Gewebeherstellung Flashcards
Nennen Sie die drei Hauptaufgaben des Zwirnens und zwei Zwirnverfahren.
-> Zwirnen: Festigkeit erhöhen, Dehnungsverhalten einstellen, Ungleichmäßigkeiten verhindern, bestimmte Oberflächenstruktur und Farbeffekte erzielen – Doppeldrahtzwirn, Ringzwirnen
Was ist ein Kettbaum und welche Verfahren zur Kettbaum-Herstellung gibt es?
Zur Herstellung von Geweben müssen der Webmaschine Schuss-und Kettfäden zugeführt werden.Das Kettfadensystem muss dabei eine definierte Anzahl an Kettfäden gleicher Länge und gleicher Fadenspannung aufweisen, damit ein fehlerfreies Gewebe entsteht
- > Verfahren:
- Weben vom Gatter
- Direktbäumen
- Zetteln
- Schären
Erläutern Sie die wichtigsten Verfahrensschritte beim Schären und beim Zetteln?
Zetteln:
- Bruchteil der Kettfäden wird auf Zettelbaum gewickelt
- Zusammenführen der Zettelbäume auf Kettbaum →Assemblieren
- Häufig in Kombination mit Schlichteauftrag
Schären:
- Wickeln von schmalen Fadenscharbändern nebeneinander auf konischer Schärtrommel
- Gleiche Fadendichte wie Kettbaum
- Konische Form verhindert Abrutschen der Faserbänder
- Ablegen bis zur gewünschten Kettbreite
- Umbäumen der Kette von Schärtrommel auf Kettbaum
Vergleichen Sie Schären und Zetteln hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Musterungsmöglichkeiten
- > Zetteln: große Kettlängen, einfache Muster (Begrenzung), schnelles Verfahren, preiswert
- > Schären: kurze Kettlängen, komplexe Muster, aufwendiges Verfahren, teuer
Was versteht man unter “Schlichten”?
Schlichten:
- Aufbringen schützender Substanzen auf die Kettfäden
- Besserer Fadenschluss →Reduzierung der Haarigkeit
- Reduzierung der Reibung der Kettfäden beim Weben
- Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und Belastbarkeit
Schlichtemittel:
- Stärkeschlichten
- Eiweißschlichten
- Synthetische Schlichten
Erläutern Sie stichwortartig die Fachbildung mit Schaftmaschinen.
- > Kettfäden werden in Gruppe angehoben
- > Um den Schussfaden zwischen den Kettfäden eintragen zu können, muss der eine Teil der Kettfäden angehoben werden und der andere Teil gesenkt werden. Das wird durch die Bewegung von Schäften bewerkstelligt, in denen Litzen aufgehängt sind, durch deren „Augen“ die Kettfäden gezogen werden. Das Fach, in das der Schuss eingetragen wird, entsteht in diesen Fall durch Heben und Senken der Schäfte. Dabei wird jeweils eine ganze Schar an Kettfäden angehoben bzw. gesenkt.
- > Kennzeichnend für die Schaftmaschinen ist, dass vor jedem Schusseintrag von einem Informationsträger eingelesen wird, in welcher Stellung der jeweilige Schaft bewegen soll.
Erläutern Sie stichwortartig die Fachbildung mit Exzentermaschinen
- > Schäfte sind starr mit Exzentern verbunden
- > Direkte, starre Verbindung der Schäfte mit der Antriebswelle, der Bewegungsablauf wiederholt sich somit mit jeder Umdrehung der Antriebswelle der Exzentermaschine => Starrer Antrieb der einzelnen Schäfte.
Nennen Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile von Schaft- und Exzentermaschinen.
Schaftmaschinen: \+Theoretisch unendlich großer Rapport \+Einfacher Wechsel der Bindung \+Programmierbare Schäfte \+Komplexe Musterungsmöglichkeiten möglich -Platzbedarf
Exzentermaschinen: \+Hohe Schusseintragsfrequenzen \+Hohe Produktivität →Massenproduktion -Beschränkte Musterungsmöglichkeiten -Hoher Umrüstaufwand -Kleiner Schussrappor
Wann wird zur Fachbildung das Jacquardverfahren eingesetzt?
Wenn beliebige und aufwendige Musterungen mit großen Rapporten hergestellt werden sollen.
Bei dem Jacquardverfahren wird jeder einzelne Kettfaden über Harnischfäden in seine Position bewegt.Über einen Selektionsmechanismus wird entschieden, ob der Messerkasten die mit der Litze verbundene Platine und somit die damit verbundenen Harnischfäden mitnimmt oder nicht.
Erläutern Sie die Aufgabe eines Riets?
Es schwingt während des Fachwechsels nach vorne, um den eingetragenen Schuss an den fertigen Warenrand anzuschlagen.
Erläutern Sie stichwortartig den Schusseintrag mit Projektil? Nennen Sie die Vorteile gegenüber Schützen.
->Verfahren:
-Klemmen des Schussfadens an das Projektil
-Schießen des Projektils durch das Fach
-Straffen des Fadens und abtrennen von der externen Schussgarnspule
-Rücktransport des Projektils (mehrere pro Maschine)
-Da der Faden nach jedem Schusseintrag abgeschnitten wird, entsteht keine echte Webkante.
-> Vorteil gegenüber Schützen:
Geringeres Gewicht des Projektils im Vergleich zum Schützen (Energieeffizienter), dadurch auch höhere Schusseintragsleistung möglich
Erläutern Sie stichwortartig den Schusseintrag mit Greifer
- > Es handelt sich hierbei um ein formschlüssiges
- > Verfahren (stichwortartig):
- Gebergreifer transportiert den Faden zur Fadenmitte, -Übernahme an Nehmergreifer,
- Nehmergreifer zieht Faden durch das Fach,
- Abschneiden des Schussfadens
- keine echte Webkante (Fransen)
- > Für alle Fasermaterialien einsetzbar, Stangen- und Bandgreifer, Greifer ein- oder zweiseitig
- > Als Greifer können sowohl starre Stangengreifer als auch flexible Bandgreifer eingesetzt werden.
- > Das Verfahren ist gut kontrollierbar und somit besonders für empfindliche Schussmaterialien (z. B. Glas) geeignet.
Erläutern Sie stichwortartig den Schusseintrag mit Luft.
Hauptdüse bläst Schussfaden in das Fach, Stafettendüsen tragen den Schussfaden auf einem Luftkissen durch das Fach, Stafettendüsen sind einzeln gesteuert, Sensor prüft, ob Schussfaden ankommt. Schussfaden wird durch Streckdüse gestreckt, angeschlagen und dabei von der externen Schussfaden-Spule getrennt.
Wodurch unterscheiden sich die Gewebe, die mit Greifer- und Luftverfahren hergestellt wurden, vom Schusseintrag mit Schützen?
Nur durch den Eintrag mit Schützen entsteht eine echte Webekante.
Verfahrensschritte eines Schützeneintrages
Die Verfahrensschritte:
- Wickeln des Schussfadens auf die Schuss-Spule
- Einsetzen der Schuss-Spule in den Schützen
- Transport des Schützen durch das Fach, bis die Schuss-Spuler leer ist. Dabei entsteht eine „echte“ Webkante, da der Schussfaden nicht nach jedem Schuss abgeschnitten wird.
- Ersatz der leeren durch eine volle Schuss-Spule