Change Managment Flashcards
Welche drei Phasen des organisatorischen Wandels nach Kurt Lewin sind relevant für das Change Management und wie gelingt dieser Wandel?
Kurt Lewins Modell des organisatorischen Wandels umfasst drei Phasen:
- Unfreeze (Entfrieren): Vorbereitung auf Veränderung, wobei bestehende Verhaltensmuster und Strukturen aufgelöst werden.
- Change (Veränderung): Durchführung der eigentlichen Änderung, bei der neue Prozesse, Strukturen oder Verhaltensweisen eingeführt werden.
- Refreeze (Einfrieren): Stabilisierung der neuen Normen und Integration der Veränderungen in die Organisation, um eine langfristige Veränderung zu sichern.
Diese Phasen sind entscheidend für das Gelingen von Change Management, da sie den Prozess strukturieren und eine klare Orientierung für Mitarbeiter bieten, um sich auf die Veränderungen vorzubereiten und sie dauerhaft zu verankern.
Was sind die Schritte eines organisatorischen Vorgehensmodells im Change Management?
Das organisatorische Vorgehensmodell im Change Management umfasst folgende Schritte:
- Problem feststellen und erkennen: Identifikation und Verständnis des bestehenden Problems oder der Herausforderung.
- Problemanalysieren: Untersuchung der Ursachen und Auswirkungen des Problems.
- Änderung planen: Festlegung von Zielen und Auswahl eines Umsetzungsansatzes.
- Änderung umsetzen: Einübung von Verhaltensänderungen, Integration der Mitarbeiter und Motivation durch Schulung und Weiterbildung.
- Änderung bewerten: Erfolgskontrolle anhand von Soll-Ist-Vergleichen und Planung weiterer Maßnahmen, falls erforderlich.
Welche Best Practices gibt es im organisatorischen Change Management?
Im organisatorischen Change Management gibt es mehrere Best Practices, die zur erfolgreichen Implementierung von Veränderungen beitragen:
- Kommuniezieren Sie die Notwendigkeit/Gefahr
- Beziehen Sie das Team in Entscheidungen ein
- Minimieren Sie Unsicherheit
- Feiern Sie Erfolge
- Seien Sie so transparent wie Möglich
Welche Vorteile bringt technisches Change Management, insbesondere im Kontext von IT-Anwendungen und Infrastruktur, und wie wird der Erfolg sichergestellt?
Technisches Change Management bietet folgende Vorteile:
- Vermeidung größerer Ausfälle und Kosten durch Nebenwirkungen.
- Schärfung des Bewusstseins bei IT-Mitarbeitern über die Tragweite ihrer Tätigkeiten.
- Stärkung des Vertrauens des Business in die IT als Partner.
- Transparenz durch dokumentierte Changes, die bei späteren Anomalien überprüft werden können.
- Erhöhung der Sorgfalt durch strikte Prozessorientierung.
- Vermeidung von Nachbesserungen bei erfolglosen Änderungen.
- Minimierung des Risikos innerhalb der IT-Infrastruktur.
- Reduzierung des „psychologischen“ Drucks auf CM-beauftragte Mitarbeiter durch Formalismus.
Welche Schritte umfasst der technische Change Management-Prozess?
Der technische Change Management-Prozess umfasst die folgenden Schritte:
- Erkennung einer Change-Anforderung: Identifikation und Feststellung, dass eine Änderung erforderlich ist.
- Erstellen eines „Request for Change“ (RFC) über den ServiceDesk: Einreichung des Antrags für die Änderung.
- Erhalt einer RFC-Bestätigung: Bestätigung des RFC und Aufnahme in den systematischen Prozess.
- Überprüfung des RFC auf formale Richtigkeit: Kontrolle der Autorisierung und Freigabe durch den Change-Manager.
- Klassifizierung nach Kategorie und Priorität des RFC: Einschätzung der möglichen Auswirkungen und Priorisierung.
- Change-Planung: Erstellung eines detaillierten Plans und kontinuierliche Aktualisierung gemäß neu gewonnenen Erkenntnissen.
- „Forward Schedule of Change“ (FSC): Sammlung und Übersicht aller geplanten Changes zur Vermeidung von Konflikten.
- Change-Durchführung gemäß Planungsunterlagen: Umsetzung der Änderung gemäß dem Plan und Kontrolle durch eine Technik-unabhängige Instanz.
- Test und Abschluss des RFC: Durchführung eines abschließenden Tests und Abschluss des RFC nach erfolgreicher Durchführung.
Welche Kategorien von Change Requests gibt es im technischen Change Management und wie unterscheiden sie sich in Bezug auf Genehmigung und Verantwortlichkeit?
Es gibt verschiedene Kategorien von Change Requests im technischen Change Management:
Level-0-Change („Standard-Change“)
- Kein Genehmigung erforderlich.
- Vorausgesetzt, der RFC ist im CM bekannt und wurde bereits erfolgreich durchgeführt.
Level-1-Change („Genehmigung durch Change Manager“)
- Abstimmung zwischen Change Manager und betroffener Abteilung.
- Erfordert Genehmigung des Change Managers.
Level-2-Change („Genehmigung durch CAB“)
- Change Advisory Board (CAB) muss die Änderung genehmigen.
- CAB besteht aus Vertretern der Geschäftsfelder, dem Change Manager, Mitgliedern des funktionalen IT-Teams und dem Leiter des ServiceDesk.
Level-3-Change („Genehmigung durch CAB und Geschäftsleitung“)
- Erforderlich für weitreichende Änderungen wie Stromabschaltungen unternehmensweit.
- Beide, das Change Advisory Board und die Geschäftsleitung, müssen die Änderung genehmigen.
Emergency-Change („Notfall-Änderung“)
- Ohne vorherige Genehmigung möglich.
- Nach der Durchführung des Notfall-RFCs erfolgt eine nachgeholte Dokumentation.
Wie ist das Anforderungsmanagementteam im technischen Change Management organisiert und welche Aufgaben delegiert es?
Das Anforderungsmanagementteam im technischen Change Management umfasst folgende Aspekte:
Arbeitsteilung:
- Der Änderungsmanagement-Manager, oft ein nicht hauptamtlicher Manager, sollte Aufgaben innerhalb des Teams übernehmen.
- Die Aufgabendelegation muss effizient und ausgewogen sein.
Ausgewogene Bewertung:
- Kommunikation mit der funktionalen IT-Abteilung: Regelmäßiger Austausch zur Überprüfung der technischen Anforderungen und zur Sicherstellung einer abgestimmten Herangehensweise.
- Diskussion im Änderungsmanagement-Team: Selbständige Diskussion und Bewertung der Änderungen innerhalb des Teams, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Vertreterregelung:
- Das Team sollte aus Vertretern der Geschäftsfelder, dem Change Manager, Mitgliedern der funktionalen IT und dem Leiter des ServiceDesk bestehen, um eine umfassende Sicht auf die technischen Anforderungen und deren Auswirkungen zu gewährleisten.
Was sind die Schlüsselmerkmale des Release-Managements im technischen Change Management nach ITIL und wie werden Änderungen dokumentiert und kategorisiert?
Die Schlüsselmerkmale des Release-Managements im technischen Change Management nach ITIL umfassen:
- Ganzheitlicher Blick auf Änderungen: Oft deckt das Release-Management dieselbe Instanz wie das Änderungsmanagement, jedoch mit einem breiteren Fokus auf alle relevanten Änderungen im System.
- Release Definition: Ein Release umfasst neben neuer Version von Software (SW) auch Betriebssystem, Zusatzprogramme wie Office-Pakete oder Hardware-Komponenten.
- Dokumentation in Konfigurations-Items: Änderungen werden in einzelnen Konfigurations-Items (CI) dokumentiert.
- Kategorisierung: CIs werden nach Software (SW), Hardware (HW) und Dokumentation kategorisiert.
- Relationen: Verknüpfungen werden dokumentiert (z.B., wird genutzt von, ist verbunden mit, ist Teil von) und unterliegen hierarchischen Beziehungen (primär, sekundär).
- Attribute: Spezifikationen wie Seriennummer, Farbe/Form, Modell- und Versionsnummer, Datenformat.
- Lebenszyklus-Status: Änderungen werden im Lebenszyklus überwacht (geplant, bestellt, in Entwicklung, im Test, im Lager, in Produktion, in Reparatur, außer Betrieb, entsorgt).
Welche Rolle spielt das Konfigurationsmanagement im technischen Change Management und wie wird es durch eine Konfigurationsdatenbank unterstützt?
Das Konfigurationsmanagement spielt eine zentrale Rolle im technischen Change Management durch folgende Aspekte:
- Systemtechnische Methode: Es wird eine Konfigurationsdatenbank genutzt, um das Konfigurationsmodell zu verwalten.
- Entwicklung in speziellen Bereichen: Ursprünglich entwickelt in der Luft- und Raumfahrt sowie im militärischen Bereich, wird es inzwischen von anderen Unternehmen verwendet, um den kompletten Lebenszyklus ihrer Produkte zu überwachen.
- ISO 10007: Die Richtlinien dieser Norm definieren das Konfigurationsmanagement als Managementdisziplin, um die funktionalen und physikalischen Merkmale eines Produkts transparent zu halten und kontrolliert zu verwalten.
- Teil des Product Lifecycle Management (PLM): Oft ist das Konfigurationsmanagement auch Teil des PLM, was die Verwaltung und Überwachung von Produktänderungen über deren Lebenszyklus hinweg umfasst.
- Versionsmanagement: Durch das fortlaufende Erfassen und Dokumentieren von Änderungen in Versionen, ist es möglich, jederzeit einen früheren Zustand des Produktmodells abzurufen und wiederherzustellen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für das Konfigurationsmanagement.
Wie hat sich das Konfigurationsmanagement in den letzten Jahren verändert und welche Bedeutung hat es für die Erfüllung internationaler Qualitätsstandards?
Das Konfigurationsmanagement hat sich durch folgende Entwicklungen verändert:
- Traditionell: Früher wurden nur zeitliche Veränderungen am Produktmodell verfolgt und genutzt, um spätere Rekonstruktionen zu ermöglichen.
- Neue Arbeitsprotokollverwaltung: Die Einführung ermöglicht die Protokollierung sämtlicher Zustände, Bearbeiter und angewandter Methoden während des Prozesses, was eine umfassendere Informationsquelle für spätere Revisionen schafft.
- Lückenlose Nachverfolgung: Eine wesentliche Voraussetzung für die Erfüllung internationaler Qualitätsnormen im Konfigurationsmanagement, indem sie eine durchgängige Nachverfolgung von Produktmodellen und Prozessen sicherstellt.
- Erfüllung internationaler Qualitätsstandards: Dies stellt die logische Konsequenz eines durchgängig eingeführten Produkt- und Prozessmanagements dar, um höchste Qualitätsanforderungen zu erfüllen.
Welche Hauptziele verfolgt das Konfigurationsmanagement und wie wird der aktuelle Bauzustand eines Produkts beschrieben?
Das Hauptziel aller Aktivitäten im Konfigurationsmanagement ist:
- Beschreibung des aktuellen Bauzustands eines Produkts zu jedem Zeitpunkt seines Lebenszyklus.
- Identifikation der Maßnahmen, die zu diesem aktuellen Zustand geführt haben, besonders im Kontext der Produkthaftung.
- Gültigkeit (Effectivity): Es wird durch verschiedene Methoden wie Datum, Änderungsindex, Serialnummer oder fortlaufende Nummern beschrieben, je nach Anwendungsfall (Konsumgüter, Investitionsgüter in Kleinserien, sicherheitsrelevante Bereiche wie Luft- und Raumfahrt, Verkehrswesen und Verteidigung).
Wie werden Konfigurationen im Konfigurationsmanagement kategorisiert und was sind die Unterschiede zwischen vergangenen, aktuellen und zukünftigen Konfigurationen?
Konfigurationen im Konfigurationsmanagement werden wie folgt kategorisiert:
- Vergangene Konfigurationen: Diese umfassen alle jemals konstruierten und/oder gefertigten Bauzustände eines Produkts. Sie repräsentieren historische Versionen des Produkts.
- Aktuelle Konfigurationen: Dies sind die gegenwärtig gefertigte Version des Produkts, der aktuell in der Produktion verwendet wird.
- Zukünftige Konfigurationen: Diese umfassen Produkt- und Dokumentenstrukturen, die sich derzeit in einem Änderungsprozess befinden und noch nicht für die Produktion freigegeben wurden. Es handelt sich hierbei um geplante Änderungen oder Weiterentwicklungen.