Grundüberlegungen der Humangenetik Flashcards
Definitionen in der Humangenetik -> Expressivität
-> sagt aus, wie stark sich eine Erkrankung bei einem Genträger manifestiert wenn sie erst einmal ausgebrochen ist
Definitionen in der Humangenetik -> Compound Heterozygotie
Ist auf beiden Chromosomen das gleiche Gen krankhaft verändert, aber jeweils auf verschiedene Art und Weise (= verschiedene Allele), kann dies trotz Heterozygotie zum Funktionsverlust des Gens udn damit zum Auftreten einer rezessiven Erkrankung führen.
Definitionen in der Humangenetik -> Multiple Allelie vs klinische Heterogenität
Multiple Allelie = unterschiedliche Mutationen in ein und demselben Gen führen zur phänotypisch identischen Erkrankung
Klinische Heterogenität = Mutationen in einem Gen führen zu unterschiedlichen Erkrankungen
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung:
- wozu genutzt?
- Erleichterung der Bewertung eines Karyogramms (zB Nachweis Philadelphia-Translokation)
- Nachweis struktureller Chromosomenaberrationen (zB Nachweis von Mikrodeletionen)
DNA-Mikroarray: Synonym, wozu?
= Array-CGH
-> Patienten- und Kontroll-DNA werden auf einen Trägerchip mit DNA-Sonden aufgebracht und dann mit Fluoreszenzfarbstoff gefärbt
Zum Nachweis von Mikrodeletionen und -duplikationen (balancierte Veränderungen wie Inversionen können nicht detektiert werden)
Definitionen in der Humangenetik -> Mosaik
= eine Mutation betrifft nur einen Teil der Körperzellen
-> bei einem chromosomalen Mosaik liegen Zellpopulationen mit unterschiedlichen Karyotypen in einem Organismus vor
Wozu führen Mutationen in Genen, die für DNA-Reparaturprozesse verantwortlich sind?
Chromosomeninstabilität
-> vermehrte Chromosomentranslokationen, -inversionen udn -deletionen
zB bei Fanconi-Anämie, Ataxia teleangiectatica
Definitionen in der Humangenetik -> Aneuploidie
Einzelne Chromosomen sind vervielfacht oder fehlen
- Trisomien
- Monosomien
- Polysomien der Gonsomen
Im Gegensatz dazu ist bei Polyploidie der gesamte Chromosomensatz vervielfacht
Definitionen in der Humangenetik -> Polyploidie
Der gesamte Chromosomensatz ist vervielfacht, zB Triploidie (3x23 Chromosomen)
Im Gegensatz dazu sind bei Aneuploidien wie Trisomien oder Polysomien der Gonosomen einzelne Chromosomen vervielfacht
Strukturelle Chromosomenaberrationen
- Definition
- wie nachweisen?
- Beispiele (4)
= veränderte Struktur der Chromosomen bei gleichbleibender Chromosomenanzahl (Entstehung durch fehlerhaftes Crossing-over oder fehlerhafte Reparatur von Doppelstrangbrüchen)
- Nachweis meist durch FISH
zB Deletion, Duplikation, Inversion, Translokation
Definitionen in der Humangenetik -> Translokation inkl 2 Formen
= Verlagerung eines Chromosomenabschnitts auf ein anderes (nicht homologes) Chromosom
- Balancierte Translokation: Summe des Erbguts bleibt gleich -> keine phänotypischen Auffälligkeiten, aber bei Nachkommen erhöhtes Risiko für unbalancierte Translokation
- unbalancierte Translokation: Summe des Erbguts ändert sich (Deletion/Duplikation bin Chromosomenabschnitten bei der Translokation)
Arten von Genmutationen (5)
- Punktmutation
- Deletion
- Insertion
- Substitution
- Trinukleotid-Repeat-Mutationen (zB Fragile X, Chorea Huntington, Myotone Dystonie)
Folgen von Genmutationen auf das Leseraster (4)
- Frame-Shift-Mutation (verschobenes Leseraster -> veränderte AS-Codierung)
- stille Mutationen (verändertes Codon kodiert für gleiche AS)
- Nonsense-Mutation (Entstehung eines Stopp-Codons)
- Missense-Mutation (verändertes Codon für andere AS)
Definitionen in der Humangenetik -> Carter-Effekt
= Wiederholungsrisiko einer multifaktoriell vererbten Erkrankung ist höher, wenn die erste Person (Indexfall) dem empirisch weniger betroffenen Geschlecht zugehörig ist (zB Pylorusstenose)
Heterozygotenfrequenz -> Definition, wozu benutzt?
= Anteil der heterozygoten Träger eines veränderten Allels in der Bevölkerung (Berechnung nach Hardy-Weinberg-Gesetz)
Um das Risiko eines Kindes für eine rezessiv vererbte Erkrankung abzuschätzen, wenn der Genotyp der Eltern unbekannt ist -> für ein gesundes Elternteil wird Heterozygotenfrequenz als Wahrscheinlichkeit dafür angenommen, das veränderte Allel zu tragen