Entscheiden Flashcards
Definition Entscheidung
- das Treffen einer Wahl zwischen mindestens 2 möglichen Optionen
- hat das Ziel, bestimmte Konsequenzen, die erwünscht sind, durch die Entscheidung zu erreichen und gleichzeitig unerwünschte Folgen durch die Entscheidung zu vermeiden.
- das Endprodukt ist die Wahl, welche selektiert wird - es besteht der unmittelbare Entschluss, die favorisierte Handlungsalternative in die Tat umzusetzen
- (Zusatz: Betreffen immer die Zukunft)
Zentrale Bestandteile von Entscheidungssituationen
- Alternativen/ zur Verfügung stehende Optionen
- mögliche Konsequenzen der zur Verfügung stehenden Optionen
- Ereignisse oder Zustände, die nicht kontrolliert werden können
Wert einer Entscheidungssituation
Ergibt sich immer aus den antizipierten Konsequenzen dieser Option
Arten von Entscheidungen
- Entscheidungen unter Sicherheit
- Entscheidungen unter Unsicherheit
- Entscheidungen unter Risiko
Entscheidungen unter Sicherheit
- zeichnen sich dadurch aus, dass der Entscheidende subjektiv annimmt, dass die Konsequenzen der möglichen Optionen, zwischen denen er wählen muss, tatsächlich in der antizipierten Form eintreten werden.
- er hat gute Gründe und verlässliche Informationsquellen, um dies anzunehmen.
Entscheidungen unter Unsicherheit
- zeichnen sich dadurch aus, dass angenommene Konsequenzen nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten.
- -Diese Wahrscheinlichkeiten können jedoch nicht bestimmt werden und sind dem Entscheidenden somit unbekannt
Entscheidung unter Risiko
- zeichnen sich dadurch aus, dass angenommene Konsequenzen nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten.
- Diese können jedoch berechnet werden und sind somit dem Entscheidenden bekannt.
- Die Wahrscheinlichkeiten können folglich den Konsequenzen zugeordnet werden
Zentrale Determinante von Entscheidungen lt. Blaise Pascal
- Wert der Konsequenz
- Deren Eintrittswahrscheinlichkeit
Erwartungswert
Der erwartete Wert einer Option ergibt sich aus der Summe der Werte der Konsequenzen, die mit ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit gewichtet werden.
Wert-Erwartungs-Theorien
- Menschen wählen immer die Option mit dem höchsten erwarteten Wert
- erwarteter Wert einer Option = Summer der Werte der Konsequenzen, die mit den jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet werden
Paschal’sche Wette
- Ob Gott existiert oder nicht.
- Maximum: An Gott glauben + Gott existiert = Gewinn
- Minimum: Nicht an Gott glauben + Gott existiert = Verlust
Definition Nutzen
- subjektiver Wert einer Konsequenz einer Entscheidung - ist kontextahängig
- wird von externen und internen Umständen des Entscheidenden mitbestimmt
- mathematisch kann er als logarithmische Funktion des objektiven Werts ausgedrückt werden
Nutzentheorie
- Weiterentwicklung der Wert-Erwartungs-Theorie
- geht auf Bernoulli zurück
Endownment-Effekt / Besitztumseffekt
- aus dem Bereich der Verhaltensökonomik
- von Richard Thaler
- Tendenz von Individuen, Güter, die sich im eigenen Besitz befinden höher einzuschätzen.
- –> motivationale Tendenzen, die beim Verkauf von Gütern eine Rolle spielen
Arten von Entscheidungstheorien
- Person berücksichtigt oder Prozess im Fokus?
- Normative Entscheidungstheorien
- deskriptive Entscheidungstheorien
- präskriptive Entscheidungstheorien
Normative Entscheidungstheorien
- stellen allgemeingültige Regeln auf, nach denen entschieden werden soll.
- Dabei folgen sie den Idealvorstellungen rationaler Entscheidungen und setzen voraus, dass Menschen sich stets rational verhalten und so dem Prinzip der Nutzenmaximierung folgen
- die Vorgaben und Regeln normativer Entscheidungstheorien werden als Axiome bezeichnet, deren Existenz und Richtigkeit folglich nicht bewiesen werden muss
- z.B. Wert-Erwartungs-Theorie
Deskripitive Entscheidungstheorien
- entwickeln Annahmen darüber, wie sich Menschen subjektiv entscheiden
- untersuchen dabei Prozesse, die tatsächlich zu Entscheidungen führen
- ZIel: tatsächliche Entscheidung erklären und vorhersagen können
- z.B: Bernoullis Modell rationaler Entscheidungen
- lassen sich in Struktur- und Prozessmodelle unterscheiden
Strukturmodelle vs. Prozessmodelle
- deskriptive Strukturmodelle: erklären und sagen ausschließlich das Ergebnis von Entscheidungsprozessen (Entscheidung) vorher
- deskriptive Prozessmodelle: untersuchen zusätzlich die zugrundeliegenden neuronalen und kognitiven Prozesse des Entscheidens
Präskriptive Entscheidungstheorien
- beziehen sich konkret auf die Annahmen normativer Modelle
- erstellen Regelwerke, mit denen Entscheidende die hohe ideale Ideale normativer Modelle erreichen können
- Voraussetzung: Entscheidungen werden stets rational getroffen (normative Modelle)sw
Prozess der Entscheidung
Lotterieparadigmen
- empirische Forschungsmethode zur Untersuchung von Entscheidungsprozessen
- Entstammt der Tradition der rationalen Entscheidungstheorien, sodass Versuchspersonen grundsätzlich dazu angehalten werden, den Axiomen der normativen Entscheidungstheorien entsprechend zu handeln
- den Versuchspersonen werden die zur Verfügung stehenden Optionen sowie deren Werte und Wahrscheinlichkeiten vollständig vorgegeben
- Personen werden dann instruiert zwischen 2 Lotterien zu wählen, von denen eine meist die sichere Option ist und die andere die riskante Option
- Ziel: Möglichst hohe Gewinne erzielen und Verluste abwenden.
Heuristics-and-Biases-Ansatz
- beschäftigt sich mit den Abweichungen menschlicher Urteile und Entscheidungen von den Vorgaben normativer Entscheidungstheorien
Normative Theorie der rationalen Entscheidungen
- nimmt an, dass Menschen jederzeit rational handeln und sich nicht von Kontextinformationen beeinflussen lassen.
- Rationalität ist hier definiert als gleichzeitiges Streben nach Gewinnmaximierung und Verlustvermeidung.
- bestimmt Präferenzrelationen zwischen den zur Verfügung stehenden Optionen in einer Entscheidungssituation
Zwei-Systeme-Modelle in der Psychologie
- Unterteilt menschliches Denken in 2 Systeme
1. schnelles/ intuitives System
2. deliberatives/ rationales System
Intuitives System unterlegen -> bringt biased Urteile hervor, die auf bloßen Gefühlen und deren EInbildung als Urteil basieren.
Deliberatives System kommt ohne emotionale Verfärbung aus
Kritik:
a) Theoretische Konzepte nicht ausgereift genug
b) methodische Vorgehensweise beim Überprüfen der Annahmen fraglich
Alternative: Ein-System -> Selbe Regeln und kognitive Verhaltensmechanismen, unterschiedliche Beeinflussung durch Umwelteinflüsse und situative Gegebenheiten
Merkmale des intuitiven und deliberativen Systems
Intuitiv:
schnell, assoziativ, affektiv, impulsiv, unbewusst, automatisch
Deliberativ:
langsam, analytisch, affektfrei, reflexiv, bewusst, kontrolliert
Zentrale Prinzipien rationalen Entscheidens / Axiome normativer Entscheidungstheorien
- Prinzip der vollständigen Ordnung
- Prinzip der Unabhängigkeit
- Prinzip der Invarianz
- Prinzip der Dominanz