deck_2608768 Flashcards

1
Q

Seit wann gibt es die systematische BWL?

A
  • Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sie sich aus dem Nährboden der Nationalökonomie heraus entwickelt. Die Geburtsstunde im deutschsprachigen Raum war die Gründung der Handelshochschule Leipzig, Aachen, St. Gallen und Wien im Jahr 1898.
  • Die Idee der Wirtschaftlichkeit prägte den Begriff der BWL
  • Im Blickpunkt war die Kostenrechnung.
  • Begründer der BWL im engeren Sinne und Namensgeber -> Schmalenbach
  • Die wesentliche Entwicklung der BWL setzte nach 1945 mit dem Schaffen von Erich Gutenberg ein, dem die erste systematische Konzeption in Deutschland zugeschrieben wird.
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2
Q

Was sind die 4 verschiedenen theoretischen Ansätze der BWL?

A
  1. Faktortheoretischer Ansatz
  2. Entscheidungstheoretischer Ansatz
  3. Systemtheoretischer Ansatz
  4. Verhaltenstheoretischer Ansatz
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3
Q

Wer war der Hauptvertreter des faktortheoretischen Ansatzes?

A

Erich Gutenberg (1897 - 1984)

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4
Q

Wie sieht der faktortheoretische Ansatz das Unternehmen?

A

Er sieht den Betrieb als System von Produktionsfaktoren und den betrieblichen Leistungsprozess als Kombination dieser Produktionsfaktoren.

-> Ziel: Produktivitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag

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5
Q

Was ist der Erkenntnisgegenstand (Ziel der Untersuchung) des faktortheoretischen Ansatzes?

A

der Produktionsprozess

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6
Q

Was ist das Erkenntnisinteresse (Ziel) des faktortheoretischen Ansatzes?

A

Optimierung der technisch-funktionalen Faktorkombination (Ökonomisches Prinzip)

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7
Q

Was sind die wesentlichen Inhalte des faktortheoretischen Ansatzes?

A
  • begriffliche Bestimmung des Systems produktiven Faktoren
  • Analyse des Produktionsprozesses und der dazugehörigen Produktionsfunktionen
  • Analyse der Produktionskosten und der dazugehörigen Kostenfunktion
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8
Q

Was sind die beiden Faktoren, die Gutenberg im faktortheoretischen Ansatz unterscheidet?

A
  • Elementarfaktoren, fließen direkt in den Produktionsprozess ein
  • dispositive Faktoren, dienen der Unterstützung und Steuerung
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9
Q

Was sind Inhalte der Elementarfaktoren/dispositive Faktoren beim faktortheoretischen Ansatzes?

A

Elementarfaktoren

  • Werkstoffe
    • Roh-,
    • Hilfs- (z.B. Lack bei der Autoproduktion) und
    • Betriebsstoffe, die als Grundmaterialien notwendig sind)
  • Betriebsmittel (Einrichtungen und Anlagen)
  • Objektbezogene Arbeitsleistungen (Tätigkeiten, die direkt in die Produktion einfließen)

Dispositive Faktoren (Was für den Entscheidungsprozess notwendig ist)

  • Geschäftsführung
  • Planung
  • Organisation
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10
Q

Was sind die Kernaussagen des faktortheoretischen Sicht?

A
  • Produktion beruht auf einer Mischung von Einsatzfaktoren. Dazu zählen Elementarfaktoren und dispositive Faktoren.
  • Produktionsprozesse lassen sich durch formal-methematische Produktionsfunktionen beschreiben, die die Beziehung zwischen Faktoreinsatz + Faktorertrag abbilden
  • Entsprechend lassen sich die Faktorerträge mathematisch optimieren (Produktivität) + und die Ergebnisse in Kostenfunktionen darstellen und optimieren (Wirtschaftlichkeit)
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11
Q

Kritische Würdigung des Faktortheroretischen Ansatzes?

A

Positives

  • Zusammenführung in ein Gesamtsystem
  • Entwicklung eines Problembewußtseins hinsichtlich des Absatzmarktes -> Aufgabe der GF

Kritik

  • kein Thema sind Mensch-Mensch-Beziehungen, einzelne Arbeiter bleiben gesichtslos -> Teil einer Produktionsmaschinerie
  • Motivation und Zusammenspiel bleiben unberücksichtigt
  • Unternehmen als soziale Systeme kommen nicht vor
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12
Q

Was ist der entscheidungsorientierte Ansatz?

A

Der entscheidungsorientierte Ansatz versucht auf Basis einer deskriptiven (beschreibenden) Theorie das menschliche Entscheidungsverhalten und den Ablauf von Entscheidungsprozessen zu erklären und Verhaltensempfehlungen für die Entscheidungsträger zu geben.

Im Zentrum der Betrachtungsweise steht das menschliche (Entscheidungs-) Verhalten in Unternehmen.

Er wurde von Edmund Heinen entwickelt.

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13
Q

Was beschreibt der entscheidungsorientierte Ansatz?

A
  • Entscheidungsverhalten einzelner
  • Entscheidungsverhalten in gruppen
  • gesellschaftliche Einflüsse auf individuelles Verhalten

mit dem Ziel normative Aussagen zum richtigen Entscheiden in produktionsorientierten Unternehmen abzuleiten.

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14
Q

Was sind die beiden Varianten des entscheidungsorientierte Ansatzes?

A
  • Entscheidungslogischer Ansatz (Normative entscheidungstheorie)
    • Entscheidungsregel, Fokus auf Prozess des Problemlösens/Entscheidens
    • Modellbildung
  • Realtheoretischer Ansatz (deskritptive Entscheidungstheorie)
    • beschreibt/erklärt tatsächliches Verhalten von Wirtschaftssubjekten
    • Verzicht auf normative Aussagen
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15
Q

Wie ist die entscheidungstheoretische Sicht auf Unternehmen?

A

Sie stellt Führungs- und Managemententscheidungen ins Zentrum der Überlegungen.

Unternehmen sind

  • hochkomplexe offene soziale Systeme
  • Koalitionen von Interessensgruppen oder sogar
  • politischen System

Der Ansatz muss auf Grundmodelle zur Beschreibung individueller Entscheidungen zurückgreifen.

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16
Q

Kann nach dem entscheidungstheoretischen Ansatzes Unternehmer Ziele alleine formulieren?

A

Nein…. Vielzahl von Stakeholdern, die Einfluss auf die Zielformulierungen nehmen.

Die Stakeholder (Management, Mitarbeiter, Kunden,…) formulierenZiele für die Organisation. Ob diese dann auch Ziele der Organisation werden hängt von der Macht- und Drohpotential der Gruppen ab, und wie diese in die kollektiven Entscheidungsprozess eingebracht werden können.

17
Q

Kernaussagen Entscheidungstheorie

A
  • In Unternehmen viele Entscheidungstatbestände
  • Entscheidungen lassen sich durch Alternativen, Zielen und Umweltbedingungen erfassen
  • Sind Elemente einer Erntscheidung erfasst, lassen sich Entscheidungsprobleme in formale Modelle abbilden und durch Regeln für “richtiges Entscheiden”, “optimal lösen”
18
Q

Beispiele betrieblicher Entscheidungstatbestände?

A
  • Rechtsform
  • Standort
  • Auswahl, Einsatz und Weiterentwicklung des Personals
  • Investitionen
  • Organisationsform
19
Q

Was sind die Erklärungsmodelle ses entscheidungstheoretischen Ansatzes?

A

Sie basieren zumeist auf der normativen Entscheidungstheorie. Sie entwerfen mathematische Modelle um das richtige Entscheidungsverhalten zu erklären.

Notwendigkeit sozialwissenschaftlichen Ergänzungen wird zwar prinzipiell anerkannt, Ziel bleibt es aber mathematische Erklärungsversuche für individuelle/kollektive Entscheidungsprozesse zu formulieren.

20
Q

Wie lassen sich Entscheidungen im Unternehmen erfassen?

A
  • Alternativen
  • Ziele
  • Umwletbedingungen
21
Q

Kritische Würdigung des entscheidungstheoretischen Ansatzes?

A

Positiv

  • Erste mal eine Integration der Erkenntnis aus den Sozial- und Verhaltenswissenschaften.
  • Beinhaltet die Einflüsse der Stakeholder
  • Nicht nur Input-Outputschema, sondern ist ein Wirtschaften durch Menschen

Kritik:

  • modelliert nur eine begrenzte Zahl von “sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Aspekten.
  • Betrachtet nur Managemententscheidungen, der Arbeiter bleibt im Prinzip wie bei Gutenberg ein Produktionsfaktor
22
Q

Kernaussagen des Systemtheoretischen Ansatzes?

A
  • Organisationen können nur in Abhängigkeit ihrer Umwelten verstanden werden
  • Organisationen müssen sich laufend an veränderte Bedingungen anpassen und im Sinne eines Regelkreislaufes von Zielen, Planung, Unsetzung und Kontrolle gesteuert werden.
  • Unternehmen sind dynamische Systeme: Optimierte Faktorenkombination und richtige dispositive Entscheidungen sind über einen Regelkreislauf (Soll-Ist) verbunden.
  • Um Gestaltungs- und Führungsprobleme in Unternehmen zu lösen, müssen Erkenntnisse aus der Psychologie und der Soziologie aufgenommen und eingebunden werden.
23
Q

Wie ist die systemtheoretische Sicht auf das Unternehmen?

A

Unternehmen sind Systeme (Input-Output-Prozesse) und geordnete Gesamtheiten einzelner Elemente zwischen denen eine Beziehung besteht, sie können auch Systeme niederer Ordnung sein.
Unternehmen -> Geschäftsbereiche -> Abteilungen-> Arbeitsgruppen

Unternehmen sind selbst Subsysteme von übergeordneten Systemen.

Zusätzlich zu den Input-Output-Prozesse und den dispositive Faktoren kommen soziale Regelkreissysteme deren Steuerung ganzheitlich (Stakeholder) zu erfassen sind.

Fokus auf:
Beziehungsgeflecht zwischen den System ´Unternehmen´ und seinen über- und untergeordneten Systemen - verbunden mit der Frage, wie diese intern wie extern Austauschbeziehungen durch das Management gestaltet werden können.

24
Q

Was sind die 2 wesentlcihen Inhalte des systemtheoretischen Ansatzes?

A
  • **Umwlet des Unternehmens **(ext. Stakeholder, politische Rahmenbedingungen)
  • Inwelt des Unternehmens (Beziehung zwischen Steuerungs-/Entscheidungssystemen und Durchführungssystemen)=> Black Box

Unternehmen setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander, versuchen diese zu beeinflussen oder passen sich an neue Gegebenheiten an.

⇒kybernetischen Steuerungsprozess ⇒ Prozess der kontinuierlichen Zielsetzung, Planung und Kontrolle mit Blick auf die unternehmensspezifische Zielsetzung.

25
Q

Stelle das kybernetische System des systemtheoretischen Ansatzes grafisch dar.

A
26
Q

Was interessiert der systemtheoretische Ansatz in der Inwelt des Unternehmens?

A

Der systemtheoretische Ansatz interessiert nicht der konkrete Prozess der Faktorkombination noch der Prozess des entscheidens, sondern die Beziehungen und Steuerungsprozesse zwischen den Entscheidungssystemen und dem Durchführungssystem als Subsysteme des Unternehmens, das als Blackbox verstanden wird.

27
Q

Kritische Würdigung des systemtheoretischen Ansatzes?

A

Positiv:

  • Der Blick wird auf Steuerungs-, Lenkungs- und Führungsproblematik gelenkt
  • Systeme als offene Systeme
  • Keine inhaltlichen Vor-Urteile über Annahmen über die Wirklichkeit
  • gesamthafte Betrachtung verschiedener Blickwinkel (soziologisch, psychologisch,….)

Kritik:

  • Offen obs zur Lösung der betriebspraktischer Probleme lösen können, da sehr abstrakt
  • Übertragungdes sozialen regelkreislauf auf die Praxis fraglich
  • Betrachtung des Unternehmens als Black Box kritisch
28
Q

Was sind die Kernaussagen des verhaltenstheoretischen Ansatzes?

A
  • Homo Oeconomicus ist ein Irrglaube, Menschen handeln begrenzt rational. Wir begnügen uns mit Anspruchsniveaus und haben nicht immer alle Informationen
  • Begrenzte Rationalität wird bewältigt durch Arbeitsteilung, Standardisierung, Hierarchie, Kommunikation
  • Anreize + Beiträge der Organisationsteilnehmer müssen sich die Waage halten, damit die Organisation langfristig überleben kann.
29
Q

Wie werden nach der verhaltenstheoretischen Sicht Unternehmen skizziert?

A

Als unpersönliche Systeme, deren Mitglieder sind nicht Bestandteil der Organisation, sondern Teil ihrer Umwelt.

Menschen werden als Teilnehmer einer Organisation verstanden die:

  • Ansprüche an die Organisation formulieren
  • koordinierte Beiträge (Mitarbeit) zur Organisation leisten und
  • dafür Gegenleistungen erhalten

Jede Organisation muss sich bemühen, Anreize so zu setzen, dass Menschen zur Mitwirkung bereit sind.

30
Q

Was ist das Erkenntnisinteresse des verhaltenstheoretischen Ansatzes?

A

Wie passen sich Unternehmen an komplexe und veränderliche Umwelten an? genauere Erklärungen für die Zusammenhänge zwischen Input und Output.

=> allein im Verhalten der Individuen gesucht werden

31
Q

Was sind die drei schritte einer Erklärung nach dem verhaltenstheoretischen Ansytzes?

A
  1. Annahmen über Bestimmungsfaktoren individueller Entscheidungen und Verhaltens (Lohnsystem, Führunsstil,…)
  2. Es lassen sich Gesetzmäßigkeiten identifizieren, nach denen individuelles Verhalten abläuft -> Streben nach Bedürfnisbefriedigung (Maslow)
  3. Ausgehend von diesen gesetzmäßigkeiten werden dann Aussagen über das Verhalten in Organisationen abgeleitet und zusammengefasst
32
Q

Was sind die beiden Themenfelder mit der sich der Verhaltenstheoretische Ansatz beschäftigt?

A
  • Aussagen über Entscheidungen innerhalb von Organisationen, Frage, wie ökonomische zielführende Entscheidungen in einer dynamischen und komplexen Umwelt getroffen werden können.
  • Aussagen über Entscheidungen außerhalb oder an der Grenze der Organisation, Warum treten Menschen in Organisationen ein, warum sie als Mitarbeiter in Interesse von Unternehmen handeln, bzw. sich Kunden von Unternehmen beeinflussen lassen.
33
Q

Was sind die wesentlcihen Inhalte des verhaltenstheoretischen Ansatzes?

A

Die Handelnden haben eine begrenzte Rationalität aufgrund fehlender Informationen. Die begnügen sich bestimmte Anspruchsniveaus (satisficing) zu erreichen.

Auf organisatorischer Ebene wird versucht/untersucht die Komplexität der Entscheidungssituationen zu reduzieren (Arbeitsteilung, Standardisierte Verfahren, Kommunikation,…)

⇒ setzen von Prämissen
⇒ Entscheidungsrahmen vorgeben
⇒ Handlungsweisen nahe legen (Arbeitsteilung)

Bei der Frage, ob Individuen an der Organisation Teilnehmen und Beiträge erbringen stellt sich die Frage, warum?
Antwort
Anreiz-Beitrags-Theorie
Sie werden durch Anreize motiviert. Sie leisten Beiträge (Arbeit) und die Anreize können Geld oder auch andere Anreize sein.

34
Q

Kritische Würdigung des verhaltenstheoretischen Ansatzes?

A

Vorteile:

  • Mit der Betonung begrenzter Rationalität und der Analyse des komplesen Entscheidungsverhalten in Unternehmen gelingt es dem verhaltenstheoretischen Ansatz, ein realistisches Bild der Wirklichkeit zu entwerfen.
  • Verharrt nicht in der Theorie, sondern Erkenntnisse aus einer Vielzahl von empirischen Studien generiert
  • Erstmals wirkliche Erklärungsmodelle und Prognosemöglichkeiten im sozialwissenschaftlichen Sinn

Kritik

  • Sind Einzelfallstudien zu komplexen Phänomenen Folge: Generalisierungs- und Realitätsproblem
  • Kritisch ist es, ob komplexe Erkenntnisobjekte (menschliche Psyche, Zusammenarbeit in Teams,…) in Form von Gesetzen beschreiben und zu erklären sind.
35
Q

Gründe für die Theorienvielfalt?

A
  • Abstraktionsgrad und Komplexität der Unternehmen
  • Herangehensweise an die Themen Forscher oder praxelogische Aussagen
  • Wissenschaft ist ein Markt