Glomerulonephritis Flashcards
1
Q
Definition Glomerulonephritis
A
- Auf Autoimmunprozesse zurückzuführende Entzündungsreaktion in den Glomeruli, die beide Nieren betrifft.
- kann akut oder chronisch vorkommen
- ist der häufigste Grund, wieso es zu einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz kommt.
2
Q
Klassifikationen der Glomerulonephritis
A
- akute Glomerulonephritis
- rapid-progressive Glomerulonephritis
- chronisch-progrediente Glomerulonephritis
3
Q
Ursachen & Pathophysiologie der akuten Glomerulonephritis
A
- Poststreptokokken-Infektion
- Zweiterkrankung 1-3 Wochen nach überstandener Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A
- Entwicklung einer Reaktion gegen körpereigene Antigene der Glomeruli => dadurch Verlust ihrer physiologischen Aufgaben.
- Detailliert: Die Antigen-Antikörper-Komplexe lagern sich an die Basalmembran der Glomeruli und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus (Immunkomplex-Vaskulitis).
- Die Schädigung von Basalmembran, Mesangiumzellen und/oder Podozyten verursacht die Aufhebung der Siebfunktion.
- Dadurch landen große Proteine (Albumine) und Erythrozyten im Primärharn und werden nicht mehr rückresorbiert.
4
Q
Symptome der akuten Glomerulonephritis
A
-
Volhard-Trias:
- Hämaturie (Mikro- oder Makro-)
- arterielle Hypertonie
- Ödeme (Gesichtsödeme, Lidödeme)
- Proteinurie < 3 g/Tag
- Flankenschmerzen
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
- ggf. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
5
Q
Komplikationen der akuten Glomerulonephritis
A
- nephrotisches Syndrom
- Niereninsuffizienz
- hypertone Krise mit Dyspnoe und Lungenödem
- Hirnödem => epileptische Anfälle, Bewusstseinsstörungen
- selten: Letalität infolge hypertoner Krise mit Linksherzversagen
6
Q
Akute Glomerulonephritis
Diagnostik
A
-
Urinstatus:
- Erythrozyten positiv, Proteine positiv (< 3g/d)
- Erythrozytenzylinder mit dysformen Erythrozyten
- Retentionswerte leicht erhöht (Kreatinin & Harnstoff)
- Sonografie: relativ große, geschwollene Nieren
7
Q
Therapie bei akuter Glomerulonephritis
A
- Bettruhe, körperliche Schonung
- Ernährung: salzarme und eiweißarme Kost
- Ödeme: Natrium- und Wasserentzug
-
Medikamente:
- Diuretika
- ACE-Hemmer bei arterieller Hypertonie
- Penicillin bei Streptokokken-Infektion
8
Q
Wichtigste Fakten zu
rapid-progressiver Glomerulonephritis
A
- Fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion, unbehandelt kann es innerhalb von Wochen-Monaten zum terminalen Nierenversagen kommen.
- Ursachen v.a. im Rahmen von Systemerkrankungen:
- Vaskulitiden, z.B. Wegener Granulomatose
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
- Goodpasture-Syndrom (G.nephritis mit Lungenbeteiligung)
- Symptome wie bei akuter Glomerulonephritis
- rasch ansteigende Retentionswerte (Kreatinin & Harnstoff)
- starke Proteinurie
- rasche Klinikeinweisung erforderlich
- Dialyse bei Nierenversagen
- Bei rechtzeitiger Behandlung kann in mehr als 60% der Fälle eine Besserung der Nierenfunktion erreicht werden.
9
Q
Wichtigste Fakten zur
chronisch-progredienten Glomerulonephritis
A
- schleichende fortschreitende Einschränkung der Nierenfunktion über Jahre, infolge von chronisch-entzündlicher Prozesse
- Meist keine vorausgegangene akute Glomerulonephritis, Ätiologie evtl. aufgrund Autoimmunprozessen
- Klinik wie bei akuter Glomerulonephritis
- Je nach Stadium auch Symptome der chronischen Niereninsuffizienz (Komplikation)
- ansteigende Retentionswerte
- schlechte Prognose, die Verschlechterung der Nierenfunktion schreitet bis zur Dialysepflicht fort.