E1 Flashcards

1
Q

Duncan Blacks Medianwählertheorem

A

Aus 1948; Wenn eine Gruppe mit Mehrheitswahl im eindimensionalen Raum über bestimmte Alternativen entscheidet, entspricht die Gruppenentscheidung der Präferenzen des Medians. Annahme: Parteien im Links-Rechts-Spektrum gleichen ihre Positionen immer mehr jenen des Medianwählers in ihrer Mitte an und werden so immer weniger radikal.
Die Empirie gibt das eher nicht her.

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2
Q

Vier Probleme mit Downs’ Spatial Model of Democracy

A
  1. Die Wahlentscheidung eines Individuums hat eine derart geringe Auswirkung auf das Endresultat – warum sollte man sich als rein rationales Wesen die Mühe machen, wählen zu gehen?
  2. Das räumliche Modell beinhaltet keine Performance-Aspekte, die vielen vermutlich gleich wichtig oder gar wichtiger sind als reine Policy.
    Individuen agieren in der politischen Sphäre nicht alleine. Vor allem Parteien agieren strukturierend und liefern Information. Sie bestimmen auch mit, wie wir die Performance von Regierungen und Politiker:innen bewerten – und was rechts und links ist.
  3. Die Medianwählertheorie, ein Teil von Downs‘ ökonomischer Theorie, ist empirisch nicht haltbar.
  4. Eine Voraussetzung von Downs‘ Theorie ist, dass die Wähler:innen über Kandidat:innen und Themen gut informiert sind – was, wie viele Studien gezeigt haben, so nicht der Fall ist.
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3
Q

Warum ist das Medianwählertheorem falsch?

A
  • Valence issues
    Valenzthemen geben Parteien/Kandidaten, die keine Valenzvorteile haben, Anreize, sich im politischen Spektrum anders zu positionieren – auch abseits des Medianwählers.
  • Contestation
    Im räumlichen Modell von Downs sind nur zwei Kandidat:innen/Parteien vorgesehen. Wenn weitere Parteien/Kandidat:innen einsteigen können, verändert sich die Logik.
  • Candidate preferences
    Nachdem Menschen nach Ansolabehere im Wahlvorgang wie Konsumenten agieren, wählen sie nicht die Alternative, die ihnen die meisten individuellen Vorteile bringt, sondern die „beste“ Alternative. Außerdem werden Kandidat:innen oft von Parteien bzw. deren Mitgliedern ausgesucht; nach A. hätten es Moderate bzw. Zentristen dabei schwerer (wieso?!)
  • Political parties‘ platform choices
    Downs ging davon aus, dass politische Parteien wie Teams mit einem gemeinsamen Ziel agieren. Wenn aber in einer Partei unterschiedliche Kandidat:innen sich um Sitze in verschiedenen lokalen Gremien bemühen, drängen diese darauf, dass ihre Partei als Plattform sich den Vorstellungen der Medianwähler in ihrem jeweiligen Bezirk anpasst. Die Partei wird so nach rechts und links gezerrt.
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4
Q

Zwei Szenarien, wie Parteien auf Social-Media-Feedback reagieren (Ennser-Jed. / Gahn, Bodlos, Haselmayer)

A

Reinforcement: Wenn ohnehin hoch saliente Themen gutes Feedback erhalten, sollte sich die Partei bestärkt fühlen und die Salienz dieser Themen noch weiter erhöhen.
Learning: Wenn Wähler:innen andere Themen als die ursprünglich als hochsalient geplanten bevorzugen, sollte die Partei danach streben, diese „Blind Spots“ auf der Agenda zu füllen.

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