F51 Nichtorganische Schlafstörungen Flashcards

1
Q

Schlafstörungen

A

Schlaf = überlebensnotwendiges Bedürfnis
nichtorganische Schlafstörungen -> oft Sy. anderer psych. Erkrankung

vegetative Veränderungen: Herzfrequenzsenkung, Atemfrequenzsenkung, Muskelspannung, RR-Senkung, Körpertemperatursenkung

Aufgaben: Entspannung, Lern-/Gedächtnisleistung, Immunsystem, Regeneration Stoffwechsel

Schlafstadien:
- Stadium 1 5%, Übergang zum Schlaf, Theta-wellen (Leichtschlaf)
- Stadium 2: 50%, Schlafbeginn, Schlafspindeln, K-Komplexe (Leichtschlaf)
- Stadium 3 und Stadium 4 Tiefschlaf 15-25% -> Slow wave sleep Komplexe, Deltawellen?
- REM-Stadium 20-25%, nach 70-90 min Schlafzeit (Stadium 1-4) erste REM Schlaf
Periode (1. REM Schlafperiode meist kurz, wird im Lauf des Schlafzyklus länger), paradox aktiver Schlaf, erhöhte Atem- und Herzfrequenz, erhöhte Hirndurchblutung, schnelle Augenbewegungen, Traumaktvität, besser erinnerbar, erhöhte Frezqenz von REM-Phasen mit Schlafdauer, Muskelatonie, EEG: Theta-Aktivität, Aufgabe: Informationsverarbeitung, Lernprozesse
-> 4-6 Zyklen pro Schlafdauer (durchschnittl. 7-8h)

ICD 11: keine Unterteulung in organ./nicht organ. Schlafstörungen

vor 40.Lj. selten organ. Schlafstörungen: Ausnahme SS -> RLS bei Eisenmangel oder Hyperthyreose

Schlafstörungen
* 20 – 30 % der Bevölkerung betroffen
* Chronische Insomnie betrifft ca. 10% der Menschen
(bis zu 2/3 nichtorganische primäre Insomnie)
* Mit dem Alter zunehmend
* Frauen häufiger betroffen
* Regelmäßiger Schlafmittelkonsum 1 – 2% der
Bevölkerung

Einteilung
* Insomnien: Ein- und Durchschlafstörungen, frühzeitiges Erwachen, gestörte Schlafqualität
* Hypersomnien: übermäßige Schlafneigung, Schläfrigkeit, verzögerter Übergang zum Wachzustand, psychogene Schlafanfälle
* Störungen des Schlaf-Wach Rhythmus: unerwünschter Schlaf-Wachrhythmus, schlechte Synchronisation, psychogene Schlaf-Wachumkehr
* Parasomnien: z.B. Schlafwandeln, Alpträume, Pavor nocturnus

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2
Q

Diagnostik Schlafstörungen

A

Anamnese:
- Schlafbezogen: Art der Schlafstörung (ESST, DSST, Schlafdauer, Tagesmüdigkeit, Einschlafattacken), Leistungsminderung, körperl. Symptome (Unruhe, Kribbeln in Extremitäten, Schnarchen), Lebenssituation, Tagesbefindlichkeit / psych. St. (Grübeln, Anspannung, Wut, Ärger), Häufigkeit, Dauer, Verlauf, Umstände verbess./verschlechtert, Vorgeschichte/Vorbehandlung, auslösende Faktoren (Trauma?), circadiane Rhythmen (Schichtarbeit), Schlafverhalten/Schlafhygiene
- Umgebung: Lärm, Temp, Licht, Schlafgelegenheit, Bettpartner
- Schlafgewohnheit: Nickerchen, Schlaf-Wach-Rhythmus, im Bett verbrachte Zeit, Abendgestaltung
- aktuelle/frühere körperliche Beschwerden/Erkrankungen (Schmerzen?)
- derzeitige/frühere psychische Störungen, Persönlichkeitsfaktoren, Konflikte (Arbeit, Partnerschaft ect)
- Drogen/Med.-Anamnese, Alkohol? Nikotin?
- Familienanamnese
- Fremdanamnese (periodische Beinbewegungen, Atempausen?)
- Schlaftagebuch

-> Ausschluss organischer Ursachen:
Labor: Schilddrüsenwerte, BB, GGT, Leberwerte
ggf. cMRT/cCT

Apparativ:
1) Polysomnographie:
- EEG
- EMG (Muskeltonus am Kinn)
- EOG (Elektrookulogramm - AUgenbewegungen)
- EKG, Herzfrequenz
- Atemfrequenz, SO2, - thorakale und abdom. Atembewegungen, Luftfluss an Nase, Widerstand am Nasengang, transcutane pCO2 Sättigung
- Beinaktivität/-bewegungen (Oberfl. EMG + Video)
16-32 Kanäle

2) Aktiographie

3) Leistungsdiagnostik f. Tagesschläfrigkeit
- MWT (Mehrfach Wachhalte Test) (Hypersomnie/Narkolepsie)
- MSLT (Multipler Schlaf-Latenz Test) (Hypersomnie, Narkolepsie)
- Gutachten Fahrsimulator CARSIM, Spurenverfolgunstest + Steer-Clear

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3
Q

Insomnie

A

1) ESST, DSST, Frühmorgenerwachen oder nicht restaurativer Schlaf
2) trotz adäquater Schlafgelegenheit und -umstände
3) mind. 1 Tagesbeeinträchtigung auf Nachtschlaf zurückzuführen
a) Müdigkeit oder Malaise
b) Konzentrationsminderung, Aufmerksamkeit + Gedächtnis
c) red. Funktion im sozialen und berufl. Leben, red. Leistung in Schule
d) Stimmungsbeeinträchtigung
e) Tagesschläfrigkeit
f) red. Motivation, Energie oder Initiative
g) erhöhter Fehlerneigung oder Neigung zu Unfällen bei Arbeit oder Autofahren
h) erhöhte Verspannungen, Kopfschmerzen, GI-Symptome als FOlge v. Schlafbeeinträchtigung
i) Sorgen und Bedenken bezügl. Schlaf

-> mind. 3x/Woche mind. 1 Monat

-> bei älteren Menschen oft organische Ursache der Insomnie

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4
Q

F51 Nichtorganische Schlafstörungen

A

Dyssomnien
- ESST/DSST mit erhöhter Tagesmüdigkeit
- nichtorgan. Insomnie
- nichtorgan. St. Schlaf-Wach-Rhythmus
- nichtorgan. (prim.) Hypersomnie

Parasomnien
-> teilweise Erwachen/Wechsel v. Schlafstadien
- Alpträume
- Pavor nocturnus
- Somnambulismus
- Bruxismus (Zähne knirschen)
- Enuresis nocturna
- REM Verhaltensstörung

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5
Q

F51.0 Nichtorgan. Insomnie

A

A. ESST, DSST oder schlechte Schlafqualität ohne erfrischende Wirkung (auch frühmorg. Erwachen)

B. Schlafstörungen treten mind. 3x/Woche während mind. 1 Monats auf

C. Schlafstörungen verursachen entweder einen deutl. Leidensdruck oder wirken sich störend auf die alltägliche Funktionsfähigkeit aus.

D: verursachende organische Faktoren fehlen, z.B. neurolog., somatisch, psychotrope Substanzen oder eine Medikation

-> Insomnie: ungenügende Dauer/Qualität d. Schlafs (ink. ESST/DSST, frühmorgendl. Erwachen)
-> nur eigenständige DIagnose zusätzlich zu psych. Erkrankungen, wenn sie das klinische Bild beherrscht.

Ausschluss:
- organische Ein- und Durchschlafstörungen G47.0

-> Kinder haben oft “Einschlafprobleme”, welche eher aufgrund mangelnder Routine vorhanden sind -> Z62.9 -ungenügende elterliche kOntrolle und Überwachung

Symptome: schlafbehindernde Gedanken, innere Anspannung/Ängstlichkeit in Bezug auf Fähigkeit zu schlafen

Epidemiologie:
10% über 6 Monate
v.a. Frauen und Ältere

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6
Q

Schlafhygiene Maßnahmen

A
  1. Regelm. nächtl. Schlafzeiten mit Bettzeiten von max. 8h, auch am Wochenende einhalten. Tagsüber und abends vor dem Fernseher nicht schlafen, 1/2 stündige Ruhepause am frühen Nachmittag ist erlaubt.
  2. konsequent auf Alkohol und koffeinhaltige Getränke nach dem Mittagessen verzichten (kein Alkohol und kein Nikotin 3h vor Schlafengehen, kein Kaffee/Schwarztee/Grüntee/Cola nach 14:00)
  3. keine schweren Mahlzeiten (spät) am Abend einnehmen (3h vor dem Schlafengehen)
  4. regelm. körperl. Aktivität ausüben, jedoch nicht in den späten Abendstunden (nicht nach 18:00)
  5. geistige und körperliche Anstrengung vor dem Zubettgehen allmählich verringern
  6. die abendliche Anwendung von hellen Lichtquellen mit hohem Blaulichtanteil (Bildschirme, Tageslichtlampe) vermeiden (keine elektronischen Geräte im Schlafzimmer)
  7. persönliches Einschlafritual entwickeln
  8. nicht im Bett arbeiten oder fernsehen
  9. für dunkle, kühle (16-18Grad) und ruhige Schlafumgebung sorgen
  10. in der Nacht nicht auf die Uhr schauen.
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7
Q

Therapie Schlafstörungen

A

1) Psychoeduktion: Schlafhygiene, Stimuluskontrolle, Biofeedback, Info zu normalem Schlaf, schlaffördernde Techniken

2) Störungsorientierte KVT: Entspannungsverfahren (PMR, Meditation, einfache Atemübungen, autogenes Training), paradoxe Intervention (Schlafrestriktion - “mögl. lange wach bleiben”), Schlaftagebuch, Traum-/Fantasiereise, Ruhebild, Umstrukturierung dysfunktionaler Gedanken (in Verb. mit Schlaf), Bearbeiten spezifischer Konfliktsituationen

3) Tiefenpsychologische Transaktionsanalyse TA

MEDIKATION in KOmbi mit Psychotherapie
-> nach ABsetzen Rebound-Insomnie

Kurzzeitbehandlung:
- pflanzliche Präparate
- Antihistaminika
- Benzodiazepine kurzfristig
- Z-Substanzen (Benzo-Rez.-Agonisten) < 4 Wo., 2-4 Wochen kurzzeitgabe zugelassen, KI Bei Suchterkrankungen!
- sedierende Antidepressiva Mirtazapin, Trazodon
- Melatonin geringe Datenlage (bei fehlender Schlafsynchronisation kurz 4-6 Wochen, bei >55J.)
- Buronil kein Wirknachweis
- niedrigpotente Neuroleptika

Langzeitbehandlung:
- Z-Substanzen Zolpidem
- sedierende Antidepressiva: Mirtazapin, Trazodon (ahmt natürl. Schlafarchitektur nach), Amitryptilin, Mianserin
- atyp. Neuroleptika: Quetiapin, Olanzapin
- niedrig pot. Neuroleptika
- Antihistaminika
- Phytotherapie Baldrian

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8
Q

Differentialdiagnosen Schlafstörungen

A

Narkolepsie
- Kataplexie (akuter, rev. Verlust d. Muskeltonus = affektive Tonusverlust
- Wachanfälle mit Tonusverlust d. Muskulatur
- hypnagoge Halluzinationen (in Übergang v. Wachzustand in den Schlaf)

Schlafapnoe
- nächtl. Atempausen
- typ. intermitt. Schnarchgeräusche

Organische Hypersomnie

Atypische Depression

Kleine-Levine-Syndrom: (Als Kleine-Levin-Syndrom wird eine seltene, periodisch auftretende Hypersomnie des Kindesalters bezeichnet, die durch wiederkehrende ungefähr 2 Wochen andauernde Schläfrigkeitsperioden sowie Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen gekennzeichnet ist.)

chronic fatigue Syndrom: Rheumafaktoren, Ausschluss Fibromyalgie(?)

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9
Q

F51.1 Nichtorganische Hypersomnie

A

A. Übermäßige Schlafneigung während des Tages oder Schlafanfälle, oder über einen verlängerten Übergang zum vollen Wachzustand (Schlaftrunkenheit), die nicht durch eine inadäquate Schlafdauer erklärbar sind.

B. Schlafstörung tritt fast täglich über mind. 1 Monat oder in wiederkehrenden Perioden kürzerer Dauer auf und verursacht entweder einen deutlichen Leidensdruck oder eine Beeinträchtigung der alltäglichen Funktionsfähigkeit.

C. Fehlen v. zusätzlichen Symptomen einer Narkolepsie (Kataplexie/affektiver Tonusverlust, Wachanfälle mit Tonusverlust der Muskulatur, hypnagoge Halluzinationen) oder von klin. HInweisen für eine Schlafapnoe (nächtl. Atempausen, typische intermitt. Schlafgeräusche ect.).

D. Verursachende organische Faktoren fehlen, wie z.B. neurolog. oder andere somatische Krankheitsbilder, Störungen durch EInnahme psychotroper Substanzen oder eine Medikation.

-> wenn nur ein Symptom einer psychischen Störung (z.B. affektive St.), dann ist diese die Hauptdiagnose. Nichtorganische Hypersomnie nur hinzufügen, wenn die Hypersomnie im Vordergrund steht.

Wichtigste DD: Narkolepsie
daher: Ausschluss Narkolepsie und organische Hypersomnie

Diagnostik
- Polysomnografie
- multiple Schlaflatenztest

Behandlung
v.a. nichtmed.
Schlafhygiene
keine sedierende Substanzen
bei schwerer Symptomatik Vigilanzier

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10
Q

F51.2 nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus

A

A. Schlaf-Wach-Muster der Betroffenen ist nicht synchron mit dem gewünschten Schlaf-Wach-Rhythmus, der durch die gesellschaftlichen Anforderungen bestimmt ist und von den meisten Menschen in der Umgebung der Betroffenen geteilt wird.

B. Folge: Schlaflosigkeit während der Hauptschlafperiode oder Hypersomnie während Wachperiode fast tgl. mind. 1 Monat lang oder wiederholt während kürzerer Zeiträume

C. Unbefriedigende Dauer, Qualität und Zeitpunkt des Schlafs verursachen entweder einen deutlichen Leidensdruck oder wirken sich störend auf die alltägliche Funktionsfähigkeit aus.

D. Organische URsachen fehlen, z.B. neurologisch, somatisch, durch psychotrope Subst. oder Med.

-> STörung der Synchronizität v. Schlaf-Wach-Rhythmus und dem erwünschten Rhythmus (der Umgebung)
-> z.B. Schichtarbeiter, JEtlag

Ausschluss:
organische Störungen d. Schlaf-Wach-Rhythmus G47.2

Therapie
- Schichtarbeiter: Modafinil (Modasomil®) -> Stimulans, Missbrauchspotential
- Jetlag: Melatonin

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11
Q

F51.3 Schlafwandeln (Somnambulismus)

A

A. vorherrschend: wiederholte Episoden (2 oder mehr), in denen Betroffene während des Schlafs das Bett verlassen und mehrere Minuten bis halbe Std umhergehen, meist während des ersten Drittels des NAchtschlafs.

B. währenddessen haben Betroffene einen leeren, starren Gesichtsausdruck, sie reagieren verhältnismäßig wenig auf die Bemühungen anderer, den Zustand zu beeinflussen oder mit ihnen in Kontakt zu kommen und sind nur unter großen Schwierigkeiten zu wecken

C. nach dem Erwachenen (driekt nach dem Schlafwandeln oder am nächsten Morgen) haben Betroffene eine Amnesie für die Episode

D. Innerhalb weniger Minuten nach dem Aufwachen aus der Episode besteht keine Beeinträchtigung der geistigen Aktivität oder des Verhaltens, obgleich anfänglich eine kurze Phase von Verwirrtheit und Desorientiertheit auftreten kann.

E. Fehlende Belege für eine organische psych. St., wie Demenz oder körperliche St. wie Epilepsie.

Milde Form: Sprechen im Schlaf

genet. Faktoren
15% aller Kinder zw. 5-12 Jahren 1x
Reifungsstörung biolog. Mechanismen
sprechen, gestikulieren, nesteln, mit geöffneten Augen
DD: schlafgebundene Epilepsie

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12
Q

DD REM Schlaf Verhaltensstörung

A
  • Männer nach dem 50. Lj.
  • assoziiert mit neurodegen. Erkrankung (M. Parkinson)
  • komplexe motor. Aktivität + ängstliche Trauminhalte (teilw. erinnerlich) -> Unfälle, Selbstverletzung, Fremdaggressivität
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13
Q

F51.4 Pavor nocturnus

A

A. Wiederholte Episoden (2 oder mehr) von Erwachen aus dem Schlaf mit Panikschrei, heftiger Angst, Körperbewegungen und veg. Übererregbarkeit mit Tachykardie, Herzklopfen, schneller Atmung und Schweißausbruch.

B. Episoden treten haupts. während d. ersten Nachtdrittels auf.

C. Dauer < 10 Min.

D. Wenn andere Personen versuchen, auf die Pat. während der Episode einzuwirken, reagieren die Betroffenen hierauf nicht; es folgt darauf Desorientiertheit und perseverierende Bewegungen.

E. Erinnerung an das Geschehen ist begrenzt

F. Verursachende organische Faktoren fehlen, z.B. neurologisch, somatisch, durch psychotrope Subst. oder MEd.

  • Betroffen: Kinder, Jugendliche, 3% mind. 1 Episode
  • häufig gemeinsam mit Schlafwandeln
  • selten bei Erwachsenen, nur in Belastungssituationen
  • DD: Albträume, schlafbezogene epileptische Anfälle
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14
Q

F51.5 Albträume (Angstträume)

A

A. Aufwachen aus dem Nachtschlaf oder dem Nachmittagsschlaf mit detaillierter und lebhafter Erinnerung an heftige Angstträume, die meistens Bedrohungen d. eigenen Lebens, der Sicherheit oder des Selbstwertgefühls beinhalten. Aufwachen kann zu jeder Zeit der Schlafperiode erfolgen, wenngleich Albträume typischerweise in der 2. Nachthälfte auftreten.

B. nach dem Aufwachen aus erschreckenden Träumen sind die Betroffenen rasch orientiert und wach

C. Das Traumleben selbst und die Störung des Schlafes, die durch das Aufwachen zusammen mit den Episoden resultiert, verursachen bei den Betroffenen einen deutlichen Leidensdruck

D. Verursachende organische Faktoren fehlen, z.b. neurologisch, somatisch, durch psychotrope Subst. oder Med.

-> im REM Schlaf, vorzugsweise frühe Morgenstunden
-> gehäuft bei extremer Belastung, PTBS oder Absetzen von REM Schlaf unterdrückenden Substanzen (Alkohol, best. Antidepressiva?)
-> oft Wiederholung gleicher Albtraumthemen
-> autonome Stimulation, aber kein wahrnehmbares Schreien oder Körperbewegungen

Begriffe:
Angsttraumstörung

Therapie
bei PTBS:
- Doxazosin (Prostadilat®, Supressin®) - selektiver alpha-1-Rezeptor-Blocker
- Mirtel, Trittico
- Seroquel, Zyprexa
- Clonidin (Catapresan®)

URsache MEd. NW:
- Mirtazapin
- andere Antidepressiva
- Topiramat
- Antibiotika

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15
Q

Ursachen von Schlafstörungen

A
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16
Q

Differentialdiagnose Schlafapnoe

A

= durch organische Faktoren bedingte Schlafstörung

  1. Schlaf-Apnoe Syndrom G47.3
    -> Atempausen während des Schlafs
    typisch: Schnarchen, Tagesmüdigkeit/-schläfrigkeit, Hypersomnie, morgendl. Kopfschmerz, St. v. Aufmerksamkeit + Gedächtnis, depressive Verstimmung, Potenzst.
    -> Schlafdefizit -> red. Schlafqualität, red. Tiefschlafanteil
    -> kardiovask. Folgen: Sinusarrhythmie, Verschlechterung art. HT, respirat. Insuff., MCI, Insult
    -> v.a. Männer 40-60 mit Adipositas/Übergewicht

2 Formen:
1) obstruktives OSAS 90%: Kollaps Schlundmuskulatur (begünstigt: Nasenpolypen, Alkohol, Adipositas, Tranquillizer)
2) zentales OSAS: zentral bed. St.d. Aktivierung d. Atemmuskulatur oder chron. Lungenerkr. oder muskuloskelettale Erkr. (häufig bei Herzinsuff., St.p. Insult oder st.p. SHT)

Diagnostik: HNO, Schlaflabor

DD:
- obstruktives Schnarchen ohne APnoe
- sek. Hypersomnie (Hirntumor, schwere Inf., Demenz)
- Narkolepsie
- Hypersomnie bei Kleine-Levine Syndrom

Therapie:
bei leichte, O/SAS:
- Gew.red.
- Alkohol + Nikotinkarenz
- vermeiden v. Benzos
bei mittelschwerem O/SAS:
- intraorale UK Protrusionsschiene
bei schwerem O/SAS:
- nächtl. CPAP
- IPPV od. CPAP bei zentralem SAS -> im Vordergrund Behandlung d. zu Grunde liegenden Herzerkrankung!

17
Q

DD Kleine Levin Syndrom

A

Hypersomnia periodica

v.a. männl. Jugendliche m. periodischer Hypersomnie + Heißhungerattacken

18
Q

DD Narkolepsie

A

Kontinuierliches Müdigkeitsgefühl plus ein Schlafattacken, vor allem beim monotone Tätigkeiten
Im Verlauf:
- Kataplexien: anfallsartiges Erschlaffung der Muskulatur mit Sturz/Bewusstseinsverlust, an Affekte gekoppelt
- Hypnagoge Halluzinationen: lebhafte, negative, Visuelle Wahrnehmungsstörungen beim einschlafen
- Schlafparalyse: Unfähigkeit nach dem aufwachen zu sprechen oder sich zu bewegen für einige Minuten
- Automatische Handlungen: Routinetätigkeiten in Art Halbschlaf bei Ermüdung
- Häufige Wachzeiten in der Nacht

Vor dem 35. Lebensjahr, genetische familiäre Häufung

Diagnose: Nachweis HLA DR 15, Polysomnographie

DD:
Hypersomnie:
- SAS
- schwere organ. Erkrankung
- Depression
Kataplexie:
- orthostat. Synkope
- epileptischer Anfall (Petit Mal)

Therapie:
- Schlafhygiene
- Alkohol/Nikotinkarenz
- Gewichtsnormalisierung

Medikamentös:
- 1. Wahl: Natriumoxybat Xyrem®
- Pitolisant (Histamin 3 Rezeptor Agonist) Wakix® (für Tagesmüdigkeit + Kataplexie)
- Clomipramin (Anafranil®) zur REM Schlaf Unterdrückung
- kaum Evidenz für Einsatz v. Antidepressiva

19
Q

DD Restless legs syndrom

A

obligate Kriterien
1. Bewegungsdrang der Beine und unbehagliches/unangenehmes Gefühl in den Beinen (Parästhesien oder Dysästhesien)
2. Beginn/Verschlechterung während Ruhezeiten/Inktivität (sitzen, liegen)
3. Besserung der Bewegung (laufen/Dehnen), solange diese Aktivität andauert
4. Abends/nachts schlimmer oder nur dann vorhanden

Supportive Kriterien
- Positive Familienanamnese AD
- Ansprechen auf Dopaminerge Therapie
- Periodische Beinbewegungen (wach – oder im Schlaf Zustand) 80 %

2/3 idiopathisch = primär
1/3 sekundär bei NINS, Eisenmangel, Folsäuremangel, VitB12 Mangel oder SS
substanzind.: Antidepressiva, Antipsychotika, Paspertin, Lithium, Interferon alpha, L-Thyroxin, Alkohol, H2-Rezeptor-Blocker

Diagnostik:
- idiopathisch nach AUsschluss organischer Ursachen
- in unklaren Fällen: Polysomnographie

Therapie
prim. RLS:
1. Wahl L-Dopa/Dopaminagonisten einschleichend, initial m. ANtiemetikum -> wenn Augmentation oder fehlende Wirksamkeit:
Off Label: Opioid (Oxycodon, Naloxon); Rivotril, Antikonvulsiva (Gabapentin, Pregabalin)
bei leichter Form Magnesium

DD
- neuroleptikaind. Akathisie
- pAVK
- Varicosis
- Polyneuropathie
- nächtl. Wadenkrämpfe
- subst. ind.: SSRI, SNRI, ANtipsychotika

20
Q

DD Schlafstörungen bei somat. Erkrankungen

A

Internistisch:
- kardiovask (nächtl. AP)
- Lunge (schlafbezogenes Asthma br.)
- GÖR
- chron. NINS
- endokrinolog. (Hyperthyreose, DM)
- rheumatoide Erkr.
- Malignome
- chron. Inf.

Neurologisch:
- degen. Hirnerkr.
- zerebrovask. (Insult)
- EPilepsie mit schlafbezogenen Anfällen
- Extrapyramidalmotor. (M. Parkinson)
- Schlafbez. Kopfschmerzen
- PNP
- MS
- Neuromusk. (Myasthenie, Myopathien)
- Malignome

21
Q

Therapie Schlafstörungen im ALter

A
  • Melatonin, Circadin®
  • Agomelatin (wenig untersucht, keine Wirknachweise)
  • Trazodon (Schlafstörungen bei Depression)
  • Z-Substanzen (f. Kurzzeiteinsatz)
  • Lyrica bei komorb. neuropath. Schmerz, CAVE: Niere
  • keine EMpf.für BEnzos
  • Buronil: zahlr. Risiken
  • Dominal: kein Wirknachweis
  • Antihistaminika: keine Empf., anticholinerg, Delir, kein Wirknachweis

Med. Behandlung: Insomnie, Konsensuspaper:
1. Wahl: Schlafanstoßende Antidepressiva
- ZulassunG: Trazodon ab 25mg (auch Ältere)
- Mirtazapin: auch bei Älteren; NW: Gewichtszunahme, Albträume, RLS
- Amitryptilin: kardiovask. NW (keine kard. Vorschädigung!), bei chron. Schmerzen?

Z-SUbst.: Zolpidem, Kurzzeitbehandlung

Antipsychotika: Quetiapin, Olanzapin, Prothipendyl keine gute Evidenz (NW, Toxizität), Melperon (Ältere, Demenz)

Antihistaminika: wenig Evidenz

Melatoninrez.agonist: Circadin®, nur Schichtarbeite, Jetlag, prim. Insomnie bei >55J.

Benzos >2 Wochen Toleranzentwicklung, gestörtes Schlafmuster, Rebound, Muskelrelax (nächtl. Stürze), Atemsuppr. CAVE Schlafapnoe, paradoxe Reaktionen bei v.a. älteren

pflanzl. Präparate (Baldrian, Hopfen, Melisse) bei leichten SST

Antihistaminika: bei leichten SST ohne kardiale Vorschädigung

22
Q

Schlafstörungen durch Psychopharmaka

A
  • Antihypertensiva, beta-Blocker
  • Asthmamed. (Theophyllin)
  • Parkinsonmed.
  • Antiepileptika
  • Hormonpräparate (kortikosteroide, L-Thyroxin)
  • ANtibiotika (Gyrasehemmer)
  • Nootropika
  • Acetylsalicylsäure
  • Diuretika
  • antriebssteigernde Antidepr.
  • Antipsychotika
  • Hypnotika (paradoxe Eff. v. Benzos)
  • Stimulanzien (Amphetamine)
  • Genussm. (Koffein, Nikotin, Alkohol)
23
Q

Insomnie bei psychiatr. Erkr.

A
  1. Depression
    - erhöhte Einschlaflatenz
    - reduzierte Schlafkontinuität
    - red. Tiefschlafphasen
    - erhöhte REM-Dichte
  2. Alkohol
    - 1. Nachthälfte: red. Einschlaflatenz, erhöhter Tiefschlafanteil, red. REM Phasen
    - 2. Nachthälfte: red. Tiefschlaf, erhöhter Wachanteil
    - Tagesmüdigkeit
    - Albträume
  3. schizophrene Psychose
    - ESST + DSST
    - Umkehr Schlaf/Wachrhythmus
    - polyphasische Schlafmuster
    - Schlaffragmentierung: red. Tiefschlaf, red. REM Latenz, erh. REM Dichte
  4. Panikstörung:
    - erhöhte Einschlaflatenz
    - Panikattacken aus Schlaf heraus v.a. aus Tiefschlaf
  5. GAD:
    - erhöhte Einschlaflatenz
    - häufiges Erwachen
  6. PTSD:
    - erhöhte Einschlaflatenz
    - intermitt. Wachphasen
    - REM Latenz verkürzt oder verlängert
    - Albträume