Entsorgung und Welthandel mit Textilien Flashcards

1
Q

Warum begann erst im15. und 16. Jahrhundert der Tuchhandel und nicht schon früher?

A
  • Verbesserung der Transportmöglichkeiten
  • Zunehmender Wohlstand in der Bevölkerung
  • Versorgung der breiteren Bevölkerungsschicht
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2
Q

Was versteht man unter dem „atlantischen Dreieckshandel“?

A

Warenhandel von Europa, Afrika und Amerika im 17. -19 Jh. über den Atlantischen Ozean, geschlossene Kette: Von Europa fuhren Schiffe mit Feuerwaffen, Gold, grobem Tuch, Salz und billigen Manufakturwaren an die westafrikanische Küste, die Ladung wurde gegen Sklaven getauscht und weiter nach Amerika wo die Sklaven gegen landwirtschaftliche Erzeuge wie Baumwolle getauscht, Endstation waren dann wieder die Heimathafen wo die Ware mit viel Gewinn verkauft wurde

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3
Q

Beschreiben Sie zwei Maßnahmen, mit denen die englischen Wollweber im 17./18. Jahrhundert versuchten, sich die Konkurrenz in Form der Baumwolle zu erwehren!

A
  • > Erlassen von verschiedenen Gesetzen:
  • 1689: Verbot des Tragens von Baumwolle im Winter
  • 1699: Verbot des Tragens von Baumwolle für Studenten, Professoren, …
  • 1701: Verbot „alle bemalten, gefärbten oder bedruckten Kattunstoffe, die in dieses Königreich importiert wurden oder werden, zu tragen oder anderweitig zu nutzen“
  • 1722: Allgemeines Verbot des Tragens von Baumwolle
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4
Q

Was versteht man unter dem Multifaserabkommen? Was war der Auslöser, es abzuschließen?

A
  • > Auslöser:
  • Importbegrenzungen für Baumwolle in die USA
  • Konzentration der Handelspartner auf Wolle-und Synthesefasern
  • Zunahme des Imports in die USA →24-facher Anstieg an Kunstfasern
  • Forderung nach einem Multifaserabkommen
  • > Multifaserabkommen:
  • Regelung der Textilimporte in die USA aus 50 Staaten
  • Festlegen von Quoten für Textilien
  • Erhöhung des Einfuhrzoll auf Textilien
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5
Q

Erläutern Sie stichwortartig einige Auswirkungen, die das Multifaserabkommen auf Entwicklungsländer und auf Industrieländer hatte.

A
  • > Entwicklungsländer:
  • Konzentration auf qualitativ höherwertige Textilien
  • Import aus Ländern der 2. oder 3. Welt in Industrieländer
  • Ansiedelung von Produktion in Ländern ohne Textilindustrie
  • Aufbau von Infrastruktur →Kommunikation, Handel, Häfen
  • > Industrieländer:
  • Garnhersteller haben Schwierigkeiten, Rohstoffe zu kaufen
  • Weber haben Schwierigkeiten, Garne zu kaufen
  • Veredler haben Schwierigkeiten, Stoffe zu kaufen
  • Absatzschwierigkeiten der heimischem Textilindustrie
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6
Q

Beschreiben Sie die Auswirkungen des Wegfalls der Quotierungen auf Textilexporte auf die USA, die EU, China und viele Textilien produzierende Entwicklungsländer.

A
  • > USA:
  • Starker Anstieg der Importe aus China
  • Bedrohung für lokale Textilindustrie
  • Zusatzklausel zur Reduzierung des Importe aus China
  • Einrichtung von hohen Zollschranken
  • > Europa:
  • Starker Anstieg der Importeaus Chinaum 100%
  • „BH-Krieg“ →chinesische Textilprodukte lagen in europäischen Häfen fest
  • Portugal, Italien, Griechenland, Frankreich→Zusammenbruch der Textilindustrie
  • Deutschland→Strukturwandel von Bekleidung zu technischen Textilien
  • > Entwicklungsländer:
  • Produktion oft nur durch Quoten wirtschaftlich -Verlagerung der Produktion in günstigere Regionen
  • Zusammenbruch der Textilindustrie
  • Verlust von 30 –50 Mio. Arbeitsplätzen
  • Lesotho, Bangladesch, Pakistan, Sri Lanka
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7
Q

Nennen und erläutern Sie 3 Faktoren, die für das Aufbauen von Handelsschranken der EU gegenüber China und 3 Faktoren, die eher für freien Welthandel sprechen.

A
  • > Handelsschranken:Dumpinglöhne, geringe Umwelt-und Sozialstandards, unterbewertete Währung
  • > Freier Handel: Künstlich hohe Preise, technologischer Stillstand, Wohlstand für alle
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8
Q

Quoten und die Auswirkungen?

A
  • > Produktion:
  • Ständige Verlagerung der Produktion
  • Aufbau von Produktionsstätten in Länder ohne Textilindustrie
  • Mauritius, Malediven, …
  • Zunehmende Reisekosten und Komplexität
  • Aufbau von Infrastruktur

-> Handel:
-Verkauf und Kauf von Quoten
-Übertragen von Quoten auf andere Produkte
Allgemein: starke Behinderung des freien Handels

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9
Q

Nennen Sie 3 Möglichkeiten der Entsorgung von Textilien und erläutern Sie sie stichwortartig.

A
  • > stoffliches Recycling: direkte Wiederverwendung (Produktionsabfälle)
  • > chemisches Recycling: Rückgewinnung der chemischen Ausgangsstoffe – Depolymerisation
  • > thermisches Recycling: Rückgewinnung der bei der Produktion eingesetzten Energie – Verbrennen
  • > Deponierung Recycling: Lagerung von Textilen Produkten auf Deponieren
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10
Q

Nennen Sie 4 Möglichkeiten zur stofflichen Entsorgung von Fasern bzw. Textilien und erläutern Sie eines davon stichwortartig.

A
  • > Second-Hand:
  • Direkte Wiederverwendung von Textilien
  • Prozessstufen: Sammeln, Sortieren, Verkauf, Gebrauchtkleidung
  • Ausbeute: Gebrauchtkleidung, Rohstoffe für Faserrückgewinnung/Energierückgewinung
  • Verkauf im Inland oder Ausland
  • Problem bei Export in Entwicklungsländer →Zerstörung der lokalen Industrie
  • > Faserrückgewinnung aus Produktionsabfällen:
  • Beispiel: Spinnereiabfälle
  • Mischung, Öffnung und Reinigung der FasernoVereinzelung auf Krempel
  • Verarbeitung zu Band →Spinnen zuGarnen →Putzlappen
  • Ablegen als Vlies →Dämmaterial
  • > Faserrückgewinnung durch Zerreißen von Textilien:
  • Sekundärfasern
  • „Reißwolle“
  • > Thermisches Stoffrecycling:
  • Herstellung von Fasern aus PET-Flaschen
  • Entfernen von Verunreinigungen
  • Zerkleinern der Flaschen und Erzeugung von Flakes bzw. Chips
  • Aufschmelzen mit Extruder
  • Ausspinnen der Faser
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11
Q

Nennen Sie 2 wirtschaftliche und 2 technologische Aspekte, die bei der Faserrückgewinnung von Bedeutung sind.

A
  • > Wirtschaftliche Aspekte: Preis des Rohmaterials, Kosten für Aufbereitung und Rückgewinnung
  • > Technologische Aspekte: Anlagentechnik, Eigenschaften des hergestellten Produktes
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12
Q

Nennen Sie die beiden Möglichkeiten für thermisches Recycling.

A

Thermisches Stoffrecycling: Faserherstellung aus PET Flaschen, Verbrennung zur Energiegewinnung

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13
Q

Erläutern Sie die 4 Prozessschritte bei der thermischen Faserrückgewinnung.

A
  • > Entfernen von Verunreinigungen
  • > Zerkleinern der Flaschen und Erzeugung von Flakes bzw. Chips
  • > Aufschmelzen mit Extruder
  • > Ausspinnen der Fasern
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14
Q

Was ist Depolymerisation? Nennen Sie einen Vorteil und einen Nachteil dieses Verfahrens.

A
  • > Bei der Depolymerisation werden Polymere in seine Monomere bzw. in geeignete kleinere Bausteine zerlegt. Hierzu gibtes zwei Möglichkeiten:
  • Abspaltung der Grundbausteine vom Kettenende
  • Zerfall der Makromoleküle in unterschiedlich große Bruchstücke
  • > Vorteile:
  • Rückgewinnung der Monomere
  • Geringerer Einsatz bei nachfolgender Polymerisation
  • > Nachteile:
  • Große Mengen benötigt
  • Gefahr von „Down Grading“
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15
Q

Erläutern Sie stichwortartig das Recycling Projekt „Relai“. Woran ist letztendlich gescheitert?

A

Ziel: Herstellung von formstabilen PKW-Dachhimmels aus Altteppichen und Flachsfasern

  • > Sammeln und Sortieren der Werkstoffe:
  • Teppiche aus Polypropylen mit Schlingenpol-Struktur
  • Klassierung des Teppichbodens
  • Sortieren nach Material der Nutzschicht
  • > Auflösen der Fasern:
  • Zerkleinerung der Teppiche durch Schreddern
  • Ausscheiden der Rückenbestandteile in Reißprozess
  • Reißprozess auf Drei-Tambour-Krempel
  • Entfernen von letzten Rückenresten durch Reinigung
  • > Vliesbildung:
  • Vorlegen auf aerodynamischer Vliesbildemaschine
  • Optimierung auf Vliesgleichmäßigkeit
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