Diagnostik Vetter Flashcards
Was ist Objektivität
-Die Erfassung, Auswertung und Interpretation der Testdaten ist unabhängig von subjektiven
Faktoren
-Er ist also möglichst robust gegen z.B. Vorurteilen, Einstellungen, Erwartungshaltungen,
Verfälschungstendenzen
Nenne die 3 Arten der Objektivität
-Durchführungsobjektivität
(es werden die gleichen Instruktionen vorgegeben, die gleichen Abbruchregeln eingehalten, die
gleichen Zeitbeschränkungen….)
-Auswertungsobjektivität
(die gleiche Antwort wird von Testleiter A und Testleiterin B auch gleich bewertet)
-Interpretationsobjektivität
(die Interpretation ist unabhängig vom Interpretierenden)
Merksatz zur Objektivität
Mit Höhe und Genauigkeit der Standardisierung steigt die Objektivität
Reliabiliät und Beispiel
Zuverlässigkeit: Sie ist ein Maß für den Grad der Genauigkeit, mit der ein Test misst
Wenn ein tatsächlich 80 Kilo schwerer Mensch auf die Waage steht, und sie zeigt an „80 Kilo“,
dann misst diese reliabel
Problem der Reliabilität in der Heilpädagogik
Wir haben es mit hypothetischen Konstrukten zu tun. Den „tatsächlichen Wert“ kennen wir nicht
z.B Sprache und Intelligenz schwer messbar
3 Methoden und Reliabilität zu messen
- Retest-Reliabilität
-Paralleltest
-Split-Half-Methode
erkläre den Retest-Reliabilität
Vorgehen: Test wird von den gleichen Probanden nach gewisser Zeit wiederholt und die
Übereinstimmung (Korrelation) gemessen.
Problem:
-Bei Entwicklungstests: Reifung
-Bei Leistungstests: Lerneffekte
erkläre den Paralleltest
Es wird eine A- und eine B-Version entwickelt und jeweils von der gleichen Person durchgeführt. Grad der Übereinstimmung (Korrelation) z.B Wörter die man sich merken muss. Dann auf liste a Fremdwort und B auch, damit diese noch vergleichbar sind
Split-Half-Methode
Der verwendete Itempool wird geteilt. Wenn alle etwas ähnliches messen (zielgenau sind)
müssten die beiden Messungen ähnliche Ergebnisse haben.
-Ermittlung der internen Konsistenz. Angabe über „Cronbachs Alpha“.
-Vereinfacht: Kumulierte Korrelation jedes Items mit der Gesamtskala.
-Interpretation: Alpha > 0.7 gilt als zufriedenstellend, Alpha von 0.6 bis 0.7 als grenzwertig
-perfekte Reliabilität: 1
Validität
=Gültigkeit
-„Valide ist ein Test, wenn er dasjenige Merkmal, das er messen oder
vorhersagen soll tatsächlich misst oder vorhersagt“ Lienert und Raatz (1996)
-Also ganz einfach: Misst ein Test das, was er messen soll?
Nenne die 4 Validitätsarten
Inhaltsvalidität
Augenscheinvalidität
Kriteriumsvalidität
Konstrujtvalidität
erkläre Inhaltsvalidität
Repräsentiert ein Test bestmöglich das Merkmal, das er erfassen soll?
Habe ich die bestmögliche Operationalisierung gewählt? (wird inhaltlich das erfasst, was erfasst werden soll?)
-Die Prüfung erfolgt durch ein Expertenurteil
erkläre Augenscheinvalidität
„Betroffene Laien“ beurteilen, ob der Test das Konstrukt, das er erfassen soll,
auch wirklich erfasst. (Nicht wie bei der „Inhaltsvalidität“ die Experten)
Kriteriumsvalidität
Höhe des Zusammenhangs mit einem äußeren Kriterium: v.a. Prognostische
Validität. Z.B. IQ und Schulnote (zeigen Test zwischen diesen beiden Komponenten übereinstimmung)
erkläre Konstruktvalidität
Habe ich alle möglichen Facetten des Konstrukts erfasst?
Erfasst der Test das zu messende Konstrukt in seiner inhaltlichen und
theoretischen Breite? z.B Test für Depression der nur somatische Symptome erfragt
wie wird die Konstruktvalidität geprüft?
-Konvergente Validität: Zusammenhang (Korrelation) des Tests mit einem
anderen Test, der das gleiche misst (müsste hoch sein).
-Divergente Validität (andersrum): Zusammenhang mit einem Test, der etwas
anderes misst (müsste niedrig sein)
erster Schritt einer Testentwicklung anhand des Beispiels des auditive Kurzzeitgedächtnis
Wir befassen uns mit der Theorie und empirischen Befunden zu:
Was ist eigentlich der Gegenstand, was ist das „auditive Kurzzeitgedächtnis“
zweiter Schritt
Dann überlegen wir uns, wie wir das erfassen könnten.
Also: Wie wird das operationalisiert (messbar gemacht)?
dritter Schritt
Operationalisierung: Aufsteigende Zahlenreihen nachsprechen
3. Wir erstellen unsere Testaufgaben
Dies ist bei der Testdurchführung zu bedenken (häufige Fehler)
Testleitende Person muss über die notwendigen fachlichen Kenntnisse verfügen
- Diverse Beobachtungs- und Beurteilungsfehler können passieren, u.a.
->Rosenthal-Effekt: eigene Hypothesen, Ansichten etc. der/s TL beeinflussen im Sinne
hypothesenkonformer Testdurchführung (- auswertung, -interpretation)
„die/der Testleiter*in findet, was er/sie finden will“
-Mildefehler/Strengefehler: Tendenz, sympathische Personen milder, unsympathische
Personen strenger zu beurteilen, manche TL generell strenger/milder
- Tendenz zur Mitte: Neigung, extreme Urteile zu vermeiden
Punkte die Testleitende Person verninnerlicht haben sollte
Manual für die standardisierte Durchführung muss verinnerlicht sein
v Verhalten der/des TL sollte motivierend, ruhig und zugewandt sein (positive
Rückmeldungen unabhängig von Richtigkeit der Antwort geben!)
v Aufklärung über den Zweck der Testung, Erklärung des Ablaufs (Dauer, was wird gemacht?
Ggf. Beispielaufgabe)
v Bisherige Erfahrungen der/s Probanden mit Untersuchungen
v Welche Informationen erhält man aus der Testung, wie werden diese weiterverwendet,
welche möglichen Konsequenzen können daraus gezogen werden?
v Zusicherung des vertraulichen Umgangs mit allen Informationen
Wie können externe Störfaktoren minimiert werden ?
Testraum: ruhige Farben, keine ablenkenden Reize
v Beleuchtung: übersichtlich und hell
v Raum und Tisch sollten aufgeräumt sein, nur die benötigten Testmaterialien vorhanden
v Geräusche (Straßenlärm, Vögel, Gespräche auf dem Flur etc.) durch geschlossene
Fenster, Türen, „bitte nicht stören“ Schild minimieren
Schritt vier
Wir legen eine genaue Durchführung fest. (Erster Entwurf eines Manuals)
schritt fünf
- Pre-Test
v Was fällt auf?
v Was funktioniert nicht gut?
v Was müssen wir anders machen?