Einführung 1 - Themenliste 2 Flashcards

1
Q

Praktische Vorteile des Verstehens von Theorien der Kindesentwicklung

A
  1. Entwicklungstheorien bieten einen Rahmen, um wichtige Phänomene zu verstehen
  2. Entwicklungstheorien werfen wichtige Fragen über das Wesen des Menschen auf
  3. Entwicklungstheorien führen zu einem besseren Verstehen von Kindern
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2
Q

Objektpermanenz - laut piaget

A

Kinder unter acht Monaten reagieren auf das Verschwinden eines Objektes so, als ob sie nicht verstehen würden, dass das Objekt immer noch existiert

sie besitzen noch keine Vorstellung von Objektpermanenz

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3
Q

Objektpermanenz - laut Diamond

A
  • Fand, dass schon sechs Monate alte Kinder das Spielzeug ausfindig machen konnten, wenn sie sofort danach greifen durften
  • dass sieben Monate alte Kinder bis zu 2 s warten konnten und dennoch erfolgreich waren
  • dass acht Monate alte Kinder auch nach 4 s noch erfolgreich waren usw.

Diamonds Befund wies darauf hin, dass auch die Erinnerung an die Platzierung des versteckten Objekts - und nicht nur die Erkenntnis, dass dieses weiterhin existiet - für den Erfolg bei der Aufgabe entwcheindend ist

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4
Q

Warum sind Theorien der Kindesentwicklung hilfreich?

A
  • bieten eine Rahmenkonzeption für das Verständnis wichtiger Phänomene
  • werfen grundlegende Fragen über das Wesen des Menschen auf
  • regen neue Forschung an, die unser Verstehen von Kindern erweitert
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5
Q

Was umfasst die kognitvie Entwicklung?

A

Umfasst die Entstehung solch verschiedenartiger Fähigkeiten wie:

der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit, der Sprache, des Problemlösens, des logischen Denkens, des Gedächtnisses, des begrifflichen Verstehens und der Intelligenz

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6
Q

Was umfasst die soziale Entwicklung?

A

umfasst das Wachstum in vielen unterschiedlichen Bereichen:

Emotionen, Persönlichkeit, Beziehung zu Gleichaltrigen und Familienmitgliedern, Selbstverständnis, Aggression und moralisches Verhalten

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7
Q

Welche zentralen Fragen behandelt die Theorie von Piaget?

A

Anlage - Umwelt

Kontinuität / Diskontinuität

Das aktive Kind

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8
Q

Welche zentralen Fragen behandelt die Soziokulturelle Theorie?

A

Analge - Umwelt

Einfluss des soziokulturellen Kontextes

Mechanismen der Veränderung

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9
Q

Die Theorie von Piaget

Wie lässt sich die Langlebigkeit der Theorie erklären?

A
  • Piagets Beobachtungen und Beschreibungen von Kindern vermitteln lebhaft die Atmosphäre ihres Denkens in verschiedenen Altersstufen
  • Die außergewöhnliche Breite der Theorie
    • erstreckt sich von den ersten Kindheitstagen durch das Jugendalter hindurch und untersucht so unterschiedliche Themen
    • stellt bis heute die umfassendste Theorie der kognitiven Entwicklung dar
  • Wechselwirkung von Anlage und Umwelt bei der kognitiven Entwicklung wird plausibel dargestellt, ebenso wie die der Kontinuitäten und Diskontinuitäten, die intellektuelles Wachstum kennzeichnen
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10
Q

Die Theorie von Piaget

Die Sicht auf das Wesen des Kindes

Grundannahmen

A

Kinder sind von Geburt an geistig ebenso aktiv, wie körperlich- ihre Aktivität trägt stark zu ihrer eigenen Entwicklung bei

Kinder lernen viele wichtige Lektionen selbst und sind nicht auf die Instruktion von Erwachsenen oder älteren Kindern angewiesen

Kindr sind von sich aus (intrinsisch) motiviert zu lernen und bedürfen dazu nicht der Belohnung Erwachsener

sobald sie eine neue Fähigkeit erworben haben, wenden sie diese so oft wie möglich an

auch denken sie darüber nach, was sie aus ihrer Erfahrung lernen können, weil sie sich selbst und alles um sich herum verstehen wollen

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11
Q

Die Theorie von Piaget

Drei wichtigsten konstruktiven Prozesse von Kindern

A
  • Hypothesenbilden
  • Experimentieren
  • Schlussfolgern aus eigenen Beobachtungen
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12
Q

Die Theorie von Piaget

Analge und Umwelt

A

Analge und Umwelt spielen bei der kognitiven Entwicklung zusammen

Es gehört zum angeborenen Wesen des Kindes, auf seine Umwelt zu reagieren

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13
Q

Die Theorie von Piaget

Anlage und Umwelt

Umwelt

A

Umfasst nicht nur die Erziehung durch die Eltern und andere Betreuungspersonen, sondern jede Erfahrung, die das Kind macht

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14
Q

Die Theorie von Piaget

Anlage und Umwelt

Anlage

A

Zur Anlage gehören das reifende Gehirn und der reifende Körper des Kindes;

die Fähigkeit wahrzunehmen, zu handeln und aus der Erfahrung zu lernen;

die Tendenz, einzelne Beobachtungen in einen Wissenszusammenhang zu integrieren

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15
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Kontinität

Wichtigsten Quellen der Kontinuität

A

Assimilation

Akkommodation

Äquilibation

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16
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Kontinuität

Assimilation

A

Der Prozess, bei dem Menschen eintreffende Informationen in eine Form umsetzen, die mit den bereits verstandenen Konzepten übereinstimmt

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17
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Kontinuität

Akkommodation

A

Der Prozess, bei dem Menschen die vorhandenen Wissensstrukturen als Reaktion an neue Erfahrungen anpassen

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18
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Kontinuität

Äquilibration

A

Der Prozess, bei dem Kinder (und andere Menschen) Assimilation und Akkommodation ausbalancieren, um ein stabiles Verstehen zu schaffen

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19
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Kontinuität

Phasen der Äquilibration

A

Äquilibrium

Kinder sehen keinerlei Diskrepanzen zwischen ihren Beobachtungen und ihrem Verständnis des Phänomens

Disäquilibrium

Kinder bemerken aufgrund neuer Informationen, dass ihre Verständnis unzureichend ist - können aber noch keine bessere Alternative entwickeln

Schließlich entwicklen Kinder ein differenziertes Verständnis, das die Unzulänglichkeiten der bisherigen Verstehensstrukturen überwindet

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20
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Piages Stufentheorie

A
  1. Qualitative Veränderung
  2. Breite Anwendbarkeit
  3. Kurze Übergangszeiten
  4. Invariante Abfolge
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21
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Piagets Stufentheorie - Qualitative Veränderung

A

Piaget glaubte, dass Kinder verschiedenen Alters auf qualitativ unterschiedliche WEise denken

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22
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Piagets Stufentheorie - Breite Anwendbarkeit

A

Die jeweilige Art des Denkens, die für eine Stufe charakteristisch ist, durchdringt das Denken des Kindes über ganz verschiedene Themen und Kontexte hinweg

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23
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Piagets Stufentheorie - Kurze Übergangszeiten

A

Bevor sie eine neue Stufe erreichen, durchlaufen Kinder eine kurze Übergangsphase, in der sie zwischen der Art des Denkens auf der neuen, fortgeschrittenen Stufe und der Art des Denkens, wie sie die alte, weniger entwickelte Stufe kennzeichnet, hin und her schwanken

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24
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Piagets Stufentheorie - Invariante Abfolge

A

Jeder Mensch durchläuft die Stufen in derselben Reihenfolge, ohne jemals eine Stufe zu überspringen

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25
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

A

sensomotorische Stadium

präoperationale Stadium

konkret-operationale Stadium

formaloperationale Stadium

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26
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

sensomotorisches Stadium

A

von Geburt bis zum Alter von 2 Jahren

Intelligenz der Kinder entwickelt sich durch ihre sensorischen und motorischen Fähigkeiten und dürckt sich in diesen aus

→nutzen Fähigkeiten, um Umgebung wahrzunehmen & zu erforschen

→können etwas für Gegenstände und Menschen lernen & rudimentäre Formen grundlegender Konzepte wie Zeit, Raum und Kausalität konstruieren

Kinder leben im Hier und Jetzt: Intelligenz ist an umittelbare Wahrnehmungen und Handlungen gebunden

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27
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

Kurzdefinition - sensomotorisches Stadium

A

In Piagets Theorie die Phase (Geburt bis zwei Jahre), in der Intelligenz über senosrische und motorische Fähigkeiten zum Ausdruck kommt

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28
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

präoperationales Stadium

A

zwei bis sieben Jahre

Kinder werden fähig, ihre Erfahrungen in Form von Sprache und geistigen Vorstellungen zu repräsentieren

→können sich über längere Zeiträume an irhe Erfahrungen erinnern und differenzierte Konzepte bilden

Sind noch nicht in der Lage, mentale Operationen, wie etwas das gleichzeitige In-Betracht-Ziehen verschiedener Dimensionen auszuführen

→können bestimmte Gedanken nicht formen

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29
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

Kurzdefinition - präoperationales Stadium

A

In Piagets Theorie die Phase (zwei bis sieben Jahre), in der Kinder fähig werden, ihre Erfahrungen in Form von Sprache, geistigen Vorstellungen und symbolischem Denken zu repräsentieren

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30
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

konkret-operationales Stadium

A

sieben bis zwölf Jahre

Kinder können über konkrete Gegenstände und Ereignisse logisch schlussfolgern

Fällt ihnen schwer, in rein abstrakten Begriffen zu denken un wissenschaftliche Experimente zu entwickeln, um ihre Annahmen zu prüfen

31
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

Kurzdefinition - Konkret-operationales Stadium

A

In Piagets Theorie die Phase (sieben bis zwölf Jahre), in der Kinder fähig werden, über konkrete Objekte und Ereignisse logisch nachzudenken

32
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

Formal-operationales Stadium

A

zwölf Jahre und älter

Kinder können nicht nur über konkrete Ereignisse intensiv nachdenken, sondern auch über Abstraktionen und rein hypothetische Situationen

können systematische wissenschaftlcihe Experimente durchführen und daraus die angemessenen Schlüsse ziehen, selbst wenn diese Schlüsse von ihren ursprünglichen Annahmen abweichen

33
Q

Die Theorie von Piaget

Quellen der Diskontinuität

Stadien der geistigen Entwicklung

Kurzdefinition - Formal-operationales Stadium

A

In Piagets Theorie die Phase (zwölf Jahre und älter), in der Menschen fähig werden, abstrakt und hypothetisch zu denken

34
Q

Objektpermanenz

(sensomotorische Stadium)

A

Piaget behauptet, dass dem kind bis zum Alter von acht Monaten das Konzept der Objektpermanenz fehle:

Das Wissen, dass Objekte auch dann weiterexistieren, wenn sie sich außerhalb des Wahrnehmungsfeldes befinden

35
Q

A-nicht-B-Suchfehler

(sensomotorische Stadium)

A

Wenn Kinder zwischen acht und zwölf Monanten ein verstecktes Objekt wiederholt am Ort A gefunden und gegriffen haben und anschließend sehen, dass das Objekt nun an einem anderen Ort B versteckt wird, aber nicht sofort danach suchen dürfen, dann neigen sie dazu, dorthin zu greifen, wo sie das Objekt anfänglich fanden

Erst ab etwa ihrem ersten Geburtstag suchen Kinder durchgängig zuerst am tatsächlichen Ort des Objekts

Tendenz, dorthin zu greifen, wo ein Objekt zuletzt gefunden wurde, statt es dort zu suchen, wo es tatsächlich versteckt wurde

36
Q

Zeitlich verzögerte Nachahmung

(sensomotorische Stadium)

A

Die Wiederholung des Verhaltens anderer Menschen zu einem deutlich späteren Zeitpunkt (Minuten, Stunden oder Tage später)

Im letzten halben Jahr des sensomotorischen Stadiums (vom 18. bis 24. Lebensmonat) erlangen Kindern nach Piaget die Fähigkeit, dauerhafte mentale Repräsentationen zu bilden

→erste Anzeichen für diese neue Fähigkeit ist die zeitlich verzögerte Nachahmung

37
Q

Tendenzen der Entwicklung im Kleinkindalter nach Piaget

A

Zunächst kreisen die Aktivitäten des Kindes um seinen eigenen Körper; später schließen sie auch die umgebende Welt mit ein

Frühe Ziele sind konkreter Natur (eine Rassel schütteln und den Geräuschen lauschen); spätere Ziele sind oft abstrakterer Art (die Höhe variieren, aus der man Objekte fallen lässt, und beobachten, wie sich die Effekte verändern)

Kinder sind zunehmend in der Lage, mentale Repräsentationen zu bilden, und schreiten vom “aus den Augen, aus dem Sinn” fort zur Erinnerung an Handlungen eines Spielgefährten, die einen ganzen Tag vorher stattgefunden haben

→ermöglicht das nächste Stadium

38
Q

Wichtigste Entwicklung und Schwächen des präoperationalen Stadiums

A

Die vielleicht wichtigste Errungenschaft ist die Entwicklung der symbolischen Repräsentationen

zu den auffälligsten Schwächen gehören der Egozentrismus und die Zentrierung

39
Q

symbolische Repräsentation

(präoperationales Stadium)

A

Die Verwendung eines Gegenstands stellvertretend für einen anderen

Typischerweise ähneln die selbst entwickelten Symbole äußerlich den Dingen, die sie darstellen sollen

Die Verwendung eines Objekts in der Funktion eines anderen

→Im Verlauf ihrer Entwicklung verlassen sich Kinder seltener auf selbst erzeugte Symbole, sondern eher auf konventionelle

40
Q

Egozentrismus

(präoperationales Stadium)

A

Tendenz, die Welt ausschließlich aus der eigenen Perspektive wahrzunehmen

41
Q

egozentrischer Sprachgebrauch im präoperationalen Stadium

A

der egozentrische Sprachgebrauch wird weniger

Kinder können sich im präoperationalen Stadium andere räumliche Perspektiven als ihre eigene besser vorstellen

Zwar bleiben wir im Lauf unseres Lebens alle ein wenig egozentrisch, aber die meisten von uns machen doch gewisse Fortschritte

42
Q

Zentrierung

(präoperationales Stadium)

A

Die Konzentration auf ein einzelens, in der Wahrnehmung auffälliges Merkmal eines Objekts oder Ereignisses unter Ausschluss anderer wichtiger, aber unauffälligere Merkmale

Die Tendenz, sich auf ein einzelnes, perzeptuell auffälliges Merkmal eines Objekts oder Ereignisses zu konzentrieren

43
Q

Invarianzkonzept

(präoperationales Stadium)

A

Konzept der Erhaltung

Ein bloßes Verändern der Erscheinung oder Anordnung von Objekten verändert nicht notwendigerweise ihre zentralen Eigenschaften

Drei Varianten dieses Invarianzkonzept, die häufig an Fünf- bis Achtjährigen untersucht werden, betreffen die Erhaltung der Flüssigkeitsmenge, die Erhaltung der festen Masse und die Erhaltung der Zahl

→In allen drei Fällen besteht die Invarianzaufgabe, mit denen das Verständnis des Kindes untersucht wird, aus einem dreistufigen Verfahren

Die Vorstellung, dass ein bloßes Verändern des Erscheinugnsbildes eines Objekts dessen grundlegende Eigenschaften unverändert lässt

44
Q

Drei Phasen des Invarianzkonzepts

(präoperationales Stadium)

A
  1. Kinder sehen zwei Objekte oder zwei Mengen an Objekten von identischer Anzahl oder Menge

Wenn die Kinder zustimmen, dass die jeweils interessierende Dimension in beiden Fällen gleich ist, folgt die zweite Phase

  1. Nun beobachten die Kinder, wie der Versuchsleiter ein Objekt (oder eine Objektmenge) so umgestaltet, dass es nachher anders aussieht, ohne dass sich dabei die fragliche Dimension verändert
  2. Kinder sollen angeben, ob die infrage stehende Dimension, in der die Kinder die beiden Objekte (bzw. Objektmengen) zuvor als gleich beurteilt hatten, immer noch gleich ausgeprägt ist
45
Q

Schwächen, die für die Schwierigkeiten des Invarianzproblems sorgen

(präoperationales Stadium)

A

Präoperational Denkende zentrieren ihre Aufmerksamkeit auf eine einzige, in der Wahrnehmung hervorstechende Dimension wie Höhe oder Länge und lassen andere relevante Dimensionen außer Acht

Zusätzlich lässt sie ihr Egozentrismus übersehen, dass die eigene Perspektive irreführend sein kann

Auch die Tendenz der Kinder, sich auf den statischen Zustand (das Erscheinungsbild der Gegenstände vor und nach der Umforung) zu konzentrieren und die Transformationen, die erfolgten, zu ignorieren, erschwert das Lösen von Invarianzproblemen

46
Q

Systematisches Denken im konkret-operationalem Stadium

A

relativ fortgeschrittene Denkprozesse sind möglich, aber auf konkrete Situationen beschränkt

Denken bleibt äußerst schwierig, ebenso das Schlussfolgern über hypothetische Situationen

47
Q

Pendelproblem

(konkret-operationales Stadium)

A

Die Kinder erhalten ein Pendelgestell, eine Reihe von Schnüren unterschiedlicher Länge mit einer Schlinge an beiden Enden und einen Satz unterschiedicher Metallgewichte, die sich an jeden der Schnüre anhängen lassen

Eine Schnur, an der ein Gewicht befestigt wurde, lässt sich in das Pendelgestell einhängen und zum Schwingen bringen

Die Aufgabe besteht darin zu experimentieren, um herauszufinden, wovon die Zeitdauer abhängt, die das Pendel benötigt, um einmal hin- und herzuschwingen: Ist es die Länge der Schnur, die Schwere des Gewichts, die Höhe, aus der das Gewicht losgelassen wird, oder eine Kombination dieser Faktoren?

48
Q

Universalität des formal-operationalen Stadiums

A

Piaget nahm an, dass das formal-operationale Stadium, anders als die drei vorangegangenen Stadien, nicht universell ist; nicht alle Jugendlichen (oder Erwachsenen) erreichen es

Bei denen jedoch, die es erreichen, erweitert und bereichtert das formal-operationale Denken ihre intellektuelle Welt außerordentlich

Ein solches Denken ermöglicht es ihnen, die besondere Wirklichkeit, in der sie leben, als nur eine von einer unendlichen Vielzahl möglicher Realitäten aufzufassen

Diese Erkenntnis brignt bringt sie dazu, sich Alternativen vorzustellen, wie die Welt beschaffen sein könnte und tiefgehende Fragen zu erwägen, die Wahrheit, Gereichtigkeit und Moral betreffen

49
Q

entscheidende Schwächen der Piaget’schen Theorie

(laut den Analysen von Flavell, 1971, 1982; Miller 2011)

A
  1. Das Stufenmodell stellt das Denken von Kindern konsistenter dar, als es ist
  2. Säuglinge und Kleinkinder sind kognitiv kompetenter, als Piaget dachte
  3. Piagets Theorie unterschätzt den Beitrag der sozialen Welt zur kognitiven Entwicklung
  4. Piagets Theorie bleibt unscharf hinsichtlich der kognitiven Prozesse, die das Denken des Kindes anstoßen, und der Mechanismen, die kognitives Wachstum hervorrufen
50
Q

Piagets Stadien der kognitiven Entwicklung

(Bild)

A
51
Q

entscheidende Schwächen der Piaget’schen Theorie

Das Stufenmodell stellt das Denken von Kindern konsistenter dar, als es ist

A

Nach Piaget zeigt das Denken von Kindern, sobald sie eine bestimmte Stufe erreicht haben, die Eigenschaften dieser Stufe konsistent über diverse Konzepte hinweg

Spätere Forschungen ließen jedoch erkennen, dass das Denken von Kindern weit variabler ist

Piaget erkannte, dass eine solche Variabilität besteht, hat sie jedoch unterschätzt und konnte sie auch nicht erfolgreich erklären

52
Q

entscheidende Schwächen der Piaget’schen Theorie

Säuglinge und Kleinkinder sind kognitiv kompetenter, als Piaget dachte

A

Piaget gab Kindern relativ schwierige Verstehenstests vor

Das führte ihn dazu, die frühesten Konzepte, über die Säuglinge und Kleinkinder bereits verfügen, zu übersehen

53
Q

entscheidende Schwächen der Piaget’schen Theorie

Piagets Theorie unterschätzt den Beitrag der sozialen Welt zur kognitiven Entwicklung

A

Piagets Theorie konzentriert sich darauf, wie es Kindern gelingt, die Welt durch ihre eigenen Anstrengungen zu verstehen

Jedoch leben Kinder vom ersten Tag außerhalb des Mutterleibs an in einer sozialen Umwelt mit Erwachsenen und älteren Kinder, die ihre Entwicklung auf vielfältige Weise formen

Die kognitive Entwicklung eines Kindes spiegelt die Beiträge anderer Menschen und der Kultur im weiteren Sinne viel umfangreicher wider, als Piagets Theorie es zugesteht

54
Q

entscheidende Schwächen der Piaget’schen Theorie

Piagets Theorie bleibt unscharf hinsichtlich der kognitiven Prozesse, die das Denken des Kindes anstoßen, und der Mechanismen, die kognitives Wachstum hervorrufen

A

Piagets Theorie bietet zahllose exzellente Beschreibungen des kindlichen Denkens

Weit weniger klar und eindeutig ist die Theorie jedoch bei den Prozessen, die Kinder dahin führen, auf eine bestimmte Weise zu denken, und Änderungen ihrer Denkweise hervorzubringen

Assimiliation, Akkommodation und Äquilibration klingen plausibel, aber wie genau diese Prozesse funktionieren, ist alles andere als klar

55
Q

Soziostrukturelle Theorien

A

stellen Mechanismen dar, die die Entwicklung vorantreiben

Ansätze, die den Beitrag anderer Menschen und der umgebenden Kultur zur Kindesentwicklung betonen

56
Q

Wie findet laut soziokulturellen Theorien ein Großteil der Entwicklung statt?

A

mit anderen Menschen: mit Eltern, Geschwistern, Lehrern, Spielkameraden und so weiter

wollen den Kindern dabei helfen, die von ihrere jeweiligen Kultur geschätzten Fähigkeiten und Wissenschinhalte zu erwerben

Soziostrukturelle Theorien betonen die Bedeutung, die der Interaktion der Kinder mit anderen Menschen für die Entwicklung zukommt

57
Q

gelenkte Partizipation

(soziostrukturelle Theorien)

A

Ein Prozess, bei dem besser informierte Menschen (Experten) ihre Aktivitäten so gestalten, dass sich Menschen mit geringeren Kenntnissen daran auf einem höheren Niveau beteiligen können, als sie es von sich aus fertigbrächten

Tritt oft in Situationen auf, in denen die explizite Absicht darin besteht, ein praktisches Ziel zu erreichen, wobei das Lernen als ein Nebenprodukt der Tätigkeit stattfindet

58
Q

Einbettung in einen breiteren kulturellen Kontext

(Soziostrukturelle Theorien)

A

Dazu gehören sowohl anderen Menschen, als auch die zahllosen menschlichen Errungenschaften, die in Soziostrukturelle Theorien als Kulturwerkzeuge bezeichnet werden

→Symbolsysteme, Gebrauchsgegenstände, Fähigkeiten, Werte und so weiter

59
Q

Kulturwerkzeuge

(Soziostrukturelle Theorien)

A

Die unzähligen Produkte der menschlichen Erfindungskraft, die die kognitiven Leistungen erhöhen

60
Q

Wozu tragen soziostrukturelle Theorien mit bei?

A

Tragen mit dazu bei, die vielen Aspekte der Kultur zu würdigen, die selbst in den unscheinbarsten Alltagsinteraktionen zum Ausdruck kommen

61
Q

Die Theorie von Wygotski

A

zeichnet Kinder als soziale Wesen, deren Schicksal aufs Engste verwoben ist mit mit dem anderer Menschen, die sich darum bemühen, ihnen beim Erwerb von Fähigkeiten und Kenntnissen zu helfen

Kinder sind darauf bedacht, an Aktivitäten teilzunehmen, die in ihrer lokalen Umgebung vorherrschen

Kinder sind soziale Wesen, geformt durch ihren kulturellen Kontext, den sie ihrerseits mitgestalten

62
Q

Die Theorie von Wygotski

Denken und Sprechen

A

Nahm an, dass Denken ein inneres Sprechen ist und zum Großteil in den Äußerungen wurzelt, die Eltern und andere Erwachsene den Kindern gegenüber kommunizieren

Um die Verinnerlichung der Sprache zu illustrieren, beschrieb Wygotski drei Phasen des inneren Sprechens in der Entwicklung der kindlichen Fähigkeiten, das eigene Verhalten zu regulieren und Probleme zu lösen

63
Q

Die Theorie von Wygotski

Denken und Sprechen

Drei Phasen

A

Zunächst wird das Verhalten des Kindes von der Kommunikation mit anderen gesteuert

dann wird das Verhalten des Kinders von seinem eigenen Selbstgespräch gestuert, in dem es sich laut vorsagt, was zu tun ist

und schließlich steuert das Kind sein Verhalten durch sein inneres Sprechen (Denken), indem es sich mit unausgesprochenen Wörtern klarmacht, was zu tun ist

Beim Übergang von der zweiten in die dritte Phase flüstert es oft vor sich hin oder bewegt stumm die Lippen

64
Q

Die Theorie von Wygotski

Inneres Sprechen

A

Die dritte Phase bei der Internalisierung von Sprache über Kommunikation, Selbstgespräche und verbales Denken, nach Wygotski

Kinder entwickeln ihre Fähigkeiten zur Selbstregulation und zum Problemlösen, indem sie sich selbst die von den Eltern gehörten Anweisungen laut vorsagen oder im Selbstgespräch anweisen, was zu tun ist, bissie in der letzten Phase Spache und Denken verinnerlicht haben

65
Q

Kinder als Lehrende und Lernende

A

Erwachsene vermitteln Fakten, Fähigkeiten, Werte und Traditionen an ihren Nachwuchs

→ermöglicht Kultur; jede neue Generation steht auf den Schultern der alten und dann deshalb weiter sehen

Die Neigung anderen etwas zu zeigen oder beizubringen, besteht bereits sehr früh

Die Vorliebe, aus Hinweisen anderer zu lernen und selbst anderen etwas beizubringen, versetzt Kinder in die Lage, sich in ihre Kultur sozial einzufügen und diese Kultur an andere weiterzugeben

66
Q

Kinder als Produkte ihrer Kultur

A

Viele Prozesse, die Entwicklung anstoßen, wie etwas der Prozess der gelenkten Partizipation, kommen nach Meinung der Vertreter soziokultureller Theorien in allen Gesellschaften gleichermaßen vor

Die Inhalte, die die Kinder lernen, variieren jedoch stark von Kultur zu Kultur und formen dementsprechend das Denken der Kinder

67
Q

soziokulturelle Theorien

Intersubjektivität

A

Die Grundlage der kogntivien Entwicklung des MEnschen liegt in der der Fähigkeit, Intersubjektivität herzustellen, also das wechselseitige VErstehen in der Kommunikation zwischen Menschen (laut Vertretern soziokultureller Theorien)

Dahinter verbirgt sich die einfache wie grundsätzliche Vorstellung, dass eine effektive kommunikation Verständigung voraussetzt, dass sich die Beteiligten auf dieselben Inhalte beziehen und auf die Reaktion und Mitteilungen des anderen reagieren

68
Q

Geteilte Aufmerksamkeit

A

Ein Prozess, bei dem soziale Partner ihre Aufmerksamkeit bewusst auf einen gemeinsamen Gegenstand in der äußeren Umwelt richten

Erhöht die Fähigkeit der Kinder, von anderen Menschen zu lernen, beträchtlich

69
Q

soziokulturelle Theorien

Soziale Stützung

A

Das Lernen des Kindes wird durch soziale Stützung gefördert, dabei gestalten kompetentere Menschen vorübergehend eine Situation, die es Kindern ermöglicht, auf einem höheren Niveau zu denken, als sie es aus eigenre Kraft können

Im Idealfall gehört zu einer solchen Situation, dass das Ziel einer Aufgabe erklärt wird, mögliche Lösungswege aufgezeichnet werden und das Kind Hilfe bei der Ausführung der schwierigsten Teilhabungen bekommt

→ist letztlich die Art wie Eltern ihren Kindern etwas beibringen

70
Q

soziale Stützung

Defintion

A

Ein Prozess, bei dem eine kompetentere Person zeitweilig ein Rahmengerüst bietet, welches das Denken des Kindes auf einer höheren Ebene ermöglicht, als das Kind es selbst bewältigen könnte

71
Q

soziokulturelle Theorien

Soziale Stützung vs gelenkte Partizipation

A

Das Ziel sozialer Stützung - den Kidnern Lernen zu ermöglichen, indem sie etwas tun - ist dasselbe wie das der gelenkten Partizipation, aber soziale Stützung enthält tendenziell mehr explizite Anweisungen und Erklärungen, während bei der gelenkten Partizipation meist die Erwachsenen die Aufgaben so strukturieren, dass Kinder immer aktivere und verantwortlicher Rolle übernehmen können

72
Q

soziokulturelle Theorien

soziale Stützung

autobiografisches Gedächtnis

A

Ein besonders wichtiger Weg, auf dem Eltern ihre Kinder sozial stützen können, besteht darin, den Kindern beim Aufbau des autobiografischen Gedächtnisses zu helfen, indem sie ihre Kinder auffordern, sich an selbst erlebte Ereignisse aus der Vergangenheit zu erinnern, die zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort geschahen

Im Laufe der Zeit verweben sich diese Erinnerungen in eine mehr oder weniger kohärente Schilderung des eigenen Lebens

73
Q

Autobiografisches Gedächtnis

A

Erinnerungen an eigene Lebenserfahrungen einschließlich eigener Gedanken und Gefühle