Einführung in die Denkpsychologie Flashcards

1
Q

Klassifikation von Denkprozessen in Formen des Denkens

A
  1. Urteilen und Entscheiden
  2. Problemlösen
  3. Deduktives Schliessen
  4. Induktives Schliessen und Wahrscheinlichkeitsabschätzung
  5. Planen
  6. Tagträumen und Selbstreflexion
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2
Q

Definition Denken

A
  • aktive innere Beschäftigung mit sprachlichen Begriffen, bildlichen Vorstellungen und anderen mentalen Inhalten mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zu gewinnen.
  • Hilft dabei, die Dinge und Ereignisse um uns herum besser zu verstehen
  • Steht häufig im Dienste zielorientierter Handlungen, die nicht als automatisierte Routinen verfügbar sind.
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3
Q

Allgemeine Merkmale des Denkens

A
  1. Vergegenwärtigung
  2. Ordnungsleistung durch Begriffsbildung
  3. Innerlichkeit
  4. Selektivität
  5. Urteil und Entscheidung
  6. Reflexivität
  7. Personalität
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4
Q

Vergegenwärtigung

A
  • mentale Abkopplung von den äußerden Reizen, die aktuell durch die Sinnesorgane wahrgenommen werden -> Betrachtung von: Vergangenem, Gegenwärtigem, Zukünftigem -> Betrachtung von: Gegebenem, Möglichem
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5
Q

Ordnungsleistung durch Begriffbildung

A

unbewusste begriffliche Klassenbildung fungiert als Ordnungsprinzip

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6
Q

Innerlichkeit

A

Unterschied zwischen denkender und handelnder Person -> Wanderung nach Innen (statt Orientierung nach außen)

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7
Q

Urteil und Entscheidung

A
    • Denken ist kein Selbstzweck
    • Ziel soll verfolgt werden (funktionale Seite)
  • -> Beurteilen von Alternativen und Fällen von Entscheidungen -> Aus verschiedenen Handlungsoptionen die für den Organismus zweckdienlichste Wählen
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8
Q

Selektivität

A

Fähigkeit zur Metakognition

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9
Q

Personalität

A
    • Denken als essentieller Bestandteil von Individuen
    • denkende Person kann Zugriff auf Gedanken verwehren
    • Denkzwänge: pathologisch und behandlungsbedürftig
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10
Q

Theoretische Ansätze der Denkpsychologie

A
  1. Assoziatismus
  2. Gestalttheorie
  3. Informationsverarbeitungstheorie
  4. Handlungstheorien
  5. evolutionspsychologische Ansätze
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11
Q

Kognitive Funktionen

A

Nicht direkt beobachtbare Prozesse, die geistigen Leistungen zugrunde liegen

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12
Q

Denkpsychologie innerhalb der Kognitionspsychologie

A

Kognitionspsychologie:

    • Denken
    • Sprache
    • Lernen und Gedächtnis
    • Aufmerksamkeit
    • Wahrnehmung
    • Psychomotorik

Denkpsychologie:

    • Urteilen und Entscheiden
    • Problemlösen
    • deduktives / induktives Schliessen
    • Planen
    • Tagträumen und Selbstreflexion
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13
Q

Methoden zur Untersuchung von Denkprozessen

A
  1. Computergestützte Verfahren
    • Reaktionszeitmessungen
    • Blickbewegungsanalysen
    • Simulationen
    • Szenarien
  1. Erhebungsverfahren
    • Fragebögen
    • verbale Protokolle
  1. Neurowissenschaftliche Methoden
    • EEG
    • fMRT
  1. Introspektion
    * - Selbstbeobachtung hochtrainierter Versuchspersonen - wurde Ende des 19. Jh. als Methode verwendet, die direkten Zugung zur Bewusstseins- und Erlebniswelt ermöglicht
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14
Q

Verbal Overshadowing

A
  • Es gibt Hinweise darauf, dass das laute Aussprechen von Gedanken und anderen Kognitionen die geistige Verarbeitungsprozesse verändern kann -> verbale Protokolle mit Vorsicht geniessen
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15
Q

Prozess der Urteilsbildung

A
  • Stufen sind voneinander abhängig und überschneiden sich während des Prozesses teilweise
  • bauen aufeinander auf
  • Endprodukt: Urteil. Wird erst auf der Stufe der Informationsintegration formiert und bewusst erlebt
  • Wahrnehmung, Kategorisierung und Integration: implizit
  • Interaktion zwischen Vorwissen und neuem Reiz
  • Informationsbearbeitungskapazität begrenzt
  • -> Reiz auf das Wesentliche reduzieren und hinsichtlich seiner Erscheinung kategorisieren (Unterstützung durch proexistentes Wissen aus Langzeitspeicher)
  • -> Komponenten neuen und alten Wissens werden darauf aufbauend integriert und zum Urteil formiert
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16
Q

Grober Prozess der Urteilsbildung

A
  1. Informationsauswahl: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Hinweisreize/Cues
  2. Informationsintegration: Erwartungen, Schamata, Gedächtnisprozesse
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17
Q

Wahrnehmung

A
  • zentrale Determinante: Aufmerksamkeit
  • -> Ereignisse, Situationen und Eigenschaften, die unsere Aufmerksamkeit stärker auf sich ziehen, werden eher wahrgenommen und beurteilt, als solche, die dies nicht tun.
  • -> Reiz ist salienter
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18
Q

Salienz

-Definition und Eigenschaften-

A
  • Grad der Unterschiedlichkeit eines Reizes im Vergleich zu anderen Reizen
  • -> Auffälligkeit eines Reizes in Relation zum Kontext

Eigenschaften, die zu hoher Salienz beitragen:

  1. Distinktheit (1 Frau, viele Männer)
  2. Intensität (lauter Ton zw. leisen)
  3. Neuigkeit (neuer MA)
  4. Lebhaftigkeit
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19
Q

Cues

A
    • Reize, die einen indirekten Hinweis auf das zu beurteilende Kriterium erlauben
    • heißen deswegen auch Hinweisreize
    • sind von den einzelnen Sinnessystemen (visuell, auditiv, taktil, olfaktorisch, gustatorisch) direkt wahrnehbar und
    • vom kognitiven System direkt verarbeitbar
    • charakterisieren Situationen und Personen
    • Cue bildet Grundlage für Urteil, wenn Informationen nur z.T. vorliegen und zeitliche/ kognitive Kapazitäten fehlen, um alle Infos einzubinden
20
Q

Linsenmodell von Brunswick

A
  • distale Reize: nicht direkt wahrnehmbar/ beobachtbar
  • proximale Reize: sensorisch erfassbare Informationen und Hinweise
  • Annahme: Menschen streben möglichst genaues Abbild der Umwelt an
  • Nutzung von proximalen Reizen, wenn distale Gegebenheiten nicht direkt eingeschätzt werden können
21
Q

Vorwissen: Erwartungen und Schemata

A
    • Gedächtnisprozesse sind vor allem für Informationsintegration relevant
    • Vorwissen hat Einfluss auf die Art und Weise wie Informationen integriert werden
    • konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung: Informationen erfahren je nach Bekanntheit und früheren Erfahrungen mit ihnen oder ähnlichem Material eine unterschiedliche starke Beachtung und kognitive Weiterverarbeitung
22
Q

Erwartungen

A
    • Wichtiger Aspekt des Vorwissens
    • nimmt Einfluss auf die Auswahl der Informationen und so auf das Urteil selbst
  • –> Assimilations- und Kontrasteffekte
23
Q

Definition Schema

A

kognitive Struktur, die das Wissen einer Person über einen Gegenstandsbereich repräsentiert und die wichtigsten Merkmale dieses Gegenstandsbereichs inklusive der Beziehungen zwischen diesen Merkmalen wiedergibt

24
Q

kognitive Schemata

A

gute Möglichkeit um große Informationsmengen zu speichern

25
Q

Schemakonsistenz

A

Schemakonsistent: Informationen, die in ein bereits vorhandenes Schema passen, können besser behalten werden (Ausnahme: Besonders inkonsistent)

26
Q

Bestätigungstendenz

A

Menschen suchen eher nach Informationen, die ihre Hypotese bestätigen

27
Q

Einfluss auf Urteile/Erwartungen

A

Erwartung einer Person, dass bei einem Urteilsobjekt ein Merkmal mit einer bestimmten Ausprägung vorliegt -> aktiviert-> Schema des typischen Objekts mit dieser Ausprägung –>

  • lediglich schemakonsistente Informationen werden gespeichert
  • übersehene Informationen werden durch Standardwerte ersetzt
  • wenig Zeit für Aufmerksamkeit bzgl. den Erwartungen-widersprechenden Informationen

–> werden schlechter erinnert

  • –> Urteil beruht auf Integration erinnerter Verhaltensinformationen
  • –> erwartungsbestätigende Informationen haben größeres Gewicht
  • –> Urteil tendiert in Richtung Erwartung
28
Q

kognitive Täuschungen

A
  • führen teils zu gravierenden Fehlurteilen
  • systematisches Abweichen von den Vorgaben normativer Urteilsmodelle v.a. durch:
  1. begrenzte Informationsverarbeitungskapazität
  2. Urteile müssen oft pber nicht direkt beobachtbare Merkmale gefällt werden
  3. Urteile müssen oft unter Zeitdruck gefällt werden
29
Q

Verfügbarkeitsheuristik

A

Informationen, die leichter zugänglich sind, d.h. schneller verfügbar sind, werden stärker gewichtet als Informationen, die weniger schnell vom kognitiven System verfügbar gemacht werden können

30
Q

Repräsentativitätsheurisitk

A
  • beschreibt eine Denkfalle, die dazu führt, dass Urteilsobjekte eher einer Klasse von Objekten zugeordnet werden, für deren Mermale sie repräsentativ sind, als zu einer Klasse von Objekten, für deren Merkmale sie nicht so repräsentativ sind, obwohl eine Klasse von Objekten auch solche Objekte enthalten kann , die nur wenig repräsentative Mermale enthalten
  • kann zwei Denkfehler nach sich ziehen:
  1. Vernachlässigung der Basisrate
  2. Verknüpfungstäuschung
31
Q

Anker- und Anpassungsheuristik

A
  • Denkfalle, bei der Personen ihr Urteil an willkürlich und zufällig zustande gekommenen Kontextinformationen ausrichten, obwohl der Inhalt dieses Ankers vollkommen irrelevant für das zu fällende Urteil ist
  • gilt derzeit als sehr gut empirisch untersucht
  • nutzen auch Experten
  • wichtig für den Bereich der Kaufs-und Verkaufsentscheidungen
  • numerische Anker können einen signifikanten Einfluss die Festlegung von Verkaufspreisen oder Art der Verkaufsverhandlung haben
32
Q

Weitere Kognitive Täuschungen

A
  1. Illusorische Korrelationen (bei Kontingenzurteilen)
    z.b. Pseudokontingenz: Aus zwei Einzelverteilungen zweier Variablen wir auf einen positiven Zusammenhang zwischen diesen geschlossen
  2. Wahrheitseffekt/ Validity Effect (bei Wahrheitsurteilen)
    Einschätzung des Wahrheitsgehalts von Aussagen
  3. Effekt der bloßen Darbietung/ Mere-Exposure-Effect (bei evaluativen Urteilen)
  • Vorraussetzungen:
  1. bei erstmaliger Betrachtung wird das Urteilsobjekt eher positiv als negativ wahrgenommen
  2. nicht bewusst bemerkt wird, dass das Objekt mehrfach präsentiert worden ist
33
Q

Reihenfolgeneffekte

A
  • Primacy-Effect: Anfangs präsenatierte Informationen gehen stärker in ein zu fallendes Urteil ein
  • Recency-Effect: Übergewichtung der zuletzt dargebotenen Information
34
Q

Belief Adjustment Modell

A
  • Erklärung, unter welchen Umständen es zu Primacy- oder Recency-Effekten kommt
  1. Bewertungstyp
  2. Aufgabenkomplexität
  3. Länge der dargebotenen Informationssequenz
  4. Konsistenz der Information
35
Q

Metakognition

A
  • Auseinandersetzung mit den eigenen kognitiven Prozessen, wie z.B. Einstellungen, Gedanken, Wissen
  • Denken über das eigene Denken
36
Q

Dimensionen von metakognitiven Prozessen

A
  1. metakognitives Wissen / deklarativer Aspekt
    personen- & aufgabenbezogenes Wissen,
    Wissen über Strategien und Lösungswege
  2. metakognitive Kontrolle / exekutiver Aspekt
    metakognitive Steuerung der gerade ablaufenden kognitiven Prozesse, welche geplant, reguliert & bewertet werden,
    Selbstüberwachung: Ermittelt, wie eeit man noch vom festgesetzten Ziel entfernt ist
37
Q

Untersuchung von metakognitiven Prozessen

A
  1. Fluency:
    - (objektive) Flüssigkeit bzw. Ungestörtheit der Informationsverarbeitung
    - kann sich auf unterschiedliche kognitive Domänen beziehen
  2. Ease of retrieval:
    - bezieht sich ausschliesslich auf die Gedächtnisprozesse
    - bezeichnet die subjektiv erlebte Leichtigkeit des expliziten Abrufs von Informationen aus dem Gedächtnis
  • werden häufig über Urteile abgeprüft
  • eigene kognitive Informationsverarbeitung hinsichtlich der Abrufbarkeit bestimmter Informationen zu beurteilen und zu bewerten
38
Q

Motivationale Einflüsse

A
  1. Sozialer Anschlss
  2. Selbstwertdienlichkeit
    - -> Selbstwertdienliche Attribution
  3. Konsistenzstreben
    - -> Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger)
39
Q

Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger)

A
  • kognitive Dissonanz: Spannungsgefühl, wenn zwei Kognitionen oder Kognition + Handeln nicht zusammen passen
  • Möglichkeiten um Dissonanzen zu verringern:
  1. Verhaltensänderung
  2. Einsstellungsänderung
40
Q

Stichworte zu “Affekte als relevante Information”

A
  1. Stimmung
  2. Mood-as-information-Ansatz
  3. Affektinfusionsmodell
41
Q

Stimmung vs. Emotion

A
  • weniger intensiv als Emotion
  • dauern länger an
  • richten sich nicht auf bestimmten Gegenstand/ Sachverhalt
42
Q

Mood-as-Information-Ansatz

A
  • Personen nutzen ihre aktuelle Stimmung, um Urteile über ihre aktuelle Situation zu fällen
  • Menschen mit positiver Stimmung tendieren zu positiveren Urteilen + oberflächlicherer Informationsverarbeitung
43
Q

Affektinfusionsmodell

A
  • integrative Perspektive auf die Interaktion zwischen Kognition und Affekt
  • Effekte, die Affekte auf unsere Kognition haben können, müssen immer auf die zugrunde liegenden Motive und Ziele eines Individuums bezogen werden
  • konstruktive Informationsverarbeitung: offen auf kein konkretes Ergebnis ausgerichtet
  • rekonstruktive Informationsverarbeitung: auf spezifisches Ereignis gerichtet, Stimmungseinflüsse seltener als bei kostruktiver Informationsverarbeitung
44
Q

Menschenbild

A
  • gebündelte Annahmen und Werthaltungen über das Wissen des Menschen, die in sozialen Gemeinschaften entstehen und sich als Versuche generieren, die Natur des Menschen zu verstehen und ihr Sinn zu verleihen.
  • prägen und formen die Wahrnehumg der einzelnenen Mitglieder von Gesellschaften und Organisationen
  • genereieren Werhatlungen, wie der Mensch sein soll und wie er sich zu verhalten habe
45
Q

Homo oeconomicus

A
  • Begriff stammt aus den Wirtschaftswissenschaften/ Spieltheorie
  • rational agierender Mensch, der stets bestrebt ist Gewinne zu maximieren und Verluste zu minimieren
  • Meschenbild, das zugrunde liegt: rationaler Nutzenmaximierer, der frei von affektiven Einflüssen denkt und handelt