Einführung 1 Flashcards

1
Q

Was sind Beispiele der Präsenz der Alten Musik?

A
  • Mönchschöre in den Charts
  • Mittelalter Bands
  • “akademische” Aufführungspraxis
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2
Q

Was ist Minnesang?

A
  • > Schriftlich überlieferte, hoch ritualisierte Form der gesungenen Liebeslyrik.
  • > oder „Minnelyrik“: bezeichnet verschiedene mittelhochdeutsche Formen der Liebesdichtung. Minnedichter waren dabei immer Komponisten, Dichter und Vortragende zugleich.
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3
Q

Was ist eine Kontrafaktur?

A

wird ein künstlerisches Produktionsverfahren sowie dessen Ergebnis bezeichnet, bei dem aus einem Kunstwerk unter Beibehaltung bestimmter Formbestandsteile ein neues Kunstwerk gemacht wird.

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4
Q

Wie werden die meisten Liedtexte aus dem Mittelalter überliefert?

A

Nur 10% der Liedtexte sind mit Noten überliefert. Bei diesen Übertragungen handelt es sich um tondauern-neutrale Notation in Notenschrift, wobei die Tonhöhe ist festgestellt.

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5
Q

Wie sind die Epochen in der Musik vor 1600 und was ist überliefert worden?

A

Antike (ca. 800 v. Chr. - 500 n. Chr.): keine Musik erhalten, wichtig durch Musikmythen und Musiktheorie.

Mittelalter (ca. 500-1400): Entwicklung früher Notenschrift, Musik kann überliefert werden. Dominanz der kichre: Musik des Gottesdienst. Entwicklung rhythmischer Polyphonie

Renaissance (ca. 1400/20 - 1600) Zeitalter des “euphonischen Kontrapunkts”. Blüte geistlicher aber auch weltlicher Polyphonie.

Barock: (ca. 1600-1750): Entwicklung der Monodie und der Oper, Aufschwung der Instrumentalmusik, konzertierendes Prinzip.

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6
Q

Was ist Paläographie und was ist ihr Ziel?

A

Paläographie ist die Lehre von den alten Notenschriften, was Einblicke gibt in das musikalische Denken und die musikalische Praxis einer zeit, und liefert Aufschlüsse, die allein mithilfe moderner Ausgaben nicht erreicht werden können.

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7
Q

Warum “Gregorianischer” Choral?

A

Der Gregorianische Choral wird etwa ab 800 Past Gregor I. “dem Großen” (ca. 540-604) zugeschrieben.

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8
Q

Wie entsteht die Form des “Gregorianischen Chorals”?

A

Sie entsteht erst mit der Übernahme der römischen Gesangsform “cantus romanus”. Sie wird dabei aber vermutlich einschneidend bearbeitet und adaptiert. Vereinzelt bleiben auch andere Choralformen weiter bestehen.

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9
Q

Wie wurde ein Choral aufgezeichnet?

A

Durch die Neumen

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10
Q

Wann/wie ist die Neumennotation entstanden und wofür wurde sie verwendet?

A

Die Neumennotation ist ab ca. Mitte des 9. Jh. die erste europäische Musikschrift nach dem Untergang der griechischen Notenschrift. Mit dieser Schrift werden fast ausschließlich geistliche Gesänge, vor allem der Gregorianische Choral, notiert. Ihre Entwicklung verdankt sich offenbar dem Versuch, den “cantus romanus” als heiligen, inspirierten Gesang möglichst unveränderlich zu bewahren.

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11
Q

Was sind Neumen und was zeichnen Sie?

A

Neumen sind Zeichenformen, die den Verlauf einer Melodie angeben. Sie geben in ihren frühesten Formen weder Tonhöhen noch Tondauern an, sondern sind eher Zeichen für Feinartikulationen. Die Tonhöhenfolgen der Melodie wurden auswendig gesungen. Neumenschrift “ersetzt” nicht das Gedächtnis, sie dient aber zur Unterstützung des Gedächtnisses.

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12
Q

Wie entwickeln sich die Neumenschriften im Laufe des 9. bis 12. Jh weiter?

A

Einige Neumenschriften wandeln sich, sodass sie stärker auch die Gestalt der Melodie wiedergeben können. Durch die Erfindung des Liniensystems durch Guido von Arezzo werden Tonhöhen endgültig fixierbar.

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13
Q

Wann entsteht die Quadratnotation und was ist die Unterschied mit den Neumenschriften?

A

Im 12. Jh. entsteht die Quadratnotation eine neue, scheinbar präzise art der Melodienaufzeichnung, die aber die Feinartikulation früheren Neumenschriften vergessen lässt.

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14
Q

Woher ist die mittelalterliche Theorie entstanden?

A

Die mittelalterliche Theorie adaptiert griechische Überlegungen zu Tonsystem und Tonart (Modus) und nutzt sie für ihre Zwecke; wichtigster Übermittler der antiken Musiktheorie an das Mittelalter ist die Institutio musica des römischen Gelehrten Boëthius.

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15
Q

Wie sind die Choralmelodien aufgebaut?

A

Die Melodien sind grundsätzlich diatonisch: Das Tonsystem des mittelalterlichen Chorals entspricht in etwa den weißen Tasten auf einem modernen Klavier und zwar ungefähr im Rahmen einer durchschnittlichen männlichen Stimme: von G bis etwa a’. Lediglich der Ton zwischen a und c’, genannt b, kann sowohl als b durum (unser heutiges h) als auch als b molle (unser heutiges b) verstanden werden, je nach dem zu singenden Stück.

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16
Q

Welche Tonarten werden bei den Choralmelodien verwendet?

A

Es gibt vier Grundtöne: D, E, F und G, aber 8 tonarten: “authentisch”: vom Grundton zum Grundton eine Oktave höher und “plagal”: von der Quarte unter zur Quinte über dem Grundton.

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17
Q

In welche Festkreisen wird das Kirchenjahr eingeteilt, und wie wird diese gestalten?

A
  • Weihnachtsfestkreis: beginnt mit dem 1. Advent und endet mit dem 6. Jänner. (da der 1. Advent zwischen dem 27. November und 3. Dezember lieben kann, variiert sie in ihrer Dauer zwischen 5 und 6 Wochen)
  • Osterfestkreis: umfasst ein fixen Zeitraum. Sie beginnt am Aschermittwoch mit ein 40tägigen Fastenzeit und erreicht ihrem Höhepunkt am Ostersontag (ersten Sonn tag dach dem Frühlingsvollmond). 40 tage nach Ostern: Himmelfahrt Chrisi, 50 tage nach Ostern: Aussendung des Hl. Geistes
  • Sonntage im Kirchenjahr: sind abhängig vom Ostertermin und variieren in ihrer Anzahl
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18
Q

Worauf ist das Kirchenjahr basiert?

A

Das Kirchenjahr folgt zunächst der Lebens-, dann der Leidensgeschichte Jesu.

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19
Q

Wie kann man die Kirchenfeste einteilen?

A

“Proprium de tempore” (Temporale = Herrenjahr) = Festkreise Weihnachten und Ostern, Herrenfeste an einem best. Datum (Epiphanie etc.) und die Sonn- und Wochntage, an denen kein Heiligenfest oder Gedenktag begangen wird.
„Proprium de Sanctis“ = die Feste der Heiligen und der Marienfeiertage. Sie sind je nach Diözese und Region unterschiedlich.

20
Q

Wie ist die Messe aufgebaut?

A

Die Messe ist aufgebaut aus:
Das Ordinarium Missae (immer gleiche Textteile der Messe)
- Kyrie
- Gloria; entfällt im Advent und in der Fastenzeit
- Credo
- Sanctus
- Agnus Dei

Das Proprium Missae (variable Texte, die speziell auf den jeweiligen Anlass ausgerichtet sind)

  • Introitus
  • Graduale
  • Alleluia / Tractus
  • Sequenz
  • Offertorium
  • Communio
21
Q

Was ist ein Hexachord und welche wurden üblicherweise im (Spät-)Mittelalter verwendet?

A

Ein Hexacord ist die Folge von sechs Tönen (ut-re-mi-fa-sol-la).
Drie Platzierungen sind üblich:
- auf c: “Hexacordum naturale”: c,d,e,f,g,a
- auf f: “Hexacordum molle”: f,g,a,b(!),c,d
- auf g: “Hexacordum durum”: g,a,h(!),c,d,e

22
Q

Was sind Tonbuchstaben, und wie wurden die im (Spät-)Mittelalter verwendet?

A

Tonbuchstaben (“litterae” oder “clavis”) gehen aus von der Einteilung des Tonsystems nach Oktaven, sind nicht beliebig in den Grenzen erweiterbar und haben keine chromatischen Beugungen (außer b/h).

23
Q

Was sind Tonsilben, und wie wurden die im (Spät-) Mittelalter verwendet?

A

Tonsilben (“voces” oder “syllabae”) bezeichnen keine Tonhöhen, sondern Tonqualitäten, im besonderen die Lage von Ganz- und Halbtönen.

24
Q

Warum gibt es b/h und was ist der unterschied?

A
  • “b” bedeutet eigentlich “b rotundum”

- “h”,”#” und “Auflösezeichen” sind Überbleibsel des einst gleichberechtigten “b quadratum”

25
Q

Was ist “solmisieren” und wofür ist es nützlich?

A

Das Singen von Melodien mit den entsprechenden Hexachordsilben. Es ist besonders für das Einüben der Halbtonschritte nützlich.

26
Q

Was ist “mutieren”? (Hexachorde)

A

Der Wechsel von einem Hexachord in den nächsten. Ein Ton kann mehreren Hexachorden angehören.

27
Q

Wie bestimmt man den Modus in einer mehrstimmigen Komposition?

A
  • der Ambitus des Tenors
  • Melodiebildung und Finalis des Tenors
  • Tonstufen und Gestaltung der Kadenzen
  • Gestalltung der Satzeröffnung (und der Zeilenanfänge)
28
Q

Wie ist der Wertigkeit verschiedene Kadenzstufen in der verschiedene Modi?

A
  • Die kadenz “ersten Ranges” strebt in die Finalis des jeweiligen Modus
  • Die Kadenzen zweiten und dritten Ranges sind mest auf der Repercussa bzw. auf der Obertertz des Modus
  • Alle weiteren Kadenzen werden als “Clausulae pereginae” (“fremde Kadenzen”) bezeichnet
29
Q

Was ist ein Klausel?

A

Als Klausel bezeichnet man eine melodische Schlussformel

30
Q

Was ist ein Kadenz?

A

Als Kadenz bezeichnet man die Kombination verschiedener Klauseln zu einer mehrstimmigen, “harmonischen” Schlussformel.

31
Q

Wie funktioniert eine Kadenz und wie verhalten sich die drei Stationen?

A

Der musikalische Einschnitt wird erzielt durch die Fortschreitung von einer imperfekten (Spannungsklang) zu einer perfekten Konsonanz (Ruheklang)
, üblicherweise von der Sext zur Oktav.
Die typischen drei Stationionen verhalten sich wie folgt:
1. Antepaenultima (drittletzte Note) - Dissonanz
2. Penultima (vorl. Note) - imperfekte Konsonanz
3. Ultima (letzte Note) - perfekte Konsonanz

32
Q

Wofür werden Klauseln und Kadenzen verwendet?

A

Sie sind Schlussformeln, die verwendet werden um innerhalb einer Melodie/eines Stücks musikalische Einschnitte zu markieren bzw. sie/es überhaupt zu Ende zu bringen. Es geht also um “musikalische Interpunktion”

33
Q

Welche Klauseln wurden im (spät-)mittelalterlichen Tonsystem verwendet?

A
Die Diskantklausel (Sopranklausel): die nach oben gerichtete Sekundbewegung zum Grundton .
Die Tenorklausel: die nach unten gerichtete Sekundbewegung zum Grundton. 
Der Bassklausel:  einem Quintfall oder Quartsprung zur Finalis
34
Q

Was passiert bei Kadenzen in “mi” (phrygische Kadenzen)?

A

Da die Quinte unter der Peultima der Tenorklausel vermindert wäre (h unter f), ist in diesem Fall keine reguläre Bassklausel möglich. Die Basstimme kadenziert daher mit einem Quartfall in die Unterquint (a).

35
Q

Was ist Kontrapunkt (Contrapuctus)?

A

Kontrapunkt leitet sich ab aus der Formel “punctus contra punctum” (Note gegen Note). Es ist die Lehre von der Führung von zwei oder mehr gleichzeitig erklingenden melodische Linien (Stimmen) nach bestimmten Regeln des Zusammenklangs und der Abfolge von Zusammenklängen.

36
Q

Welche Arten von zusammenklänge unterscheidet die Lehre vom Contrapunctus im 14.-16. Jh.?

A

Die Lehre vom Contrapunctus unterscheidet:

  • perfekte Konsonanzen: Oktave, Quinte und Quarte (zwischen Stimmen oberhalb der tiefsten Stimme)
  • imperfekte Konsonanzen: Terz und Sext
  • Dissonanzen: Sekund, Quart (zwischen tiefster und einer der häheren Stimmen), Tritonus und Septime
37
Q

Wie sind die Stimmführungsregeln für Dissonanzeinführung/auflösung?

A
Ein Dissonanz kann:
- antizipierend
- als Vorhalt
- als Durchgang
- als Wechselnote
- als nota cambiata
verwendet werden.
38
Q

Wie sind die Stimmführungsregeln für perfekte Konsonanzen?

A

Perfekte Konsonanzen eines bestimmten Typs dürfen in zwei stimmen nicht direkt aufeinanderfolgen. Ausnahme: Quartfolgen, wenn unter den unteren Ton der Quart noch eine Tertz gesetzt wird. (Fauxbourdon-Klang)

39
Q

Wie sind die Stimmführungsregeln für imperfekte Konsonanzen?

A

Imperfekte Konsonanzen eines bestimmten Typs dürfen in einer beschränkten Zahl parallel aufeinanderfolgen. Die Praxis ist im allgemeinen großzügiger als die Theorie

40
Q

Wie sind die Stimmführungsregeln für Dissonanzen?

A

Dissonanzen müssen nach bestimmten Regeln eingeführt und in Konsonanzen aufgelöst werden.

41
Q

Was sind die wichtige Arten in den Kompositionen des 15. und 16. Jh.?

A
  1. Cantus firmus:
    - häufig im Tenor
    - Blütezeit 1455-1520
    - strenge Übernahme
  2. Paraphrase
    - meist bei Choralmelodie, häufig in Oberstimme: Rhytmisierung des Choras, Umspielungen, Veränderungen
    - Blütezeit: ca. 1450-1600
  3. Parodie:
    - Übernahme mehrstimmiger Passagen in eine neue Komposition
    - üblicherweise mit Gattungswechsel verbunden
    - Stimmen teils auch in neuer Zusammenstellung
    - Blütezeit: ca. 1520-1600
42
Q

Was ist die Notre-Dame-Schule?

A

Die Notre-Dame-Schule (ca. 1200) ist benannt nach ihrem musikalischen Zentrum, der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Sie begründet die kontinuierliche Tradition schriftlicher Aufzeichnung von Polyphonie in Europa. Die Solischtische teile der Messegesänge und Offiziumsgesänge sind mehrstimmig gesetzt: Nur die mehrstimmigen Partien werden in den Notre-Dame-Handschriften notiert.

43
Q

Wie ist die Mehrstimmigkiet entstanden?

A

Gregegorianische Choral ist die Grundlage der Mehrstimmichkeit. Bis ca. 1200 ist Mehrstimmichkeit eine Art Schmuck der Liturgie. Frühe Formen wurden nach einfache Regeln Improvisiert. Im lauf des frühen Mittelalters werden die Arten improvisierter Mehrstimmichkeit komplexer und kunstvoller. Diese erreicht ihren Höhepunkt in der Notre-Dame-Schule (ca. 1200)

44
Q

Wie wurde das Notre-Dame-Repertoire überliefert?

A

In der Überlieferung des Notre-Dame-Repertoires sind erstmals rhythmische Notationsformen nachweisbar. Damit wird die zeitliche Koordination mehrerer Stimmen durch die Notenschrift mäglich. Die Aufzeichnungsform ist die Modalnotation.

45
Q

Was ist die Modalnotation?

A

Die Modalnotation ist gebunden an bestimmte rhythmische Muster(Modi). Die Abfolge von Ligaturen gibt Aufschluss über den Rhythmus. Anderes Denkprinzip als heutige Notation: nicht alle erdenklichen Rhythmuskombinationen sind möglich.

46
Q

Wie sind die zentralen Notre-Dame-Handschriften aufgebaut?

A

Die wichtigsten Handschriften werden in der Literatur als W1, F und W2 bezeichnet. Besonderheit: Ordnung der Gesänge nach Stimmzahl und Gattung, innerhalb dieser Gruppen nach dem Kirchenjahr. Partiturordnung der Stimen.

47
Q

Welche Gattungen/Satztechniken gibt es in der Notre-Dame-Zeit?

A

Organum: freie Bewegung der Oberstimme über langem Halteton
Klausel: Tenor und Oberstimmen bewegen sich annähernd gleich schnell.
Conductus: 1- bis 3-stimmiges, frei komponiertes nicht-liturgisches geistliches Lied, später auch weltlich.
Motette: entstanden durch Textierung von Klauseln: jede Stimme hat ihren eigenen lateinischen oder französischen Text.