Kapitel 3 (Bewusstsein) Flashcards
Ist Bewusstsein eine Funktion oder Eigenschaft?
B. ist eine Eigenschaft und keine Funktion!
Kann man Bewusstsein durch andere mentale Terme ersetzen?
Ja.
Z.b. durch Aufmerksamkeit, Kontrolle, Metakognition, Wissen, Urteilen, Reflexion..ect
Durch welche Begriffe lässt sich Bewusstsein nicht ersetzen?
Kognition und Informationsverarbeitung
da beide Prozesse auch “unbewusst” ablaufen können
Transitives Bewusstsein
Extramentaler Sachverhalt auf ein Objekt bezogen
(“P sieht x, P sieht x nicht” =schliesst mit einem Urteil ab)
–> auf/mit Objekten
Intransitives Bewusstsein
Selbstbewusstsein (“P weiss, dass sie sieht und ist sich des Sehens bewusst”)
–> ohne Objekte
Wichtige Kernbedeutung des Wortes Bewusstsein
Grade der Aktivierung mentaler Prozesse + Orientiertheit in Zeit und Raum + sowie zu sich selber!
Phänomenales Bewusstsein
Das subjektive, private Erleben
aktuell häufigste Bedeutungsverwendung von Bewusstsein
Zugangsbewusstsein oder access consciousness
Ned Block
Das phänomenale Bewusstsein braucht öffentliche Kriterien, es muss auch der 3.-Person-Perspektive zugänglich sein, ansonsten ist es nicht nur unkommunizierbar, sondern auch unbeobachtbar!
Formen d. Bewusstseinsbegriffs nach Kemmerling (1999)
- „P ist bei Bewusstsein“: Bewusstsein im Zusammenhang mit basalen Lebensfunktionen (Wachen -Schlafen, Orientiertsein- Desorientiertsein)
- „P y-t bewusst“: auf Tätigkeiten und Unterlassungen anwendbar. Bsp.: „P pfeift bewusst so laut, dass….“
- „P ist sich y‘s bewusst“: Kann übersetzt werden mit: „P weiß y“ /Wird im Zusammenhang benutzt mit Aufmerksamkeit/Achtsamkeit
3 alltagssprachliche Weisen für den Ausdruck Bewusstsein
- Bezeichnung von Absichtlichkeiten
- Bezeichnung kognitiver Zustände (Wissen, Aufmerksamkeit, Orientiertheit)
- Bezeichnung von Zustandsklassen (Aktivierung, Gefühle, Stimmungen)
Monitoring Bewusstsein
Achtgeben auf Gefühle und Gedanken (z.B. beim schreiben eines Briefes, beim planen..)
Qualia
!
Zustandsbewusstsein
Wach, schlafend, komatös…
Bewusstseinsumfang/ Bewusstseinsenge
Die Menge dessen, was zugleich in das Bewusstsein treten kann. (Dorsch)
W. James “stream of consciousness“
Wahrnehmung finden nacheinander statt, man kann pro Zeiteinheit nicht beliebig viele Gedanken äußern, so wie man nicht pro Zeiteinheit beliebige Wegstrecken zurücklegen kann. Gilt für die Rezeption ebenso wie für die Produktion.
W. James + E. Husserl über die Bewusstseinsenge
Bewusstsein ist keine skalare Größe, sondern weißt eine zeitliche Orientierung auf
Welchen 2-fachen Inhalt haben nach Brentano psychische Akte als Bewusstseinserscheinungen ?
- Primäres Objekt (bsp. Ton)
2. sekundäres Objekt (Gegebenheitsweise, bsp. das Hören)
Psychisches Moment
bezeichnet die kleinste noch wahrnehmbare Zeiteinheit (subjektives Zeitquant), die bei 1/16s liegen soll (Bewusstsein ist kein kontinuierlicher Strom, sondern gequantelt)
William Sterns (1897) psychische Präsenzzeit
Schwelle bestimmen, ab welchem Intervall zwischen 2 Ereignissen(Klickgeräusche) diese als ungleichzeitlich( als 2 Ereignisse) bzw. als Gleichzeitig wahrgenommen werden
“Nachbewusst” nach Pöppel (1985)
Bezeichnung von “das, was gerade war”
“Vorbewusst” nach Pöppel (1985)
Erwartung dessen, was gleich eintreten soll
Welche “Funktion” hat Bewusstsein?
Abgrenzen, Selegieren und Orientieren
Prinz Erweiterung von Brentanos 2-aktiger Bewusstseinserscheinungen
Das primäre Objekt soll als explizit bewusst und das sekundäre Objekt als implizit bewusst bezeichnet werden.
–> Ergänzung das im mentalen Akt ausser dem primären und sekundären Objekt auch noch das Subjekt des Hörens gehört
“Implizite Anwesenheit des Ich” nach Prinz
Ist die Entstehungsgrundlage für das Auftreten bewusster Repräsentationen und inhaltliche Grundlage für Ihre Beschaffenheit
Bewusstsein als Kontrolle d. Verhaltens
Die Annahme eines Steuerungszentrums wie das Ich oder Selbst, um mentale Aktivität wie Motive und Interessen, Wissen und Überzeugungen zuzuschreiben, ist für das Sozialsystem unverzichtbar.
Bewusstsein als Kontrolle d. Verhaltens
Komplexes Verhalten muss in Raum und Zeit so organisiert werden, dass erfolgreiches Handeln und eine erfolgreiche Anpassung an die abiotische und biotisch-soziale Umgebung (zusammen handeln z.B.) möglich wird.