Geflügel und Fische Flashcards
Unterschiede der Anatomie von Gefügel zum Säuger
- Schnabel statt Lippen, keine Backen und Zähne –> nur grobe Zerkleinerung des Futters, Abschlucken
- Spindelförmige Erweiterung der Speiseröhre, Ausbildung eines Kropfsacks (Körnerfresser) –> Einweichen, Speicherung, Regulation der Magenfüllung
- Drüsen- und Muskelmagen –> Beginn enzymatische Verdauung unterstützt durch Muskelkontraktion, “Grit” zur Unterstützung
- 2 Blinddärme –> Hauptort der mikrobiellen Verdauung
- Kloake –> Harn-Kot-Behälter, Passage von Geschlechtsprodukten (gleiche Körperöffnung)
Besonderheiten der Verdauung von Geflügel
- Länge und Volumen des Verdauungstraktes in Relation zur Lebendmasse gering (ca. 6-fach) –> kurze Verweildauer
- keine Lactase-, geringe Saccharaseaktivität –> Restriktion bie Futtermittel
- geringe Verdaulichkeit gesättigter Fettsäuren in den ersten Lebenswochen –> Pflanzliche Fette bevorzugen
- geringe mikrobielle Verdauungskapazität in den Blinddärmen –> geringe Verwertung von Zellwandbestandteilen, wenig mikrobielle Endprodukte
Futtermittelspezifische Restriktionen
- Getreide: NSP: Beeinträchtigung der Verdaulichkeit aller Nährstoffe, v.a. bei Jungtieren
- Ackerbohnen, Erbsen, Süßlupinen: schwefelhaltige AS, Lectine, Tannine, Trypsininhibitoren
- Rapsextraktionsschrot (RES): Glycosinolate, Sinapin
- Maiskleber: Proteinqualität
- Magermilchpulver: Lactose
Unbedenklich: Weizen, Mais, Sojaextraktionsschrot
Wie kann der Bedarf an XP und AS von Legehennen bestimmt und gedeckt werden?
Die Menge an benötigten XP und AS lässt sich aus den Faktoren Erhaltungsbedarf,
Lebendmassezunahme und Eibildung ableiten.
Faktorielle Ableitung: Erhaltung + LMZ + Eibildung
Deckung des AS Bedarf kann mit Ergänzungsfutter (reich an Eiweiß) erfolgen.
erstlimitierend sind häuftig schwefelhältige Aminosäuren!
Grundsätze für bedarfsdeckende Fütterung von Legehennen. Welche Futterarten gibt es?
• i.d.R. Alleinfutter (Getreide, Extraktionsschrote aus Soja, Futterkalk, Mineralfutter, Öl) in Schrotfrom
• Ergänzungsfutter: reich an Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen, in Kombination mit Körnern oder Maiskolensilage
• Körnerfutter (Weizen oder Getreidegemisch – Restriktionen beachten) gebrochen / ganz. Ergänzungsfutter ist immer erforderlich.
• Luxuskonsum (ab ca. Woche 50) durch restriktive Fütterung, Phasenfütterung oder Absenkung des Energiegehaltes vermeiden
• Form, Farbe, Größe, Konsistent des Futters wichtiger als Geschmack
• Pellets vermeiden Selektion. Körner werden lieber gefressen als Weichfutter oder Mehl.
• Mineralstoffversorgung: Ca-Bedarf hoch; P-Bedarf orientiert am Nicht-Phytin-P (NPP)
• Vitaminversorgung: Vitamin A meist supplementiert
- Energiebewertung AME_N=N-korrigierte scheinbare umsetzbare Energie
- schwefelhaltige AS erst limitierend
Mastbroiler haben eine Futteraufwand von 1,6-1,8 : 1, Fische unter 1: 1. Erkläre die physiologischen Bedingungen, weshalb Fische ein so gutes Verhältnis aufweisen.
- Profitieren von natürlichem Auftrieb im Wasser
- Fische scheiden Ammoniak durch Kiemen aus -> Geringerer Stoffwechselaufwand als Ausscheidung von Harnstoff
- Sind kaltblütig -> kein Energieaufwand um warm zu bleiben; Nachteil: Stoffwechsel geringer in kaltem Wasser
- Fische existieren in neutraler Anziehungskraft -> Ca + P Bedarf geringer; Energieverbrauch für Bewegung geringer; Weniger aufwändiges Muskel- und Skelettsystem um gegen die Schwerkraft anzukämpfen
Anforderungen Fischfutter
Wichtige Komponenten:
- Proteine tierischen Ursprungs
- Karnivore Arten: eingeschränkte Verdauung von Stärke, Energie aus Lipide und Proteine
- Stärke muss modifiziert werden für bessere Verdauung
Dichte:
- Schwimmendes Futter für Warmwasserfische
- Sinkendes, wasserstabiles Futter für Warmwasser-Grundfische (Karpfen)
- Langsam sinkendes Futter für Kaltwasser-Raubfische (Lachs, Forelle)
- Sinkendes und extrem wasserstabiles Futter für Krustentiere