Historische Entwicklungen des Erwachsenenbildners - Seitter 2007 Flashcards
Wer stellt das Produkt der Bildungsreform der 1960er/1970er dar?
die Figur des hauptamtlichen, organisierend-disponierenden (= bestimmen, verfügen) Erwachsenenbilders
seit wann bestand die Notwendigkeit hauptberuflich-organisierender Tätigkeiten? Und durch was?
Seit Ende des 18.Jh., durch die zunehmende Institutionsdichte
Vor welchem Hintergrund ist zu verstehen, dass „die die Professionalisierung der Erwachsenenbildung mit einem Bedeutungszuwachs planend-disponierender Tätigkeiten im Vergleich zu den traditionellen lehrend-moderierenden Aufgaben einhergeht, obgleich sich das Feld der Erwachsenenbildung nach wie vor durch eine große Pluralität von Arbeitsformen und Rekrutierungswegen auszeichnet“?
Vor dem Hintergrund der Bildungsreform und dem Bedürfnis, vollzeitiges Erwachsenenbilderisches Personal auszubilden
Welche drei Phasen standen im Kontext der Entwicklung von Neben- zu Hauptberuflichkeit im Vordergrund?
1) Volksbildungsarbeit des 18. u. 19. Jh
2) Erste Ansätze von Verberuflichung und Akademisierung um 1900
3) Versuch der Professionaliserung in den 1960/70er Jahren
Wie lässt sich Volksbildung als Anhängsel einer andersgearteten Berufspraxis verstehen?
- Resultat ehrenamtlichen Engagements
- Hauptkontingent Pfarrer, Theologen, Juristen (Hauptberufliche Nebenpflicht)
- Fokus auf Sprache, volksgemäße Darstellung
- um 1800 kaum vorhandene Schulungsmaßnahmen oder Reflexion über Popularisierung (außer Pfarrer- und Theologenschaft)
- eventuell Herausbildung zu Individualisierung der Kanzeltätigkeit
Was waren erste Ansätze einer Verberuflichung und Akademisierung der EB um 1900?
- Dreiteilung von organisierend-disponierend, hauptberuflich-lehrend und nebenberuflich-vortragend
- erste Ansätze einer erwachsenenpädagogischen Theoriereflexion
- wachsende Dichte volksbilderischer Zeitschriften
- Diskussionen um personale und fachliche Voraussetzungen
- praktische Ausbildungsvarianten sowie Akademisierung
- ## Ausbau der Volkshochschulen in den 1920ern
Wie lassen sich die historischen Bestrebungen der Professionalisierung der EB zusammenfassen?
- Versuche der Akademisierung, Reflexionsgewinne und Weiterbildungsmöglichkeiten
Blieb die Erwachsenenbildung in den 1920ern geregelt reglementiert?
nein, das Gegenteil
Gegen welche Felder bildete die Unreglementiertheit der EB einen Kontrast?
gegen andere Felder mit klaren Berufsrollen, wie Handwerker oder Fürsorger
Aus welchen Mitteln bestand der Versuch einer Professionalisierung von Erwachsenenbildung im Kontext der Bildungsreform?
- EB wurde als disponierende Vollzeitaufgabe verstanden
- Programmplanung, Lernorganisation etc wurden als bestimmende Pädagogische Tätigkeiten verstanden
- ## Im Zentrum weniger unterrichtsbezogene Lehraufgaben, sondern disponierende Tätigkeiten (wie Beobachtung von Fachliteratur)
Worin bestand die Ausbildung pädagogischem Fachpersonals in den 1960/70er Jahren?
Einrichtung des Studiengangs Pädagogik
Was stellte einen erfolgreichen Versuch dar, den ehrenamtlich-transitionären Charakter erwachsenbilderischer Tätigkeiten zu brechen?
- die Einrichtung des Diplomstudiengangs Pädagogik Ende der 60er Jahre
Was ermöglichte Anfang der 1970er Jahre den Beginn einer professionaliserten vollberuflichen Tätigkeit?
Die Gleichzeitigkeit von bildungs- politischer Reformabsicht, institutioneller Expansion und akademischer Ausbildung
Was konnte trotz ihrer Professionaliserungsbestrebungen die Kontinuität der traditionellen Zweiteilung von Hauptberuflichen und Nebenberuflichen mit starker Dominanz der Nebenberuflichen nicht durchbrechen?
Die Bildungsreform