Denken und Problemlösen Flashcards

1
Q

Definiere “Denken”, “Homöostase” und “Pragmatismus”

A

= Denken ist das Ordnen des Tuns.

  • besteht aus Worten und inneren Bildern
  • Sprache und Denken eng verknüpft
  • gesundes Denken = kohärent und folgerichtig, Perspektivenübernahme

Formen des Denkens: Formeln, Harmonien, Farben, Wortketten –> domainspezifische, passgenaue Denkwerkzeuge

Homöostase = Gleichgewicht des Austausches zwischen Innen und Außen in einem offenen biologischen System.

Pragmatismus = keine abstrakte Prinzipien sondern Anpassungen an sich wandelnde situative Anforderungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Definiere ein “psychologisches Problem” und erkläre den Zusammenhang zu Dunkers Strahlenaufgabe.

A

Psychologisches Problem: Ein Problem entsteht, wenn ein Lebewesen ein Ziel hat und nicht weiß, wie es dieses Ziel erreichen soll

  • Ausgangszustand, subjektiv nicht akzeptabel
  • Zielzustand, wünschenwert
  • ein oder mehrere Hindernisse, die der Transformation im Weg stehen

–> Dunkers Strahlenaufgabe (Funktionalwerte, Lösungsvorschläge und drei heuristische Fragerichtungen (Ziel, Ausgangssituation, Dirkrepanz zwischen Ausgangslage und Ziel)

Voraussetzung: ausreichendes Vorwissen & Kreativität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Beschreibe das “Lohhausen Experiment” nach Dörner

A

Programme zur Computersimulation komplexer Systeme nach Dörner (Lohhausen)
Komplexes System mit vielen interdependenten Variablen –> Eingaben verändern Variablen –> System reagieert als Ganzes –> Systemeffekte als Output

fünf Entwicklungslinien:

  1. kognitive Wende der Psychologie
  2. Aufkommen der Umweltschutzbewegung
  3. Umweltpsychologie als neues Forschungsgebiet
  4. wachsende Bedeutung der Systemtheorie als Paradigma
  5. Anfänge der KI als Forschungsprogramm

Untersuchte Daten:

  • Analyse des quantitativen Verlaufs der Systemvariablen über längeren Zeitraum
  • Protokolle lauten Denkens der Versuchspersonen
  • Protokolle der Versuchsleiter über die Fragen der Versuchspersonen

Ergebnis: Die meisten scheiterten, 4 Negative psychologische Phänomene

  1. Notfallreaktion des intelektuellen Systems: Senkung des intelektuellen Niveaus (verminderte Selbstreflektion) , überstürtztes Handeln, Degeneration der Hypothesenbildung
  2. unzureichende Zielperspektive: keine Operationalisierung/Konkretisierung
  3. Falsche Informationsbeschaffung: Extreme
  4. Falsche Einschätzung zeitlicher Verläufe: lineare Annahmen

Gute Problemlöser: mehrere konkrete Ziele, mehr Entscheidungen, sicherung der ökonomischen Basis, konsistente Entscheidungen, Ursachenforschung, , systematisch und planmäßig, Selbstreflexion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was haben Dunker und Döhners Forschung gemeinsam?

A

Strategien zur Problemlösung:

Duncker: Ziel-Mittel-Analyse, Soll-Ist- Vergleich, inneres Fragen zur Selbstreflexion und Lösungsfindung
Döhner: Unter Druck arbeiten, komplexe Zusammnhänge, langfristige Systematik als Strategie (dauerhaft präsent, passend zu Zielen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Nenne und Erkläre Typologien von Problemen

A

Einfache Probleme: eindeutige Diskrepanz zwischen Ausgangspunkt und Ziel, überschaubare Anzahl an Variablen, schnell bearbeiten

Komplexe Probleme: Komplexität (viel Variablen, großer Handlungsspielraum), Vernetzheit, Eigendynamik, Intransparenz und Polytelie (Zielkonflikte)

Sequenzielles vs. nicht sequentielles Problem: systematische Abfolge von Gedankenschritte (Türme von Hanoi)

Offener vs. geschlossener Problemraum: die zu bedenkenden Aspekte eines Problems

Psychologisch vs. nicht psychologisch: psychologisch = innerpsychisch und ziwschenmenschlich

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Nenne und Beschreibe qualitative Methoden zur Problemlösung

A

Qualitative Verfahren (Text- und Inhaltsanalyse):

Introspektion: das Verfahren zur Blüte nach Bühler, wiederkehrende Strukturen von Denkprozessen, Kritikpunkte (Spaltungsargument, Reaktivität, mangelnde Nachprüfbarkeit)

Lautes Denken: Lernforschung, Unterreichtsforschung, Beratungsforschung und Usability-Tests, sunjektive Dynamiken und Vielfalt individueller Wege

Qualitative Einzelfallrekonstruktion (Fallstudien): Ableitung allgemeiner Merkmale guter und misslingerter Problemlösungen

  1. Beispiel: Rekonstruktion der Gedankengänge zur Relativitätstheorie von Albert Einstein im Jahr 1905

Produktives Denken nach Wertheimer: strukturelle Verbesserung einer Situation, die systematisch durchdacht bzw. gelöst werden muss.

Hauptmerkmale:
• besondere Wahrnehmung von Lücken, Problemregionen und Störungen in der gesamten Problemkonstellation,
• Suche nach den inneren Relationen zwischen Störungen und der gegebenen Situation als Ganzer oder ihren Elementen und
• Prozesse der Gruppierung, der Segregation, der Zentrierung und der Reorganisation der Problemaspekte im Denken.

  1. Beispiel: Hoch- und Risikotechnologie - geglückte Wasserlandung eines Passagierflugzeuges auf dem Hudson River durch den Piloten Chesley Sullenberger im Jahr 2009.
    * Hohe fachliche Expertise und elaboriertes professionelles Wissen (Langzeitgedächtnis & professionelles Handeln in komplexen Situationen)

Hauptmerkmale:
• eine der Problemsituation angemessene Risikobereitschaft,
• Selbstvertrauen in eigene Kenntnisse und Fähigkeiten,
• effektive Entscheidungen unter Zeitdruck zu treffen,
• gute Kommunikation mit anderen an der Situation Beteiligten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Nenne und Beschreibe quantitative Methoden zur Problemlösung. Welche Methoden gibt es die nicht eindeutig quantiativ oder qualitativ zuordbar sind?

A

= Messung äußerlich registrierbarer Ergebnisse kognitiver Prozesse

  1. Leistungsmessungen: Messung äußerlich registrierbarer Ergebnisse kognitiver Prozesse wie Zeit, Erfolg
  2. Registrierung von Blickbewegungen: Fixationen pro Zeile, Dauer, Zurückgehen
  3. neurowissenschaftliche Methoden: Durchblutung der elektrischen Impulsleitung in den Nervenbahnen im Gehirn, funktionelle Magnetresonanztomographie, Elektroenzephalografie (EEG) –> Aufmerksamkeit

Nicht zuordbar:

  1. Computersimulationen
  2. Kritische Ereignisse: qualitatives Interview, Fallstudie + Beschreibung
  3. Kognitive Modellierung: logische und mathematische Modell z.B. lineares Vier-Variablen-System
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly