Kapitel 5 Konkurrenz der Parteien Flashcards
Was ist die Grundannahme zur Untersuchung der Konkurrenz zwischen Parteien?
Das es sich um eine repräsentative Demokratie handelt
Welche beiden Annahmen müssen für das Modell einer deterministischen Parteienwahl mit einer Dimension erfüllt sein?
Was folgt daraus?
- Wähler bevorzugen Partei, deren Programm am nächsten ihrer eigenen Position liegt
- Bedingungen des Medianwählertheorems sind erfüllt:
- Nur eine Dimension der Wahl
- Eingipfelige Präferenzen aller Wähler
=> Im GG wählen beide Parteien das Programm, das der Medianwähler favorisiert
Welche Ausnahmen vom Medianwählertheorem gibt es?
- Verteilung der Wählerstimmen asymmetrisch oder bimodal
- Wirksamer Entfremdungseffekt
Was ist eine asymmetrische Wählerverteilung?
Median ist verschoben
Partei mit Programm M wechselt zu X (Verlust linker aber Gewinn rechter Wähler)
Was ist eine bimodale Verteilung von Wählerstimmen?
Bei Existenz eines Entfremdungseffekts kann ein Gleichgewicht entstehen, in dem die beiden dichtesten Werte jeweils von einer Partei besetzt werden
Was ist der “Entfremdungseffekt”?
Ein Effekt der zu Wahlenthaltung führt, wenn eine kritische Distanz zwischen der eigenen Position zu den Positionen der “nächstgelegenen Partei” überschritten wird.
Das Modell des Parteienwettbewerbs erklärt damit also die inhaltlich schwerer werdende Unterscheidung zwischen Volksparteien und die Tendenz immer mehr Personen statt Parteien zu wählen.
Wieso ist es problematisch, das Modell der deterministischen Parteienwahl um ein Mehrparteiensystem zu erweitern?
Da die Existenz eines Gleichgewichts-Vektors von Parteipositionen in Modellen mit N>2 Parteien schwer nachweisbar ist.
-> Partei die von der Regierung ausgeschlossen wird, hat Anreiz, Position zu wechseln, um “koalitionsfähig” zu sein
Wie löst man das Problem bei der Erweiterung des Modells um ein Mehrparteiensystem?
Teilweise ideologische Parteien werden angenommen, die einen Nutzen daraus ziehen, wenn sie “ihre” Wähler bedienen
-> GG in denen potentiell viele Parteien das politische Spektrum abdecken
GG typischerweise nicht eindeutig, weil mehrere Koalitionen eine Mehrheit erreichen können
Vergleich zwischen Verhältnis-Mehrheitswahlrecht
Reines Mehrheitswahlrecht: 2 Parteiensystem
Verhältniswahlrecht: Mehr als 2 Parteien
Was ist der Vorteil eines 2-Parteien-Systems?
Sie sind stabiler, da keine Koalitionsbildung nötig ist
Was ist der Vorteil bei Verhältniswahlrecht?
Wahlbeteiligung ist höher, da der Entfremdungseffekt kleiner ist
Welches Wahlrecht ist das bessere?
Es besteht keine klare Überlegenheit zw. Verhältnis- und Mehrheitswahlrecht
Wozu führt Mehrdimensionalität im Hinblick auf das Abstimmungsverhalten?
Es führt zu zyklischem Abstimmungsverhalten
Wann kann der Zyklus im Abstimmungsverhalten auftreten?
In aufeinanderfolgenden Wahlen, wenn nur zwei Parteien antreten
Ist das Medianwählertheorem verallgemeinbar?
Nein, es ist auf Entscheidungen über eine Dimension beschränkt
Bei der Wahl im zweidimensionalem Raum kein eindeutiges GG, selbst bei eingipfligen Präferenzen aller Wähler in jeder Dimension
Was sind die Politikimplikatiionen des deterministischen Modells?
Wenn die Regierungspartei an ihr Programm gebunden ist, wird es immer eine Oppositionspartei geben, die sie in der nächsten Wahl besiegt -> Modell sagt regelmäßige Abwahl der Regierung in solchen Situationen voraus
Wieso tritt im mehrdimensionalen Fall ein instabiles Gleichgewicht auf?
Weil in deterministischen Modellen kleine Änderungen in den Baständen zum “Stimmungsumschwung” führen.
Wie kann man die die höhere Stabilität des politischen Prozesses erklären?
MIt stochastischen Wahlmodellen
Um was für Wahrscheinlichkeiten handelt es sich bei einer deterministischen Wahl?
Um konstante Wahrscheinlichkeiten
Um was für Wahrscheinlichkeiten handelt sich bei einer probabilistischen Wahl?
Um kontinuierliche Wahrscheinlichkeiten
π1i=π1i(U1i,U2i), π2i=1-π1i
Welche Annahme gilt bezüglich probabilistischer Wahlen?
Konkave Zunahme der Wahrscheinlichkeit
ðπ1i/ðU1i > 0, ðπ1i/ðU2i < 0
=> MIt kontinuierlichen & konkaven Wahrscheinlichkeitsfunktionen sind die Bedingungen für die Existenz eines eindeutigen Nash-Gleichgewichts erfüllt
=> Beide Kandidaten bieten das gleiche Programm an (Mittelpunkt M)
=> In stochastischen Wahlmodellen ist das Medianwählertheorem auf mehrdimensionalen Fall übertragbar
Wie kann man probabilistische Wahlmodelle mit der sozialen WFF verbinden?
Nutzendifferenz
Nutzenquotient
Bezüglich der sozialen WFF und probabilistischen Wahlmodellen:
Wie funktioniert die Verbindung beider durch Nutzendifferenz?
π1i=π1i[Ui(y1i)-Ui(y2i)]
BEO: π1i‘Ui’=[Lambda]=π1j‘U1j’ => Erwarteter marginaler Stimmenzuwachs aus der Zuteilung von 1 marginalen EH Einkommen y mehr muss für zwei beliebige Wähler gleich sein
Symmetrisches Gleichgewicht: Wähler reagieren gleich (Ui=Uj) => π1i‘=π2j’
=> Grenznutzen des Einkommens muss bei allen Individuen gleich sein
=
Optimalitätsbedingung der sozial additiven Wohlfahrtsfunktion
Bezüglich der sozialen WFF und probabilistischen Wahlmodellen:
Wie funktioniert die Verbindung beider durch Nutzenquotient?
π1i=π1i[U1i/U2i]
BEO: Nach Ableiten identischer Parteienprogramme (U1i=U2i=Ui)
π1i’ (Ui‘/Ui) = π1i’ (Uj‘/Uj)
Wenn im symmetrischen Gleichgewicht alle Wähler wieder in gleicher Weise auf Nutzenquotienten reagieren, gilt im Optimum der Politiker: Ui‘/Ui=Uj‘/Uj
=> relativer Nutzenzuwachsbei allen Wählern gleich = Optimalitätsbedingung bei multiplikativer sozialer WFF
Was ergibt sich also aus probabilistischen Wahlmodellen?
=> Mit probabilistischen Wahlmodellen ergeben sich eindeutige GG der Parteienkonkurrenz, die ist π1i’=π1j’ analog sind zu den Maxima konventioneller WFF
Was ist die Grundbedingung dafür, dass die Ergebnisse des politischen Wettbewerbs stabil sind und mit den Ergebnissen des sozialen Planers übereinstimmen?
Unverzerrter politischer Wettbewerb