Einführung In Die Rechtswissenschaften 2 Flashcards
Warum gibt es im Arbeitsrecht Abweichungen von allgemeinen methodischen Regelungen?
Die Abweichungen im Arbeitsrecht bestehen aufgrund der persönlichen Abhängigkeit des Arbeitnehmers (AN) von seinem Arbeitgeber (AG) und dienen dem Ausgleich des faktisch vorhandenen Ungleichgewichts
Welche Art von Rechtsvorschriften findet sich typischerweise im Arbeitsrecht?
Im Arbeitsrecht finden sich typischerweise zwingende Rechtsvorschriften.
Was bedeutet „relativ oder einseitig zwingend“ im Kontext des Arbeitsrechts?
Relativ oder einseitig zwingend“ bedeutet, dass Vorschriften im Arbeitsrecht nicht zum Nachteil des AN abänderbar sind.
Worauf wird in der Praxis bei der Auslegung der arbeitsrechtlichen Rechtsquellen typischerweise abgestellt?
In der Praxis wird bei der Auslegung der arbeitsrechtlichen Rechtsquellen typischerweise auf die typische Unterordnung des AN abgestellt.
Welche Auswirkungen hat die Vertragsfreiheit des AN im Arbeitsrecht?
Die Vertragsfreiheit des AN ist in der Praxis auf die schlichte Möglichkeit, einen Arbeitsvertrag zu kündigen, beschränkt. Der Inhalt des Vertrages steht zumeist außerhalb der Disposition des AN.
Mit welchem Teil des Rechtsregimes befasst sich das Arbeitsrecht?
Das Arbeitsrecht befasst sich mit dem Sonderrecht der unselbständig Erwerbstätigen.
Warum entsteht ein Ungleichgewicht im faktischen Abwicklungsverhältnis im Arbeitsrecht?
Das Ungleichgewicht entsteht durch die persönliche Abhängigkeit des unselbständig Beschäftigten vom Arbeitgeber.
Was versteht man unter dem Begriff “Sonderrecht der unselbstständig Erwerbstätigen” im Arbeitsrecht?
Das Arbeitsrecht ist das Sonderrecht der unselbstständig Erwerbstätigen. Es befasst sich mit den Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern und regelt das Arbeitsverhältnis.
Welche Bedeutung hat das Prinzip “lex specialis derogat legi generali” im Arbeitsrecht?
Das Prinzip “lex specialis derogat legi generali” bedeutet, dass spezielle arbeitsrechtliche Vorschriften den allgemeinen Regelungen vorgehen. Das Arbeitsrecht enthält daher viele spezielle Regelungen, die den allgemeinen Bestimmungen des ABGB vorgehen.
Wie wird das Dienstnehmerhaftpflichtgesetz (DHG) im Kontext von arbeitsrechtlichen Schadensersatzansprüchen angewendet?
Das DHG regelt die Haftung des AN für Schäden, die er dem AG zufügt. Dabei sind die Bestimmungen des ABGB und spezielle arbeitsrechtliche Vorschriften zu berücksichtigen. Schadensersatzansprüche sind in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen und oft nur eingeschränkt durchsetzbar.
Geschichte des Arbeitsrechts
1. Wie hat sich die Entwicklung des Individualarbeitsrechts im 20. Jahrhundert vollzogen?
Die Entwicklung des Individualarbeitsrechts begann mit dem Handlungsgehilfengesetz 1910 und wurde durch das Angestelltengesetz 1921 fortgeführt. Weitere wesentliche Entwicklungen umfassten das Kollektivvertragsrecht und betriebsverfassungsrechtliche Regelungen.
Welche arbeitsrechtlichen Bestimmungen wurden im Zuge des EU-Beitritts Österreichs angepasst?
Im Zuge des EU-Beitritts Österreichs wurden zahlreiche europarechtliche Vorschriften, wie das Arbeitszeitschutzgesetz (AschG), das Mutterschutzgesetz (MSchG) und das Gleichbehandlungsgesetz (GleichG), übernommen und angepasst.
Welche Rolle spielt die Flexibilisierung und Deregulierung im aktuellen Arbeitsrecht?
Flexibilisierung und Deregulierung prägen die aktuelle Entwicklung des Arbeitsrechts, wie z.B. durch die Einführung des Arbeitszeitgesetzes (AZG), das flexiblere Arbeitszeitmodelle ermöglicht.
Wie ist das Arbeitsrecht traditionell gegliedert und welche Bereiche umfasst es?
Das Arbeitsrecht ist traditionell in kollektives und individuelles Arbeitsrecht gegliedert. Das Individualarbeitsrecht befasst sich mit den Rechtsbeziehungen zwischen einzelnen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, während das Kollektivarbeitsrecht die Beziehungen zwischen Gruppen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern regelt.
Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Individualarbeitsrecht und Kollektivarbeitsrecht?
Das Individualarbeitsrecht umfasst privatrechtliche Regelungen, die das Verhältnis zwischen AN und AG betreffen, während das Kollektivarbeitsrecht sowohl privatrechtliche als auch öffentlich-rechtliche Vorschriften umfasst und sich auf die Beziehungen zwischen Arbeitnehmergruppen und Arbeitgebern bezieht.