlegung des auf Basis des Jahresabschlusses ermittelten Periodenerfolgs in ordentliche und nicht ordentliche Bestandteile (Erfolgsquellenanalyse). Hierbei sollen insbesondere die Betriebs- und Geschäftsprozesse des Kerngeschäftes einer Tochtergesellschaft detaillierter analysiert und so Ziele gesetzt werden können.

Ziel der Erolgsspaltung ist:

  • Indikator zur Früherkennung von Krisen zu sein
  • Reduzierung der vielen Einzelpositionen auf wenige, besser erfassbare Positionen mit dem Ziel der Informationsverdichtung
  • Bildung von Positionen, die in sich ähnlich, untereinander aber unterschiedlich sind. Dadurch sollen Probleme offen gelegt werden, die auf unterschiedliche Einflüsse zurüclgehen
  • Erfolgsspaltung steht damit im Dienste einer segmentierten Schwachstellenanalyse, durch die die spezifischen Problemsegmente identifiziert und ihre Ursachen lokalisiert werden.
20
Q

Wie sieht ein typischer Krisenverlauf bei einer Absatzkrise aus?

A
  • Eine von einer Absatzkrise betroffene Tochtergesellschaft erlebt einen mehr oder weniger abrupten Umsatzrückgang.
  • Der Verkauf an spät und schlecht zahlende Abnehmer/innen wird erforderlich; Debitoren und Zahlungsausfälle steigen.
  • Die innerbetriebliche Anpassung an die Absatzkrise erfolgt verzögert; die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen wachsen an.
  • Steigende Lagerbestände und Debitoren müssen (kurzfristig) finanziert werden und bewirken einen Anstieg der ausgewiesenen Verschuldung.
  • Der Personalaufwand, ein traditionell remanenter Aufwandsposten, steigt bei sinkender Leistung relativ weiter an.
  • Der sonstige betriebliche Aufwand wächst überproportional, wenn Miet- und Leasingaufwendungen steigen, wenn Sozialpläne einzulösen sind und wenn es nicht gelingt, die sonstigen operativen Aufwendungen zurückzuführen.
21
Q

Was sind die Ansätze von Rappaport?

A
  • Finden der Strategie mit dem höchsten Aktionärswert
  • Methode zur Identifizierung entscheidender Werttreiber
  • Identifikation der Wertsteigerungspotenziale mit separater Betrachtung verschiedener Unternehmensteile
  • Orientierung am Kapitalwert der über den gesamten Analysezeitraum prognostizierten Cash Flows
  • Bedürfnisbefriedigung der Kapitalgeber
  • Referenzansatz für DCF- und EVA-Verfahren
22
Q

Nennen Sie die drei relevanten Wertkomponenten beim Shareholder Value-Ansatz

A

Kapitalwert des operativen Cash Flows (detaillierter Planungszeitraum)

+ Barwert des Residualwerts (Fortführungszeitraum)

+ Barwert der nicht betriebsnotwendigen Aktivitäten

= Gesamtwert des Unternehmens

23
Q

Was verbirgt sich hinter dem Kapitalwert der operativen Cash Flows?

A

Abgezinster Wert der Cash Flows des operativen Geschäftsbereichs, die über den insgesamt betrachteten Analysezeitraum zur Verteilung an die Eigentümer und Fremdkapitalgeber zur Verfügung stehen.

24
Q

Was verbirgt sich hinter dem Barwert des Residualwerts?

A

Hiermit ist der Teil des Unternehmenswertes gemeint, der sich auf den Fortführungszeitraum bezieht und die Cash Flows enthält, die nach den geplanten Perioden erwirtschaftet werden.

25
Q

Was verbirgt sich hinter dem Barwert der nicht betriebsnotwendigen Aktivitäten?

A

Hierunter fällt der abgezinste Buchwert des Vermögens, das veräußert werden könnte, ohne dass davon die Erfüllung der Sachziele des Unternehmens betroffen wäre.

26
Q

Erläutern Sie kurz den Grundgedanken der Kennzahl „Economic Value Added“ (EVA).

A
27
Q

Was sind die Bestimmungsgrößen des Shareholder Value?

A
28
Q

Was sind die Schwächen des Shareholder Value-Ansatzes?

A
  • Anreizproblem: Bei dezentralen Entscheidungen können Konzern- und Geschäftsbereichsleitung identische Projekte mit verschiedenem Planungshorizont und mit unterschiedlichen Zinsfüßen berücksichtigen. Dann realisieren die lokalen Entscheider/innen nicht die aus Sicht der Konzernleitung optimale Entscheidung.
  • Kommunkationsproblem: Da die zu diskontierenden Cash Flows erwartungsabhängig sind, ist ihre nachprüfbare Ermittlung nicht gesichert. Auch gehen in den zur Diskontierung benötigten Kapitalkostensatz Finanzierungsannahmen (z. B. vollständiger Kapitalmarkt) ein, über deren Berechtigung gestritten werden kann. Dies erschwert die Kommunikation des Discounted Cash Flows.
  • Kontrollproblem: Für die Managementkontrolle müssen bei Cash Flow-Veränderungen die von der Geschäftsbereichsleitung zu vertretenden von jenen Veränderungen getrennt werden, die ohne Zutun der Geschäftsbereichsleitung resultieren. Diese Trennung bleibt unberücksichtigt.
  • Planungsintegritätsproblem: Die Komponenten des DCF (diskontierte Cash Flows und Kapitalkosten) sind mit den herkömmlichen Planungs- und Steuerungsgrößen zumeist nicht direkt verbunden. Sie werden oftmals separat von den Rechenwerken des externen und internen Rechnungswesens in Plan-Bilanzen und Plan-GuV-Rechnungen ermittelt.
  • Wirtschaftlichkeitsproblem: Die Ermittlung des Discounted Cash Flow in periodischen Abständen ist sehr aufwendig. Sie erfordert laufend eigenständige Unternehmensbewertungen. Diese sind wiederum mit einer Reihe eigenständiger Rechenprobleme verbunden (bspw. Zirkularitätsproblem, Ermittlung der unternehmens- und branchenspezifischen Risiken, realitätsnahe Berücksichtigung von Steuern)
29
Q

Was sind die Vorteile des Shareholder Value-Ansatzes?

A
  • Zukunftsbezug: Berücksichtigung der aus dem Bewertungsobjekt (z. B. Tochtergesellschaft) fließenden zukünftigen Cash Flows und durch den unendlichen Planungszeitraum;
  • Mehrperiodigkeit: Diskontierung der zukünftigen Cash Flows;
  • Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes: Diskontierung nominaler Cash Flows mit einem nominalen Diskontierungsfaktor;
  • Bewertungsneutralität: Verwendung von Cash Flows als Größen mit geringeren Ermessensspielräumen als bilanzielle Gewinngrößen;
  • Berücksichtigung von Risiken: Diskontierung mit risikoangepasstem Zinsfuß;
  • Marktwertorientierung: Verwendung von Zahlungsgrößen statt Buchgrößen und durch Bezug auf Marktwerte statt auf Buchwerte (z. B. beim eingesetzten Vermögen) sowie
  • Berücksichtigung des Finanzierungsbedarfs zukünftigen Wachstums: Durch Abzug der Investitionen in das Anlagevermögen und in das Working Capital bei der Cash Flow-Ermittlung.
30
Q

Nennen und beschreiben Sie mögliche allgemeine Gründe, warum ein Unternehmenswert ermittelt werden sollte.

A
31
Q

Was sind Verrechungspreise und wozu werden Verrechnungspreise eingesetzt?

A
  • Verrechnungspreise sind Wertansätze und dienen der Bewertung wirtschaftlich genutzter Ressourcen
  • Verrechnungspreise können für Produktionsfaktoren, innerbetriebliche Leistungen oder Finanzmittel gebildet werden
  • Sie werden zumeist zur Bestimmung zwischen den rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaften bzw. den nicht rechtlich selbstständigen Geschäftsbereichen ausgetauschten Leistungen eingesetzt.
  • Diese Leistungen können in Lieferungen und in der zeitweiligen Überlassung von Gütern (Sachgütern, Informationen, Nominalgütern) sowie in der Durchführung von Tätigkeiten (Aktionen/Dienstleistungen) bestehen.
  • Während sich der Marktpreis aufgrund der Verhältnisse zwischen Angebot und Nachfrage ergibt, ist der Verrechnungspreis das Ergebnis unternehmensinterner Bewertung von Leistungen.
32
Q

Was sind die Zielsetzungen beim Einsatz von Verrechnungspreisen?

A
  • Abrechnungs- und Planungsfunktion
  • Lenkungsfunktion
  • Erfolgszuweisungsfunktion
33
Q

Welche Aufgaben erfüllen Verrechnungspreise bei der Abrechnungs- und Planungsfunktion?

A
  • Ermittlung von Inventurwerten für die Bilanzierung
  • Betriebsabrechnung und Kalkulation vereinfachen, Ermittlung von Preisgrenzen vereinfachen
  • Daten für die Kostenkalkulation der betrieblichen Leistungserstellung liefern
  • Preiskalkulationen für neu auf den Markt kommende Produkte ermöglichen
  • Entscheidungsgrundlagen für die Wahl zwischen Fremdbezug und Eigenfertigung bis hin zur Gewinnverlagerung zwischen Konzernunternehmen bereitstellen
34
Q

Welche Aufgaben erfüllen Verrechnungspreise bei der Lenkungsfunktion?

A
  • knappe Produktionsfaktoren (vorhandene Kapazitäten, personelle Betriebsbereitschaft, Investitionsmittel) einer bestmöglichen Nutzung zuführen
  • langfristig die selbstständigen Teilbereiche im Hinblick auf das Gesamtunternehmensziel der Gewinnmaximierung steuern
35
Q

Welche Aufgaben erfüllen Verrechnungspreise bei der Erfolgszuweisungsfunktion?

A
  • Spaltung des Gesamtunternehmenserfolges in einzelne Teilergebnisse für eigenständig handelnde Teilbereiche, wie z.B. Tochtergesellschaften oder Geschäftsbereiche
  • Wirtschaftlichkeitskontrolle
36
Q

Welche Konzepte für Verrechnungspreise gibt es?

A
  • marktpreisorientierte Verrechnungspreise
  • kostenorientierte Verrechnungspreise
  • Verrechnungspreise durch Verhandlung
37
Q

Wie funktioniert das Konzept der marktpreisorientierten Verrechnungspreise und wann wird es angewendet?

A

Jede Einheit verhält sich wie ein selbständig am Markt agierendes Unternehmen, das Angebot und Nachfrage an den gegebenen Preisen orientiert und sich als Mengenanpasser verhält. Durch Marktpreise als Verrechnungspreise wird der Marktmechanismus auf das Unternehmen übertragen. Dadurch ist es prinzipiell gleichgültig, ob die Teilbereiche intern oder extern liefern bzw. beschaffen, sofern dadurch keine Verbundvorteile verloren gehen.

38
Q

Was ist Anwendungsvoraussetzung für das Konzept der marktpreisorientierten Verrechnungspreise?

A
  • Beide Teilbereiche (Liefer- und Abnehmerdivision) haben Zugang zum Markt
  • Es existiert ein externer Markt mit einem im relevanten Markt einheitlichen Marktpreis für die gehandelten Zwischengüter, die die internen Zwischengüter voll substituieren können.
  • Die Marktkapazitäten sind auf der Absatz- und auf der Beschaffungsseite unbeschränkt
  • Der Verrechnungspreis muss rechnerisch erfassbare Verbundvorteile, die bei externer Lieferung bzw. bei externem Bezug entfallen, berücksichtigen.
  • Der Verrechnungspreis muss bei Markschwankungen angepasst werden.
39
Q

Was sind Vorteile beim Konzept der marktpreisorientierten Verrechnungspreise?

A
  • Gewinn des gesamten Unternehmens wird optimiert, aber auch Teilerfolge betrachtet
  • Objektivität und damit geringe Manipulierbarkeit
40
Q

Was sind Nachteile beim Konzept der marktpreisorientierten Verrechnungspreise?

A
  • Voraussetzungen des vollkommenen Marktes werden in den seltensten Fällen erfüllt
  • Bei Unterbeschäftigung kann der Marktpreis seine Lenkungsfunktion nicht optimal erfüllen
  • keine Eindeutigkeit bei Substitutionsgütern oder Gewährung von Rabatten, Boni, Skonti
  • Existierende Verbundvorteile werden im Preis nicht erfasst
41
Q

Wie funktioniert das Konzept der kostenorientierten Verrechnungspreise und wann wird es angewendet?

A
  • Basis stellen die wertmäßigen Kosten dar
  • Anwendung für Güter, die am Markt nicht bewertet werden, oder wenn die Marktpreisfindung zu aufwendig ist.
42
Q

Wie funktioniert das Konzept der der Verrechnungspreise durch Verhandlung und was ist die notwendige Voraussetzung?

A
  • Verrechnungspreise sind das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Divisionen, die mit der internen Leistung in Berührung kommen.
  • Durch den Ausgleich von Grenzkosten und Grenznutzen soll eine Näherungslösung an den Marktpreis geschaffen werden.
  • Voraussetzung ist, dass sich die Bereiche weigern können, intern Geschäft zu machen
43
Q

Was sind die Nachteile des Shareholder Value Ansatzes?

A

Zukunftsbezug: Prognoseungenauigkeit, Berechnungsweise des Residualwerts und dessen in der Regel hohen Anteils am Gesamtwert;

Mehrperiodigkeit: Festlegung des gesamten Bewertungszeitraumes, oftmals zu kurzer Detailplanungszeitraum, problematische Annahme konstanter Cash Flows zur Ermittlung des Residualwerts;

Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes: Schwierigkeiten bei der Ermittlung des Diskontierungssatzes, insbes. der Eigenkapitalkosten (z. T. sehr restriktive Annahmen des CAPM);

Bewertungsneutralität: Auch bei der Cash Flow-Ermittlung sind Ermessensspielräume vorhanden, Schwierigkeiten bei der Branchenvergleichbarkeit, umstrittene Behandlung von Cash Flows als Erfolgsgrößen;

Berücksichtigung von Risiken: Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Beta-Faktoren, Vernachlässigung des unsystematischen Risikos, individuelle Risikoermittlung für nicht börsennotierte Beteiligungen kaum möglich;

Marktwertorientierung: Cash Flow-Werte sind nur marktnah, oftmals werden aus Vereinfachungsgründen Buchwerte benutzt (z. B. bei der Ermittlung der Fremdkapitalkosten);

Berücksichtigung des Finanzierungsbedarfs zukünftigen Wachstums: Eingeschränkte Anwendbarkeit auf Zukunftsbranchen

44
Q

Was sind Nachteile traditioneller Rentabilitätsanalysen?

A
  • Periodizität
  • Vergangenheitsorientierung
  • Stichtagsbezogenheit
  • Bestandsgrößenausrichtung
  • Bewertungsabhängigkeit
45
Q

Wie reagiert ein Unternehmen bei einer Absatzkrise?

A
  • Bewertungsaktivitäten: Zuschreibungen, Auflösung von Rückstellungen, keine neuen Rückstellungen
  • Erfolgsausgleich im Konzernverbund: höhere Gewinnabführung anderer TU, Vergütung von Dienstleistungen, interner Verkauf unverkäuflicher Produkte
  • Liquidation von Vermögensgütern z.B. Beteiligungen, Immobilien
  • Mobilisierung von weiteren außergewöhnlichen Ertragsbestandteilen, soweit möglich
46
Q

Was sind die Vor und Nachteile beim Konzept der kostenorientierten Verrechnungspreise?

A

Vorteile:

  • einfache Festellbarkeit
  • geringer Verwaltungsaufwand

Nachteile:

  • kaum Anreize für Effizienzsteigerungen