Henning Fragensammlung Flashcards

1
Q

Was versteht man unter der Neuronendoktrin ?

A

– das Gehirn besteht aus Neuronen, diskreten einzelnen Recheneinheiten die autonom, physisch getrennt
untereinander über chemische ( und elektrischen-) Synapsen in Verbindung stehen.
– sie steht Golgis theorie entgegen, die das Gehirn als ganzheitliches Syncytium
betrachtet.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Benennen Sie die Bestandteile des Zytoskeletts und ihre jeweilige Funktion in einer Nervenzelle.

A

– Mirkotubuli: röhrenförmiges Filament aus Tubulin ein Proten aus 2 Untereinheiten ->
Stützfunktion und Vesikeltransport (assoziiert mit Kinesin und Dynein)

– Aktinfilamente (gewundener Doppelstrang aus Actin.
–> Beweglichkeit

– Intermediärfilamente = Neurofilamete (heterogen aus 5 Proteintypen.
– >Stützfunktion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Erläutern Sie in Stichworten die Typen und Funktionen von Gliazellen

A

– Allgemein:
– Gliazellen sind das „Bindegewebe“ der Nervenzellen
– sind lebenslang teilungsfähig → Reparatur/Regeneration von beschädigten Neuronen
– beteiligt auch Entwicklung auswachsender Neurone
– versorgen Neuronen mit Nährstoffen aus dem Blut

– Astroglia → häufigste Gliazelle, bildet die Blut-Hirn-Schranke, Homoiostase, Stoffaustausch (pH, Ionen, Transmitter)

– Microglia → Phagozytose (beseitigen Abfallprodukte / geschädigte Zellen)

– Oligodendroglia → bilden die Myelinscheide mehrerer zentraler Axone

– Schwann’sche Zellen → bilden die Myelinscheiden einzelner peripherer Axone

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche der folgenden Aussagen treffen für den anterograden Vesikeltransport in einer Nervenzelle zu
?
> Die Vesikel werden von der Synapse zum Soma transportiert
>Kinesin bildet den molekularen Motor
> Die Transportgeschwindigkeit kann 200mm/d und mehr betragen
> Mikrofilamente bilden die Leitschienen für den Transport
> Es werden nur Transmitter und Neuropeptide transportiert

A
  • Die Vesikel werden von der Synapse zum Soma transportiert → falsch, das wäre retrograd
  • Kinesin bildet den molekularen Motor → richtig
  • Die Transportgeschwindigkeit kein 200mm/d und mehr betragen → richtig
  • Mikrofilamente bilden die Leitschienen für den Transport → falsch, Mikrotubuli
  • Es werden nur Transmitter und Neuropeptide transportiert → falsch, auch Wachstumsfaktoren,
    Zytoskelett- und Membranbausteine
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche Aufgabe hat die Blut-Hirn-Schranke und durch welche Barrieren wird sie gebildet ?

A

– für die Bildung des Ruhepotentials in den Neuronen sind konstante Umgebungsverhältnisse nötig
– die wechselnde Konzentration von Proteinen, Ionen u.a. im Blut würde den Prozess stören aber Neuronen müssen mit den nötigen Nährstoffen, Sauerstoff etc. versorgt werden
– das Nervensystem ist vor dem Eindringen vieler Krankheitserreger geschützt
– auch viele Medikamente können die Blut-Hirn-Schranke nicht permeieren, kleine fettlösliche Stoffe wie Alkohol, Nikotin und Blutgase jedoch schon

Barrieren
◦Endothelzellen der Kapillare(Tight junctions
◦Perizyte
◦intrazellulärraum
◦Astrozyte
◦Neuronenmembran
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche Faktoren sind für das Zustandekommen des Ruhepotentials einer Nervenzelle verantwortlich
?

A

– die Semipermeabilität der Membran mit unterschiedlichen Leitfähigkeiten für Ionen (hoch für
Kalium, gering für andere Ionen)
– die unterschiedliche Verteilung der Ionenkonzentrationen für Kalium, Natrium, Chlorid und
geladenen organischen Substanzen (Aminosäuren, Proteinen…)
– Aufrechterhaltung des Gradienten durch die elektrogene Natrium-Kalium-Pumpe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Erläutern Sie die Funktion und Eigenschaften der NA+/K+-Pumpe

A

– arbeitet gegen den Konzentrationsgradienten und das elektrische Potential → unter ATPVerbrauch (aktiver transport)
– es werden 3 Natrium von innen nach außen
– 2 Kalium von außen nach innen
– ist somit an der Aufrechterhaltung des Ruhepotentials beteiligt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Die Nernstsche Gleichung gibt nicht das Ruhepotential einer Nervenzelle an! (1) Was wird mit dieser
Gleichung dann berechnet ? Wie kann diese Gleichung trotzdem nutzen benutzt, um (2) das
Ruhepotential und (3) das Aktionspotential zu beschreiben ?

A

–gibt Elektrochemisches Potential für EINE Ionensorte an

–Ruhepotential: addition der Potentiale der einzelnen Ionen, Multipliziert mit ihrer jeweiligen Permeabilität

– das Ruhepotential zeichnet sich hierbei durch eine hohe Permeabilität für Kalium bei geringerer
Permeabilität für Natrium und Chlorid

– während des Aktionspotentials ändern sich die Permeabilitäten zugunsten von Natrium, was zur
Depolarisation führt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Potenziale werden durch die Nernstsche Gleichung beschrieben ? Geben Sie ein Beispiel
und erläutern Sie das Aktionspotenzial mit Hilfe dieser Potenziale.

A

–Gleichgewichtspotential für eine Ionensorte

–AP durch unterschiedliche Verteilung der einzelnen Ionensorten

– Veränderung der Permeabilitäten für diese Ionensorten bewirkt Aktionspotential

– hohe Permeabilität für Kalium (-104mV) bestimmt das
Ruhepotential (-73mV) → Kaliumausstrom

– während des Aktionspotentials ändern sich die Permeabilitäten zugunsten von Natrium (+67mV)

→ Natriumeinstrom führt zur Depolarisation
(+30mV)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Welche Unterschiede bestehen zwischen Ionenkanälen und Ionenpumpen ?

A

> Ionenkanäle:
– entlang elektrochemischem Gradienten
– passiver Transport durch wässrige Pore
– können durch Konformationsänderungen öffen bzw. schließen oder durch ball-andchain-
Mechanismus deaktivieren
– Selektivität durch Porengröße, Ladung und/oder Interaktion mit Hydrathülle
– es existieren auch unspezifische Kanäle
Ionenpumpen:
– entgegen elektrochemischem Gradienten
– primär aktiver Transport unter ATP-Verbrauch oder Absorption von Licht
– Selektivität durch genaue Passform und Bindung des Substrats

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie entsteht die Selektivität von Ionenkanälen für An- oder Kationen ?

A

– Porengröße

– spezifische Interaktion der AS-Reste mit der Hydrathülle → Ladung AS-Reste

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Welche Größen müssen bekannt sein, um das Ruhepotential einer typischen Nervenzelle in guter
Näherung zu berechnen ?

A

– die Innen- und Aussenkonzentration von Kalium-, Natrium- und Chloridionen sowie geladener
organischer Moleküle
– die Permeabilitäten der Membran für diese Stoffe
– Temperatur, Gaskonstante, Faraday-Konstante

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Die Zeitkonstante einer Nervenzelle wirkt sich auf die ‚zeitlichen Summation’ im Dendriten dieser
Nervenzelle aus. Erläutern Sie diesen Zusammenhang an 2 Neuronen mit gleichem präsynaptischem
Eingang aber unterschiedlich großen Zeitkonstanten

A
  • je größer die Zeitkonstante, desto länger dauert AP
  • T= lang zeitliche Summation findet statt, neue APs vergrößern PSP
  • T=kurz einzelne, getrennte PSPs
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was versteht man unter Zeit- und Längskonstante ?

A

– die Zeitkonstante beschreibt die zeitliche Änderung des Membranpotentials bei einem Stromfluss
über die Membran → gibt die Zeit an bis zum Erreichen von 63% des Endwertes der Spannung
und wird bestimmt von Widerstand und Kapazität
– die Längskonstante beschreibt den Abfall des Membranpotentials in Abhängigkeit von der
Ausbreitungsentfernung → gibt an, bei welcher Distanz noch 37% der Spannung ankommt und
wird bestimmt durch Längs- und Querwiderstand

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Von welchen Größen hängt die Längskonstante ab ?

A
  • Durchmesser
  • Isolation (anzahl der Ionenkanäle)
  • Myelinisierung
  • (Quer­ und längswiderstand)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was versteht man unter zeitlicher und räumlicher Summation in einer Nervenzelle ? Von welchen
Größen hängen diese beiden Formen der Summation jeweils ab und in welchem Bereich einer
Nervenzelle sind sie von besonderer Bedeutung ?

A

Zeitliche Summation:
>abhängig von: Zeitkonstante und Übertragungsfrequenz

Mehre EPSP oder IPSP einer EINZIGEN Synapse erreichen innerhalb einer sehr kurzen Zeit den Axonhügel und summieren sich auf. AP wenn Schwellenwert überschritten wird.

Räumliche Summation:
>abhängig von: Längskonstante und Lokalisation der Synapsen

EPSP und IPSP von mehreren VERSCHIEDENEN Synapsen erreichen den Axonhügel. Summe der Spannung über dem Schwellenwert = Aktionspotential

Synapse-> Neues Neuron- Dendritenbaum ->Axonhügel

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Erläutern Sie den Verlauf eines Aktionspotenzials mit Hilfe der Gleichgewichtspotenziale für Na+ und
K+

A

•Ruhrpot - Kaliumstrom
•Depolarisation über Schwellenwert hinaus
→Öffnung der spannungsabh. Na+­Kanäle
•Na+­Einstrom, schnelle Depolarisation
→Overschoot
• Umschlagen des Potenzials durch Öffnen der spannungsabh. K+­Kanäle
→ K+­Ausstrom
•→ Hyperpolarisation
•durch Na+/K+­ATPase langsame Repolarisierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Welche Möglichkeiten gibt es, um in Neuronen die Fortleitungsgeschwindigkeit von Aktionspotenzialen
zu erhöhen ?

A
  • Myelinisierung, saltatorische Erregungsleitung an Ranvier’schen Schnürringen
  • Riesenaxone: Längskonstante erhöhen durch Erweiterung des Axons (Durchmesser)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Welche Ionen sind am Aktionspotenzial beteiligt ?

A

Kalium

Natrium

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Was versteht man unter der Refraktärzeit eines Aktionspotenzials, wodurch wird sie bestimmt und
welche Konsequenzen hat sie ?

A
  • Die Refraktärzeit ist die Zeit, die mindestens zwischen 2 AP vergehen muss
  • sie beinhaltet: Repolarisation, inaktivierung Na+­Kanäle, Reaktivierung
  • Der spannungsabhängige Na+ ­Kanal geht nach der Öffnung kurzzeitig (ca. 0,5 ms) in einen inaktivierbaren und geschlossenen Zustand über (absolute Refraktärzeit), währenddessen keine Aktionspotentiale ausgelöst werden können. Die Refraktärzeit bestimmt die maximaleFrequenz von Aktionspotentialen.
  • Während der relativen Refraktärzeit können zwar Aktionspotentiale ausgelöst werden, aber die Schwelle ist erhöht.
  • Die Refraktärphase bestimmt auch die Fortleitungsrichtung von Aktionspotentialen, da in dem refraktärem Membranabschnitt keine Aktionspotentiale ausgelöst werden können
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Wie unterschiedet sich die Kinetik des spannungsabhängigen Na+-Kanals von der eines
spannungsabhängigen K+-Kanals ?

A
•Na+: zu, auf, inaktiv
◦Spannungssensoren pos. gel.
◦Öffnet bei Depolarisationsschwelle + 20 mV
◦TTX Blockade
◦1 Peptidkette
•K+
◦TEA (Tetraethylammoniumion)
◦4 Peptidketten
◦ähnlich gebaut
◦Öffnet bei vollst. Depolarisation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Welche der folgenden Aussagen treffen für das typische Aktionspotenzial einer Nervenzelle zu ?
 Die Spitze des Aktionspotenzials liegt nahe an dem Gleichgewichtpotenzial für K+
 Je größer die Längskonstante einer Nervenzelle, desto größer die Ausbreitungsgeschwindigkeit
eines Aktionspotenzials
 Die Geschwindigkeit der Repolarisation hängt von der Na+/K+-Pumpe ab
 TTX (Tetrodoxin) blockiert den spannungsabhängigen Na+-Kanal
 Die Nernst’sche Gleichung beschreibt das Ruhepotenzial vor dem Aktionspotenzial

A
  • Die Spitze des Aktionspotentials liegt nahe am Gleichgewichtspotential für Kaliumionen →
    falsch, eher am Gleichgewichtspotential für Natrium
  • Je größer die Längskonstante einer Nervenzelle, desto größer die Ausbreitungsgeschwindigkeit
    eines Aktionspotentials → falsch: hat am einzelnen Neuron keinen Einfluss
  • Die Geschwindigkeit der Repolarisation hängt von der Na-K-Pumpe ab → falsch, abhängig von
    Inaktivierung der Natriumkanäle und passivem Kaliumausstrom
  • TTX (Tetrodoxin) blockiert den spannungsabhängigen Natriumkanal → richtig
  • Die Nernst-Gleichung beschreibt das Ruhepotential vor dem Aktionspotential → falsch,
    beschreibt Gleichgewichtspotential für eine Ionensorte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Nennen Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen einer elektrischen und einer chemischen
Synapse

A
Elektrische Synapse:
– Spaltbreite 2-4nm, zytoplasmatischer Kontakt → geringer elektrischer Widerstand
– Ionenstrom über Gap-Junction
– geringe Verzögerung (0,1ms),
 nur erregende Wirkung, hohe Verstärkung
– Gleichrichtung möglich

Chemische Synapse:
– Spaltbreite 10-20nm, kein zytoplasmatischer Kontakt → sehr hoher elektrischer Widerstand
– Transmitterübertragung zwischen präsynaptischem Vesikel und postsynaptischem Rezeptor
– größere Verzögerung (>0,5ms), erregende oder hemmende Wirkung, variable Verstärkung
– immer gleichrichtend

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Beschreiben Sie die wesentlichen Ereignisse bei der Signalübertragung an einer chemischen
Synapse

A

– Aktionspotential erreicht präsynaptische Endigung → spannungsabhängige Calciumkanäle öffnen
– dadurch Vesikelfusion mit der Membran, vermittelt durch SNARE-Komplex und Synaptotagmin
– Transmitter wird freigesetzt und diffundiert durch synaptischen Spalt
– Transmitter bindet an ligandengesteuerte Kanäle an der postsynaptischen Membran
– diese öffnen und ein Aktionspotential wird ausgelöst oder wird inhibiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Wie wurde erstmals nachgewiesen, dass Transmitter an der chemischen Synapse in Quanten bzw.
Vesikeln freigesetzt wird ?

A

– Untersuchung durch Katz 1955 an der motorischen Endplatte
– Messung von kleinsten postsynaptischen Potentialen gleicher Größe bei geringem
Calciumeinstrom → Elementarereignisse
– alle Reaktionen sind ein ganzzahliges Vielfaches dieser Ereignisse (Quantelung)
– Rückschluss:
Transmitter werden aus Vesikeln ähnlicher Größe freigesetzt- Anzahl durch Calciumstrom bestimmt

26
Q

Welche Formen des Vesikel-Recycling kennen Sie ?

A

–classical: Rückgewinnung des Vesikels durch Endozytose

– Kiss and Run: Vesikel berührt nur kurzzeitig die Membran um sich zu entleeren und wandert in
Folge wieder tiefer in die synaptische Endigung hinein

– Bulk-Endozytose: größere Membranbereiche werden nach innen abgeschnürt
→ mehrere Vesikel, die neu mit Transmitter beladen werden können

27
Q

Was ist der Unterschied zwischen primären Neurotransmittern und Neuropeptiden ?

A

•Neurotransmitter
◦clear Vesicles 45 nm
◦schnell, bewirkt PSP, viele
◦wirkt nur auf Synaptisch verbundenes Neuron

•Neuropeptide
◦dense core vesicles 70 nm
◦langsam, langfristig, als Hormone wirksam
◦andere Rezeptoren
◦Neuropeptide wirken häufig als Modulatoren der synaptischen Übertragungseffizienz
◦Neuropeptide werden nur im Soma synthetisiert und müssen zur Synapse transportiert werden

28
Q

Nennen Sie 3 Kriterien, die erfüllt sein müssen, um den Nachweis zu führen, dass Moleküle in der
präsynaptischen Endigung als Transmitter wirken.

A

– Synthese in präsynaptischer Endigung → ausreichende Konzentration
– Effekt kann auch durch externe Zugabe in den synaptischen Spalt induziert werden
– Nachweis eines spezifischen Rezeptors, Blockade durch spezifische Hemmstoffe möglich
– Möglichkeiten der Eliminierung des Transmitters aus dem synaptischen Spalt

29
Q

Nennen Sie die 4 Eigenschaften von Neuropeptiden

A
  • 5­30 AS lange Peptidketten
  • wirken auch als Hormone
  • gepackt in dense core Vesikeln
  • wirken langfristig
  • Modulatoren der synaptischen Übertragungseffizienz
  • Neuropeptide werden nur im Soma synthetisiert undmüssen zur Synapse transportiert werden
30
Q

Durch welche Prozesse werden Neurotransmitter nach der Ausschüttung über die präsynaptische
Endigung wieder aus dem synaptischen Spalt entfernt ?

A
– Diffusion
– Wiederaufnahme in die präsynaptische Endigung 
– Aufnahme durch die Gliazellen
– Inaktivierung durch Spaltung 
-Endozytose
31
Q

Erläutern Sie kurz die Begriffe EPSP und IPSP

A
  • exitatorisches + inhibitorisches Postsyn. Potential
  • begüstigt/erschwert bildung eines AP in postsyn. Zelle

Exitatoriasch= begünstigen: Membranpot wird positiv also Depolarisation durch, Na+ Einstrom bei übersteigen des Schwellenwerts = AP

Inhibitorisch= - Hyperpolarisation( Negatives Membranpot) durch K raus und Cl rein

Vorher: Neurotransmitter binden an Rezeptor der Postsynaptischen Membran

32
Q

Erläutern Sie kurz die Funktion von ionotropen und metabotropen Rezeptoren in der postsynaptischen
Membran

A

ionotrope Rezeptoren:
sind ligandengesteuerte Ionenkanäle, die durch Öffnen direkt und relativ
schnell die Ausbildung eines exzitatorischen oder inhibitorischen Potentials an der
postsynaptischen Membran bewirken

metabotrope Rezeptoren:
ändern ligandengesteuert ihre Konformation und setzen so eine an GProtein
gekoppelte Enzymkaskade in Gang (second messenger) → über indirektes Gating ist der
Effektor dennoch ein Ionenkanal, jedoch ist Reaktionszeit relativ Lang und die Wirkung eher
modellierend

◦verstärkungsfaktor

33
Q
Nennen Sie (1) jeweils ein Beispiel für einen ionotropen und einen metabotropen Rezeptor. (2) Wo in
einer Nervenzelle sind diese Rezeptortypen vor allem zu finden, (3) welche Prozesse werden durch
diese gesteuert und welche Unterschiede bestehen zwischen diesen beiden Rezeptortypen ?
A

1) Beispiel
Ionotrop: Glutamatrezeptor
Metatrop:Serotoninrezeptor

2) Wo?
beide in der postsynaptischen Membran

3) Reozesse und Unterschiede:
Ionotrop:
sind ligandengesteuerte Ionenkanäle, die durch Öffnen direkt und relativ schnell die Ausbildung eines exzitatorischen oder inhibitorischen Potentials an der postsynaptischen Membran bewirken

Metatrop:
ändern ligandengesteuert ihre Konformation und setzen so eine an G-Protein gekoppelte
Enzymkaskade in Gang → über indirektes Gating ist der Effektor dennoch ein Ionenkanal, jedoch ist Reaktionszeit relativ Lang und die Wirkung eher
modellierend

34
Q

Welcher Unterschied besteht zwischen ionotropen und metabotropen Rezeptoren ? Können beide
Rezeptortypen in einer Nervenzelle zusammen vorkommen ?

A

– Unterschiede:
– ionotrop = ligandengesteuerter Ionenkanal → wirkt schnell und direkt auf Ionenstrom
– metabotrop = Rezeptorprotein löst über Enzymkaskade indirektes Gating des Ionenkanals
aus → wirkt langsamer und eher modellierend
– meist auch unterschiedliche Substratspezifitäten
– können an der selben Nervenzelle vorkommen, sogar an der selben Synapse

35
Q

Wodurch wird bestimmt, ob eine chemische Synapse exzitatorisch oder inhibitorisch wirkt ?

A

– wird durch die Art der postsynaptischen Rezeptoren bestimmt
– der gleiche Transmitter kann an unterschiedlichen postsynaptischen Neuronen sowohl hemmend
als auch erregend wirken

36
Q

Welche Grundformen synaptischer Plastizität kennen Sie ? Bei welchen Prozessen ist synaptische
Plastizität wichtig ?

A

•Hebb’sches Postulat –Verstärkung der Übertragung an häufig genutzen Synapsen -> Lernen

•Kurzzeit-Dynamik: Depression und Fazilation
•Langzeit-Plastizität:
spielen eine Rolle bei:
Habituierung, dishabituierung, Sensitisierung

37
Q

Nennen Sie die grundlegenden Eigenschaften von Sinneszellen

A

– sind immer Filter → registrieren nur einen Ausschnitt des verfügbaren Energiespektrums

– sind Verstärker → Reizenergie nur Trigger

– Transducer → wandeln Reizenergie über einen Transduktionsprozess in ein Rezeptorpotential

– Encoder → kodieren Reizintensität in eine Impulsfrequenz des Rezeptorpotentials

38
Q

Beschreiben Sie an einem Beispiel die wesentlichen Schritte bei dem Transduktionsprozess in
Sinneszellen

A
Bsp: Retina:
→Rhodopsin-­Photoisomerisierung 
→ Enzymkaskade 
→  beendet Dunkelstrom 
→ Hyperpolarisation 
→ Ende Glutamatausschüttung aus Rezeptor an präsynaptischer Membran
→  weniger AP in bipolaren Ganglien
39
Q

Erklären Sie den Begriff der Kennlinie (beschriftete grafische Darstellung) im Kontext der
Informationsverarbeitung durch Sinneszellen und stellen den Zusammenhang mit der Adaptation her

A
  • Abbildung der Reaktionstärke auf die Reiz­stärke
  • bei ansteigender Reizintensität ist auch die Antwort größer jedoch wird der arbeitsbereich kleiner -> viele Reize dann über/ unterschwellig

•Weber’sches Gesetz

•Adaptation: Verschiebung der kennlinie nach rechts/links
→ Aufrechterhalten der Empfindlichkeit und genauigkeit über großen Bereich

40
Q

Welche Typen der Steuerung von Ionenkanalproteinen kennen Sie ? Nennen Sie jeweils ein Beispiel

A

– Ligandengesteuert → nACh-Rezeptor

– spannungsabhängig → spannungsabhängiger K+ Kanal

– mechanosensitiv → TipLink Kanal

– lichtgesteuert → Kanalrhodopsin

– temperaturgesteuert → in sensorischen Schmerzfasern

41
Q

Kennlinien von Sinneszellen: Warum sollten Sinneszellen eher steile Kennlinien
besitzen? (c) Zeichnen Sie im Diagramm ein, wie sich die Kennlinie durch Adaptation verändert

A
  • um einen großen Reizbereich abzudecken

* c) Verschiebung nach rechts/link

42
Q

Was versteht unter dem Weberschen Gesetz ?

A

Δ I / I=konstant

→ der wahrnehmbare Unterschied zwischen zwei Reizen ist proportional zur absoluten Intensität der Reize

43
Q

Benennen Sie die Unterschiede im Transduktionsprozess zwischen einer Haarsinneszelle und einem
Photorezeptor

A

•HSZ:
◦tip­link: mechanosensitiver ionenkanal
→Rezeptorpotenzial, wenn adäquater Reiz vorhanden.
-Prozess ist direkt und schnell.
- Im Vorfeld ist eine mechanische Verstärkung notwendig.
Besonderheit: Rezeptorpotential durch Ca2+

•Photorezeptorz.
◦Rhodopsin – lichtsensitiv ->Enzymkaskade(verstärkung)
◦Dunkelstrom
→Rezeptorpotenzial, wenn kein Reiz vorhandenen
-hohe Empfindlichkeit
-über relativ langsame Sehkaskade
Besonderheit:
Dunkelstrom, Reiz bewirkt Hyperpolarisation

44
Q

Erläutern Sie die Begriffe afferente und efferente Neurone und geben Sie jeweils ein Beispiel

A

– afferente Neuronen leiten Signal vom Körper in das Zentralnervensystem (z.B. sensorische
Neurone)

– effernete Neuronen leiten Signal vom Zentralnervensystem zum Erfolgsorgan (z.B.
Motorneurone)

45
Q

Aus welchen Komponenten besteht Rhodopsin und welche Komponente muss geändert werden, um
das Absorptionsspektrum zu verändern ?

A

– Besteht aus Protein = Opsin und Retinal

– die Struktur des Opsins bestimmt das Absorptionsmaximum des Retinals

46
Q

Durch welche Prozesse wird Rhodopsin nach dem Zerfall bei Wirbeltieren und Insekten wieder
hergestellt ?

A

Wirbeltiere: (Rez.Pot.)
– Rhodopsin → Batho → Lumi → Meta1 → Meta2 → Meta3 → all-trans-Retinal + Opsin
– anschließend Regeneration zu Rhrodopsin im Dunkeln für 20 min

Insekten:
– Rhodopsin ←→ Metarhodopsin
– Reisomerisierung durch Absorption von Licht einer anderen Wellenlänge
– können daher nicht geblendet werden

47
Q
Benennen Sie (a) die beteiligten Elemente und die wesentlichen Schritte bei der Transduktion eines
Photorezeptors bei Wirbeltieren (b) Wie verändert sich das Membranpotential bei Beleuchtung ?
A

a) Rhodopsin-­Photoisomerisierung → Enzymkaskade → beendet Dunkelstrom → Hyperpolarisation → Ende Rezeptorausschüttung an präsynaptischer Membran→ weniger AP in bipolaren Ganglien
b) Hyperpolarisation

48
Q

Erläutern Sie am Beispiel des Sehsystems mit einer Skizze das Prinzip und die Wirkung der lateralen
Inhibition

A
– wenn von benachbarten Rezeptoren
unterschiedlich starke Signale
ankommen, wird das schwächere der
beiden Signale zugunsten des stärkeren
gehemmt 
→ Kontrastüberhöhung
→ Wahrnehmung eines einzelnen Reizortes wird verstärkt
49
Q

Nervenzellen im visuellen System besitzen rezeptive Felder
(2) Welche Zellen in der Retina besitzen typischerweise
rezeptive Felder ?
(3) Was ist die Funktion eines rezeptiven Feldes ?

A
  1. Ganglienzellen
  2. Einfluss auf Sehschärfe, Empfindlichkeit, Spezifität und
    Informationsreduktion
50
Q

Besitzen Rezeptoren eine rezeptives Feld ?

A

Nein

51
Q

Beschreiben Sie die Antworten des rezeptiven Feldes einer visuellen Nervenzelle mit einem
erregenden Zentrum auf (1) gleichmäßige Beleuchtung (2) zentrale Beleuchtung und (3) periphere
Beleuchtung (beschriftete Skizze)

A
  1. gleichmäßige Beleuchtung: Keine Antwort
  2. Zentale Beleuchtung: starke Antwort → Hochfrequente AP’s
  3. Periphere Beleuchtung: Hemmende Antwort
52
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Schallausbreitungsgeschwindigkeit (c), Wellenlänge (λ)
und Schallfrequenz (f) ? In welchem Medium breitet sich Schall schneller aus, in Luft oder in Wasser
?

A

c=λ⋅f
Luft (340m/s)
Wasser (1500m/s)
Im Wasser ist die Schallausbreitungsgeschwindihkeit höher als in Luft

Je dichter das Medium desto höher die Schallausbreitungsgeschwindigkeit

53
Q

Was versteht man unter Frequenz-Orts-Transformation in der Cochlea ? Warum ist diese vor allem für
Schallfrequenzen über 1000 Hz wichtig ?

A

> In der Cochlea erfolgt eine mechanische Fourier-Transformation, also eine Aufteilung des Schnalls nach Frequenz.

> dies geschieht durch die Eigenschaften der Basilarmembran:

  • vorne steif, dünn -> maximale auslenkung bei hohen Frequenzen
  • hinten lapprig -> maximale auslenkung bei tiefen Frequenzen

> > in Cochlea werden durch die Eigenschaften der Basilarmembran für jede Frequenz nur bestimmte HSZ aktiviert, nur jeweils da, wo die schwingung an der Basilarmembran ihr maximum hat

Wichtig weil:
•Die maximale Freuenz von Aktionspotentialen beträgt 1000Hz

•bei direkter Übertragung wären viele Signale überschwellig. Durch Frequenz-Orts-Transformation aber Frequenzen bis zu 20kHz hörbar.

54
Q

Skizzieren Sie die wesentlichen Schritte bei dem Transduktionsprozess in einer Haarsinneszelle

A
  • Beugung der Cilien an Tektorialmembran
  • Öffnung der Tip­Link ­Kanäle
  • K+einstrom aus Endolymphe, Depolarisierung
  • Depolarisation führt zur Öffnungspannungs­abhängiger Ca2+­Kanäle
  • Ca2+­Einstrom führt zur Transmitterfreisetzung
55
Q

Was ist das Salvenprinzip in den Rezeptorneuronen des Hörsystems ? Warum ist das Salvenprinzip
wichtig ?

A

– Gruppen von Neuronen in der Chochlea feuern einzeln betrachtet in Frequzen, die unterhalb der tatsächlichen Schallfrequenz liegt, jedoch in ihrer Summe ergibt sich ein phasengekoppeltes Gesamtsignal entsprechend hoher Frequenz.

  • Zum Richtungshören
  • wichtig weil Rezeporpotential langsamer als Interaulrale Zeitdifferenz
56
Q

Welche beiden physikalischen Kenngrößen setzt der Mensch bei der Schalllokalisation ein ? Welche
Kenngröße eignet sich besser für die Ortung bei niedrigen (< 3kHz) und welche bei höheren
Frequenzen (>3 kHz) ?

A

< 3 kHz: intraaurale Zeitunterschiede sowie Phasenunterschiede
> ab 3 kHz: intraaurale Intensitätsunterschiede (Kopf als Schallschatten)
– Ortung in der Medianebene durch aktustische Resonatoren der Ohrmuschel

57
Q

Schalllokalisation bei Schleiereulen: (1) Welche physikalischen Kenngrößen benutzt die Schleiereule
zur Schalllokalisation ? (2) Welche Anpassungen besitzt die Schleiereule, um die Höhe einer
Schallquelle zu bestimmen ? (3) Erläutern Sie, wie Koinzidenzdetektoren zur Schalllokalisation der
Schleiereule beitragen

A

1) ITD­ horizontal­azimuth, IID ­vertikal, entfernung
2) asymetrische Ohren+Federtrichter :Ohren nach oben/unten gerichtet
3) für zeitliche genauigkeit bei ITD, axonale Laufzeiten-> nur von beiden Seiten erregtes Neuron feuert

*IID= Laufzeitdifferenz zwischen den Ohren
ITD = Interaurale Time Differenz -> Richtungshören
58
Q

Schleiereulen können Schallquellen im Raum gut lokalisieren, weil
 sie asymmetrische Ohren besitzen
 in ihrem Innenohr keine Frequenz-Orts-Transformation stattfindet
 die Meldungen von beiden Ohren durch Koinzidenzdetektoren verglichen werden
 sie auch mit einem Ohr schon sehr gut Schall lokalisieren können
 das Salvenprinzip bei ihren auditorischen Neuronen keine Bedeutung hat

A

sie asymmetrische Ohren besitzen → richtig

in ihrem Innenohr keine Frequenz-Orts-Transformation stattfindet → falsch

die Meldung von beiden Ohren durch Koinzidenzdetektoren verglichen wird → richtig

sie auch schon mit einem Ohr schon sehr gut Schall lokalisieren könnte → falsch

das Salvenprinzip bei ihren auditorischen Neuronen keine Bedeutung hat → falsch

59
Q

Welche Unterschiede gibt es zwischen anterogradem und retrogradem axonalem Vesikeltransport?

A

anterograd:
– von Soma zur Synapse
– durch Kinesin, Vesikel von einem Kinesin zum nächsten weitergereicht
– schneller Transport (>200mm/d) von Transmittern, Neuropeptiden und Wachstumsfaktoren
– langsamer Transport (<10mm/d) von Zytoskelett- und Membranbausteneinen (Tubulin, Aktin,
Neurofilamentproteine, Enzyme u.a.)

retrograd:
– von Synapse zum Soma
– durch Dynein, prozessiver Transport großer Multivesikularkörper
– schneller Transport (>200mm/d) von Abbauprodukten

60
Q

Funktionen von Gliazellen:

A
  • Stützfunktion
  • Beseitigung von Zellen
  • Regeneration von beschädigten Neuronen
  • elektrische Isolierung von Axonen (Myelinisierung)
  • Homoiostase (pH­Wert, Ionenkonzentration,
  • Transmitteraufnahme, Stoffaustausch)
  • Entwicklung (Landmarken für auswachsende Neurone)
  • Blut­Hirn­Schranke