Filmtechnik (6FP) Flashcards
Bei welcher Bildwechselfrequenz kommt es zur Bewegungsverschmelzung für das menschliche Auge?
Ab etwa 16-18 Einzelbildern pro Sekunde kommt es zu einer Bewegungsverschmelzung.
Was ist der “Stroboskopische Effekt” und wie hängt er mit der Bewegungsverschmelzung zusammen?
Der Effekt beschreibt die Nachbildwirkung, das heißt für die Bewegungsverschmelzung ist es wichtig, dass die Bilder ähnlich sind, da sonst keine Illusion von fließender Bewegung und Kontinuität entstehen kann.
Was ist die Flickerfrequenz?
Die Flickerfrequenz ist auf dem Bildschirm oder auch beo der Wiedergabe als Flickern zu erkennen, das heißt, dass es zwar zu einer Bewegungsverschmelzung kommt, das Auge aber immer noch einzelne Bilder erkennen kann.
Wie verhält sich die Flickerfrequenz Aufnahmeseitig?
- Ab ca.20-22 B/s Aufnahmefrequenz wird ein Flickern in der Projektion nicht mehr signifikant wahrgenommen (ABER: nur wenn die Bilder in einer höheren Frequenz wiedergegeben werden)
- Helle/weiße Fläche sind am kritischsten (->HDR)
Wie verhält sich die Flickerfrequenz bei der Wiedergabe/Projektion?
- Flimmerverschmelzungsfrequenz ist helligkeitsabhängig (22-90Hz)
- die critical flicker frequenzy (CFF) liegt im analog Kino bei etwa 40-50Hz
Seit wann sind die Internationalen Standard-Bildwechselfrequenzen in der analogen Kinoproduktion eingeführt worden?
1929, seit der Einführung des Tonfilmstandards (da die Synchronisation nun Maßgebend war) und ist bis heute gültig.
Was sind die Vorteile der Internationalen Standard-Bildwechselfrequenzen in der analogen Kinoproduktion?
Sie bietet einen guten Kompromiss zwischen Bewegungsauflösung, Kosten, Ästhetik und ist vor allem pragmatisch (z.B. bei internationaler zusammenarbeit)
Wie sind die Internationalen Standard-Bildwechselfrequenzen in der analogen Kinoproduktion bei der Aufnahme?
Bei der Aufnahme (“Aquisition”): 24 B/s = 24Hz
- > Dunkel- und Belichtungsphasen sind gleich lang
- > auch fps genannt
Wie sind die Internationalen Standard-Bildwechselfrequenzen in der analogen Kinoproduktion bei der Wiedergabe?
Bei der Wiedergabe (“Projektion”): 24B/s mit 48Hz
- > jedes Einzelbild wird 2x projiziert
- > Befriedigend geringer Flickereffekt
Wie lange gelten die Internationalen Standard-Bildwechselfrequenzen in der analogen Kinoproduktion Standards bereits?
90 Jahre, also beinahe 100 Jahre Kinogeschichte wurden geschrieben.
Mit welchem Bauteil funktioniert ein Mechanischer Shutter?
Mit einer Umlaufblende.
Welchen Faktor der Bildaufnahme bestimmt die Umlaufblende?
Die Belichtungszeit.
Weshalb kann man die Belichtungszeit bei einem mechanischen Shutter mit 180° Shutteröffnung nicht verlängern?
Bei einem so weit geöffnetem Shutter kommt es nur zu einer sehr kurzen Verdeckung des Bildfensters, in dem der Film transportiert werden kann. Wäre die Blende bzw. der Shutter größer, würde der Film konstant belichtet.
Wie verhält sich die Shutteröffnung bei den Standardwerten im Kino? Nenne die Standardwerte ebenfalls.
Bildrate: 24 B/s (Tonsynchron)
Bildwechselfrequenz: 24Hz
Belichtungszeit: 1/48s bei 180° Shutteröffnung
Was erzeugt die spezielle Ästhetik beim Kinofilm?
Die Standardwerte erzeugen die Ästhetik:
- > Hell- und Dunkelphase sind gleich lang
- > Auf und abschwellende Belichtung
Wie wird das Flickerproblem bei der Wiedergabe gelöst?
Wenn man bei der Aufnahme einen 180° Shutter verwendet, kommt es zu einer Belichtungsphase pro Bild, bei 24 B/s, 1/48S Belichtungszeit kommt es zu einer Bildfrequenz von 24Hz. Gibt man diese Bilder genau so wieder, erreicht man ebenfalls einen Frequenz von 24Hz, was zu einem Flickern führen kann. Ein Trick, wie man dem Problem vorbeugen kann, ist wenn man bei der Wiedergabe zwei Belichtungphasen pro Einzelbild vornimmt. Die Bildfrequenz wird dadurch auf 48Hz erhöht.
Wie nennt man den Shutter ud die Technologie, wenn man zwei Beichtungen pro Einzelbild erhalten will?
Einen Butterfly-Shutter oder Doppelflügel-Umlaufblende. Die Technologie wird Doubleflashing genannt.
Was ist die Bildwechselfrequenz?
Die Bildwechselfrequenz oder auch die Bildrate ist die Anzahl der wiedergegebenen Einzelbilder pro Sekunde. Dies wird auch die temporale Auflösung genannt.
(vgl. Bildwiederholfrequenz bei Wiedergabe)
Was ist die Bildwiederholfrequenz?
Die Anzahl der Bildprojektionen pro Sekunde (Flickerfrequenz). (vgl. Bildwechselfrequenz bei Aufnahme)
Wie funktioniert der Filmtransport bei einem analogen Projektor?
Der Film wird mit einem Standard von 24 (in Ausnahmen 25) B/s Transportiert, was aufgrund der Tonsynchronität fest vorgegeben ist. Jedes Bild wird bei der Wiedergabe zwei mal Projiziert, also mit 48Hz. Durch eine Doppelflügel-Umlaufblende wird das erreicht, auch Doubleflashing genannt. Der Filmtransport 24 (25) B/s ist wie bei der Aufnahme in der Kamera für die Bildwiedergabe zwingend intermittierend (wird für die Wiedergabe angehalten). Für die Tonwiedergabe sollte er jedoch kontinuierlich (die Tonspur kann nicht stoppen) sein (z.B. Lichtton). Dies wird durch einen Versatz von Bild und Ton erreicht, der immer genau 21 Bilder beträgt.
Mit was für Techniken und Standards arbeiten digitale Projektoren?
Ein elektronischer Filmprojektor arbeitet mit einem arbeitet mit elektronischem Shutter: 24 oder 48 B/s bei 48Hz (DCI-Standard).
Was sind die Vorteile eines digitalen Projektors (oder elektronischen Shutters)?
Längere Belichtungszeiten sind möglich als bei einer analogen Projektion, da keine “Transportlücke” nötig ist, was zu
- weniger Flickereffekt führt (längere Belichtungszeit, kürzere Totzeit) und außerdem zu einer
- helleren Bildwiedergabe (längere Belichtungszeit, kürzere Totzeit) + (perfekter Bildabstand)
Was für Möglichkeiten gibt es noch, die Bildwiederholfrequenz zu erhöhen?
- mit 72Hz, wenn jedes Bild drei mal Projiziert wird
- bei S3D z.B. 2x72p = 144Hz
- zukünftig DCI-Standards (HFR): 120 B/s?
Wie verhalten sich die Belichtungszeiten in Abhängigkeit zu dem Hellsektor bei der Physikalischen Umlaufblende bei 24fps?
Erst Hellsektor (shutter angle), dann Belichtungszeit:
180° = 1/48s
90° = 1/96s
45° = 1/192s
22,5° = 1/384s
11° = 1/768s
-Hellsektor (shutter angle) > als 180° sind nicht möglich, aufgrund des Filmtransports.