Grundlagen für die fachgerechte Pflanzung von Stauden und Gehölzen Flashcards
DIN 18320 Landschaftsbauarbeiten (3)
• Beinhaltet diverse DIN Normen u.a. DIN 18916 und 18919
• Teil der VOB (Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen):
zwingend vorgeschrieben bei allen öffentlichen Projekten
• Begriff Fertigstellungspflege ist Teil der Bauleistung (Ausschreibung) sonst übernimmt der LG keine Garantie für die Umsetzung/Ausführung (DIN 18916) merken!
DIN 18916 Pflanzen und Pflanzarbeiten
Vorgaben (8)
- Allgemeines zur Pflanzung, zum Pflanzzeitpunkt
- Behandlung der Pflanzen vor der Pflanzung
- Angaben zur Vegetationstragschicht (DIN18915)
- Pflanzlöcher und gruben, Wurzelbehandlung
- Pflanzvorgang, Pflanztiefe,
- Rückschnitt, Gießmulden, Mulchen, Verankern
- Baumpflanzungen, Großbaumverpflanzungen
- Prüfungen: Eignungsprüfung und Kontrollen
DIN 18916 Pflanzen und Pflanzarbeiten
Ziel, Vertrag, Umfang (3)
- Ziel: Zustand, der bei anschließender Entwicklungspflege nach DIN 18919 eine gesicherte Weiterentwicklung der Pflanzen ermöglicht
- Die Leistungen werden in einem Vertrag („Leistungsverzeichnis“/ „LV“) vereinbart, die DIN Normen geben hier nur sehr grundsätzliche Empfehlungen
- Art und Umfang der Arbeiten richtet sich nach dem Projekt
Gesicherte Weiterentwicklung: Auf was schaue ich? 5 Beispiele..
- Richtige Pflanzen und Art geliefert?
- Sortenechtheit?
- Menge?
- Am richtigen Standort gepflanzt?
- Beschädigungen?
DIN 18919 Entwicklungspflege von
Grünflächen (5)
- Fortsetzung nach der Fertigstellungspflege: Entwicklungspflege
- Reduktion der Intensität gegenüber der Fertigstellungspflege
- Ziel: Erreichen eines funktionsfähigen Zustandes
- Art und Umfang der Arbeiten richtet sich nach dem Projekt
- Keine genaue Dauer oder zeitl. Begrenzung vorgegeben
- bedarfsweises Bewässern vom LG –> vorher kalkulieren
- Entwicklungspflege wird oft vergessen
DIN 18919 Unterhaltungspflege von
Grünflächen (5)
• Fortsetzung nach der Entwicklungspflege: Unterhaltungspflege
• Reduktion der Intensität gegenüber der Entwicklungspflege
• Ziel: Erhalten eines „ funktionsfähigen Zustandes
• Art und Umfang der Arbeiten richtet sich nach dem Projekt
• Keine genaue Dauer oder zeitl. Begrenzung vorgegeben: von der
Reife bis zur Abschreibung
Vorsorge für eine langfristig funktionierende Staudenpflanzung (8)
WiSe
• Standortgerechte Auswahl
• Berücksichtigung der ästhetischen & funktionalen Ziele
• Berücksichtigung der Pflegemöglichkeiten
• Fehlerfreie Vorbereitung der Vegetationstragschicht
• Gute Qualität aus der Staudengärtnerei
• Korrekte Lieferung/ Lagerung, Richtiges Pflanzen
• Ausreichende Fertigstellungspflege
Weitere Termine
• Ausreichende Entwicklungs- und Erhaltungspflege mit regelmäßiger Bestandskontrolle
Kontrolle bei der Lieferung
Was ist zu beachten? (6)
- Anzahl/ Stückzahl
- Qualität
- Die Sortenechtheit
- Durchwurzelung (Substrat) –> Wurzelballen zerfällt?
- Trockenschäden, Lieferschäden
- Überprüfen ob Krankheiten vorliegen (Pilze, Parasiten etc.)
Zeitpunkt der Ausführung
Unterschied
• Unterschied: Hemikryptophyten / Chamaephyten (artspezifische
Eigenschaften und Nässeempfindlichkeit) und GEOPHYTEN (Vegetationsruhe)
Zeitpunkt der Ausführung
Frühjahr (3) und Sommer (2)
Welche Arten
• Frühjahr (März bis Mai):
- Stauden die nässeempfindlich, frostempfindlich sind
- zögerliche Jugendentwicklung aufweisen
- Geophyten die im Sommer blühen
• Sommer (Juni bis August):
- für beinahe alle Arten möglich
- sehr gut für alle Vorsommerblüher
Zeitpunkt der Ausführung
Herbst (5) und Winter (3)
• Herbst (September-Oktober/ November):
- beste Zeit
- guter Zeitpunkt alle
- außer nässe und frostempfindlichen Pflanzen
- Pflanzung zusammen mit Frühjahrs-Geophyten möglich
> Vollständigkeit der Sortimente + Bodenwärme noch vohanden
• Winter ( November bis Februar):
- nur während längeren frostfreien Perioden
- nicht optimal
- höhere Ausfallsrate
Qualitätserhalt auf der Baustelle
Lieferung und Lagerung allgemein und Geophyten
(3 + 3)
• termingerechte Lieferung
• Ansonsten fachgerechte Lagerung nach DIN 18916 durch Auftragnehmer:
> Schutz vor Austrocknung und starker Strahlung (Wässern, Schattieren)
> Einschlagen, falls ohne Kulturgefäß
> Vor Diebstahl, Tritt und Zerstörung schützen
• Geophyten trocken, kühl und schattig lagern, aber vor Austrocknung schützen
Pflanzung
Vor dem Pflanzen (4)
wonach schauen, was ist zu tun
• Prüfung der Vegetationstragschicht • Bodenschutz • Wässerung von trockenen Pflanzen • Auslegung nach Bepflanzungsplan/ Bauleitung (Schnüre, dann sprühen)
Pflanzung
Reihenfolge der Pflanzen
(3)
- Auslegen:
- Beginnen mit Gerüst- bzw. Solitärstauden
- danach Gruppen- und Bodendeckerpflanzen
- zum Schluss: Füllpflanzen
Pflanzung
beim Pflanzen beachten
(7)
• Stärker verfilzte Ballen vor dem Pflanzen aufreißen oder einschneiden
(Abrandeln: entferne die erste Schicht vom Topf/Pflanze und schmeiße sie unten ins Pflanzloch rein)
• Pflanzloch breiter und tiefer als Ballen ausheben
• Pflanzhöhe beachten!
• Geophyten: Durchmesser x 2-3 als Tiefe
• Stauden sorgfältig andrücken, nicht antreten
• Pflanzfläche einebnen
• Intensiv Wässern
Standort (4)
m² Baumscheibe + m³ Pflanzgrube
• Ausreichend durchwurzelbarer Raum sollte vorhanden sein (DIN 18916):
> Min 6 m² dauerhaft luft- und wasserdurchlässiger Belag (Baumscheibe)
Durchwurzelbarer Raum mit Grundfläche mind. 16 m², 80cm Tiefe
• Pflanzgrube mit min. 12 m³ Volumen (FLL)
Was für ein Standort liegt vor (Boden)? (3)
- Voruntersuchung
a) Geeignet –> Pflanzung nach DIN 18916
b) bedingt geeignet –> Standortverbesserung nach DIN 18915 und FLL, wenn nachhaltige Bodenverbesserung möglich –> Ansonsten Bodenaustausch nach FLL
c) ungeeignet –> Bodenaustausch nach FLL
Geeignete Böden nach DIN 18915
4
- Bodengruppe 4 - schwachbindige Böden
- Bodengruppe 5 - schwachbindige steinige Böden
- Bodengruppe 6 - bindige Böden
- Bodengruppe 7 - bindige steinige Böden
Bedingt geeignete Böden nach DIN 18915
6
- Bodengruppe 1 - organische Böden
- Bodengruppe 2 - nichtbindige Böden (Sand)
- Bodengruppe 3 - nichtbindige Böden (Kies/ Schotter)
- Bodengruppe 8 - starkbindige Böden (Ton/ Schluff)
- Bodengruppe 9 - starkbindige steinige Böden (Ton/ Schluff mit Kies/ Schotter)
- Bodengruppe 10 - stark steinige Böden (leichter Fels)
ungeeignete Böden nach DIN 18915 und FLL
- pH Wert unter pH 4 oder über pH 8,5
- Verunreinigte Böden (Fette, Öle, Farben etc.)
- Füllböden
- Bodenauftragsflächen
ungeeignete Standorte (5)
- Befestigte Flächen (Schulhöfe, Straßen, Wege, Plätze)
- Technische Erdbauwerke (Dammkörper)
- In Vegetationsflächen mit hohem Nutzungsdruck (Spiel- und Liegeflächen im Wurzelbereich oder auf verdichtungsempfindlichen Böden)
- Entlang von Verkehrswegen, (die erhöhten Erschütterungen ausgesetzt sind: Straßenbahnen, LKW Verkehr)
- Freie Landschaft: gestörte oder belastete Böden
Vegetationstechnische Begriffe (6) (Schema Einpflanzung Straßenbaum, bedingt geeigneter Boden)
- Pflanzloch mit Substrat
- Baumscheibe
- Pflanzgrube mit Substrat
- Vegetationstragschicht Oberboden
- Unterboden
- Pflanzgrubensohle Baugrund
Bautechnische Begriffe (5) (Schema Einpflanzung Straßenbaum, bedingt geeigneter Boden)
- Deckschicht
- Tragschicht
- Planum (bezeichnet man im Bauwesen allgemein die technisch bearbeitete Oberfläche einer Bodenschicht mit festgelegten Eigenschaften)
- Unterbau
- Untergrund
Pflanzung nach DIN 18916 (geeignete Böden)
Was muss beachtet werden beim Loch buddeln? (4)
- Pflanzloch: mit > 1,5-facher Ballendurchmesser mit Oberboden, Unterboden und Gießrand-/mulde
- Untergrund und Oberboden nicht vermischen –> org. Substrat im Oberboden nicht vorhanden
- nicht mehr als 2m Höhe lagern –> Eigengewicht wird zu hoch, Boden verdichtet sich
- Häufigster Mängel: Baum zu tief gesetzt