Bissl Klinik 2. Testat Flashcards
Was ist ein Herzinfarkt
akuter Myokardinfarkt = Nekrose von Herzmuskelgewebe nach vollständiger oder subkritischer Reduktion der Koronardurchblutung
–> meist im Rahmen einer KHK
– zur akuten Myokardnekrose kommt es in der Regel, wenn ein arteriosklerotischer Plaque einreißt und sich daraufhin ein gefäßverschließender Thrombus bildet (in einem oder mehreren Koronarästen 1,2,3 Gefäß-Erkrankung)
–> Myokardischämie führt zu Gewebsuntergang nach 20-30 Minuten
Was ist eine Lungenembolie?
Blutgerinsel aus einer Körpervene wird über das rechte Herz in eine der Lungenarterien befördert
–> blockiert je nach Größe einen Ast einer A. pulmonalis
–> dadurch kommt es zu Stauung und einer Druckbelastung für das rechte Herz
Es kommt in der Regel nicht zu Absterben des Lungengewebes, da die Sauerstoffversorgung des Lungengewebes durch die Brnchialarterien gesichert ist
Wodurch wird grundsätzlich die Atmung erschwert / verschlechtert?
- Verlängerung der Diffusionsstrecke: Alveolarlumen - Kapillarraum
z. B. durch Ödeme bei Entzündungen - Belüftung erschwert z.B. bei Zerstörung von Alveolen, Lungenüberblähunng, Lungenemphysem
- verminderte Durchblutung der Lungenkapillaren
- Flüssigkeitseintritt in die Alveolen (Lungenentzündung) dadurch Verschlechterung der Kapazität für Gasaustausch
Was versteht man unter einem Pneumothorax
durch Verletzung der Pleura parietalis dringt Luft in den Pleuraspalt
–> mechanische Wirkung des Pleuraspalts (durch UNterdruck) ist aufgehoben
–> Lunge kollabiert
–> betroffener Teil nimmt nicht mehr an der Atmung teil
Bei Einatmung wird Luft in die eröffnete Pleurahöhle gesaugt und bei Ausatmung wieder hinausgedrückt
–> dadurch dass eine Seite noch funktioniert wird das Mediastinum immer zur Defekten Seite geschoben = Mediastinalflattern (atemsynchrone links-rechts-Bewegung des Mediastinum)
Was versteht man unter einem Spannungspneumothorax?
= Ventilpneumothorax
–> Traumatisch losgelöstes und verschibenes Gewebe bedeckt die Öffnung der Pleura parietalis von der Innenseite
–> verhindert das Ausströmen der Luft
–> Luft kann also rein aber durch Ventilfunktion des Gewebes nicht wieder entweichen bei Expiration
–> nach und nach wird die Pleurahöhle “aufgepumpt”
-> Mediastinum wird durch Drucksteigerung zur gesunden Seite hin verschoben
(Kann zu Abknichen der herznahen Gefäße führen)
-> Spannungspneu verläuft ohne Therapie immer tödlich
Was ist eine Ösophagotrachealfistel?
–> Trachea entsteht aus einer Knospe des Oesophagus
–> In einer sehr frühen Embryonalphase existiert somit eine offene Verbindung zwischen Trachea und Oesophagus
–> Bleibt ihr physiologischer Verschluss aus, resultiert eine sog. Ösophagotrachealfistel
–> Durch die offene Verbindung können Speisen in die Trachea und die Lunge gelangen, was schon bei Neugeborenen zu rezidivierenden Lungenentzündungen führen kann
Was sind Ösophagusdivertikel?
Wandausstülpung der Muskulatur
–> entstehen meist an einer konstruktuionsbedingten Schwachstelle
z.B. oberhalb der Zwerchfellpassage = parahiatales, periphrenisches Divertikel (10%)
–> das sind “unechte” Pulsionsdivertikel = Mukosa und Submukosa werden durch erhöhten Druck an den Schwachstellen durch die Muskulatur herausgedrückt
Zenker Divertikel (70%)
= Hypopharynx Divertikel
–> entsteht am Kilian-Dreieck (deshalb auch Grenzdivertikel)
- restliche Divertikel entstehen unabhängig von den genannten Schwachstellen und sind “echte” Divertikel, da alle Wandschichten ausgestülpt werden
–> sind meist Folgen von Entzündungen (z.B. Lymphangitis) und dann dort lokalisiert wo der Ösophagus an den Bronchien und den Bronchialen Lymphknoten vorbeizieht = thorakale / parabronchiale Divertikel
Was versteht man unter einer Aortenbogenanomalie?
Kongenitale Aortenanomalie = A. lusoria
die A. subclavia dextra (dann A. lusoria) entspringt am Aortenbogen noch hinter A. subclavia sinistra
–> zieht dann hinter der Trachea und Ösophagus auf die rechte Seite
Was ist eine Aortenstenose und welche beiden werden im Bereich des Arcus aortae unterschieden?
Die Aortenisthmusstenose = Coarctatio aortae
–> Engstelle zwischen Arcus aortae und Aorta descendens = Isthmus aortae
unterhalb des Abgangs der A. subclavia sinistra in etwa auf Höhe des Lig. arteriosum (obliterierter Ductus arteriosus Botalli)
man unterscheidet:
Präduktale Form: Stenose liegt proximal eines in der Regel offen gebliebenen Ductus arteriosus botalli
–> infantile Form, da sie meist schon in jungen Jahren zu Symptomen führt
Postduktale Form: Stenose liegt distal eines in der Regel obliterierten Ductus arteriosus botalli = Lig. arteriosum
–> adulte Form, da sie meist im Erwachsenenalter zu Symptomen führt
Nenne klinische Symptome der verschiedenen Formen der Aortenisthmusstenose
–> grundsätzlich führt die Verengung der Aorta zu Drucksteigerung = Hypertonie im oberen Körperkreislauf
–> gleichzeitig zu Druckminderung in der unetren Körperhälfte = Hypotonie
Leitsymptom = arterielle Druckdifferenz zwischen oberer und unterer Körperhälfte (schwacher bis fehlender Femoralispuls, kalte Füße)
präduktale Stenose + offener Ductus arteriosus botalli:
–>es entsteht aufgrund des niedrigen Drucks in der unteren Körperhälfte ein funktioneller Rechts-Links-Shunt + Zyanose der unteren Körperhälfte + Rechtsherzbelastung (Dyspnoe, Tachypnoe)
–> notwendige operative Korrektur (End zu End Anastonose)
postduktale Stenose + obliterierter Ductus arteriosus Botalli:
–> bildung typischer Kollateralkreisläufe zwischen Aorta thoracica und abdominalis (über A. subclavia, A. mammaria interna / Interkostalarterien)
Leitsymptom ist: Therapieresistenter Bluthochdruck, im späteren Alter dann linksventrikuläre Myokardhypertrophie etc.)
Was sind der McBurney- und der Lanz-Punkt
Beide Punkte sind wichtig für Schmerzempfinden beim Auftreten einer Appendizitis, wenn der Appendix vermiformis in typischer Lage liegt
McBurney-Punkt:
Übergang mittleres/laterales Drittel einer Linie zwischen Bauchnabel und Spina iliaca anterior superior dextra
Lanz-Punkt:
Endpunkt des 1. drittels einer Linie zwischen Spinae iliacae superiores anteriores
Bei Lageveränderungen des Appendix kann der Scherz auch an ganz anderen Stellen im Abdomen auftreten
Was versteht man unter Duodenalatresie
solides Duodenum ohne Lumen = Entwicklungsstörung (Embryo)
Was versteht man unter Duodenalstenose?
Einengung des Duodenallumens (eventuell durch Pankreas anulare) = Entwicklungsstörung
Was versteht man unter Gallengangatresie?
angeborene oder erworbene verklebung aller oder eines Teil der extrahepatischen Gallenwege
Was versteht man unter Pankreas anulare?
Duodenalstenose durch ringförmiges Pankreas
Was ist eine Omphalozele?
Dünndarm liegt am Nabel extrakorporal aufgrund ausbleibender Rückverlagerung nach Drehung der Nabelschleife
Was versteht man unter Malrotation
fehlerhafte oder ausbleibende Drehung der Nabelschleife
Was versteht man unter Volvulus
Verschlingung von Darmanteilen durch ausbleibende Fixierung des Mesenterium = Ileusgefahr
Intestianlstenose
Verengung des Darmlumens
Intestinalatresie
völliger Verschluss des Darmlumens, unbehandelt nicht mit Leben vereinbar
Was ist ein Meckel-Divertikel
= Rückbildungsstörung des Ductus omphaloentericus mit Diverticel am Ileum
Was versteht man unter Urolithiasis und welche Untergruppen gibt es?
Urolithiasis = Ausbildung bzw. das Vorkommen von Konkrementen (Harnsteinen) in den Harnwegen
Nephrolithiasis = in der Niere
Ureterlithiasis = im Ureter
Zystolithiasis = in der Harnblase
Urethralithiasis = in der Urethra
Kann zustande kommen durch:
- Vorhandensein und Übersättigung des Urins mit steinbildenden Substanzen (z.B. Hyperkalziurie)
- Veränderungen des Urins, die eine Steinentstehung begünstigen (z.B. alkalisierung)
- Anatomische Anomalien der Nieren und Harnwege (z.B. Zystennieren / Harnleiterstenosen)
Je nach den zugrundeliegenden Ursachen unterscheiden sich die Harnsteinarten:
Calciumsteine (75-80%)
Was ist eine Pyelonephritis?
Die Pyelonephritis = Nierenbeckenentzündung mit Nierenparenchym
–> bakterielle Infektionen verursachte, akut oder chronisch verlaufende Entzündung des Nierenbeckens mit Beteiligung des Nierenparenchyms (bakterielle interstitielle Nephritis, eitrige Nephritis)
Sie kann einseitig (häufiger) oder beidseitig auftreten. Die Abgrenzung der Pyelonephritis von einem schweren Harnwegsinfekt ist schwierig und umstritten
Frauen erkranken aufgrund der kürzeren Harnröhre zwei- bis dreimal so häufig wie Männer
Was ist eine Pyelitis?
Pyelitis = Nierenbeckenentzündung
Eine Pyelitis entsteht zumeist durch eine über den Harnleiter aufgestiegene Infektion, die auch auf das Nierenparenchym übergreifen kann
–> Ab dann wird es als Pyelonephritis bezeichnet
–> Die Nierenbeckenentzündung wird durch Abflussstörungen oder zu geringe Urinproduktion begünstigt.
Was ist eine Urethritis?
Entzündung der Schleimhaut der Urethra
-> zählt zu unteren Harnwegsentzündungen
man unterscheidet:
Urethritis gonorrhica = (GU) – spezifische Urethritis – wird verursacht durch die Infektion mit dem Erreger Neisseria gonorrhoeae und ist besser bekannt als Tripper. Siehe hierzu: Gonorrhö
Urethritis non gonorrhoica = (NGU) – unspezifische Urethritis – ist in Industrieländern die am häufigsten sexuell übertragbare Erkrankung und kann, im Gegensatz zur gonorrhoischen Urethritis, von verschiedenen Erregern verursacht werden, überwiegend jedoch durch Chlamydien.
Was ist eine Zystitis?
Blasenentzündung / Blasenkatarrh
= Betroffen sind vor allem Kinder und sexuell aktive Frauen
Frauen wegen kürzerer Urethra
Was ist Hämaturie?
= vermehrte Vorkommen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin verstanden = Erythrurie und Erythrozyturie
Unterschieden wird:
- Makrohämaturie, bei der das Blut schon mit bloßem Auge als Rotfärbung des Urins sichtbar ist
- Mikrohämaturie, die nur durch eine mikroskopische Untersuchung festgestellt werden kann
kann Signal sein für:
Harnsteine, Tumoren, Infektionen, Vergiftungen, Nephritis, angeborene Fehlbildungen des Harntraktes und angeborene Nierenkrankheiten
Was ist eine Dysurie?
= erschwerte oder schmerzhafte Blasenentleerung
Leitsymptom für verschiedene, mit Harnblasenentleerungsstörungen verbundene Krankheiten
oft in Kombination mit Pollakisurie (häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen)
Je nach Ursache können nur noch ein paar Tröpfchen ausgeschieden werden. Gehen ungewollt Harntröpfchen ab, so spricht man von Inkontinenz
Steht der Schmerz im Vordergrund und lässt sich die Blasenentleerung (deshalb) nicht willentlich unterdrücken, spricht man von Strangurie
Meint man nur die Schmerzhaftigkeit alleine, so spricht man von Algurie.
Ursachen:
Blasen-, Prostata- und Harnröhrenerkrankungen, eine Blasen-Scheiden-Fistel, seltener auch neurologischen oder psychogenen Ursprungs sein
Wodurch kann ein Harnblasenkarzinom entstehen?
Wie wird es thrapiert?
Ursachen:
chronische Entzündungen (einschließlich Parasiteninfektionen), Tabakkonsum, die Aufnahme bestimmter chemischer Substanzen (beispielsweise aromatische Amine wie 2-Naphthylamin), Strahlenexposition und abwehrunterdrückende Medikamente
Therapie:
je nach Ausdehnung mit einer transurethralen Resektion der Harnblase (TUR-B), der kompletten Entfernung der Blase, einer lokalen Chemotherapie oder auch einer Strahlentherapie in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie
Heilungsaussichten:
sind bei früh entdecktem Krebsleiden gut, bei bereits ausgedehnter Erkrankung mit Metastasen jedoch gering
Ab wann spricht man von Polyurie?
Urinmenge über 1500ml/m2 Körperoberfläche täglich
Ursachen:
Diabetes mellitus: Bei einem schlecht eingestellten oder evtl. unentdeckten Diabetes mellitus kommt es auf Grund einer sog. osmotischen Diurese (Filtrationsdiurese) zur Polyurie mit Ausscheidung von Glukose (Glukosurie)
Nenne die Lokalisation der
Hernia perinealis
durch den Beckenboden
Hernia perinealis anterior:
vor dem M. transversus perinei profundus
Hernia perinealis posterior:
hinter dem M. transversus perinei profundus
Hernia ischiorectalis:
durch den M. levator ani in die Fossa ischioanalis
Was ist eine Salpingitis?
= Entzündung eines oder beider Eileiter (Tuba uterina)
Ursache:
–> aszendierende bakterielle Infektionen der Vagina (Kolpitis), des Cervix uteri (Zervizitis) oder des Endometriums (Endometritis)
–> sexuell übertragener Erreger (z.B. Gonokokken, Chlamydien)
–> mangelnder Genitalhygiene mit Verschleppung von Keimen aus dem Analbereich (z.B. Escherichia coli)
–> iatrogener Keimverschleppung im Rahmen der gynäkologischen Diagnostik oder Therapie.
Bei sexuell aktiven Frauen ist die Chlamydieninfektion eine häufige Ursache der Salpingitis
Wie unterteilt man Extrauteringravidität (mit Wahrscheinlichkeiten)
man unterscheidet:
Tubargravidität 99%
Bauchhölenschwangerschaft 1%
–> bei beiden muss die Schwangerschaft beendet werden
Was versteht man unter Uterusprolaps?
“Vorfall” des Uterus aus seiner natürlichen Lage in die Vagina
Normalerweise werden die Organe im kleinen Becken durch den dort vorhandenen Bandapparat und den Beckenboden (hier besonders den Musculus levator ani und das Diaphragma urogenitale) in ihrer richtigen Lage gehalten.
Eine Insuffizienz dieser Haltevorrichtungen (z.B. durch Bindegewebsschwäche, körperliche Überanstrengung, Übergewicht und mehrere vaginale Geburten) führt zunächst zu einem Deszensus:
1. Descensus vaginae
2. Descensus uteri
3. Descensus vaginae et uteri
wenn Descensus progredient, kann sich die Vagina “umstülpen”, so dass die Portio uteri in der Vulva sichtbar ist.
Wird in diesem Stadium nicht von ärztlicher Seite eingegriffen, so folgen Harnblase und Rektum der Abwärtsbewegung des Uterus und es kommt zur Zystozele bzw. Rektozele
Was versteht man unter Bartholinitis?
- primäre Entzündung des Ausführungsganges einer der Glandulae vestibulares majores (Bartholin-Drüsen)
- sekundäre Entzündung einer Bartholin-Zyste
Die Bartholinitis ist die häufigste Ursache einer Schwellung im Bereich der Vulva
Ursache:
Streptokokken, Staphylokokken, E. coli und durch Anaerobier verursacht
Die Entzündung des Ausführungsganges führt über eine Verlegung des Ganges zu einem Sekretanstau mit Ausbildung eines Empyems, seltener eines Abszesses
Die als Endzustand der Bartholinitis auftretende Retentionszyste wird auch als Bartholin-Zyste bezeichnet
Was versteht man unter Rektozele?
Unter einer Rektozele versteht man ein Tiefertreten des Rektums und eine Aussackung bzw. Herniation seiner Vorderwand in Richtung der Scheide. Ursächlich liegt der Rektozele eine Schwäche des Septum rectovaginale zu Grunde
Was versteht man unter Zystozele?
Eine Zystozele ist ein Prolaps der Harnblase in einen Bruchsack
- Harnblase stülpt sich meist in die vordere Scheidenwand ein
- In manchen kann der Vorfall bis zum Scheideneingang (Introitus vaginae) oder sogar weiter gehen
Dabei handelt es sich in der Regel um ein Sekundärgeschehen bei Scheiden- oder Uterusprolaps.
Bei Männern kann die Zystozele selten im Rahmen einer Schenkelhernie oder Leistenhernie auftreten
Was versteht man unter Episiotomie?
Als Episiotomie bezeichnet man die operative Erweiterung des Geburtskanals durch die Inzision des Dammes mit medianer, mediolateraler oder lateraler Schnittführung
Man unterscheidet zwischen:
frühzeitiger Episiotomie: Dammschnitt vor dem Durchschneiden des kindlichen Kopfes
rechtzeitiger Episiotomie: Dammschnitt beim Durchschneiden des kindlichen Kopfes
Durchschneiden = Geburt des kindlichen Kopfes durch Heraustreten aus der Scheide
Was versteht man unter “Renaler Hypertonie”
Als renale Hypertonie bezeichnet man eine auf dem Boden einer Nierenerkrankung bestehende sekundäre arterielle Hypertonie
Ursächlich für die renale Hypertonie ist eine gesteigerte Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems in Folge von:
- einer Minderperfusion der Nieren bei ein- oder beidseitiger Nierenarterienstenose (renovaskuläre Hypertonie)
- eines reninproduzierenden Tumors (Reninom) oder
- parenchymatöser Nierenerkrankungen
Was versteht man unter Vesicoureteralem Reflux?
unphysiologischer Rückfluss von Harn aus der Blase über die Harnleiter (Ureteren) in die Nierenbecken
Primärer Reflux:
Der kongenitale Reflux basiert auf einer Fehlanlage der Ureteröffnung in der Blasenwand
Der submuköse Verlauf des Harnleiters ist verkürzt –> Dadurch kann die Harnblase bei einem intravesikalen Druckanstieg durch die Blasenmuskulatur nicht ausreichend abgedichtet werden
Sekundärer Reflux:
Die erworbene Form des vesikorenalen Refluxes entsteht durch die direkte Schädigung des ehemals intakten Ostium ureteris (Harnleitermündung)
Ursachen:
- spezifische und unspezifische Harnblasenentzündung
- neurogene Blasenfunktionsstörung
- infravesikale Harnwegsobstruktion, z. B. Harnröhrenklappen, Harnröhrenstrikturen
Was is Hydronephrose?
Erweiterung des Nierenhohlsystems, die durch eine chronische Harnstauung durch Störung im Harnabfluss zustande kommt und mittel- und langfristig mit einer Zerstörung des Nierengewebes einhergeht
Ursachen:
Ureterabgangsstenosen, Ureterostiumstenosen, Urethralklappen, Steilleiden, Hyperplasien (Prostata z.b.)