Der Arzt als Gesundheitsförderer: Lifestyle und Gesunderhaltung Flashcards
Phasen der psychozozialen Entwicklung nach Erik Erikson
Entwicklungsmodell unterscheidet 8 Phasen:
- Urvertrauen vs. Misstrauen (Geburt bis 1,5 Lebensjahre)
- Autonomie vs. Scham und Zweifel (1,5‐3Jahre)
- Initiative vs. Schuldgefühl (frühe Kindheit/3‐6j.)
- Leistung vs. Minderwertigkeit (späte Kindheit)
- Identität vs. Rollendiffusion (Pubertät)
- Intimität vs. Isolation (junges Erwachsenenalter)
- Generativität vs. Stagnation (mittl. Erwachsenenalter
- Ich Integrität vs. Verzweiflung (ab 65.Lebensjahr).
Grundprobleme menschlicher Existenz, die im Zusammenspiel zw. Bedürfnissen und Wünschen des Kindes als Individuum und den sich im Laufe der Entwicklung permanentverändernden Anforderungen der sozialen Umwelt/Gesellschaft
Bleiben sie unerledigt werden sie zur Quelle von Angst, Stagnation und Neurose
Stufe 1: Urvertrauen vs. Misstrauen nach Erik Erikson
- Lebensjahr
Lebensthema: „Ich bin, was man mir gibt.“
orale Bedürfnisse im Vordergrund ‐vieles wird mit dem Mund „begriffen“ (orale Phase)
- Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Bezugspersonen nimmt Ängste
- Wird das Vetrauenbestätigt, entwickelt sich Selbstvertrauen und Sicherheit
- Kindchenschemahilft ‐Babys sind soziale Wesen
- Bezugspersonen –Wechsel sollte vermieden werden
- sichere Bindung an die Mutter: gewisses Maß an Misstrauen nützlich um nich vertrauenswürdigen Personen angemessen zu begegnen
Angemessene Lösung: Stabiles (grundlegendes) Sicherheitsbewußtsein
Unangemessene Lösung: Unsicherheit, Angst, Misstrauen
Stufe 2: Autonomie vs. Scham und Zweifel nach Erik Erikson
2.‐3. Lebensjahr
Lebensthema: „Ich bin, was ich will.“
Erwerb der Kontrolle über den eigenen Körper/Ausscheidungen „Sauberkeitserziehung“(anale Phase)
- Entwicklung des Selbst in Auseinandersetzung mit Autoritäten/ Regeln
- aktive motorische und sprachliche Entwicklung
- Autonomiebestreben, Erforschen der Welt
- Unterstützen und gewähren lassen vs. Regeln vermitteln
- Animismus („Alles ist belebt“) und Magisches Denken
- „Kämpfe“zwischen Hergeben und Behalten; sog. Trotzphase
Angemessene Lösung: Selbstwahrnehmung als Handelnde(r), als fähig zur Körperbeherrschung, als Verursacher von Geschehnissen
Unangemessene Lösung: Zweifelan der eigenen Fähigkeitzur Kontrolle von Ereignissen
Stufe 3: Initiative vs. Schuldgefühl nach Erik Erikson
4.‐6. Lebensjahr
Lebensthema: „Ich bin, was ich mir vorstellen kann zu werden.“
Geschlechtsrolle wird erkannt (phallisch –ödipale Phase)
- Welches Ich will ich sein? Eltern als Ideale
- Phase der Wissbegier, der kreativen Fantasie, Lernen sozialer Positionen
- Differenzierungen im Spiel (Rollenspiele –Gruppenerleben)
- „Was ist gut, was ist böse.“(„kleine Moral“)
- Gewissenbildung: erleben bei Normenbruch „Schuldgefühle“
Angemessene Lösung: Vetrauen auf eigene Initiative und Kreativität
Unangemessene Lösung: Gefühl fehlenden Selbstwertes, rigides Gewissen, unrealistisches Ich‐Ideal
Stufe 4: Kompetenz vs. Minderwertigkeit nach Erik Erikson
- –11. Lebensjahr
Lebensthema: „Ich bin, was ich lerne.“
sexuelle Bedürfnisse treten in den Hintergrund (Latenzphase)
- Systematische Einführung in das Wissen der Kultur und Zivilisation
- Es ist wichtig erfolgreich zu sein
- Freude am Wettbewerb, großes Explorationsbedürfnis
- Verbesserung motorischer und sprachlicher Fertigkeiten
- konkretes Denken ist möglich: Perspektivenübernahme, Reversibilität, Klassifikation von Zahlen und Begriffen
Angemessene Lösung: Vetraue nauf angemessene, grundlegende soziale und intellektuelle Fähigkeiten, Gefühl der Kompetenz
Unangemessene Lösung: Mangelndes Selbsvertrauen, Gefühle des Versagens
Stufe 5: Identität vs. Rollendiffussion nach Erik Erikson
- –18. Lebensjahr
Lebensthema: „Ich bin, was ich bin.“
Abschluss der sexuellen Entwicklung (genitale Phase)
- Körperwachstum, physische Geschlechtsreife, Pupertät
- Aufbau des Selbstkonzepts in Bezug auf Geschlecht, moralische Werte, Berufswahl, politische Haltung, usw.
- erstes Festlegen eines eigenen Lebensmodells
- Ablösung vom Elternhaus, starke Hinwendung zur peergroup
- abstrakt‐logisch und hypothetisch Denken können
Angemessene Lösung: Festes Vertrauen in die eigene Person
Unangemessene Lösung: Schwankendes, unsicheres Selbstbewußtsein, Wahrnehmung der eigenen Person als bruchstückhaft
Stufe 6: Intimität vs. Isolation nach Erik Erikson
junges Erwachsenenalter
Lebensthema: „Ich bin, was mich liebenswert macht“
- zwischen Intimität und Isolationstendenz im „Hier und Jetzt“leben
- Freundschaften festigen
- Paarbindung eingehen können
- sich beruflich festlegen
- ein sinnvolles Gleichgewicht herstellen
Angemessene Lösung: Fähigkeit zur Nähe und zur Bindung an Andere
Unangemessene Lösung: Gefühl der Einsamkeit, des Abgetrenntseins; Leugnung des Bedürfnisses nach Nähe
Stufe 7: Generativität vs. Stagnation nach Erik Erikson
mittleres Erwachsenenalter
Lebensthema: „Ich bin, was ich bereit bin zu geben“
- Übernahme von Rollen in Familie & Beruf, sozialen Status festigen
- sich für andere engagieren –gesellschaftliche Interessen verfolgen
- für die nachfolgende Generation sorgen (Wissen, Finanzen, Erfahrungen weitergeben)
Angemessene Lösung: Interesse an Familie, Gesellschaft, künftigen Generationen, das über unmittlebare persönliche Belange hinausgeht
Unangemessene Lösung: Selbstbezogene Interessen; fehlende Zukunftsorientierung, Langeweile
Stufe 8: Ich –Integrität vs. Verzweiflung nach Erik Erikson
ab 65. Lebensjahr
Lebensthema: „Ich bin, was ich mir angeeignet habe“– „Ich bin mit mir einverstanden“.
- Reflektion der Biographie
- seinen eigenen Lebenslauf akzeptieren/positive Rückschau
- auch negative Erfahrungen/Ereignisse integrieren
- Weisheit entwickeln
- Vergänglichkeit akzeptieren
Angemessene Lösung: Gefühl der Ganzheit, grundlegende Zufriedenheit mit dem Leben
Unangemessene Lösung: Gefühl der Vergeblichkeit, Enttäuschung, Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben
SOK ‐Modell von Margret & Paul Baltes
Frage: Kann der Mensch erfolgreich altern?
Ja, wenn die Einschränkungen (Verluste) des Alters adaptiv ausgeglichen werden und Prozesse entgegenwirken.
- Selektion (S): Eingrenzung des Raumes möglicher Alternativen, Spezialisierung
- Optimierung (O): Niveau der Kapazitätsreserven anheben, gewählte Lebenswege in Quantität und Qualität verbessern
- Kompensation (K): Erwerb und Einsatz von Mitteln, um Verlusten / Einschränkungen zu reduzieren.
Wirkungen der Bevölkerungsalterung auf die
Gesundheits- und Krankheitsprozesse
Grenze der Lebenserwartung hat sich nach oben verschoben
Chance vermehrter Jahre brachte für Älterwerdende eine zunehmende Vitalität; musste jedoch bezahlt werden mit einem Anstieg von:
- chronischen Leiden (erhöhte Multimorbidität, Behinderungen, Schmerzen)
- psychischen Erkrankungen (, vorallem Demenz)
- Pflegebedürftigkeit
Auswirkungen des demographischen Wandels aud das Gesundheitssystems
- Zusammenbruch des Generationsvertrages (zu wenig junge leistungsfähige Menschen, im Gegenssatz zu vielen alten)
- erhöhter Pflegebedarf
- benötigt Abkehr von der Akut-Medizin, hin zur der Behandlung von chronischen Leiden
- vermehrter Anspruch der Pflegekräfte durch demente Patienten
- benötigt vermehrte Prävention
Merkmale des demographsichen Wandels
verringerte Fertilität (1,4)
Zunahme der mittleren und fernen Lebenserwartung
Zunahem von Hochaltrigen
Veränderung der “Alterspyramiden” (s.Bild)
erhöhter Altenquotient/verminderter Jugendquotient
Allgemeine Geburtenziffer (Allgemeine Fruchtbarkeitsziffer)
Bei der allgemeinen Geburtenziffer wird im Gegensatz zur rohen Geburtenziffer die Anzahl der Lebendgeborenen eines Jahres nicht auf die Gesamtbevölkerung, sondern nur auf die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter bezogen
Damit hängt diese Kennziffer zwar nicht von Umfang und Struktur der Gesamtbevölkerung, aber von der Anzahl und der Altersstruktur der Frauen zwischen 15 und 50 Jahren ab
Das gebärfähige Alter wird – je nach den vorhandenen Vergleichsdaten – entweder zwischen 15 und 45 oder zwischen 15 und 50 Jahren angesetzt
Allgemeine Sterbeziffer
Anzahl der Gestorbenen geteilt durch die durchschnittliche Zahl der Gesamtbevölkerung (meist bezogen auf 1 Jahr und pro 1.000 Einwohner angegeben)
Altenquotient
Der Altenquotient bildet das Verhältnis der Personen im
Rentenalter (z. B. 65 Jahre und älter) zu 100 Personen im
erwerbsfähigen Alter (z. B. von 20 bis unter 65 Jahren) ab
Bevölkerungspyramide
Grafische Darstellung der Alters- und Geschlechterstruktur einer Bevölkerung
Altersgruppen werden als Anzahl oder Anteil in
Form eines liegenden Balkens abgebildet und übereinandergestapelt (rechte Seite: Frauen, linke Seite: Männer)
Daraus ergibt sich, zumindest für traditionelle Gesellschaften mit dauerhaft über der Fertilität liegender Sterblichkeit, eine pyramidenförmige Gestalt: die Bevölkerungspyramide
Bei zurückgehender Fertilität kann sich eine „Bevölkerungspyramide“ auch umkehren
Bei einer Überzahl an Personen in älteren
Jahrgängen nimmt sie dann eine Urnenform an
Die Bevölkerungspyramide stellt stets eine Momentaufnahme der Alters- und Geschlechterstruktur dar und bezieht sich auf einen Stichtag
Fertilität
Im biologischen Sinn wird bereits die potenzielle Fähigkeit, sich fortzupflanzen, als Fertilität aufgefasst (auch Fekundität,
Fortpflanzungsfähigkeit)
Demgegenüber bezeichnet der Begriff Fertilität in der Demografie nur die tatsächlich realisierten Geburten (Geburtenhäufigkeit) einer Einzelperson, eines Paares,
einer Gruppe oder einer gesamten Bevölkerung
Als demografische Maße für Fertilität werden allgemeine und altersspezifische Fertilitätsraten sowie die Gesamtfertilitätsrate berechnet
Hochaltrige
Als hochaltrig werden Menschen angesehen, die älter als 80
Jahre sind; auch Viertes Alter genannt
Inzidenz
Anzahl der neu aufgetretenen Fälle der bestimmten Erkrankung innerhalb einer definierten Population in einem bestimmten Zeitraum
Die Inzidenzrate wird meist vereinheitlicht als Anzahl der Neuerkrankungen pro Jahr pro 100.000 Einwohner angegeben
Jugendquotient
Der Jugendquotient bildet das Verhältnis der Personen im Alter von 0 bis 19 Jahren zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (z.B. von 20 bis 64 Jahren) ab