Drei ethische Klassiker: Deontologische Ethik und Aufklärung Flashcards

1
Q

Welche Grundprinzipien und Werte der Aufklärung sind bei Kant wichtig?

A
  • „Wahrheit sagt uns, wie die Welt beschaffen ist; Moral wie sie sein sollte“
  • Erwachsen in ihrem Sinne ist, wer den kleinkrämerischen Realismus hinter sich lässt, wer das Tatsächliche hinaus den Blick aufs mögliche wagt und wer in der Lage ist, Gut und Böse gut begründet voneinander zu unterscheiden
  • Werte der Aufklärung:
    a) Für das Recht auf Glück
    b) Für Vernunft und Ehrfurcht
    c) Für Hoffnung
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2
Q

Welche Werte sind in der Aufklärung wichtig? (Neiman)

A

Vier Werte der Aufklärung:
1. Menschen haben das gleiche Recht auf Glück
• Das Glück selbst kann durch aktives Handeln erreicht werden (aktives Glück)
• Glück oder Unglück wurden nicht mehr als deterministisch festgelegt gesehen (z.B. durch Gott)
2. Bekenntnis zur Vernunft
• Im Gegensatz zur blinden Autorität und zum Aberglauben
3. Ehrfurcht vor der Gegebenheit
• Ehrfurcht vor der Schöpfung als Zeichen der Dankbarkeit
4. Hoffnung
• Als Fundament für Taten
• Treibt alle anderen Werte an

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3
Q

Was sind die Aufgaben einer aufgeklärten Moral? (Neiman)

A
  • Verteidigung der Aufklärung = Verteidigung der modernen Welt mit all ihren Möglichkeiten für Selbstkritik und Veränderung
  • Die Aufklärung muss auf neue Gefahren für die Gedankenfreiheit in unserer Kultur hinweisen und für die Ausbreitung sozialer Gerechtigkeit eintreten
  • Moralische Klarheit ist das Bestreben der Aufklärung, als Grundlage moralischer Werte nur Werte zulassen, die auf das Prinzip des hinreichenden Grundes der Vernunft zurückgeführt werden können
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4
Q

Wie lässt sich nach Kant das oberste Prinzip der Moral definieren und welche Probleme bestehen bei der Übertragung auf konkrete Anwendungen?

A

Kants kategorischer Imperativ

  • Nicht Handlungen aus Neigung oder aus Klugheit, sondern einzig aus Pflicht sind sittlich
  • Wie nun aber reine Vernunft ohne andere Triebfedern, die irgendwoher sonst genommen sein mögen, für sich selbst praktisch ein, wie reine Vernunft praktisch sein könne, das zu erklären dazu ist alle menschliche Vernunft gänzlich unvermögend
  • Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde (allgemeine Formel)
  • Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden sollte (Naturgesetzformel)
  • Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst (Humanitätsformel)
  • Bei Übertragung → Aus dem kategorischen Imperativ wird in konkreten Fällen ein hypothetischer Imperativ → Verlassen des kategorischen Bereichs
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5
Q

Beschreiben Sie den erkenntnistheoretischen Zusammenhang zwischen Vernunft und Moral bei Kant (drei Gegensatzpaare)

A
  • Nicht übergeordnete Werte oder Gerechtigkeit bestimmen unsere Moralität, sondern einzig das der Vernunft zugrunde gelegte Prinzip, nur so zu handeln, wie es der Gebrauch der Vernunft erfordert
  • Wo dagegen keine Neigung auftritt, wo der Wille lediglich um den Willen der Verpflichtung selbst sich zum Handeln bestimmt, dort erfolgt das Handeln aus Pflicht
  • Der Wille ist hier lediglich durch sein „Wollen“ ein an sich guter, d.h. moralischer Wille
  • Die Vernunft muss einen an sich selbst guten Wollen, also einen wollenden Willen hervorbringen
  • Was ist also gut? Der gute Wille! Alle anderen Werte setzen immer einen guten Willen voraus

Der „gute Wille“ im Gebrauch der Vernunft

  • „Der gute Wille ist nicht nur das, was er bewirkt oder ausrichtet, nicht durch seine Tauglichkeit zur Erreichung eines vorgesetzten Zweckes, sondern alleine durch das Wollen, das ist an sich gut“
  • Das heißt, die Vernunft muss einen an sich selbst guten Willen, also einen wollenden Willen hervorbringen
  • Was ist aber dieser Begriff eines an sich selbst hochschätzenden und ohne weitere Absicht guten Willens? → Es ist der Wille zur Pflicht und nicht zur guten Handlung
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6
Q

Was sind die Grundsätze einer deontologischen Ethik?

A

Möglichkeiten der Ableitung von Handlungen aus ihrem moralischen Wert
- Eine Ethik, die ihre Maxime alleine aus dieser Pflicht ableitet, nennt man deontologische Ethik/ Pflichtenethik
- Eine Handlung aus Pflicht hat ihren moralischen Wert nicht in der Absicht, welche dadurch erreicht werden soll, sondern in der Maxime, nach der sie beschlossen wurde
- Alle weiteren moralischen Vorgehensweisen müssen aus dieser obersten Maxime ableitbar sein
- Pflichtenethik ist dann erforderlich, wenn Handlungsmaxime aufgestellt werden, für die keine Sinneserfahrung verfügbar ist, die also allein aus Gründen der Vernunfterkenntnis hergeleitet werden

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7
Q

Welche Erweiterung der Aufklärung will E.U. von Weizsäcker einführen und welche Aspekte führt er aus?

A
  • Weiterführung der Aufklärungsidee aus dem reinen Vernunftgebrauch heraus in die Zwischenmenschlichkeit zur Globalen Sorge: Sorge um das „Public Good“
  • Ökonomie für eine „Volle Welt“ → über genügend Wissen verfügen, um die erforderlichen Veränderungen für den Erhalt der Welt zu schaffen
  • Aspekt: Aufklärung der „Balance“ als Kriterium für eine neue Aufklärung; Balanceidee als Wesensmerkmal einer neuen Aufklärung
    o Balance zwischen kurzfristigem/langfristigem Denken; Rationalität des Eigennutzes/“Public Good“; Gerechtigkeit/Leistungsanreiz; Eigenanreiz des Systems/gesellschaftlichem Zweck
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8
Q

Aus welchem grundlegenden Zusammenhang leitet sich die Moralität im Gebrauch von Vernunft und Rationalität ab?

A
  • Ableitung der Moralität im Gebrauch von Vernunft und Rationalität
  • Konsequent rational sein ist moralisch
  • Nicht übergeordnete Werte oder Gerechtigkeit bestimmen unsere Moralität, sondern einzig das der Vernunft zugrunde gelegte Prinzip, nur so zu handeln, wie es der Gebrauch der Vernunft erfordert → vernünftiges Handeln allein durch einen moralischen Grund
  • Keine Neigung tritt auf → wo der Wille lediglich um der Verpflichtung selbst sich zum Handeln bestimmt, dort erfolgt das Handeln aus Pflicht
  • Der Wille ist hier lediglich durch sein „Wollen“ ein an sich guter, d.h. moralischer Wille
  • Was ist also gut? Der gute Wille! Alle anderen Werte setzen immer einen guten Willen voraus
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9
Q

Welche beiden Konkretisierungen können aus einer Vernunftethik abgeleitet werden, und warum?

A
  • Ableitung aller moralischen Werte und aller ethischen Bestimmungen aus dem Gebrauch der Vernunft
  • Alle gesellschaftlichen Bestimmungen und Begründungen ergeben sich rein aus dem Gebrauch der Vernunft
    2 Möglichkeiten:
    Peter Ulrich
  • Bestimmung der Ethik im Vernunftgebrauch → es ergibt sich die Verordnung der Ethik vor der Nutzenüberlegung
    Karl Homann:
  • In Marktsituationen → vernünftig und rational seinen Nutzen zu optimiere, müssen Vorgaben gemacht werden
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