deck_2610734 Flashcards
Was leisten betriebswirtschaftliche Gesamtmodelle?
Betriebswirtschaftliche Gesamtmodelle vereinfachen die Wirklichkeit insofern, als sie die Vielzahl und die Komplexität der realen Gegebenheiten reduzieren und den Blick auf das aus betriebswirtschaftlicher Sicht Wesentliche lenken.
Welche Aspekte muss ein betriebswirtschaftliches Gesamtmodell integrieren?
- Umsystem (->Systemtheorie, Entscheidungstheorie). Betriebe als offene Systeme, geprägt durch rechtliche, soziale, ökonomische Rahmenbedingungen, Vielzahl von Stakeholdern -> Markt, Staat, Politik,…
- Zielsystem (-> Entscheidungs- und Verhaltenstheorie) Betrieb muss Ziele erkennen und unsetzen, planen, steuern (strategische Fragestellungen)
- Transformationssystem (-> Faktortheoretischer Ansatz) Unternehmen als produktives System, Beschaffung von Produktionsfaktoren -> Verkauf des Produkts, technische Komponente, Input-Durchsatz-Output
Wie ist der Managementzyklus aufgebaut? - Grafik?
Betriebliches Handeln umfasst die Planung, Organisation und Kontrolle der Beschaffung von Produktionsfaktoren, ihrer Weiterverarbeitung zu Gütern und deren Abgabe sowie alle erforderlichen Unterstützungs- und Koordinationstätigkeiten.
Was sind die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens?
- Gesellschaftsordnung als politischer Rahmen
- Wirtschaftsordnung als ökonomischer Rahmen: Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft
Welche beiden politischen Ströme haben in den vergangenen Jahrhunderten die Weltanschauliche Diskussion geprägt?
- **Liberalismus, **freie Entfaltung aller am Wirtschaftsgeschehen Beteiligten zur Steigerung der wirtschaftlichen Wohlfahrt (unsichtbare Hand)
- Sozialismus, bestrebt die Freiheit des Individuums mit staatlicher Hilfe einzuschränken, regulierendes Handeln des Staates
Was ist eine Wirtschaftsordnung?
Bei einer Wirtschaftsordnung handelt es sich um eine Formulierung eines Organisationsmodells für wirtschaftliche, soziale, technische, ethische, ökologische und anderer Werte einer Volkswirtschaft im Bereich der Produktion und des Austausches von Gütern.
Sie legt fest, in welchem Umfang einzelne Wirtschaftssubjekte über Entscheidungskompetenz verfügen und in welchen Rahmen sich die Beziehungen zwischen Wirtschaftssubjekten bewegen dürfen.
Wie stellt sich das Grundprinzip der Marktwirtschaft dar?
Private Haushalte bieten Arbeit und Kapital an -> Fragen Waren und Dienstleistungen nach.
Unternehmen bieten Waren und Dienstleistungen an und verlangen entweder Arbeitsleistungen oder Geldmittel.
-> dezentrale Planung von Angebot und Nachfrage
Vor- bzw. Nachteile der Marktwirtschaft?
Vorteile
- Maximum an persönlicher Freiheit
- Ausgeprägte Kundennähe,
- Flexibilität
- Innovationskraft
Nachteile
- Märkte erfüllen nicht ihre Steuerungsfunktion
- Ballung von Macht
- Gesamtwirtschaftliches Ungleichgewicht
- Konjunkturelle Schwankungen
- Massive Einkommensunterschiede/ Vermögensverteilungen
Komponenten der Sozialen Marktwirtschaft?
- wirtschaftliche Aktivitäten werden durch dezentrale/individuelle Entscheidungen in den Betrieben gelenkt.
- Staat setzt ordnungspolitischen Rahmen
-
Schutz der Wettbewerbsordnung
- Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb
- Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen
- Unabhängigkeit der Zentralbank
-
Prozesspolitik
- Greift gestaltend in das Wirtschaftsgeschehen ein (Preisniveau, Wirtschaftswachstum)
-
Integration von sozialpolitischen Faktoren
- Sozialversicherungspflicht
- Transferzahlungen
Was sind die Inhalte der sozialpolitischen Komponente in einer sozialen Marktwirtschaft?
- gesetzliche Sozialversicherungspflicht
- schutz des Existenzminimums vor Besteuerung
- Prinzip der progressiven Besteuerung
- Transferzahlungen an wirtschaftlich schwächer gestellten Personen/Personengruppen
Was ist der Kern der Ordnungspolitik einer Sozialen Marktwirtschaft?
- Wettbewerbsgesetzgebung und -absicherung (Verbot von Kartellen, Fusionen können untersagt werden)
- Unabhängigkeit der Zentralbank bei der Geldpolitik
Wie greift die Prozesspolitik in einer sozialen Marktwirtschaft ein, was sind die Aufgaben und die Instrumente?
Die Prozesspolitik greift gestaltend in das Wirtschaftsgeschehen ein, um Fehlentwicklungen zu verhindern.
Aufgaben:
- Stabilisierung des Preisniveaus + konjunkturellen Entwicklung
- Gewährleistung des Wirtschaftswachstums
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Gerechtigkeit der Einkommens- und Vermögensverteilung
Instrumente zur Verwirklichung:
- staatliche Einnahme- und Ausgabenpolitik
- Geldpolitik der zuständigen Zentralbank
Was beinhaltet die Bundesdeutsche Rechtsordnung?
- Öffentliche Recht (Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht,…)
- Regelt die rechtlichen Verhältnisse der Gebilde des Staates untereinander (Bund-Land,…) und das Verhältnis der Privatpersonen zum Staat.
- Privatrecht (Bürgerliches Recht und Handelsrecht,…) Regelung der Rechtsverhältnisse der Individuen untereinander.
- Arbeits- und Sozialrecht
- Wirtschaftsrecht
Was ist das Steuerrecht und aus welchen zwei Teilen besteht es?
Das Steuersystem regelt die finanziellen Beziehungen zwischen den Betrieben und dem Staat, die durch Steuerschuldverhältnisse, Gebühren und Beitragsverpflichtungen entstehen.
Das Steuersystem besteht aus:
- Abgabenordnung (Steuerschuld + -strafrecht, Steuerfestsetzung,…)
- Einzelsteuergesetze (Einzelsteuerarten,…)
Welche vier Steuerarten gibt es?
- **Ertragssteuern **(finanzielles Ergebnis der Unternehmertätigkeit)
- Substanzsteuer, setzen an Roh-oder Reinvermögen des Unternehmens an. Einheitswerte (Grundsteuer, Kraftfahrzeugsteuer)
- Verkehrssteuern, setzen an Transaktionsvorgängen an (Umsatzsteuer, Grunderwerbssteuer)
- Verbrauchssteuern, setzen an einer Güterbewegung (tatsächlicher Abgang von Gütern aus dem Betrieb) an (Energiesteuer, Tabaksteuer,…)
Was sind die wichtigsten Vorgaben aus dem Grundrechtekatalog des Grundgesetzes bezüglich des Wirtschaftsrechts?
- Allgemeine Handlungsfreiheit
- Koalitionsfreiheit
- Schutz des Eigentums
- Demokratieprinzip (Wirtschaftspolitik durch Mehrheit im Parlament)
- Sozialstaatsgebot
- Rechtsstaatsprinzip
Das marktwirtschaftliche Prinzip genießt keinen besonderen Schutz.
Warum handelt es sich bei dem Modell der spziaolen Marktwirtschaft nicht um einen sogenannten “Dritten Weg” sondern um eine Variante der Marktwirtschaft?
- Mischung aus Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen sind nicht stabil und auf Dauer möglich.
- Die Systeme sind dimetral gegensätzlich, so dass eine Mischform nicht möglich ist (z.B. Preisbildung)
- Soziale Marktwirtschaft -> keine Mischform, sondern Variante der Marktwirtschaft
Nennen Sie die Bestandteile des Wirtschaftsrechts?
- Wirtschaftsverfassungsrecht - legt den rechtlichen Rahmen fest
- Wirtschaftsverfassung - entsprngt dem GG
- Wichtigste rechtliche Vorgaben finden sich im Grundrechtskatalog.
- Das Wirtschaftsverwaltungsrecht
- Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung (GWG)
- Gesetz unlauteren Wettbewerb (UWG)
- Wirtschaftsprivatrecht - BGB, HGB (Privatrecht)
Was sind die beiden wichtigsten Gesetze im Wirtschaftsverwaltungsrecht?
- Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
- Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (GUW)
Was sind die Punkte, die im Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (GUW) besonders beachtet werden?
- Kartellverträge und -beschlüsse sind unwirksam
- Vertikale Preisbindungen sind untersagt
- Marktbeherrschende Unternehmen sind nicht grundsätzlich verboten, unterliegen aber der Missbrauchsaufsicht. Missbräuchliches Verhalten ist untersagt.
- Unternehmenszusammenschlüsse sind der Fusionskontrolle unterworfen.
- Wettbewerbsbeschränkendes und diskriminierendes Verhalten ist verboten
Für wen gilt das Handels- und Gesellschaftsrecht?
Wenn Kaufleute handeln gelten besondere Vorschriften. Unter Kaufleuten versteht man besonders erfahrene Personen, mit der Folge, dass sie nicht den gleichen Schutz bedürfen wie Privatpersonen.
Was sind Stakeholder?
Alle Wirtschafts- oder sonstige Gruppen, die in einer Beziehung zu dem Unternehmen stehen. Beiträge einbringen (Mitarbeiter), Ansprüche formulieren, oder von den Entscheidungen des Unternehmens betroffen sind.
- Interne Stakeholder
- Externe Stakeholder
- Marktbezogene (Kunden,…),
- Gesellschaftliche Anspruchsgruppen (Anwohner, Staat))
Was ist das Stakeholder-Konzept?
Das Stakeholder-Konzept besagt, dass Unternehmen zum Erreichen ihrer Geschäftsziele auf die Beiträge/Ressourcen von Stakeholder-Gruppen angewiesen sind.
Was sind die Schritte der Stakeholder-Analyse im Rahmen des Stakeholder-Konzeptes?
- Identifikation der potentiellen Stakeholder und ihre spezifischen Ansprüche
- Bewertung der Beiträge der Stakeholder nach ihrer Bedeutung zum Erfolg des Unternehmens
- Analyse der Zufriedenheit der Stakeholder mit den aktuellen “Leistungen”
- Entwicklung eines Beziehungsmanagements, um ein dauerhaftes Gleichgewicht zwischen Anreizen und Beiträgen herzustellen und stabile Beziehungen zu schaffen
Wenn ein Unternehmen langfristig Erfolg haben will, muss es gelingen, die wichtigsten Ansprüche zu befriedigen und die wesentlichen Stakeholder in das “gemeinsame Boot” zu holen.
Das unternehmerische Zielsystem - Grafik?
Wie können Ziele kategorisiert werden?
- Nach Zeitbezug (Kurz-, mittel oder langfristig)
- sachlichen Geltungsbereich in Gesamtunternehmensziele und Bereichsziele
- Nach dem Zielausmaß (Extremierung, Fixierung, Anspruchsniceaus zu befriedigen)
Was besagen die Interdepedenzrealtionen/Zielbeziehungen?
**Interdepedenzrelationen/Zielbeziehungen **drücken aus, ob und in welcher Form sich die Realisierung eines Ziels auf die Erreichung anderer Ziele auswirkt:
- komplementäre Ziele - Ziele fördern sich
- konkurrierende Ziele - Das Erreichen des einen Ziels, schließt das andere aus
- neutrale Ziele - Keinerlei Wechselbeziehungen
Was versteht man unter Präferenzrelationen?
Präferenzrelationen treffen Aussagen darüber, ob und in welchem Umfang die Verfolgung eines Ziels der Verfolgung eines andern Zieles vorgezogen werden soll oder diesem nachgeordnet werden soll:
- Hauptziele
- Nebenziele
Was versteht man unter Instrumentalrelationen?
Instrumentalrelationen verdeutlichen die Kausalbeziehungen zwischen mehreren Zielen:
- Oberziele
- Zwischenziele
- Unterziele
Unterziele sind Mittel zur Erreichung von Oberzielen.
Was können Ziele sein (5)?
- formale/monetäre Ziele (Umsatzsteigerung, Kostensenkung)
- sachliche Ziele (Qualitätsverbesserung)
- technische Ziele (Verbesserung der Verfahrenstechnik)
- soziale Ziele (Sicherung der Arbeitsplätze)
- ökologische Ziele (Minimierung der Umweltbelastung)
Was heißt bei der Operationalisierung von Zielen die SMART-Regel?
- *S**pezifisch
- *M**essbar
- *A**mbitioniert (motivierend)
- *R**ealistisch
- *T**erminiert