Einführung In Die Soziologie Flashcards

1
Q

Was sind Gründe für den Strukturwandel im 19. Jahrhundert?

A

Industrialisierung,
Urbanisierung,
Alphabetisierung
Soziale Frage,
Neue Lebensformen,
Neue Berufe,
Neue Medien/
Kommunikationsformen,
Neue Techniken

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2
Q

Erklären Sie das Hempel-Oppenheim-Schema anhand eines selbstgewähöten Beispiels!

A

Zwei Bestandteile:
Explanans: das Erklärende- allgemein anerkannte Gesetze- Randbedingungen (Antecedens)
Explanandum: das zu Erklärende- Beschreibung des zu Erklärenden- Ergebnis eines Schlusses
Bedingungen:
Logische Angemessenheit:1. Folgerungsbedingung: deduktiver Schluss des Explanandums aus dem Explanans
2. Gesetzesbedingung: Explanans beinhaltet allgemeine (notwendige) Gesetze
3. Signifikanzbedingung: Explanans muss falsifizierbar sein
Empirische Angemessenheit / Wahrheitsbedingung:- Explanans ist wahr
Beispiel:
Bei schönem Wetter gehen viele Menschen in den Biergarten.
Explanans: - Gesetz: Bei schönem Wetter gehen viele Menschen in den Biergarten
- Randbedingung: das Wetter ist schön
Explanandum: Viele Menschen gehen in den Biergarten
Folgerungsbedingung: Menschen gehen aufgrund des schönen Wetters in den Biergarten
Gesetzesbedingung: Menschen gehen bei schönem Wetter in den Biergarten
Signifikanzbedingung: Menschen können auch nicht in den Biergarten gehen (Falsifikationsmöglichkeit)
Wahrheitsbedingung: Sätze des Explanans sind wahr

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3
Q

Wie definiert Max Weber “Soziologie”?

A

„Soziologie … soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklä- ren will.

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4
Q

Wie definiert Max Weber “Handeln”?

A

‚Handeln’ soll dabei eine menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder inneres Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden.

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5
Q

Was vertseht Weber unter “Sozialem Handeln”?

A

‚Soziales’ Han- deln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.

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6
Q

Was ist nach Weber ein “Motiv”?

A

’Motiv’ heißt ein Sinnzusammenhang, welcher dem Handelnden selbst oder dem Beobach- tenden als sinnhafter ‚Grund’ eines Verhaltens erscheint.

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7
Q

Mit welchen Wissenschaftlern kann man die Soziologiegeschichte beginnen lassen?

A

Claude Saint-Simon (1760 - 1825) und dessen Sekretär und Nachfolger Auguste Comte (1798-1857)

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8
Q

Welche Arten des sozialen Handelns gibt es nach Max Weber?

A

“1. zweckrational (Zweck-Mittel-Schema; Wirtschaft als exemplarischer Bereich)
2. wertrational (glauben an einen Eigenwert eines bestimmten Sichverhaltens zB karitatives Handeln)
3. Affektuelles Handeln (durch aktuelle Affekte und Gefühlslagen; Kauf aus dem Bauch heraus)
4. Traditionales Handeln (durch eingelebte Gewohnheiten; zB Teilnahme an einer Jubiläumsfeier)”

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9
Q

Stellen Sie die Unterscheidung von Verhalten, Handeln und sozialem Handeln an einem Beispiel dar, nutzen sie hierfür die soziologischen Fachtermini Webers!

A

Mit Verhalten hat man es zu tun, wenn jemand schwitzt. Ein Han- deln liegt vor, wenn der Schwitzende, sich eine Erfrischung zuführt, denn er verbindet mit seiner Handlung (er besorgt sich ein Getränk oder fächelt sich Frischluft zu) einen subjektiven Sinn. Wenn er sich nun dazu entschließt, ein Deodorant zu benutzen (damit seine Mitmenschen vor den unangenehmen Folgen der Transpiration verschont blei- ben), dann können wir von sozialem Handeln sprechen.

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10
Q

Was versteht man unter Kontigenz?

A

Unter Kontigenz vertseht man den Umstand, dass etwas eintreten kann oder eben nicht eintritt, oder ganz grundsätzlich anders sein könnte, als es ist

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11
Q

Explanandum

A

empirisch beobachtbarer Tatbestand bzw. singuläres Ereignis

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12
Q

Explanans

A

Randbedingungen (singulären Verursachungsbedingungen bzw. -faktoren)

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13
Q

soziologische Phantasie nach C. Wright Mills

A

Fähigkeit, persönliche Erfahrungen im Kontext der Ereignisse unserer sozialen Umwelt wahrzunehmen und soziale Zusammenhänge zu erfassen, die der persönlichen Erfahrung allein nicht zugänglich sind

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14
Q

Soziologie nach Weber

A

„Soziologie … soll heißen: eine Wissenschaft, welche sozi-ales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und in seinen Wirkungen ursächlich erklären will. ‚Handeln’ soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen und Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden. ‚Soziales’ Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.”

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15
Q

Begriff der „Kontingenz” (als Eigenwert der Moderne):

A

”* das Auch-Anders-Möglichseins von Etwas
* die Negation von Unmöglichkeit und Notwenigkeit

→ in diesem Konzept entsteht die Soziologie”

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16
Q

Soziologie als Wissenschaft (und ihr Gegenstand der sozialen Tatbestände)

A

“soziale Tatbestände sind außerindividuell:

soziale Tatbestände haben einen Zwangscharakter:

soziale Tatbestände entspringen der Sozialisierung”

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17
Q

soziale Tatbestände sind außerindividuell

A

“▪soziale Tatsachen sind fertig vorgefunden
▪sie führen ein unabhängiges Leben und existieren außerhalb einer Person bzw. außerhalb
des individuellen Bewusstseins
▪ Beispiele: Stellung innerhalb eines Verwandtschaftssystems, Glaubenssätze einer Religion, Pflichten, das
Zeichensystem einer Sprache oder das Münzsystem”

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18
Q

soziale Tatbestände haben einen Zwangscharakter:

A

“▪soziale Tatsachen sind mit einer gewissen Macht ausgestattet, die sich gegen einzelne
Personen richten kann→eine gewisse Zwanghaftigkeit
▪wer sich den Typen des Verhaltens/ Denkens der Gesellschaft willig fügt, mag diesen Zwang
möglicherweise gar nicht empfinden, aber er wird bei jedem Abweichen sofort offenbar ▪handelt das Individuum wider den sozialen Tatsachen kann das Sanktionierungen nach
sich ziehen (z.B. Spott)
▪ Beispiele: Rechtsnormen, Finanzsysteme, religiöse Dogmen”

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19
Q

soziale Tatbestände entspringen der Sozialisierung:

A

“▪Regelmäßigkeiten im alltäglichen Verhalten/ „Gewohnheiten”” entspringen aus Erziehung
und Sozialisierung→haben einen Zwangscharakter
▪wenn dieser Zwang nicht mehr empfunden wird, dann nur, weil er nach und nach
Gewohnheiten und innere Tendenzen entstehen lässt und wir den Zwang so sehr
verinnerlicht haben, dass er uns nicht mehr wie etwas Äußeres erscheint
▪ „individuelle Inkarnation”” eines sozialen Tatbestandes ist nicht der Tatbestand selbst! ▪ Beispiele: Ess- und Schlafgewohnheiten, Höflichkeitsformen”

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20
Q

Definition sozialer Tatbestände nach Durkheim:

A

“„Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die
Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche
einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen
unabhängiges Eigenleben besitzt.”””

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21
Q

Definition sozialer Tatbestände nach Durkheim:

A

“„Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die
Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche
einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen
unabhängiges Eigenleben besitzt.”””

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22
Q

soziale Phänomene sind…

A

“nicht allgemein, weil sie kollektiv sind, sondern sie sind kollektiv, weil sie
allgemein sind”

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23
Q

Regeln zur Betrachtung soziologischer Tatbestände: Durkheim

A

“Regel 1:
▪”“Die erste und grundlegende Regel besteht darin, die soziologischen Tatbestände als Dinge zu betrachten.””

Regel 2:
▪unsere Begriffe (von Dingen) sind Vorurteile, was wir aber zur wissenschaftlichen Arbeit
benötigen sind Urteile
(d.h. zur wissenschaftlichen Bestimmung eines Phänomens benötigen wir Begriffe als Werkzeug; vorurteilslose und exakte definierte Begriffe, die ggf. geschaffen werden müsse)
▪ Vorstellungen können nützlich sein und haben praktischen Wert, verschleiern aber ““die Gesetze der Wirklichkeit””
▪in der Sozialwissenschaft besteht, wie Durkheim meint, nach wie vor die Gefahr ““Idolen”” anzuhängen, da Begriffe wie Recht, Moral, Familie, Staat, Gesellschaft subjektiv vorgeprägt sind; der Wissenschaftler aber muss sich diesen Begriffen als Dingen, über die er eigentlich nichts weiß, vorbehaltlos nähern um ihr eigentliches Wesen erkennen zu können”

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23
Q

Regeln zur Betrachtung soziologischer Tatbestände: Durkheim

A

“Regel 1:
▪”“Die erste und grundlegende Regel besteht darin, die soziologischen Tatbestände als Dinge zu betrachten.””

Regel 2:
▪unsere Begriffe (von Dingen) sind Vorurteile, was wir aber zur wissenschaftlichen Arbeit
benötigen sind Urteile
(d.h. zur wissenschaftlichen Bestimmung eines Phänomens benötigen wir Begriffe als Werkzeug; vorurteilslose und exakte definierte Begriffe, die ggf. geschaffen werden müsse)
▪ Vorstellungen können nützlich sein und haben praktischen Wert, verschleiern aber ““die Gesetze der Wirklichkeit””
▪in der Sozialwissenschaft besteht, wie Durkheim meint, nach wie vor die Gefahr ““Idolen”” anzuhängen, da Begriffe wie Recht, Moral, Familie, Staat, Gesellschaft subjektiv vorgeprägt sind; der Wissenschaftler aber muss sich diesen Begriffen als Dingen, über die er eigentlich nichts weiß, vorbehaltlos nähern um ihr eigentliches Wesen erkennen zu können”

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24
Q

Definition - sozialer Tatbestand (Durkheim)

A

“„Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen unabhängiges Eigenleben besitzt.””
→Kollektivismus, Holismus, „Emergenz”””

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25
Q

“Hempel-Oppenheim-Schema (kurz H-O-Schema) wurde von Carl Gustav Hempel und Paul
Oppenheim 1948 in dem Artikel „Studies in the Logic of Explanation”” vorgeschlagen”

A

“„Die Erklärung des Explanandums besteht in dem Nachweis, dass die Aussage über das Explanandum in
bestimmter Weise in einer Klasse von anderen Aussagen logisch enthalten ist. Diese Klasse von erklärenden Aussagen wird als das Explanans bezeichnet. Es hat selbst wiederum zwei Bestandteile: Allgemeine Gesetze und Randbedingungen.””
„Die Erklärung eines Phänomens bedeutet im Prinzip, das zu erklärende Phänomen als die Folge bestimmter (kausaler) Ursachen zu erkennen.”” (→ Erklären - Verstehen)”

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26
Q

soziale Beziehung (nach Weber):

A

”* „Soziale ‚Beziehung’ soll ein nach seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer heißen. Die soziale Beziehung besteht also durchaus und ganz ausschließlich: in der Chance, dass in einer (sinnhaft) angebbaren Art sozial gehandelt wird, einerlei zunächst, worauf diese Chance beruht.””
* „Aufeinander bezogen ist sie aber auch dann insofern, als der Handelnde vom Partner (vielleicht ganz oder teilweise irrigerweise) eine bestimmte Einstellung dieses letzteren ihm (dem Handelnden) gegenüber voraussetzt und an diesen Erwartungen seine eigenes Handeln orientiert, was für den Ablauf des Handelns und die Gestaltung der Beziehung Konsequenzen haben kann !”””

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27
Q

Macht (Weber)

A

“Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht

der Begriff Macht ist soziologisch amorph (gestaltlos): alle denkbaren Qualitäten eines Menschen und alle denkbaren Konstellationen können jemand in die Lage versetzen, seinen Willen in einer gegebenen Situation durchzusetzen”

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28
Q

Herrschaft (Weber)

A

“Herrschaft bedeute die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren
Personen Gehorsam zu finden →Herrschaft ist ein Sonderfall von Macht”

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29
Q

Legitimitätsgründe - die drei reinen Typen der legitimen Herrschaft nach Weber

A

“Legale Herrschaft
Traditionale Herrschaft
Charismatische Herrschaft”

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30
Q

Legale Herrschaft (Weber)

A

“Herrschaft wird akzeptiert, weil sie legal zustande gekommen ist

Regeln werden aufgestellt und können beliebig abgeändert werden

es wird den Positionen gehorcht, die besetzenden Personen sind irrelevant

reinster Typus: Bürokratie, Typus des Befehlenden: Vorgesetzte, Typus des Gehorchenden: Beamter → Legitimation durch Satzung”

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31
Q

traditionale Herrschaft (nach Weber)

A

“Herrschaft wird akzeptiert, weil sie auf Tradition beruht

Regel in der vormodernen Gesellschaft

neues Recht zu schaffen gilt als prinzipiell unmöglich

reinster Typus: patriarchalische Herrschaft, Typus des Befehlenden: Herr, Typus des Gehorchenden: Diener → Legitimation durch Glauben an die Heiligkeit einer von jeher übernommenen Ordnung”

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32
Q

charismatische Herrschaft (nach Weber)

A

“Herrschaft wird akzeptiert, weil eine affektuelle Hingabe zur Person des Herrschers besteht

reinster Typus: Prophet, Kriegsheld, Typus des Befehlenden: Führer, Typus des Gehorchenden: Jünger
→ Legitimation durch affektueller Hingabe an die Person des Herrn und ihre Gnadengaben”

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33
Q

anthropologische Grundformen der Macht (nach Popitz)

A

“Aktionsmacht (Verletzungsmacht)
instrumentelle Macht (Unterwerfungsmacht)
autoritative Macht (verhaltenssteuernde Macht)
datensetzende Macht (objektivierte Macht technischen Handelns)”

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34
Q

Laut Goffmanns Interaktionsordnung ist eine Beziehung ….

A

Beziehung ist transsituativ: besteht aus dem Wissen zweier, was sie jeweils über die Welt wissen und aus dem Wissen, ob der je andere auch über dieses Wissen verfügt oder nicht

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35
Q

Kleingruppe (Simmel):

A


Existenz bestimmter Gruppen ist nach Zahl, Größe und Struktur von der umgebenden
Gesellschaft abhängig

Formen und Prozesse der Gruppenbildung in Gegenwartsgesellschaften sind
beeinflusst von den demokratischen Tendenzen in diesen Gesellschaften -Ursprünge der Gruppenbildung liegen in Kindheit und Sozialisation, der Arbeit und
dem gemeinsamen Wohnplatz”

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36
Q

Idealtyp der Gruppe (von Wiese):

A

“relative Dauer und relative Kontinuität

Organisiertheit, die auf Verteilung von Funktionen an ihre Mitglieder beruht -Vorstellungen von der Gruppe bei ihren Gliedern

Entstehung von Traditionen und Gewohnheiten bei längerer Dauer -Wechselbeziehungen zu anderen Gebilden”

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36
Q

Idealtyp der Gruppe (von Wiese):

A

“relative Dauer und relative Kontinuität

Organisiertheit, die auf Verteilung von Funktionen an ihre Mitglieder beruht -Vorstellungen von der Gruppe bei ihren Gliedern

Entstehung von Traditionen und Gewohnheiten bei längerer Dauer -Wechselbeziehungen zu anderen Gebilden”

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37
Q

Was sind wesentliche Aspekte der Interaktion?

A

“Zeit/ Sukzession

Offensichtlichkeit

Räumlichkeit/ Körperlichkeit”

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38
Q

Was beinhaltet das Bürokratiemodell (nach Max Weber)?

A

”* Spezialisierung
* Hierarchisierung
* Regulierung / Verregelung
* Entpersönlichung
* leistungsbezogene Entlohnung”

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39
Q

Ziele einer Organisation:

A

“Organisation als:
* „soziale Einheiten, die mit dem Zweck errichtet wurden, spezifische Ziele zu erreichen”” (Etzioni)
* „goal-directed systems of human activity”” (Aldrich)
* „zur Verwirklichung spezifischer Zwecke planmäßig geschaffene Gebilde”” (Abraham/Büschges)
* „ein soziales System mit überdurchschnittlich spezifizierter Zielbestimmung …”” (Endruweit)”

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40
Q

Welche Gesellschaften gibt es nach Tennbruck?

A

“primitive (einfache) Gesellschaft

Hochkultur

moderne (industrielle) Gesellschaft”

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41
Q

Max Weber, Handlungsmethodologie (Verstehen nach Weber)

A

“„Verstehen heißt in allen diesen Fällen: deutende Erfassung
a) des im Einzelfall real gemeinten (bei historischer Betrachtung) oder
b) des durchschnittlich und annäherungsweise gemeinten (bei soziologischer Massenbetrachtung) oder
c) des für den reinen Typus (Idealtypus) einer häufigen Erscheinung wissenschaftlich zu konstruierenden (‚idealtypischen’) Sinnes oder Sinnzusammenhangs.”””

42
Q

potentia vs potestas

A

“potentia: = „Power to””; ich kann Veränderungen herbeiführen / in meine Umwelt eingreifen
potesteas: = „power over””: Verfügungsgewalt, Ich besitze die Kontrolle über etwas”

43
Q

Wie definiert sich Macht nach Goebel?

A

Eine soziale Konstellation, in der sich Ego und alter Ego gegenüberstehen, beide (!) Handlungsalternativen haben, die sie vermeiden möchten, der Machtunterworfene diese Alternative aber eher vermeiden möchte als der Machtha- ber.

44
Q

Welche Stufen hat das Modell von Popitz zur Institutionalisierung von Macht?

A

“1) Sporadische Macht
2) Normierende Macht
3) Positionalisierung von Macht: Herrschaft
4) Entstehen von Positionsgefügen der Herrschaft (Herrschaftsapparate)
5) Staatliche Herrschaft und die Veralltäglichung zentrierter Herrschaft”

45
Q

Wie definiert Dahrendorf “Rolle”?

A

„ein Bündel von Erwartungen, die sich in einer gegebenen Gesell- schaft an das Verhalten der Träger von Positionen knüpfen … Insofern ist jede einzelne Rolle ein Komplex oder eine Gruppe von Verhaltenserwartungen.“

46
Q

Welchen nutzen haben Rollen bei der Begegnung von Alter und Ego?

A

Die soziale Begegnung (vgl. encounter Goffmann) von Ego un Alter wird durch Rollen strukturiert und - wechselseitiges Rollenverständnis vorrausgesetzt - erleichtert.

47
Q

Wer führte den Rollenbegriff in die Soziologie ein?

A

der amerikanische Kulturanthropologe Ralph Linton (1893-1953) in seinem Werk Study of Man (1936)

48
Q

Welche Handlungsräume bieten sich einem Rolleninhaber nach Dahrendorf?

A

“Muss-Erwartungen
Soll-Erwartungen
Kann-Erwaartungen”

49
Q

Welche Rolletypen unterscheidet Ralph H. Turner?

A

“1 basic role (mit Geschlecht, Alter, Sozialerschichtung verbunden)
2 position or status role (Positionen in Organisationen, zB Berufsrollen)
3 functional group roles (ergeben sich in Folge informeller Verhaltensmuster spontan, zB Führer, Geführter, Berater, Advocatus diaboli)
4 value roles (spontan auftretende Rollen mit stark bewerteter Identität, zB Held Heiliger, Schurke)

50
Q

In welche zwei Richtungen können die Rollentheorien grundsätzlich eingeteilt werden?

A

“Die eine seiht die Rolle eher als vorgegebenes und von den gesellschaftlichen Bedingungen abhängiges Orientierungs- und Verhaltensmuster. (Kontext der strukturfunktionalistischen Soziologie)

Die andere Richtung der Rollentheorie, die interaktionistische und /oder dramaturgische betont hingegen, dass Rollen durch Handeln und Interaktion überhuapt erst geschaffen werden. “

51
Q

In welchen Zusammenhängen wird der soziale Status als Begriff in der Soziologie verwendet?

A

“Zum einen als vertikale sozio-ökonomische Verortung einer Person oder einer Personengruppe in der Gesellschaft. Hierbei spielen Statusskalen eine besodnere Rolle. Einfluss auf den Skalenwert haben zB Gehalt und Bildung.

Eine engere Verwendung findet sichbim Kontext der Rollentheorie, hier wird Status als Synonym für soziale Position verwendet

52
Q

Was ist die soziale Position (sozialer Status) in der Rollentheorie?

A

“Soziale Position oder sozialer Statuts meinen die gesellschaftlich vorgeformte Stellung.

Nach Dahrendrof ist ein zentrales Merkmal der sozialen Position, dass sie prinzipiell unabhängig vom einzelnen Positionsinhaber exisitert und weder an die Persönlichkeit, noch an die Existenz des Positionsinhabers gebunden ist

Die an die Position gebundene Verhaltenserwartung ist die Rollenerwartung”

53
Q

Was bezeichnet Robert K. Merton als Rollenset?

A

In der Rollentheorie gibt es immer Beziehungen zwischen verschiedenen Rollen (zB Lehrer und Schüler, Lehrer und Eltern etc.) diese Bündel von Rollenbeziehungen bezeichnet Merton als Rollenset

54
Q

Was bezeichnet Dahrendorf als Rollensegment?

A

Nach Dahrendorf ist ein Rollensegment ein Teil des Rollensets. Hierbei geht es um die Einzelverbindungen die sich aus einer Rolle ergeben Lehrer Schüler oder Lehrer Eltern

55
Q

Wie bezeichnet Merton es, wenn eine Person mehrere soziale Rollen innehat?

56
Q

Welche Konflikte kann es nach Dahrendorf und Merton in der Rollentheorie geben?

A

“Konflikte im Rollenset (Intra-Rollenkonflikte zB Rolle Augleich innerhalb der Rolle des Professors zwischen Lehre, Forschung und Verwaltung))
Konflikte im Statusset (Inter-Rollenkonflikte zB Richter, Henker, Seelsorger, soltlen diese in einer Person zusammenkommen)”

57
Q

Was bildet für Talcott Parsons die Grundlage jeglicher sozialer Ordnung?

A

Für Parsons ist die Werteorientierung die Grundlage jeglicher sozialen Ordnung

58
Q

Was versteht Talcott Parsons unter sozialer Rolle?

A

Im Strukturfunktionalismus von Talcott Parsons ist die soziale Rolle der Mechanismus, der dadfür sorgt, dass die Aktuere im Einklang mit den Werteorientierungen handeln.

59
Q

Was ist das Wertesystem nach Parsons?

A

Der allgmeine normative Konsens über die Rechte und Pflichten der Akteure

60
Q

Erkläre die Begriffe role-taking (eher Strukturfunktionalsitisch Parsons) und role-making (eher symbolischer Interaktionismus Turner)!

A

In dem Maße, in dem die jeweiligen Rollenerwartungen klar und allgemein akzeptiert sind und die Akteure motiviert und in der Lage sind, sich diesen Rollenerwartungen entsprechend zu verhalten, dominiert das role-taking. Je weniger dies der Fall ist und je mehr die Akteure darüber hinaus mit Intra- und Inter-Rollenkonflikten belastet sind, für die keine institutionalisierten Lösungen bereitstehen, desto mehr ist Rollenhandeln role-making.

61
Q

Welche Beispiel für Werte gibt es?

A

Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit, Men- schenrechte, Sicherheit, Schutz von Natur, Leben und Umwelt, Selbstverwirklichung, Glücksvorstellungen.

62
Q

Wie definiert Goffman “soziale Norm”?

A

„Eine soziale Norm ist eine durch soziale Sanktionen abgestützte Richtschnur des Handelns, wobei die Sanktionen entweder negative Sanktionen sind, die Bestrafungen für Regelverletzungen bein- halten, oder positive, die Belohnungen für exemplarische Regelbefolgungen zum Inhalt haben.“ (Goffman 1982: 138)

63
Q

Wie definiert Vester soziale Norm?

A

Bündel von Erwartungen, die an die Mitlgieder einmer Gruppe pder Gesellschaft seitens der Gruppe oder Gesellschaft gerichtet werden

64
Q

Welche Begriffe kann man unter Webers “subjektiv gemeinten Sinn” subsumieren?

A

Werte, soziale Normen und soziale Rollen

65
Q

Was versteht man unter Rollendistanz und wer prägte den Begriff?

A

“Rollendi- stanz ist also eine Divergenz zwischen Rollenvorschrift und tatsächlichem Rollen- verhalten, die aber keineswegs die Rolle in Frage stellt.

Goffman prägte den Begriff, er dient u.a. dem Abbau von Rollen-Stress (role-strain) zB beim Chirurg der im OP witzelt und flirtet”

66
Q

Auf wen gehen die Begriffe role making und role taking zurück?

A

Ralph Turner

67
Q

Was ist das Thomas-Theorem?

A

“Das Thomas-Theorem formuliert eine Grundannahme der Soziologie: die Abhängigkeit des Verhaltens von der Situationsdefinition.

Diese sozialpsychologische These wird auf die amerikanischen Soziologen Dorothy Swaine Thomas (1899–1977) und William Isaac Thomas (1863–1947) zurückgeführt:”

68
Q

Nennen Sie mögliche Gruppenkategorien der Bezugsgruppentheorie!

A

“statistische Gruppe
soziales Aggregat (zB Passagiere in einem Flugzeug)
Assoziation (Gruppe mit sozialer Organisation zB Mitlgiedschaft in einem Verein, es gibt einen begrenzten Zweck)
soziale Gruppe (Plural an Menschen, Mitglieder interagieren miteinander face-to-face und relativ regelmäßig, Wir-Gefühl unterteilung in in-group und out-group, Gemeinsamkeiten bei Zielen und Werten, weißt eine gewisse Struktur auf zB Rollenverteilung))
Primärgruppe
Sekundärgruppe
peer Group
aspirative Bezugsgruppe
negaitve Bezugsgruppe
positive Bezugsgruppe”

69
Q

Welche drei Bindungsstile (attachment styles) existieren nach Mary Ainsworth et al.?

A

“1 der sichere (scure) Bindungsstil
2 der ängstliche, ambivalente (anxious/ambivalent) Bindugsstil
3 der vermeidende (avoidant) Bindugsstil”

70
Q

Was sind in der Psychologie “Primärbeziehungen”

A

Primärbeziehungen sind Beziehungen, de- ren Qualität vom frühkindlichen Bindungsmuster her zu begreifen sind.

71
Q

Was unterstellen Austauschtheoretiker im Bezug auf soziale Beziehungen?

A

“Austauschtheoretiker unterstellen im Bezug auf soziale Beziehungen, das Menschen Beziehungen eingehen um ein Gut auszutauschen (social exchange) Hierbei geht es um die Maximierung der Investition

Die Erträge werden als Belohnung beschrieben.”

72
Q

In welche vier Kategorien unterscheidet Peter M. Blau Belohnungen in der Austauschtheorie

A

“Geld
Soziale Billigung
Gefolgschaft (compliance)
Selbstwert oder Respekt”

73
Q

Warum gehen Menschen gem. der Austauschtheoretiker Beziehungen ein?

A

Die Annahme der Austauschtheoretiker ist, dass Menschen soziale Beziehungen eingehen, weil und wenn diese für sie attraktiv sind; d.h., weil und wenn sie ihnen einen profitablen Austausch versprechen.

74
Q

Welceh zwei Arten von Führern unterscheidet Robert F. Bales?

A

“instrumentelle Führer (effektive Erfüllung der ihr obligenden Aufgaben)

expressive Führer (Gruppe zusammenhalten, interne Konflikte regeln, emotionales Klima positiv beeinflussen)”

75
Q

Was ist mit sozialer Kohäsion und Lokomotion auf eine Gruppe bezogen gemeint?

A

Mit sozialer Kohäsion ist der Zusammenhalt von Gruppen gemeint, mit Lokomotion die Bewegung oder Orientie- rung der Gruppe auf ein Ziel hin

76
Q

Auf wen geht die Unterscheidung von in- und out-gropus zurück?

A

Eine weitere wichtige Unterscheidung der Gruppensoziologie ist die auf William G. Sumner (1840-1910) zurückgehende von in-group und out-group (Sumner 1906).

77
Q

Was ist ein Netzwerk nach der Netzwertheorie?

A

In der Netzwerktheorie ist ein Netzwerk eine Struktur von Punkten oder Knoten, die sich mit Linien oder Pfeilen verbinden lassen

78
Q

Wer ist Wegbereiter der Netzwerktheorie?

A

Wegbereiter der Netzwerktheorie sind Jacob L. Moreno (1892-1974) und die von ihm entwickelte Soziometrie (Moreno 1934, 1954)

79
Q

Nach was fragt man in der Soziometrie?

A

“In der Soziometrie befragt man die Mitglieder von Gruppen nach deren bevorzugten Interaktionspartnern

Die so ermittelten Präferenzen oder tatsächlichen Interaktionshäufigkeiten erge- ben eine Struktur, die sich in einem Soziogramm abbilden lässt.”

80
Q

Was sind Beispiele für Netzwerktypen bzw. -formen?

A

“Ring
Vermascht
Stern
Vollvermascht
Linie
Baum
Bus”

81
Q

An welcher Studie kann man sich die Grundzüge der Netzwerkanalyse vergegenwärtigen und welches Ergebnis hatte sie ?

A

“Granovetter, „The Strength of Weak Ties“,

Mit dem Ergebnis: Die Stärke einer Beziehung (Dauer / Fre- quenz, Intensität, Intimität, Leistungsaustausch) war in diesem Fall nicht entscheidend. Erfolgreich war die Jobsuche – ganz im Gegenteil – dann, wenn Beziehungen eher als ‚schwach‘ einzustufen waren.”

82
Q

Was sind die Grundelemente eines Netzwerks?

A

Nodes (vertices) vs ties (edges, arcs)

83
Q

Welche Netzwerkanalyseparameter gibt es?

A

“Netzwerk-Analyseparameter:
* Zahl der Elemente und der Verbindungen
* Dichte eines Netzwerks (ergibt sich über die Differenz zwischen den möglichen und den tatsächlich realisierten Verbindungen)
* Position von Knoten in einem Netzwerk (speziell etwa: Zentralität (Stern-, vs Ring- vs Liniengraph))
* Zahl der Verbindungen (der sog. Grad, degree)
* Vermittlerfiguren”

84
Q

Welche Definitionsmerkmale besitzt eine Organisation verallgemeinert?

A

”* (formale) Mitgliedschaft
* Zweck- oder Zielorientierung
* Hierarchie (oder: hierarchische Struktur)”

85
Q

Was sind die Basiselemente von Organisationen?

A

“Ziele
Formale / informale Organisationsstrukturen
Mitglieder
räumlich-sachliche Ausstattung
Organisationale Umwelt”

86
Q

Welche Elemente enthält Max Webers Bürokratiemodell?

A

”* Spezialisierung
* Hierarchisierung
* Regulierung / Verregelung
* Entpersönlichung
* Leistungsbezogene Entlohnung”

87
Q

Welche Studie behandelt die informelle Organisation?

A

“Hawthorne-Studie” von Elton Mayo (1933) Auswirkung des Abdämmens von Arbeitsbeleuchtung auf die Arbeitsmotiviation

88
Q

Was sind Beispiele für Institutionen?

A

Beispiele für Institutionen sind Familie, Verwandtschaft, Religion, das Recht, das Bildungswesen, Wissenschaft, Massenmedien, politische Institutionen

89
Q

Was ist nach Vetser Institutionen gemeinsam?

A

Institutionen ist gemeinsam, dass sie Sinn stiften, Orientierungsmöglichkeiten bieten und damit das Handeln des Individuums entlasten

90
Q

Was behauptet Arnold Gehelne bezogen auf die Entlastungsfunktion der Institutionen?

A

Der Mensch, so Gehlen, sei aufgrund seiner relativ geringen Festle- gung durch Instinkte ein Mängelwesen. Die mangelnde Festlegung des Verhaltens stel- le eine Offenheit für Handlungsalternativen dar. Diese Offenheit überfordere den Men- schen. Um den Instinktmangel auszugleichen, bedürfe es der Orientierungsangebote seitens der Institutionen

91
Q

Wie vollzieht sich der Prozess der Institutionalisierung nach Peter Berger und Thomas Luckmann?

A

Institutionalisierung wird als ein Vorgang dargestellt, der folgen- de Stufen durchläuft: Habitualisierung, Typisierung, Objektivierung/ Historisierung und Legitimierung.

92
Q

Was sind “totale Institutionen” nach Goffman?

A

“Wenn eine Institution ein Sinnmonopol beansprucht, Suprematie gegenüber anderen Institutionen durchsetzt und
Institutionen und Organisationen 109
Gesellschaftsmitglieder vollständig vereinnahmt, dann haben wir es mit totalen Insti- tutionen (Goffman 1961b) zu tun”

93
Q

Was sind für Goffman Beispiel “totaler Institutionen”?

A

Gefägnisse und psychische Anstalten, Vetser erweitert diese um Konzentrationslager, die Inquisition, Sekte, Geheimbünde

94
Q

Wie unterscheiden sich die engen und weiten Verständnisse von “Organisation” in der Soziologie?

A

“allgemeinsoziologischer Sinn -> soziale Organisation im Sinne eines Herstellungsprozesses von Ordnung
organisationssoziologischer Sinn -> Organisationen als soziale Gebilde wie zB Unternhemen und Behörden”

95
Q

Auf welche drei Disfunktionalitäten hat Robert K. Merton bei bürokratischen Organisationen hingewiesen?

A

“1 Aufrgund der Regeln sind Bürokratien oft zu unflexibel
2 Ziele der Organisation können hinter Regeln zurücktreten
3 unpersönlicher Charakter kann zu Graben zwischen Bürokraten und Klientel führen”

96
Q

Welche Struktur weißen formale Organisationen auf?

A

Eine Organisation weist eine formale Struktur auf. Mitgliedschaften, Aufgaben, Kompetenzen, Kommunikationskanäle machen die- se Struktur aus

97
Q

Zu welcher Art von Organisation gehört das Bürokratiemodell von Weber?

A

es ist ein Modell formaler Organisation

98
Q

Welche Metapher-Kategorien gibt es nach Morgan bei der Betrachtung von Organisationen?

A


* machine
* organism
* brain
* culture
* political system
* psychic prison
* flux and transformation
* instrument of domination”

99
Q

Wie definiert das Lexikon zur Soziologie “Gesellschaft”?

A

“„Gesellschaft ist das jeweils umfassendste System menschlichen
Zusammenlebens. Über weitere einschränkende Maßnahmen
besteht kein Einvernehmen.“”

100
Q

Wo existiert für Simmel Gesellschaft?

A

Gesellschaft existiert da, wo mehrere Individuen in Wechselwirkung treten

101
Q

Was unterscheidet Gesellschaft von Gemeinschaft nach Tönnies?

A

“Gemeinschaft steht für Formen des Zusammenlebens, die auf zwischenmenschlichen Kontakten und Gefühlen breuhen, ursrpünglich, spontan, unmittelbar und überschaubar sind

Gesellschaft ist eine Form des Zusammenlebens, die aus Arbeits- bzw.- Funktionstielung beruht”

102
Q

Was bedeutet, das Tönnies den Dualismus von Gemeinschaft und Gesellschaft auch als historische Tendenz betrachtet?

A

Nach Tönnies gibt es eie soziale Entwicklung von der Gemeisnchaft hin zur Gesellschaft

103
Q

Was ist nach Tenbruck eine Primitive Gesellschaft?

A

“▪ Lokale Orientierung, d.h. gemeinsame Lokalität
▪ Verwandtschaftsbasiert
▪ Keine hohe Wirtschaftskultur (subsistenzwirtschaftliches Prinzip), wenig Tausch
▪ Herrschaft: zunächst das Ältestenprinzip, keine eigene politische Organisation (wir können auch sagen: keine Ausdifferenzierung politischer Professionsrollen)
▪ Integrationsprinzip: Gewohnheit und Tradition
▪ Primärgruppen (jegliches Tun ist öffentliches und gemeinsames Tun)
▪ Mündlichkeit”

104
Q

Was ist nach Tenbruck eine Hochkultur?

A

“▪ Lokale Gruppen, aber überlokale Herrschaft !!
▪ Ausdifferenzierung einer eigenen Herrschaftsschicht ▪ Städtisches Zentrum (vs. Peripherie)
▪ Überlokale Kommunikationsnetze, Schrift
▪ Differenzierung von Ober- und Unterschicht
▪ Oberschicht als Träger der repräsentativen Kultur
▪ Geschichtlichkeit
▪ Überlokale Identifikation
▪ Differenzierung von Hochkultur und Volkskultur”

105
Q

Was ist nach Tenbruck eine moderne Gesellschaft?

A

“▪ Überlokalität (Aufhebung des Unterschieds von Oberschicht und lokalen Einheiten)
▪ Industrialisierung
▪ Institutionalisierung (im Sinne der Entflechtung von vormals
verflochtenen Daseinsbereichen)
▪ „Wachstum der Kommunikationsmittel“
▪ ‚Entschichtung‘
▪ Privatisierung”