Grundlagen der Nachhaltigen Entwicklung Flashcards

1
Q

Grundlagen der Nachhaltigen Entwicklung

A

Nachhaltige Entwicklung ist eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“

1713 - Entstehung des Begriffs „Nachhaltigkeit“, Carl von Carlowitz, Forstwirtschaft

1972 - Studie von Dennis Meadows et al. „Die Grenzen des Wachstums“ („The Limits to Growth“) für den Club of Rome

1987 - UN Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, Brundtland-Bericht „Unsere Gemeinsame Zukunft“, Entstehung des Begriffs „Nachhaltige Entwicklung“ (sustainable development)

1992 - UN Konferenz „Umwelt und Entwicklung” (Rio de Janeiro), Agenda 21

1997 - UN Klimaschutz-Konferenz, Verabschiedung des Kyoto-Protokolls

2000 - UN Millenniumsgipfel, Verabschiedung der Millenniumsziele

2001 - Grünbuch der EU-Kommission “Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen der EU (CSR)”

2012 - UN Konferenz über nachhaltige Entwicklung (Rio+20)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

A

Ökologische Dimension
• Klimawandel durch Treibhausgas-Emissionen
• Zerstörung von Ökosystemen: u.a. Biodiversität, Artensterben,
• Übernutzung erneuerbarer Ressourcen
• Verbrauch nicht-erneuerbarer Ressourcen Gefährdung der Gesundheit

Ökonomische Dimension
• Materieller Wohlstand: u.a. BIP, Arbeitsplätze
• Korruption
• Nicht-nachhaltiges Produktions- und Konsumverhalten
• Wachsende Staatsschulden

Soziale Dimension
• Demografische Entwicklungen: u.a. Bevölkerungswachstum
• Soziale Ungleichheit: u.a. Chancen, Bildung ungleiche
Einkommens- und Vermögensverteilung, Armut, Gesundheit
• Verletzung der Menschenrechte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Modelle der Nachhaltigkeit

A

Hirarchie Modell
ökonomie = ökologie+soziales
ökologie = ökonomie + soziales

Drei Säulen Modell
ökologie + ökonomie + soziales = Nachhaltigkeit

Integratives Modell
- keine Dimension isoliert, sondern alle integrativ

S. 36

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Nachhaltigkeitsgrade

A
  1. Sehr schwache ökologische Nachhaltigkeit
    - Ressourcenknappheit kann durch techn. Fortschritt beseitigt werden
  2. Schwache ökologische Nachhaltigkeit
    - Ressourcenknappheit kann durch techn. Fortschritt beseitigt werden
  3. Starke ökologische Nachhaltigkeit
    - Belastungsgrenzen der natürlichen Lebensgrundlagen sind erreicht.
  4. Sehr starke/strikte ökologische Nachhaltigkeit
    - akute Gefahren für Überleben der Menschheit

Rebound-Effekt:
Einsparung führt dazu das Nachfrage steigt, Gewinn/Einsparung wird zu nichts gemacht.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Definition einer Nachhaltigen Entwicklung durch Rogall

A
  • Vertreter der “nachhaltigen Ökonomie”

- ökologische, ökonomische, sozial-kulturelle Standards in Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Managementregeln der Nachhaltigkeit

A

=Grundlage f. politische, wirtschaft. gesellschaft. Entscheidungen
- Ausgeglichenheit zw. Ökologie,Ökonomie, Soziales

Umwelt
• Abbau oder Regenerationsregel
• Substitutionsregel
• Schadstoffrgel
• Zeitregel, Gesundheitsregel

Wirtschaft
• ökonomische System soll Bedürfnisse effizient befriedigen
• Preise sollen Lenkung auf Märkte vornehmen
• Wettbewerb soll Märkte steuern

Soziales
• Staat soll Menschenwürde fördern, um Frieden zu erhalten
• alle Mitglieder der Gesellschaft erhalten solider. Beitrag
• alle Italiener der Gesellschaft müssen Beitrag leisten
• Soz. Leistung kann nur mit wirtschaftl. Leistung einhergehen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Messinstrumente der Nachhaltigkeit

A

Funktion:
• Öffentlichkeits- Orientierungsfunktion
• Mess- und Warnfunktion
• Wettbewerbsfunktion

Wohlstand im weiteren Sinne = Lebensqualität

  1. Materieller Wohlstand - Fokus auf ökonomische Nachhaltigkeit
  2. Immaterieller Wohlstand - Fokus auf ökologische u. soziale Nachhaltigkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Das Bruttoinlandsprodukt als Maß für Lebensqualität

A

=BIP ist Maß zur Erfassung der Leistung einer Volkswirtschaft

Berechnungs/Darstellungsarten:

  1. Entstehung - Wo Leistung entstanden ist unter Abzug der Vorleistungen in €
  2. Verwendung - Konsumausgaben, Investitionen, Außenbeitrag
  3. Verteilung - wie Einkommen verteilt wurden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Stärken des BIP

A

Methodisch
• ausgereift, eingängig und verständlich
• Datenbasis gut und breit dokumentiert, weltweit verfügbar

Inhaltlich
• einer Zusammenhang zu Einkommen, Konsum, Vermögen, Steuereinnahmen -> materielle Lebensbed.

Politisch
• Politik hat Möglichkeit Niveau und Entwicklung des BIP kurzfristig zu beeinflussen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Schwachstellen des BIP

A

Ökologische Dimension
•externe Kosten (Umweltverschmutzung) werden nicht berücksichtigt

Ökonomische Dimension
• Arbeitsleistung die Wohlstand erhöhen aber nicht im VGR erfasst werden z.B. Ehrenamt, Hausarbeit, Pflege
• Kosten f. Beseitigung v. Umweltschäden werden positiv auf BIP aufgeschlagen-> eigentlich nur Neutralisierung

Soziale Dimension
• Verteilung des Einkommens wird nicht berücksichtigt
• misst nur materiellen Wohlstand, nicht Sicherheit, Grundrechte

=> BIP gut, aber kein universeller Indikator, deshalb nicht alleiniges Messinstrument

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Altenative Messinstrumente für Lebensqualität

A

Weiterentwicklung der VGR
• um ökologische, ökonomische, soz. Themen
• Index of Sustainable Welfare (ISEW)
• Nationaler Wohlfahrtsindex (NWI)

Indikatorinstrumente nicht monetärer Art
• messen eine od. mehrere Nachhaltigkeitsdimensionen
• Indikatorinstrumente für eine Nachhaltigkeitsdimension
• Indikatorinstrumente für mehrere Nachhaltigkeitsdimension

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Messinstrumente als Weiterentwicklung des BIP

A
  • Weiterhin Orientierung an Kerngrößen des VGR, aber ökologische, soz. Themen
  • hinzurechnen Hausarbeit, höhere Bildung
  • mindernd Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Luftverschmutzung

Beispiele:
Index of Sustainable Welfare (ISEW)
• Konsumausgaben v. priv. Haushalten
• hinzurechnung/minderung wie oben

Nationaler Wohlfahrtsindex (NWI)
• aufbauend auf ISEW, 21 Indikatoren
• hinzurechnung/minderung wie oben
• Korrekturfaktoren zur Einkommensverteilung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Bewertung der Messinstrumente als Weiterentwicklung des BIP

A

Stärken:
• Wohlstand wird in einem monetären Wert zusammengefasst -> bessere Lesbarkeit, Vergleichbarkeit

Schwächen
• Verlust v. Informationen und Aussagekraft
• Ungenaue monetäre Schätzverfahren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Indikatorinstrumente für eine Nachhaltigkeitsdimension

A

Ökologischer Fußabdruck
• zeigt Fläche der Erde die nötig ist, um den Lebensstil einer Person/Gesellschaft zu ermöglichen
• ökologische Dimension der Nachhaltigkeit - was wird benötigt, um Güter zu produzieren/Schadstoffe zu absorbieren

Gini Koeffiziet
• Verteilung der Einkommen in einer Gesellschaft
• soz. Dimension der Nachhaltigkeit
• 0=alle Verdienen das Gleiche
• 1=eine Person verdient alles
• je höher Gini Koeffizient desto höher Ungleichheit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Bewertung der Indikatorinstrumente für eine Nachhaltigkeitsdimension

A

Stärken:
• Umrechnung von Werten in Geldeinheiten entfällt
• sehr anschaulich
• Ökolog. Fußabdruck zeigt, ob Gesellschaft über Verhältnisse lebt

Schwächen:
• durch Beschränkung auf eine Dimension, bleiben andere Dimensionen unberücksichtigt
• kein umfassendes Maß des Wohlstandes

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Indikatorinstrumente für mehrere Nachhaltigkeitsdimension - Human Development Index (HDI)

A

Human Development Index (HDI)
• Teilindikator (TI) Gesundheit, Subindikator (SI) mittlere Lebenserwartung
• TI Bildung, SI Alphabetisierungsrate, Schulbesuchsdauer
• TI Einkommen, SI BIP pro Kopf
• 0 ist minimum, 1 maximum

Stärken:
• zwei Dimensionen (Ökonomie/Soziales)
• ein Wert, deshalb leicht lesbar

Schwächen
• Nicht-Berücksichtung der Ökologie
• Verlust der Info/Aussagekraft
• Gewichtung Indikatoren umstritten

17
Q

Indikatorinstrumente für mehrere Nachhaltigkeitsdimension - Wohlstands- und Fortschrittsmaß “W3 Indikatoren”

A

Wohlstands- und Fortschrittsmaß “W3 Indikatoren”
• Materieller Wohlstand - BIP/Kopf-> Einkommensverteilung/Staatsschulde
• Soziales & Teilhabe - Beschäftigung, Bildung, Gesundheit, Freiheit
• Ökologie - Treibhausgase, Stickstoff, Artenvielfalt

Stärken:
• Umfassende Abbildung des Wohlstandes
• Differenziertes Bild des Wohlstandes
• Niveau und Entwicklung können separat analysiert werden

Schwächen
• Unübersichtlichkeit, je mehr Dimensionen verwendet werden

18
Q

Strategiepfade für Nachhaltige Entwicklung

A
Effizienzstrategie
• Produkte/Dienstleistungen sollen mit möglichst geringem Material/Energieeinsatz produziert werden
• Erhöhung Wirkungsgrad
• Vermeidung Rebound Effekt
z. B. 2 Liter Auto, Passivhaus

Substitutionsstrategie
• Entwicklung nachhaltiger Produkte/Dienstleistungen
z.B. erneuerbare Energien, Schließen von Stoffkreisläufen

Suffizienzstrategie
• geringerer Verbrauch durch geringere Nachfrage
• Lebensstil mit weniger Wachstum, Selbstgenügsamkeit, veränderte Wertorientierung
z.B. Carsharing, weniger materielle Güter und mehr Dienstleistungen