Bourdieu Klassenmodell mit Lebensstilen Flashcards

1
Q

Einleitung

A

Bei der Bestimmung der Zugehörigkeit zu einer Klasse ist für Bourdieu neben dem Kapitalvolumen auch die Kapitalstruktur, also das Verhältnis der Kapitalarten (ökonomisch, kulturell und sozial) zueinander entscheidend. Zudem ordnet Bourdieu den verschiedenen Klassen bestimmte Lebensstile zu, indem er deren kollektive Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata (Habitus) analysiert. Demnach sind Lebensstile nicht einfach frei wählbar, sondern gesellschaftlich durch die Klassenzugehörigkeit geprägt und somit auch den Klassen zuordenbar. Bourdieu zufolge ergibt sich erst durch die Verbindung der sozialen Positionen (Strukturebene) mit den Lebensstilen (Praxisebene) ein vollständiges Bild des sozialen Raums.

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2
Q

Die 3 Hauptklassen

A

Bourdieu orientiert sich in seinem Klassenmodell an der französischen Gesellschaft der sechziger Jahr und identifiziert drei Hauptklassen die er jeweils weiter untergliedert: die herrschende Klasse, die Mittelklasse und die Volksklasse.

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3
Q

Die herrschende Klasse

A

Die herrschende Klasse gliedert Bourdieu in zwei Gruppen. Zum einen die Gruppe, welche über besonders hohes ökonomisches Kapital verfügt (z. B. Unternehmer) und auf der anderen Seite die Gruppe, die über besonders hohes kulturelles Kapital verfügt (z. B. Künstler). Zwischen diesen beiden Gruppen ordnet Bourdieu die Freiberufler ein, die über ein ausgeglichenes ökonomisches und kulturelles Kapital verfügen. Der Lebensstil der herrschende Klasse zeichnet sich durch einen „legitimen Geschmack“ aus, welcher durch große Selbstsicherheit, einen Hang zum Luxus und der Abgrenzung nach „unten“ gekennzeichnet ist.

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4
Q

Die Mittelklasse

A

Die Mittelklasse gliedert Bourdieu in drei Gruppen. Erstens das „absteigende Bürgertum“ welches nur über wenig ökonomisches und kulturelles Kapital verfügt und somit gesellschaftlich nicht aufsteigen kann (z. B. Handwerker). Zweitens das „exekutive Kleinbürgertum“ welches in ausführenden Berufen tätig ist (zum Beispiel Angestellte). Drittens das „neue Kleinbürgertum“ welches in Branchen mit starkem Wachstum tätig ist (z. B. Werbeagenten und Eheberater). Der Lebensstil der Mittelklasse ist gekennzeichnet durch einen „prätentiösen Geschmack“. Dabei versucht die Mittelklasse der herrschenden Klasse nachzueifern. Über einen gewissen Bildungseifer ist es bemüht, das eigene kulturelle Kapital zu vermehren. Dabei greift die Mittelklasse auf Massenkultur zurück, welche zwar die äußeren Anzeichen der legitimen Kultur aufweist, aber dennoch leicht zugänglich ist.

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5
Q

Volksklasse

A

Schließlich nennt Bourdieu die Volksklasse, welche über geringes ökonomisches und kulturelles Kapital verfügt. Darunter versteht Bourdieu die „Beherrschten“ in einer Gesellschaft (z. B. Arbeiter und Hilfskräfte). Der Lebensstil der Volksklasse ist durch einen „Notwendigkeitsgeschmack“ charakterisiert. Diese Klasse ist daher praktisch orientiert und der Lebensstil passt sich an den Mangel an. Im Vordergrund steht der Preis und die Funktionalität.

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6
Q

Frage Erläutern Sie das Klassenmodell Bourdieus. Ordnen Sie den drei Hauptklassen jeweils einen der von Bourdieu identifizierten Lebensstile zu.

A

Erläutern Sie das Klassenmodell Bourdieus. Ordnen Sie den drei Hauptklassen jeweils einen der von Bourdieu identifizierten Lebensstile zu.

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