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Q

Hyperemesis Gravidarum

Definition und Beschreibung

A

Pathologische Form von NVP (nausea and vomiting during pregnancy)

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Q

Hyperemesis Gravidarum

Symptome

A
  • Gewichtsabnahme von >5% (im Vergleich zu vor Schwangerschaftsbeginn)
  • Beeinträchtigung des physiologischen Schwangerschaftsverlaufs
  • Keine Nahrungsaufnahme mehr möglich
  • Symptome überdauern die 12. SSW
  • Erbrechen über den ganzen Tag verteilt oder besonders Nachts
  • Erbrechen >5x am Tag
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Q

Hyperemesis Gravidarum

Risikofaktoren

A
  • Junges Alter
  • Weiblicher Fetus
  • Nulliparität
  • Diabetes mellitus
  • Sozioökonomische Benachteiligung
  • Adipositas
  • Afrikanische oder asiatische Abstammung
  • Familiäre Disposition
  • Mehrlingsgravidität (^ βHCG-Wert)
  • Blasenmole (^ βHCG-Wert)
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4
Q

Hyperemesis Gravidarum

Ätiologie

A
  • Zusammenhang Symptome mit erhöhtem βHCG-Wert
  • selten evtl. aufgrund von Mutation des TSH-Rezeptors, der zu Überempfindlichkeit gegenüber βHCG führt
  • Zusammenhang mit Besiedlung mit Helicobacter pylori
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Q

Was ist Transient Hyperthyroidism of Hyperemesis gravidarum (THHG)?

A
  • Form von Hyperthyreose bei Schwangeren mit niedrigem TSH-Level ohne Schilddrüsenerkrankung
  • βHCG und TSH haben strukturelle & funktionelle Ähnlichkeiten: erhöhter βHCG-Spiegel am Anfang der Schwangerschaft → vermehrte Produktion von T4 → Verringerung des TSH
  • bessert sich zum zweiten Trimenon von selbst
  • i.d.R keine medikamentöse Therapie der Schilddrüsenüberfunktion benötigt
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6
Q

Hyperemesis Gravidarum

Diagnose

(der Ursachen)

A

Diagnosekriterien = Symptome
Weitere optionale Diagnosewerkzeuge:
* U-Status: Ketonurie als Zeichen mangelnder Nahrungsaufnahme
* DASS-21-Score (Depression-Anxiety-Stress-Scale)
* PUQE-Score (Pregnancy-Unique Quantification of Emesis and Nausea)
* Risikofaktoren?
* ^ βHCG-Wert? (Sono - Mehrlingsgravidität, Blasenmole?)

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7
Q

Hyperemesis Gravidarum

Risiken, Auswirkungen auf die Schwangerschaft

(Einschätzung - Notfall?)

A
  • niedrigere Lebensqualität
  • Stress, Depressionen, Angstzustände
  • mehr Paarprobleme
  • Dehydrierung
    • trockene (Schleim-)Haut
    • Tachykardie
    • Hypotonie
    • Exsikkose
  • schwere neurologische Komplikationen
  • Komplikationen neonatales Outcome (höher, je größer der Gewichtsverlust in der SS)
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8
Q

Hyperemesis Gravidarum

Therapie

(in Schwangerschaft)

A

Bei Verdacht: Überweisung an Facharztpraxis
Linderung der Symptome:
* Verzicht auf orale Eisensubstitution
* Stress vermeiden, Entlastung und Ruhe
* Bewegung an frischer Luft
* evtl. Arbeitsbefreiung
* Akupressurpunkt Pe6 (Neiguan) mittels Finger, Armband oder Elektrostimulation

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9
Q

Hyperemesis Gravidarum

Ernährungsempfehlungen

(in Schwangerschaft)

A
  • vor dem Aufstehen eine leichte, stärkehaltige Mahlzeit (z.B. Tee, Zwieback, Knäckebrot)
  • da schwankender Blutzuckerspiegel Übelkeit verursachen kann, sollten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt gegessen werden und kein Hungergefühl entstehen
  • Vollkornprodukte, Obst und Gemüse
  • stark gesüßte Speisen und Getränke, sowie stark gewürzte, fettige Lebensmittel vermeiden
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vor allem bei häufigem Erbrechen wichtig
  • Ingwer kann bei milden Verläufen statt/mit Antiemetika angewandt werden (als Tee, roh über die Zunge gestrichen, mitgekocht/gebacken)
  • Schwangere sollte ermutigt werden, das zu Essen, was ihr gut schmeckt und negative Signale ihres Körpers gegenüber Speisen oder Gerüchen wahrzunehmen, um unnötige Trigger zu vermeiden.
  • Evtl. Personen im Haushalt einbeziehen und sensibilisieren
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10
Q

Hyperemesis Gravidarum

Medikamentöse Therapie

(in Schwangerschaft)

A

Stufenplan:
* Vitamin B6 (Pyridoxin)
* Ergänzung mit Doxylamin, sonst Meclozin
* Dimenhydrinat (Vomex) oder Diphenhydrinat
* Metoclopramid
* Evtl. Promethazin (plazentagängig! Evtl. vor Geburt reduzieren)
* Ondansetron
* Glukokortikoide

Gegen Sodbrennen & Magenbeschwerden:
* Antacida
* Omeprazol oder Panteprazol (für long-term)

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11
Q

Hyperemesis Gravidarum

Mögliche Differentialdiagnosen

A
  • Gastroenteritis
  • Appendizitis
  • Hepatitis
  • Pankreatitis
  • Magen-/Dünndarmgeschwür
  • Obstruktion der Verdauungsorgane
  • Migräne/neurologische Erkrankungen
  • HWI/Pyelonephritis
  • Medikamenten-/Drogenmissbrauch
  • Medikamentennebenwirkungen
  • Psychosomatisches Erbrechen
  • Reizmagensyndrom
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