EH7: EK, Steuern Flashcards

1
Q

Zusammensetzung Eigenkapital in Kapitalgesellschaften

A

Außenfinanzierung
i. Nennkapital (Grund, Stammkapital)
ii. Kapitalrücklagen, gebundende Kapitalrücklagen, ungebundene Kapitalrücklagen

Innenfinanzierung:
iii. Gewinnrücklagen: gesetzliche Gewinnrücklagen, satzungsmäßige Gewinnrücklagen, freien Gewinnrücklagen
iv. Bilanzgewinn (davon Gewinn/Verlustvortrag)

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2
Q

Kapitalrücklagen

A

entstehen durch Zuzahlungen von Gesellschaftern oder durch ein Agio bei Aktien

gebundene Kapitalrücklagen
zb Agio bei Aktien
-alle Zahlungen der Aktionäre für die Aktionäre einen Vorzug gewährt bekommen
-Auflösung nur zur Verlustabdeckung erlaubt

nicht gebundene Kapitalrücklaagen:
-zb sonstige Zuzahlungen von Gesellschaftern
-nur wenn dem Aktionär ein Vorzug für seine Zahlung gewährt wird
-bei AGs selten

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3
Q

Gewinnrücklagen

A

werden aus dem Gewinn gebildet
-stellen daher Innenfinanzierung dar
-stammen aus alten, einbehaltenen Gewinnen, die nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet wurden

gesetzliche Gewinnrücklagen (Auflösung nur zum Verlustausgleich erlaubt)

setzungsmäßige Gewinnrücklagen (Zweckwidmung je nach Bestimmung in der Satzung)

freie Gewinnrücklagen (können in späteren Jahren wieder aufgelöst und an Gesellschafter ausgeschüttet werden)

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4
Q

Gewinnverteilung

A
  1. Vorstand erstellt im Zuge der Bilanzerstellung einen Gewinnverteilungsvorschlag
  2. geplante/vorgeschriebene Gewinneinbehaltungen werden im Jahresabschluss bereits durch Rücklagenveränderungen berücksichtigt
  3. Der verbleibende Gewinn/Verlust (= Bilanzgewinn/-verlust) steht den Aktionären/Gesellschaftern zur Ausschüttung zur Verfügung

-> Gewinnausschüttungen („Dividenden“) erfolgen in der Regel als (voller) %-Satz auf das Nennkapital

-> Ein nicht ausgeschütteter Bilanzgewinn wird auf “neue Rechnung” vorgetragen(= Gewinnvortrag der nächsten Periode)

-> Der Bilanzverlust wird auf neue Rechnung vorgetragen (= Verlustvortrag der nächsten Periode). Es kann keine Ausschüttung vorgenommen werden.

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5
Q

Wie können Steuern wirken

A

Steuern als “Durchlaufposten” (für Dritten erhobene Steuer -> Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug)

Steuern als Aufwand
zb Lohnabgaben, Ertragssteuer = Körperschaftssteuer bei Kapitalgesellschaften

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6
Q

Umsatzsteuer

A

Für Unternehmen ist die Umsatzsteuer grundsätzlich ein Durchlaufposten (sofern es sich um ein vorsteuerabzugsberechtigtes Unternehmen handelt)

es gibt keinen Aufwand (oder Ertrag) in der GuV

aber eine Cashflow-Wirkung, da die Differenz zwischen Umsatzsteuer und Vorsteuer (USt-Zahllast) monatlich an das Finanzamt gemeldet und (45 Tage später) bezahlt werden muss

gibt es am Ende der Periode eine noch nicht bezahlte USt-Zahllast, ist diese in den Forderungen (VSt > USt) oder den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen (USt > VSt)

Geschäfte zwischen Unternehmen in der EU sind grundsätzlich steuerfrei (Reverse-Charge System) Geschäfte zwischen Unternehmen in Drittländern unterliegen keiner einheitlichen Regelung
(oft wird aber auch das Reverse-Charge System angewendet)

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7
Q

Steueraufwand in der GuV

A

Ertragssteuern:
-Körperschaftsteuer (= Steuer auf den “Gewinn” bei Kapitalgesellschaften)

-laufende und latente Steuern
-> separater Posten in der GuV

sonstige Steuern und Abgaben:
-Anschaffungsnebenkosten (z.B. Grunderwerbsteuer)
-Bestandteil der Aufwendungen in der GuV (z.B. lohnabhängige Steuern)
-> kein separater Posten in der GuV

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8
Q

Körperschaftssteuer

A

-Körperschaftsteuer sind Kapitalgesellschaften unterworfen
- Körperschaft selbst ist Steuerschuldner
- Körperschaftsteuer stellt einen Aufwand der Körperschaft dar (vermindert selbst jedoch nicht das steuerpflichtige Ergebnis)
-zu zahlende Körperschaftsteuer = steuerpflichtiger Gewinn* Steuersatz (z.B. in Österreich 2022: 25%, 2023: 24%, 2024: 23%)

der steuerpflichtige Gewinn entspricht idR nicht dem Gewinn vor Steuern

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9
Q

Unterschiede zwischen steuerpflichtigen Gewinn und Gewinn vor Steuern

A

bestimmte Ausgaben sind nicht steuerlich absetzbar
z.B. Bewirtung, Strafen, übermäßig hohe Abschreibungen,….

bestimmte Ausgaben sind nur steuerlich absetzbar
z.B. besondere Steuervergünstigungen

bestimmte Einkünfte sind nicht steuerpflichtig
z.B. Beteiligungserträge

-> aus solchen Unterschieden können latente Steuern entstehen

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10
Q

Nebenrechnung zur steuerlichen Gewinnermittlung

A

Ergebnis vor Steuern
+/- Überleitungen (+nicht abzugsfähige Aufwendungen, - nicht steuerpflichtige Erträge)
= steuerpflichtiger Gewinn

  • Steuersatz
    =Steuern
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11
Q

Kennzahlen in der Berichterstattung

A

Kennzahlen („performance indicators“) sind Zahlen, die Informationen über
betriebswirtschaftliche Tatbestände in konzentrierter Form darstellen

Kennzahlen sind daher eine Zusammenfassung von quantitativen,
d.h. in Zahlen ausdrückbaren Informationen, die dazu dienen Informationen in verdichteter Form darzustellen

absolute Kennzahlen:
-Kennzahlen, die sich aus Summen, Differenzen oder Durschnittswerten ergeben, zb Umsatzerlöste, Gewinn

relative Kennzahlen:
wenn zwei oder mehrere absolute Kennzahlen zueinander in Relation gesetzt werden zb Rentabilitäten, Eigenkapitalquote

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12
Q

KPIs

A

wesentliche Leistungskennzahlen, die dazu dienen, den Erfolg der unternehmerischen Tätigkeit zu messen

KPIs kommen grundsätzlich aus dem
Controlling und werden für interne
Steuerungszwecke eingesetzt
-> im Zuge des Reportings (sollen) die KPIs offen gelegt werden
-> dies gibt Informationen, anhand welcher Kennzahlen das
Unternehmen gesteuert wird und Analyse der Performance des
Unternehmens

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13
Q

Unterschiedliche Analysemöglichkeiten

A

Zeitreiehnanalyse: horizontale Analyse
zb Entwicklung über Jahre

Querschnittanalyse:
-Vergleich mit anderen Unternehmen der gleichen Branche
-> Bei der Interpretation sollten Unterschiede in den Unternehmensmerkmalen berücksichtigt werden
-Vergleich mit demBranchendurchschnitt
-> Unternehmen mit mehreren Produktgruppen
-Definition und Größe von Industriegruppen

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14
Q

Arten von Kennzahlen

A

Absolute Kennzahlen:
-Umsatz, EBIT, Cash Flow
-Größenabhängig, größere Unternehmen haben tendenziell höhere Werte
-Vergleich im Zeitverlauf,z.B. 2020 vs 2021 (horizontale Analyse)

Relative Kennzahlen:
-EBIT-Marge
-Return on Equity (ROE)
-Größenunabhängig, da es sich um Verhältniszahlen handelt
-Vergleich im Zeitverlauf und gegenüber Peers im gleichen Jahr (horizontale und Querschnittanalyse)

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15
Q

finanzielle & nicht finanzielle Kennzahlen

A

finanzielle:
-direkt aus dem Jahresabschluss ableitbare und in Geldwerten ausdrückbare Kennzahlen

nicht finanzielle Kennzahlen:
-sonstige (nicht nur in Geldwerten ausdrückbare) Angaben in Zusammenhang mit ESG-Themen (Umweltaspekte, Arbeitnehmerbelange und der Governance des Unternehmens)

kombinierte Verwendung von Kennzahlen ist informativer: finanzielle Kennzahlen als Indikatoren für die Performance und die finanzielle Stabilität des Unternehmens

keine eindeutige Definition von Kennzahlen in den Rechnungslegungsstandards –
weder welche Kennzahlen offen gelegt werden noch, wie diese berechnet werden sollen

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15
Q

Unterschiede UGB/IFRS

A

Zielsetzung:
UGB: Gläubigerschutz und Kapitalerhaltung
IFRS: entscheidungsnützliche Infos für Investoren

Berwertungsprinzipien:
UGB: historische Kosten, Vorsichtsprinzip vordergründig
IFRS: oftmals Fair Value (Marktwert)

Offenlegungsvorschriften:
-weniger Anhangsangaben
-mehr Anhangsangaben

16
Q

finanzielle KPIs

A

finanzielel Spabilität: Kapitalstruktur/ausstattung, CF Kennzahlen

wirtschaftliche Performance:
1. Erfolgskennzahlen:
-Indikatoren für das wirtschaftliche Ergebnis einer Unternehmung und orientieren sich entweder am Gewinn oder am Unternehmenswert
-messen die Profitablitität

  1. Rentabilitätskennzahlen:
    -Umsatzrendite (Margenkennzahlen)
    zeigen wie erfolgreich das Management bei de
    -Kennzahlen zur Kapitalrendite
    Berücksichtigen die zur Erzielung von Gewinnen erforderlichen Investitionen und messen die Rentabilität des eingesetzten Kapitals
  2. Verwendungsgrad der Anlagen/Kapitalumschlag:
    -Messung der Effizienz des Managements bei der Nutzung der Vermögenswerte des Unternehmens
17
Q

finanzielle Stabilität

A

langfristige Solvenz + kurzfristige Zahlungsfähigkeit

langfristige Solvenz:
Fähigkeit aus interner Kraft oder externen Quellen Cash zu generieren, um die langfristigen Zahlungsverpflichtungen (zB Verbindlichkeiten) zu tilgen

kurzfristige Zahlungsfähigkeit:
Fähigkeit Cash zu generieren, um den kurzfristig fälligen Zahlungsverpflichtungen (zB Lohn- und Gehaltszahlungen) nachzukommen

Insolvenz:
bezeichnet die Situation der Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens

-> Überschuldung liegt vor, wenn die Verbindlichkeiten (Schulden) eines Unternehmens höher sind als das Vermögen und keine positive Fortbestandsprognose vorliegt
-> Zahlungsunfähigkeit liegt vor, wenn fällige Zahlungen nicht mehr geleistet werden können

18
Q

Eigenkapitalquote und Fremdkapitalquote

A

EK:
Equity: zeigt den Anteil des Eigenkapitals in der Kapitalstruktur

EK/Gesamtkapital

Fremdkapital:
zeigt den Anteil des Fremdkapitals in der Kapitalstruktur
FK/Gesamtkapital

gemeinsam immer 100%
-geben Auskunft über die Quellen sowie die Zusammensetzung, Art und Fristigkeit des Kapitals
-Fremdkapital ist im Vergleich zum Eigenkapital steuerlich begünstigt
-Länder-spezifische und kulturelle Unterschiede bei der Fremd- und Eigen-finanzierung
-Unterschiede aus den Charakteris-tika des Unternehmens (Größe des Unternehmens, Eigentümer-struktur, etc.)

19
Q

Verschuldungsgrad

A

= FK/EK

-Maß für die Verschuldung
-es gibt kein optimales Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital
(keinen optimalen Verschuldungsgrad)
-Verschuldung = finanzielles Risiko!

zwei Gesichtspunkte für das optimale Maß an Verschuldung
1. Gesichtspunkt der Rentabilität: Leverage Effekt
2. Gesichtspunkt des Risikos:
-Eigenkapital dient der Krisenvorsorge
-Eigenkapital ist Risikoträger
-Eigenkapital ist ein Instrument zur Sicherung der Unabhängigkeit
-Eigenkapital ist ein Wettbewerbsvorteil

20
Q

Gearing

A

berücksichtigt den Vorteil aus unverzinslichem Fremdkapital
-> nur für das verzinsliche Fremdkapital muss auch eine „Verzinsung“ erwirtschaftet werden

jenes Kapital, das dem Unternehmen entgeltlich (gegen Zinsen) für die Erfüllung des Betriebszweckes zur Verfügung steht (gleichgültig, ob es sich um lang- oder kurzfristiges Kapital handelt)
-> dazu zählen jedenfalls folgende Bilanzpositionen:
-Anleihen
-Verbindlichkeiten ggü Kreditinstituten
-verzinsliche Darlehen
-Sozialrückstellungen (Abfertigungen, Pensionen)
-sonstige langfristige Rückstellungen

Gearing = (verzinsliches Fremdkapital - liquide Mittel - Wertpapiere des Umlaufvermögens) / EK

21
Q

Working Capital Cycle

A

Vorräte
-> Produktion
-> Vorräte
-> Verkäufe
-> Forderungen
-> Einzahlungen
-> Barmittel (Äquvivalente)
-> Auszahlungen
-> Verbindlichkeiten
-> Einkäufe
-> Vorräte
etc

22
Q

Net Working Capital

A

-Net Working Capital = Nettoumlaufvermögen
-Net Working Capital zur Aufrechterhaltung des Working Capital Cycle
-Kurzfristiges Vermögen (= Umlaufvermögen)
-Kurzfristiges Fremdkapital (= Kurzfristige Verbindlichkeiten)

Ziele des Working Capital Managements:
1. geringstmögliche Bindung von Barmitteln im Working Capital Zyklus
2. ausreichend liquide Mittel oder leicht zu Geld konvertierbare Vermögenswerte, um fällige Zahlungsverpflichtungen zu tilgen

23
Q

Berechnung Net Working Capital

A

Net working Capital = Umlaufvermögen - kurzfristiges Fremdkapital

Aktivsaldo des Working Capitals wird durch langfristiges Kapital finanziert, daher „Polster“ für die Rückzahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten

Ein Negativsaldo bedeutet, dass ein Teil der langfristigen Investitionen (Vermögen) durch kurzfristiges Fremdkapital finanziert wird → erhöhtes Liquiditätsrisiko

24
Q

Current Ratio

A

Working Capital Ratio (Mobilitätsgrad)

Current Ratio = Umlaufvermögen / kurzfristiges Fremdkapital

-misst die Fähigkeit des Unternehmens, kurz- und langfristige Verpflichtungen zu erfüllen
-steht zur Deckung der durch die Geschäftstätigkeit bedingten laufenden Zahlungen zur Verfügung
-Spielraum zum Ausgleich von Schwankungen
-Indikator für die Aufrechterhaltung des kurzfristigen finanziellen Gleichgewichts

25
Q

Cashflow Umsatzrate

A

Verhältnis von Gewinn und Cashflow ist Indikator für die Effizienz des Unternehmens

Evaluierung von Management-entscheidungen

26
Q

CAPEX

A

Investitionen in immaterielles Vermögen und Sachanlagevermögen (im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt)