Gütekriterien; Antwort- und Verfälschungstendenzen Flashcards
Gütekriterien
- = Instrument zur Qualitätsbeurteilung psychologischer Tests
- Hinweise im Testmanual
10 Testgütekriterien:
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
- Skalierung
- Normierung (Eichung
- Testökonomie
- Nützlichkeit
- Zumutbarkeit
- Unverfälschbarkeit
- Fairness
Objektivität
Ein Test ist dann objektiv, wenn er dasjenige Merkmal, das er misst, unabhängig von Testleiter und Testauswerter misst. Außerdem müssen klare und anwenderunabhängige Regeln für die Ergebnisinterpretation vorliegen.
- Durchführungspbjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interpretationsobjektivität
Durchführungsobjektivität
Durchführungsobjektivität liegt vor, wenn das Testergebnis nicht davon abhängt, welcher Testleiter den Test mit der Testperson durchführt.
Auswertungsobjektivität
Auswertungsobjektivität ist gegeben, wenn bei vorliegendem Testprotokoll das Testergebnis nicht von der Person des Testauswerters abhängt.
Interpretationsobjektivität
Interpretationsobjektivität liegt vor, wenn verschiedene Testanwender bei Testpersonen mit demselben Testwert zu denselben Schlussfolgerungen kommen.
Reliabilität
Ein Test ist dann reliabel (zuverlässig), wenn er das Merkmal, das er
misst, exakt, d.h. ohne Messfehler misst.
Rel = 1 völlig messfehlerfrei Rel = 0 Testergebnis ausschl. durch Messfehler zustande gekommen
Die Reliabilität eines guten Tests sollte mindestens 0.7 betragen
Validität
Ein Test gilt dann als
valide („gültig“) gültig“), wenn er das Merkmal, das er messen soll, auch wirklich misst und nicht irgendein anderes.
- Inhaltsvalidität
- Augenscheinvalidiät
- Konstruktvalidität
- Kriteriumsvalidität
Inhaltsvalidität
Inhaltsvalidität gibt an, inwieweit ein Test oder ein Testitem das zu messende Merkmal repräsentativ erfasst.
Augenscheinvalidität
Augenscheinvalidität gibt an, inwieweit der
Validitätsanspruch eines Tests vom bloßen Augenschein her einem Laien gerechtfertigt
erscheint.
Konstruktvalidität
Ein Test weist Konstruktvalidität auf, wenn der Rückschluss vom Verhalten der Testperson innerhalb der Testsituation auf zugrunde liegende psychologische Persönlichkeitsmerkmale („ Konstrukte “) wissenschaftlich fundiert ist. Die Enge dieser Beziehung wird aufgrund von testtheoretischen Annahmen und Modellen überprüft.
Konvergente Validität
Um zu zeigen, dass ein Test das zu messende Merkmal misst und nicht
irgendein anderes, kann das Ausmaß der Übereinstimmung mit Ergebnissen
aus Tests für gleiche oder ähnliche Merkmale ermittelt werden.
Diskriminante/ divergente Validität
Um zu zeigen, dass ein Test das zu messende Merkmal misst und nicht rgendein anderes, muss er von Tests für andere Merkmale abgrenzbar sein.
Kriteriumsvalidität
Ein Test weist
Kriteriumsvalidität auf, wenn vom Verhalten der Testperson innerhalb der Testsituation erfolgreich auf ein „Kriterium“ ein Verhalten außerhalb der Testsituation geschlossen werden kann. Die Enge dieser Beziehung ist das Ausmaß an Kriteriumsvalidität (Korrelationsschluss)
Skalierung
Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Skalierung, wenn die laut Verrechnungsregel resultierenden Testwerte die empirischen Merkmalsrelationen adäquat abbilden.
Normierung
Unter der Normierung (Eichung) eines Tests versteht man das Erstellen eines Bezugssystems , mit dessen Hilfe die Ergebnisse einer Testperson im Vergleich zu den Merkmalsausprägungen anderer Personen eindeutig eingeordnet und interpretiert werden können.
Testökonomie
Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Ökonomie, wenn er, gemessen am diagnostischen Erkenntnisgewinn , relativ wenig finanzielle und zeitliche Ressourcen beansprucht.
Nützlichkeit
Ein Test ist dann nützlich, wenn für das von ihm gemessene Merkmal praktische Relevanz besteht und die auf seiner Grundlage getroffenen Entscheidungen (Maßnahmen) mehr Nutzen als Schaden erwarten lassen.
Zumutbarkeit
Ein Test erfüllt das Kriterium der Zumutbarkeit, wenn er absolut und relativ zu dem aus seiner Anwendung resultierenden Nutzen die zu testende Person in zeitlicher, psychischer und körperlicher Hinsicht nicht über Gebühr belastet.
Unverfälschbarkeit
Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Unverfälschbarkeit, wenn das Verfahren so konstruiert ist, dass die zu testende Person durch gezieltes Testverhalten die konkreten Ausprägungen ihrer Testwerte nicht steuern bzw. verzerren kann.
Fairness
Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Fairness, wenn die resultierenden Testwerte zu keiner systematischen Benachteiligung bestimmter Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu ethnischen, soziokulturellen oder geschlechtsspezifischen Gruppen führen.
Aquieszenz
Zustimmungstendenz
Tendenz, vorgegebenen Fragen/ Statements unkrititsch, d.h. unabhängig von Inhalt zuzustimmen
Gegenteil: Ablehnungstendenz
Verfälschung verhindern
- Instruktion
- Anweisungen, ehröich zu sein
- Keine richtigen/ falschen Antworten
- Standardinstruktion (Durchführungsobjektivität)
- Forced- Choice- Format
- mehrere Antwortalternativen die ähnlich sozial erwünscht (unerwünscht) sind
- Verhinderung von faking- good empirisch belegt
- Begrenzung der Antwortzeit nicht effektiv!!!!
Verfälschung kontrollieren
Kontrollskalen
•Erhöhte Werte als Warnhinweis , dass ggf. nicht ehrlich geantwortet wurde
•Ausschluss von Fällen oder statistische Kontrolle
•Validitätsbeleg : höhere Testwerte bei Faking good Instruktion
•Probleme:
- erhöhte Werte nicht per se Soziale Erwünschtheit (z.B. hohe moralische Standards)
- Statistische Kontrolle hat oft nicht die erwarteten Effekte