Folien Pol. Phil. Flashcards
Warum ist bei Hobbes der Naturzustand ein potentieller Kriegszustand (3 Gründe)
- Konkurrenz um knappe Güter
- fundamentale Unsicherheit
- “Kampf um Anerkennung”
Was ist das natürliche Recht nach Hobbes?
„Das natürliche Recht … ist die Freiheit eines jeden, seine eigene Macht nach seinem Willen zur Erhaltung seiner eigenen Natur … einzusetzen und folglich alles zu tun, was er nach eigenem Urteil und eigener Vernunft als das zu diesem Zweck geeignetste Mittel ansieht“ („Recht auf alles“);
Was sind die zwei natürlichen Gesetze nach Hobbes?
- Erstes Gesetz der Natur:
„Suche Frieden und halte ihn ein“. - Zweites Gesetz:
„Jedermann soll freiwillig, wenn andere ebenfalls dazu bereit sind, auf sein Recht auf alles verzichten, soweit er dies um des Friedens und der Selbstverteidigung willen für notwendig hält“;
Was ist das Dilemma im Naturzustand nach Hobbes?
Das Dilemma des Naturzustandes besteht darin, daß es zwar ein eindeutig anzustrebendes allgemeines Gut gibt (friedliche Kooperation), dieses Gut aber wegen des Strebens nach je individuellem Vorteil nicht realisiert werden wird.
Von welchem Vertragstyp geht Hobbes aus?
von einem idealistischen Vertrag mit hypothetischer Zustimmung
Welche rechtliche Stellung hat der Souverän bei Hobbes?
- Er ist nicht Vertragspartner, sondern Vertragsbegünstigter (er kann daher den Vertrag auch nicht brechen)
- der Souverän kann den Untertanen kein Unrecht antun, da er der souveräne Urheber des (positiven) Rechts ist (<-> Kant)
- der Souverän gibt die bürgerlichen Gesetze
- der Souverän besitzt auch die Befugnis zur Recht-
sprechung - der Souverän ist Richter über Meinungen und Lehren
(vgl. Hobbes 1984, Kap. 18
Welche Freiheiten hat der Untertan bei Hobbes?
-Generell ist alles erlaubt, was nicht durch ein souveränes Gesetz verboten ist.
- Das Recht (die Freiheit) zur Verteidigung des eigenen Körpers ist nicht auf den Souverän übertragbar und verbleibt beim Bürger (Untertan).
Welcher lateinische Ausspruch steht für Hobbes?
Homo homini lupus, er kommt aber ursprünglich von Plautus
Wie ist das Menschenbild bei Hobbes?
negativ
Welche Eigenschaften des Menschen gibt es bei Rousseau?
- natürliche: Selbstliebe und Mitleid (amour de soi und pitié)
- nicht natürliche, d.h. sozial bedingte: Streben nach Macht und Reichtum, Neid
- Mögliche, d.h. entfaltbare: Sprache, Kultur
Wie unterscheidet Rousseau Gemeinwille und Gesamtwille?
„Oft besteht ein großer Unterschied zwischen dem Gesamtwillen und dem Gemeinwillen. Er zielt nur auf das Gemeininteresse, der andere auf das Einzelinteresse und ist nur die Summe der Einzelinteressen“;
Wie sieht der Naturzustand bei Locke aus?
Der Naturzustand ist ein „Zustand vollkommener Freiheit, innerhalb der Grenzen des Gesetzes der Natur ihre (der Menschen; M.B.) Handlungen zu regeln und über ihren Besitz und ihre Persönlich- keit so zu verfügen, wie es ihnen am besten erscheint, ohne dabei jemanden um Erlaubnis zu bitten“;
Welche Gesetze der Natur bestimmen den Naturzustand bei Locke?
Im Naturzustand herrscht das Gesetz der Vernunft
„Im Naturzustand herrscht ein natürliches Gesetz, das jeden verpflichtet. Und die Vernunft, der dieses Gesetz entspricht, lehrt die Menschheit, … daß niemand einem anderen, da alle gleich und unabhängig sind, an seinem Leben und Besitz, seiner Gesundheit und Freiheit Schaden zufügen soll“. …
„Wie ein jeder verpflichtet ist, sich selbst zu erhalten …, so sollte er aus dem gleichen Grunde, und wenn seine eigene Selbsterhaltung nicht dabei auf dem Spiel steht, nach Möglichkeit auch die übrige Menschheit erhalten“;
Welche natürlichen Rechte gibt es bei Locke?
- Primäres Recht:
Über seine Person und seinen Besitz zu verfügen
(“innerhalb der Grenzen des Gesetzes der Natur“). - Sekundäre Rechte:
Recht auf Selbstjustiz: Selbst für die Durchsetzung des natürlichen Gesetzes zu sorgen, d.h. für die Verurteilung und Bestrafung bei seiner Verletzung.
Recht auf Schadensersatz
Wie erklärt Locke die Eigentumsverhältnisse im Naturzustand?
- Der Mensch als Geschöpf ist das Eigentum des Schöpfers bzw. Gottes
- Der Mensch als Person ist Eigentümer seiner selbst und kann frei handeln
- Die Erde ist den Menschen als gemeinsamer Besitz gegeben
- Der Mensch, als Eigentümer seiner Handlungen, kann aus gemeinsamem Besitz individuelles Eigentum schaffen (vgl. Kap. 5)