Forschungsmethoden Flashcards
Was ist der Gegenstand der Psychologie?
Gegenstand der Psychologie ist das breite Spektrum des menschlichen Erlebens, Verhaltens und Handelns. Die Psychologie beschäftigt sich mit der Erforschung der mentalen Prozesse, des Verhaltens, der Emotionen, der Entwicklung, der zwischenmenschlichen Beziehung, der Wahrnehmung, des Denkens und der Vielfalt des menschlichen Erlebens.
Ist eine Disziplin, die versucht, das Verständnis des menschlichen Verhaltens zu erweitern, indem sie die inneren Prozesse, die das Verhalten beeinflussen, erforscht
Definition Erkenntnisgewinnung
Allgemeines Ziel jeder wissenschaftlichen Tätigkeit ist das Generieren von beständigem Wissen.
(generieren von zuverlässigen (reliablen) und gültigen (validen) Erkenntnissen)
Psychologie als Wissenschaft möchte Erkenntnisse zu ihrem Gegenstandsbereich schaffen, möchte Antworten auf Fragen geben,die das menschliche Erleben, Verhalten und Handeln betreffen.
Erkenntnis= Problem, das der Wissenschaftler lösen will
Definition WIssenschaft
WIssenschaft ist der Problemlöseprozess zur Gewinnung eindeutiger und zuverlässiger Antworten
Problemlöseprozess
Die Wissenschaft in der Psychologie ist ein Problemlöseprozess, der darauf abzielt, eindeutige und zuverlässige Antworten zu generieren.
Gemäß Hussy liegt ein Problem vor, wenn ein gegebener Ausgangszustand, oft eine vorläufige Antwort/Hypothese, in einen Zielzustand, eine geprüfte Aussage, überführt werden soll.
Dieser Prozess wird durch Barrieren erschwert, die die Überführung behindern
4 methodischen Grundaufgaben der Psychologie
- Beschreiben
= Merkmal klassifizieren, benennen,definieren und auch Zusammenhänge erfassen - Erklären
= Erklärungen sind Angaben über Bedingungsverhältnisse von Sachverhalten bzw. Angaben über Abhängigkeiten zwischen Sachverhalten -> UV bedingt AV
Erklärung 1.Ordnung: unmittelbares Bedingungsgefüge (Ohne Variablen)
Erklärung 2.Ordnung: AV->intervenierende Variable-> Ursache (UV)
3) Vorhersagen
=vorwärts gerichtete Erklärungen
- setzt das genau beschreiben und erklären voraus
4) Verändern
= kann man Erklären, will man verändern
Bsp: Welche Therapiemethode ist effektiv, um depressive Patienten zu heilem?
Abhängige Variable
Stellt die vom Verursacher vermutetet Wirkung der unabhängigen Variable dar z.B Klassengröße
Unabhängige Variable (UV)
Ursache, Bedingung, von der sich Forscher bestimmte Wirkung erwartet z.B. Schulnote
Kausalität
Von kausalen Beziehung spricht man, wenn ein vorausgehendes Ereignis als Ursache und das nachfolgende Ereignis als Wirkung bezeichnet wird
-> statistische Zusammenhänge
alleine erlauben keine Aussage über Kausalität
Intervenierende Variable
Merkmal, dass die Beziehung zwischen UV und AV beeinflusst (z.B. NAchhilfeunterricht)
Empirische Wissenschaft
Ist daran interessiert, Hypothesen und Theorien zu den Fragen zu entwerfen, mit denen man sich gerade beschäftigt
-> diese Hypothesen und Theorien werden nun ihrerseits mit der Realität konfrontiert. Man vergleicht gedankliche Antwort auf die Frage mit den in der Realität vorfindende Sachverhalten
Forschungsmethoden Definition
Die generelle bzw. Wissenschaftliche Vorgehensweise beim Aufstellen der Fragestellung, der Planung, der Durchführung und der Auswertung einer Untersuchung
Ablauf einer Forschungsmethoden
- Formulierung einer wissenschaftlichen Fragestellung (Literaturrecherche, Bildung einer Hypothese)
Wissenschaftliche Fragestellung= Mitteilung darüber, welcher Sachverhalt untersucht werden soll
Hypothese= formulierte Vermutung über dem Ausgang einer erst noch zu unternehmenden Untersuchung
Zusammenhänge zwischen 2 Merkmalen
Hypothese Muss so formuliert sein, dass die Untersuchung verifiziert oder falsifiziert ist
Z.B. Z.B. Gibt einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Ängstlichkeit
Empirischer Nachweis (Prüfung) muss geführt werden
Wenn die empirische Prüfung positiv ausfällt, gibt die Hypothese als geprüfte Aussage - Planung der Untersuchung
- was wird untersucht? (variable)
- wer wird untersucht? (Stichprobe)
- Wie wird untersucht?(Erhebungsmethode, Erhebungsdesign,Operationalisierung)
- welche Fehlerquellen können auftreten und wie geht man mit ihnen um? - Datenerhebung -> Anwendung Erhebungsmethoden
- Datenanalyse -> Statistik
- Interpretation -> Beantwortung der Forschungsfrage
Operationalisierung
Ein Merkmal beobachtbar und messbar zu machen, oft in Form eines Zahlenwertes
- Geschieht mithilfe eines Messinstruments
- aus Operationalisierung ergibt sich das Skalenniveau der entstehenden Daten
Bsp: Intelligenz als IQ Wert wird operational definiert Mund mithilfe eines Intelligenztests messbar gemacht
Reaktivität von Gegenmaßnahmen
Reaktivität= Veränderung bzw.. Verzerrung der erhobenen Daten schon aufgrund der Kenntnis der untersuchten Personen darüber, dass sie Gegenstand der Untersuchung sind
Aufgrund von Reaktivität verändert sich die Beschaffenheit des zu erforschenden Gegenstands
REDUZIERUNG VON REAKTIVITÄT
- in UnKenntnis über die untersuchen lassen (eventuell ethisch problematisch)
- Anonymität zusichern
- eine Coverstory über den Untersuchungszweck mitteilen
- Mit nichtreaktiven oder indirekten/implizierten Messverfahren untersuchen, deren Ergebnisse nicht direkt beeinflusst werden können (z.B. biologischer MArker, Reaktionszeit)
Validität
Gültigkeit von Aussagen auf Basis von Erfahrungen
Konstruktvalidität
- Konstruktvalidität
-> wird. Tatsächlich, dass gemessen, dass gemessen werden soll?
->übergreifender Validitätsbegriff
-> ist Konstruktvalidität gefährdet-> alle anderen Formen der Validität auch
Gegenbeispiel: (sozial) erwünschtes Verhalten
In einem Persönlichkeits Test werden nicht die Antworten angekreuzt, die die eigene Persönlichkeit am besten widerspiegeln, sondern diejenigen, die mich am besten im Licht da stehen lassen
-> statt Persönlichkeit werden Erwartungen der Versuchsperson gemessen (falsches Konstrukt)
Interne Validität
Ist die Veränderung einer abhängen Variable kausal auf die Veränderung unabhängiger Variable zurückzuführen oder gibt es Alternativlösungen?
Gegenbeispiel: untersuchungsbedingte Störvariable
Eine Statistik Klausur von zwei Kursen findet in zwei verschiedenen Räumen statt. Der Kurs im ersten Raum wird durch laute mehr MähArbeiten gestört, der Kurs im zweiten Raum nicht
-> unterschiede in den Leistungen nicht auf verschiedene Kurse zurückzuführen, sondern (teilweise)K auf die Störung des zweiten Kurses
Externe Validität
KAnn das Ergebnis über die Untersuchung hinaus verallgemeinert werden?
Gegenbeispiel: zu Ende gewählte Stichprobe?
Es soll anhand eines Planspiels untersucht werden, wie sich die Risiko Einschätzung auf unternehmerische Entscheidungen auswirkt. Die Teilnehmer werden ausschließlich unter Studierende der SRH Hochschule Heidelberg rekrutiert
-> Ergebnisse der Studierenden lassen sich ohne weiteres auf Unternehmer übertragen. Ist nicht repräsentativ für die zu untersuchende Grundgesamtheit.
Statistische Validität
Kann aus den statistischen Berechnungen eine Aussage über die Forschungsfrage gemacht werden?
Gegenbeispiel: Falsches Skalenniveau gewählt
Parteienpräferenz wurde wie folgt codiert : CDU=1 , SPD =2, Sonstige= 3
In der deskriptiven Statistik wurde der Mittelwert 1.4 angegeben
-> für das Skalenniveau Mittelwert nicht sinnvoll interpretiert -> Modus!!
Stichprobe / Grundgesamtheit
Grundgesamtheit/Population = Ist die Menge, über die man eine Aussage machen möchte
Bsp: alle Bundesbürger, alle Studierende der SRH Heidelberg, alle Ärzte…
-> Population ist meist zu groß, um vollständig untersucht zu werden
-> daher zieht man aus einer Population zufällig eine Stichprobe mit möglichst vielen PErsonen und untersucht diese
-> je größer Stichprobe, desto aussagekräftiger ist Untersuchung
Repräsentativität
= Stichprobe und Grundgesamtheit stimmen in allen wesentlichen Merkmalen überein
- Verallgemeinerung der Stichprobe ist nur möglich, wenn die Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit ist
-> betrachtet man nur einen bestimmten Ausschnitt der Grundgesamtheit, wird die Untersuchung verzerrt
Z.B. viel mehr Frauen als Männer, nur deutsche Probanden -> kein Rückschluss auf gesamte Menschheit
Auswahlverfahren der Stichprobe
Zufällige Auswahl (ermöglicht Verallgemeinerung)
- einfache Zufallsauswahl: Ziehung aller Personen gleich wahrscheinlich
-geschichtete Auswahl: Einteilung in Schichten (z.B. Abteilung eines Unternehmens)
- Klumpenauswahl: Einteilung in Klumpen (Cluster z.B. Schulklassen-> zufällige Auswahl eines oder mehreren Klumpen, die dann vollständig untersucht werden
Nicht zufällige Auswahl:
- Quotenauswahl: feste Quoten z.B. Männer und Frauen
- Anfallende Auswahl: ( Gelegenheitsstichprobe)
Erhoben wird, wer gerade da ist (Häufigster Fall) z.b. Marktforschung
Qualitative Erhebungsmethode
= verstehen die Sozialwissenschaften eine sinnverstehende, interpretative wissenschaftliche Verfahrensweise bei Erhebung und Aufbereitung sozial relevanter Daten
- weniger repräsentativ
- eher beschreibend, einordnend, verstehend, sehr flexibel
- wird gerne zur Ableitung neuer Theorien genutzt
- Einzelpersonen stehen im Mittelpunkt
Quantitative Erhebungsmethode
= Werden im Rahmen der quantitativen Forschung eingesetzt und repräsentieren eine Vorhergehensweise zur numerischen Darstellung empirischer Sachverhalte
- stärker Systematisch, weniger flexibel, befasst sich mit der Interpretation von Zahlen
- betrachtetet Stichprobe steht im Mittelpunkt
- wird gerne zur Hypothesenprüfung genutzt
Beide Erhebungsmethoden:
- Beschreiben Ansätze, in welcher Form Daten erhoben werden
- Nicht als Gegensätze zu betrachten, sondern als Kontinuum
-> in jeder Untersuchung wird eine Mischform zwischen rein quantitativen und rein qualitativen Methoden gewählt - beide sind empirisch und wissenschaftliche Erhebungsansätze, die sich in der Gewichtung verschiedener Merkmale unterscheiden
Quantitative Methoden
- als Grundlage psychologischer Forschung= Infos in Form von Zahlen
-> Zahlen sind präzise
-> Zahlen sind vergleichbar (zwischen und innerhalb Personen)
-> Zahlen sind verknüpfbar ( können verrechnet werden z.B. Mittelwert) übersichtlich und sparsam
Quantitative Erhebungsmethode Gütekriterien
- wissenschaft wird an Gütekriterien gemessen
-> Objektivität: Ergebnisse sind unabhängig vom Erheber
-> Reliabilität: Vergleichbare Ergebnisse unter vergleichbaren Umständen
-> Validität: Ergebnisse spiegeln das wider, was gemessen werden soll
-> für valide Untersuchung sind alle 3 Kriterien nötig