Entscheiden Flashcards

1
Q

Definition Entscheidung

A
    • das Treffen einer Wahl zwischen mindestens 2 möglichen Optionen
    • hat das Ziel, bestimmte Konsequenzen, die erwünscht sind, durch die Entscheidung zu erreichen und gleichzeitig unerwünschte Folgen durch die Entscheidung zu vermeiden.
    • das Endprodukt ist die Wahl, welche selektiert wird - es besteht der unmittelbare Entschluss, die favorisierte Handlungsalternative in die Tat umzusetzen
    • (Zusatz: Betreffen immer die Zukunft)
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2
Q

Zentrale Bestandteile von Entscheidungssituationen

A
  1. Alternativen/ zur Verfügung stehende Optionen
  2. mögliche Konsequenzen der zur Verfügung stehenden Optionen
  3. Ereignisse oder Zustände, die nicht kontrolliert werden können
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3
Q

Wert einer Entscheidungssituation

A

Ergibt sich immer aus den antizipierten Konsequenzen dieser Option

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4
Q

Arten von Entscheidungen

A
  1. Entscheidungen unter Sicherheit
  2. Entscheidungen unter Unsicherheit
  3. Entscheidungen unter Risiko
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5
Q

Entscheidungen unter Sicherheit

A
    • zeichnen sich dadurch aus, dass der Entscheidende subjektiv annimmt, dass die Konsequenzen der möglichen Optionen, zwischen denen er wählen muss, tatsächlich in der antizipierten Form eintreten werden.
    • er hat gute Gründe und verlässliche Informationsquellen, um dies anzunehmen.
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6
Q

Entscheidungen unter Unsicherheit

A
    • zeichnen sich dadurch aus, dass angenommene Konsequenzen nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten.
  • -Diese Wahrscheinlichkeiten können jedoch nicht bestimmt werden und sind dem Entscheidenden somit unbekannt
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7
Q

Entscheidung unter Risiko

A
    • zeichnen sich dadurch aus, dass angenommene Konsequenzen nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten.
    • Diese können jedoch berechnet werden und sind somit dem Entscheidenden bekannt.
    • Die Wahrscheinlichkeiten können folglich den Konsequenzen zugeordnet werden
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8
Q

Zentrale Determinante von Entscheidungen lt. Blaise Pascal

A
  1. Wert der Konsequenz
  2. Deren Eintrittswahrscheinlichkeit
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9
Q

Erwartungswert

A

Der erwartete Wert einer Option ergibt sich aus der Summe der Werte der Konsequenzen, die mit ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit gewichtet werden.

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10
Q

Wert-Erwartungs-Theorien

A
    • Menschen wählen immer die Option mit dem höchsten erwarteten Wert
    • erwarteter Wert einer Option = Summer der Werte der Konsequenzen, die mit den jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet werden
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11
Q

Paschal’sche Wette

A
  • Ob Gott existiert oder nicht.
  • Maximum: An Gott glauben + Gott existiert = Gewinn
  • Minimum: Nicht an Gott glauben + Gott existiert = Verlust
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12
Q

Definition Nutzen

A
    • subjektiver Wert einer Konsequenz einer Entscheidung - ist kontextahängig
    • wird von externen und internen Umständen des Entscheidenden mitbestimmt
    • mathematisch kann er als logarithmische Funktion des objektiven Werts ausgedrückt werden
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13
Q

Nutzentheorie

A
    • Weiterentwicklung der Wert-Erwartungs-Theorie
    • geht auf Bernoulli zurück
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14
Q

Endownment-Effekt / Besitztumseffekt

A
    • aus dem Bereich der Verhaltensökonomik
    • von Richard Thaler
    • Tendenz von Individuen, Güter, die sich im eigenen Besitz befinden höher einzuschätzen.
  • –> motivationale Tendenzen, die beim Verkauf von Gütern eine Rolle spielen
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15
Q

Arten von Entscheidungstheorien

A
  • Person berücksichtigt oder Prozess im Fokus?
  1. Normative Entscheidungstheorien
  2. deskriptive Entscheidungstheorien
  3. präskriptive Entscheidungstheorien
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16
Q

Normative Entscheidungstheorien

A
    • stellen allgemeingültige Regeln auf, nach denen entschieden werden soll.
    • Dabei folgen sie den Idealvorstellungen rationaler Entscheidungen und setzen voraus, dass Menschen sich stets rational verhalten und so dem Prinzip der Nutzenmaximierung folgen
    • die Vorgaben und Regeln normativer Entscheidungstheorien werden als Axiome bezeichnet, deren Existenz und Richtigkeit folglich nicht bewiesen werden muss
    • z.B. Wert-Erwartungs-Theorie
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17
Q

Deskripitive Entscheidungstheorien

A
    • entwickeln Annahmen darüber, wie sich Menschen subjektiv entscheiden
    • untersuchen dabei Prozesse, die tatsächlich zu Entscheidungen führen
    • ZIel: tatsächliche Entscheidung erklären und vorhersagen können
    • z.B: Bernoullis Modell rationaler Entscheidungen
    • lassen sich in Struktur- und Prozessmodelle unterscheiden
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18
Q

Strukturmodelle vs. Prozessmodelle

A
  • deskriptive Strukturmodelle: erklären und sagen ausschließlich das Ergebnis von Entscheidungsprozessen (Entscheidung) vorher
  • deskriptive Prozessmodelle: untersuchen zusätzlich die zugrundeliegenden neuronalen und kognitiven Prozesse des Entscheidens
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19
Q

Präskriptive Entscheidungstheorien

A
    • beziehen sich konkret auf die Annahmen normativer Modelle
    • erstellen Regelwerke, mit denen Entscheidende die hohe ideale Ideale normativer Modelle erreichen können
    • Voraussetzung: Entscheidungen werden stets rational getroffen (normative Modelle)sw
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20
Q

Prozess der Entscheidung

A
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21
Q

Lotterieparadigmen

A
    • empirische Forschungsmethode zur Untersuchung von Entscheidungsprozessen
    • Entstammt der Tradition der rationalen Entscheidungstheorien, sodass Versuchspersonen grundsätzlich dazu angehalten werden, den Axiomen der normativen Entscheidungstheorien entsprechend zu handeln
    • den Versuchspersonen werden die zur Verfügung stehenden Optionen sowie deren Werte und Wahrscheinlichkeiten vollständig vorgegeben
    • Personen werden dann instruiert zwischen 2 Lotterien zu wählen, von denen eine meist die sichere Option ist und die andere die riskante Option
    • Ziel: Möglichst hohe Gewinne erzielen und Verluste abwenden.
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22
Q

Heuristics-and-Biases-Ansatz

A
    • beschäftigt sich mit den Abweichungen menschlicher Urteile und Entscheidungen von den Vorgaben normativer Entscheidungstheorien
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23
Q

Normative Theorie der rationalen Entscheidungen

A
    • nimmt an, dass Menschen jederzeit rational handeln und sich nicht von Kontextinformationen beeinflussen lassen.
    • Rationalität ist hier definiert als gleichzeitiges Streben nach Gewinnmaximierung und Verlustvermeidung.
    • bestimmt Präferenzrelationen zwischen den zur Verfügung stehenden Optionen in einer Entscheidungssituation
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24
Q

Zwei-Systeme-Modelle in der Psychologie

A
  • Unterteilt menschliches Denken in 2 Systeme
    1. schnelles/ intuitives System
    2. deliberatives/ rationales System

Intuitives System unterlegen -> bringt biased Urteile hervor, die auf bloßen Gefühlen und deren EInbildung als Urteil basieren.

Deliberatives System kommt ohne emotionale Verfärbung aus

Kritik:

a) Theoretische Konzepte nicht ausgereift genug
b) methodische Vorgehensweise beim Überprüfen der Annahmen fraglich

Alternative: Ein-System -> Selbe Regeln und kognitive Verhaltensmechanismen, unterschiedliche Beeinflussung durch Umwelteinflüsse und situative Gegebenheiten

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25
Q

Merkmale des intuitiven und deliberativen Systems

A

Intuitiv:

schnell, assoziativ, affektiv, impulsiv, unbewusst, automatisch

Deliberativ:

langsam, analytisch, affektfrei, reflexiv, bewusst, kontrolliert

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26
Q

Zentrale Prinzipien rationalen Entscheidens / Axiome normativer Entscheidungstheorien

A
  1. Prinzip der vollständigen Ordnung
  2. Prinzip der Unabhängigkeit
  3. Prinzip der Invarianz
  4. Prinzip der Dominanz
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27
Q

Prinzip der vollständigen Ordnung

A
  • gibt vor, dass die zur Verfügung stehenden Optionen in einer Entscheidungssituation bezüglich ihrer Präferenz verglichen und transitiv angeordnet werden können
28
Q

Prinzip der Unabhängigkeit

A
  • gibt vor, dass die Präferenzordnung unabhängig von den Konsequenzen ist, welche die Optionen teilen
29
Q

Prinzip der Dominanz

A

-gibt vor, dass nie eine Option präferiert wird, die einen geringeren Erwartungswert hat als ihre Alternativen

30
Q

Prinzip der Invarianz

A
  • gibt vor, dass die Art und Weise der Darstellung der Optionen und ihrer Konsequenzen irrelevant für die Präferenzordnung ist
31
Q

Prospect Theory

A

Ziel: Abweichungen menschlicher Urteils- und Entscheidungsfindungen von den Prinzipien rationaler Entscheidungen zu erklären und vorherzusagen-

  • Macht Annahmen darüber, wie die Funktionen für subjektive Werte und subjektive Wahrscheinlichkeiten verlaufen.
  • Wertefunktion und Gewichtungsfunktion angenommen
  • Wertefunktion: bezieht sich auf den Verlauf von subjektiven Werten
32
Q

Charakteristika der Wertefunktion

A
  • konkav im Bereich von Gewinnen
  • konvex im Bereich von Verlusten

–> Verlustaversion

–> bei Gewinnaussichten: Risikoaversion

–> bei Verlustaussicht: Risikosuche

33
Q

Verlustaversion

A

Motivationale Tendenz von Personen, eher einen Verlust abzuwenden als einen gleichhohen Gewinn zu erzielen

34
Q

Gewichtungsfunktion

A

Gewichtungsfunktion: Darstellung von subjektiven Wahrscheinlichkeiten und Konsequenzen

Gewicht: kennzeichnen den subjektiven Einfluss, welchen eine Konsequenz auf den Entscheider ausübt

–> Kleine Wahrscheinlichkeiten werden überschätzt

–> mittlere und große Wahrscheinlichkeiten werden unterschätzt

35
Q

Begrenzte Rationalität/ Bounded rationality

A
  • Modell menschlichen Entscheidens
  • beschränkte Verarbeitungskapazität, Informationsmangel und andere Person-und-UmweltFaktoren

–> Menschen sind nicht in der Lage Maximen der Nutzenmaximierung zu folgen (gemäß Nutzentheorie als Rationalmodell)

–> begrenzte Rationalität

  • trotzdem führen menschliche Entscheidungen idR zu guten Entscheidungen

–> durch versch. Mechanismen z.B. einfach Entscheidungsstrategien

36
Q

satisficing rule

A
  • jede Konsequenz wird mit einer Option mit einem Kriteriumswert oder Anspruchsniveau verglichen
  • die erstbeste Option, deren Konsequenzen gleich oder besser den Kriteriumswerten sind, wird gewählt
37
Q

Ökologische Rationalität

A
  • bezieht sich auf die Passung zwischen Koginition und Umwelt.
  • die Erforschung untersucht bspw. Fragen wie: “In welcher Umwelt ist welche (heuristische und/oder analytische) Strategie erfolgreich?”
38
Q

Fast-and-Frugal-Heuristics-Ansatz vs. Heuristics-and-Biases

A

Gigerenzer vs. Kahnemann

  1. Zwei-System Modell vs. Unimodell

FaF: geht davon aus, dass Intuition und Deliberation keine Gegenspieler sind

Unimodell (Kruglanski & Orehec):

  • alle Urteils- und Entscheidungsprozesse sind regelbar (Wenn-dann-Zusammenhänge)
  • lediglich unterschiedliche Informationsklassen, deren Verarbeitung sich gegenseitig ergänzen kann
    2. Heuristik und Intuition als Fehler vs. kein Fehler

FaF: kein Fehler sondern sinnvolle Abkürzungen, in einer Welt, die durch Risiken und Unsicherheiten bestimmt ist.

Anwort auf die begrenzte Rationalität

  1. Rationalitätsbegriff

HaB: Rationalität folgt Gesetzen der Logik und Wahrscheinlichkeitstheorie

FaF: Entscheidung ist ökologisch rational, wenn durch sie eine gute Passung zwischen Kognition und Umwelt erreich worden ist

–> Sind Intuition bzw. die Anwendung von Heuristiken unter spezifischen REALEN Bedingungen erfolgreich?

39
Q

Heuristiken

A
  • simple Daumenregeln, die bewusst Teile vorhandener Informationen ignorieren und/oder nicht zugängliche bzw. vorhandene Informationen aus anderen Hinweisen erschliessen.
  • ersetzen langwierige, analytische Operationen, wenn diese unmöglich oder unangebracht sind
40
Q

Take-the-best-Heuristik

A
  • nicht-kompensatorische Entscheidungsstrategie
  • > nicht allen Kriterien werden Werte zugeordnet
  • Entscheidende können einschätzen, welche von 2 gegebenen Alternativen einen höheren Wert auf einem Kriterium hat.
  • Entscheidung auf Basis des ersten Kriteriums, das eine Unterschiedung zwischen den beiden ALternativen ermöglicht
41
Q

Bestandteile von Heuristiken

A
  1. Suchregel: Nach welchen Hinweisen bzw. Informationen wird gesucht und wie werden diese weiterverarbeitet?
  2. Stoppregeln: Wann wird die Suche nach Informationen und Entscheidungsgrundlagen abgebrochen?
  3. Entscheidungsregel: Wie wird entschieden? Welche Regel kommt zum Einsatz?
42
Q

One-Reason Decision Making

A
  • die Alternative mit dem positiven Kriteriumswert auch den höheren Wert auf dem Kriterium hat
43
Q

Heuristiken von Führungskräften

A

Soziale Heuristiken

  1. Erst zuhören, dann sprechen
  2. Wenn ein Mensch nicht ehrlich und vertrauenswürdig ist, spielt der Rest keine Rolle
  3. Ermutige Mitarbeiter Risiken zu übernehmen und autorisiere sie Entshceidungen zu treffen und die Verantwortung für sie zu übernehmen

Strategie-Heuristiken

  1. Innovation ist der Motor des Erfolgs
  2. Du kannst nicht auf Sicherheit spielen und gewinnen. Auch eine gründliche Analyse wird Unsicherheit nicht verringern.
  3. Bei der Beurteilung eines Plans sind die Menschen ebenso wichtig wie der PLan
44
Q

Hiatus-Heuristik

A
  • zur Bewertung der künftigen Kaufhäufigkeit von Kunden
  • sie besagt “ Hat ein Kunde neun Monate oder länger keinen Kauf getätigt, stufe ihn als inaktiv ein, andernfalls als aktiv
45
Q

Adaptiver Werkzeugkasten

A
  • Repertoire an Heuristiken, das ein Mensch, eine Institution oder Kultur zur Verfügung hat, um mit Ungewissheit intelligent umzugehen
46
Q

Bereiche der Risikokompetenz

A
  1. Gesundheits-Risikokompetenz (gesundheitsbezogene Entscheidungen betreffend)
  2. Finanz-Risikokompetenz (finanzielle und wirtschaftliche Entscheidungen betreffend)
  3. Digitale Risikokompetenz (Entscheidungen, die den Technik- und Informatikbereich betreffen)
47
Q

Risikokompetenz

A
  • individuelle Fähigkeit einer Person, informiert, kritisch und reflektiert mit Risiken der modernen, technologisierten Welt umzugehen.
  • betrifft bekannte und unbekannte Risiken
  • spezifische Kompetenzen: statistisches, heuristisches Denken, Systemwissen, Wissen allgemein
48
Q

Einzelkomponenten der Risikokompetenz

A
  1. Statistisches Denken
    - Kritischer Umgang mit statistischer Evidenz, Grundlage sind bekannte Risiken
  2. Heuristisches Denken
    - Umgang mit unbekannten Risiken
  3. Systemwissen
    - Wissen über die (Dys-)Funktionen eines bestehenden Systems einschließlich der Hauptakteure, möglicher Interessenkonflikte und Eigendynamiken
  4. Persönliches Wissen
    - Wissen über die eigenen inneren Faktoren, die das persönliche Risikoverhalten in Entscheidungssituationen bestimmen
49
Q

Risikokommunikation

A
  • zielgruppenorientierte Benennung des Ausmaßes von Risiko.
  • auch: Aufzeigen des angemessenen Umgangs mit Risiken
50
Q

Risikotypen

A
  1. Bekannte Risiken
  2. Unbekannte Risiken
51
Q

Null-Risiko-Illusion

A
  • Verwechselung von bekanntem Risiko mit Gewissheit
52
Q

Truthahn-Illusion

A

Verwechselung von Ungewissheit mit einem bekannten Risiko

53
Q

Aspekte von Intuition

A
  1. Aspekt der raschen, unbewussten Verarbeitung
  2. Aspekt der Automatizität und Unkontrollierbarkeit
  3. Aspekt der Erfahrungsbasiertheit
  4. Aspekt der Handlungsinitiierung
54
Q

Definition Intuition

A

schneller und unbewusst ablaufender Prozess, der statt auf expliziten Repräsentationen auf implizitem Erfahrungswissen basiert und in einem handlungsinitiierende Signal resultiert, welches die intuitionsbasierte Handlung anstößt

55
Q

Intuitive Prozesse

A
  • Zustande kommen ist ohne Erfahrung nicht möglich. Implizit erworbenes Wissen (unbewusst aufgenommene Informationen) ist die Grundlage intuitiver Entscheidungen.
  • das kognitive System verarbeitet Informationen ganzheitliche (holisitsch), indem es automatisch deren wesentlichen kern erkennt und Neues mit Altem abgleicht, um so zu einem intuitiven Urteil bzw. einer intuitiven Entcheidung zu gelangen
56
Q

Deliberation-without-Attention-Effekt

A
  • von Ap Dijskterhuis untersucht
  • beschreibt die Tatsache, dass unbewusste Denkprozesse zu qualitativ besseren Entscheidungen und einer höheren Zufriedenheit führen können als solche, die unter gründlichem Nachdenken entstanden sind.
  • findet sich primär für komplexe Entscheidungen, bei denen mehr Informationen parallel verarbeitet werden müssen, als der kognitive Apparat in der Lage zu verarbeiten fähig ist
57
Q

Strategien zur Verschleierung intuitiver Entscheidungen

A
  • zb Manager, die Entscheidungen rechtfertigen müssen
    1. Nachträgliche Rationalisierung
    2. Defensives Entscheiden
  • es wird nicht im Einklang mit dem Bauchgefühl gehandelt, welches zur besten Entscheidung führt.

Statdessen wird im Sinne der 2. oder 3.besten Option entschieden

58
Q

Rationale Experiential Inventory

A
  • prüft ab, ob jemand die vorherschende Neigung hat intuitiv oder rational zu entscheiden
  • Need-for-Cognition vs. Faith-in-Intuition
  • “Need for Cognition”-> vertrauen ihrer Intuition eher weniger und handeln meist vernunftsbasiert, indem sie gründlich nachdenken, wenn eine Entscheidung ansteht
  • “Faith-in-Intuition”-> handeln im Einklang mit ihrem Bauchgefühl und wägen nicht bei jeder anstehenden Entscheidung die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen gründlich ab, bevor sie sich für eine von ihnen entscheiden
59
Q

Sympahtieheuristik

A
  • man vertraut und glaubt der Meinung von Menschen, die einem sympathisch sind, eher als Menschen, die einem unsympathisch sind
60
Q

Einfluss von Gefühlen auf Entscheidungen

A
  1. Gefühle spielen keine Rolle beim Entscheiden, sondern sind als Begleiterscheinung des Entscheidungsprozesses zu betrachten
  2. Gefühle beeinflussen den gesamten Entscheidungsprozess und fungieren als Prozessdeterminanten
  3. Gefühle sind durch ihren kognitiv vermittelten Einfluss ein wichtiges Entscheidungskriterium
  4. Gefühle beeinflussen Entscheidungen direkt und ohne kognitive Vermittlung -> Sie sind die zentrale Determinante im Entscheidungsprozess
61
Q

Enttäuschung und Bedauern

A
  • Enttäuschung / Disappointment entsteht, wenn die ausgewählte Option wider Erwarten zu einem schlechten Ergebnis und zu Konsequenzen führt, die subjektiv negaziv bewertet werden
  • Bedauern / Regret entsteht, wenn die ausgewählte und die nicht ausgewählte Option miteinander verglichen werden und die gewählte Option zu einem Ergebnis führt, das subjektiv schlechter bewertet wird als die Konsequenz der nicht gewählten Option
62
Q

Regret- und Disappointment-Theorie

A
  • Emotionen, die durch die eintretenden Konsequenzen einer getroffenen Entscheidung entstehen, können antizpiert werden
  • diese sind im Moment des Entscheidens kognitiv repräsentiert und fungieren als Entscheidungskriterium
  • Einfluss der antizipierten Emotionen ist indirekt (über kognitive Repräsentation der Emotionen vermittelt)
63
Q

Affektheuristik

A
  • Urteilsheuristik, die sich auf affektive Signale verlässt, auf denen Urteile und Entscheidungen beruhen
  • man präferiert Optionen, die man mag, und lehnt solche ab, die man nicht mag.
  • Zuneingung und Abneigung sind die Basis der Entscheidung
64
Q

Hypothese somatischer Marker

A
  • Emotionen als verkörperlichte, somatische Signale, die Entscheidungsprozesse steuern und Personen vor unvorteilhaften und nachteiligen Entscheidungen warnen können
  • Können angeboren oder erworben sein
  • Fall des Phineas Gage -> zukünftige Konsequenzen von Entscheidungsalternativen können nicht mehr abgeschätzt werden
  • Iowa-Kartenwahl-Aufgabe -> verschieden “gute” Kartendecks
65
Q

Nudges

A

kleine “Stupser”, welche die Entscheidungen und das Verhalten von Personen in eine dem Gemeinwohl sowie dem eigenen Wohl dienende Richtung lenken sollen, indem sie den Kontext leicht verändern, jedoch niemals die Wahlfreiheit von Personen durch explizite Instruktionen oder gar Verbore einschränken

66
Q

Kritik am Nudging-Ansatz

A
  • Menschen müssen nicht angestupst werden, weil sie von sich aus schon die richtigen Entscheidungen treffen.
  • Ausnutzung des Staates, um Bürger in ihre Richtung zu lenken