Bissl Klinik 2. Testat Flashcards

1
Q

Was ist ein Herzinfarkt

A

akuter Myokardinfarkt = Nekrose von Herzmuskelgewebe nach vollständiger oder subkritischer Reduktion der Koronardurchblutung

–> meist im Rahmen einer KHK

– zur akuten Myokardnekrose kommt es in der Regel, wenn ein arteriosklerotischer Plaque einreißt und sich daraufhin ein gefäßverschließender Thrombus bildet (in einem oder mehreren Koronarästen 1,2,3 Gefäß-Erkrankung)

–> Myokardischämie führt zu Gewebsuntergang nach 20-30 Minuten

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2
Q

Was ist eine Lungenembolie?

A

Blutgerinsel aus einer Körpervene wird über das rechte Herz in eine der Lungenarterien befördert

–> blockiert je nach Größe einen Ast einer A. pulmonalis

–> dadurch kommt es zu Stauung und einer Druckbelastung für das rechte Herz

Es kommt in der Regel nicht zu Absterben des Lungengewebes, da die Sauerstoffversorgung des Lungengewebes durch die Brnchialarterien gesichert ist

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3
Q

Wodurch wird grundsätzlich die Atmung erschwert / verschlechtert?

A
  1. Verlängerung der Diffusionsstrecke: Alveolarlumen - Kapillarraum
    z. B. durch Ödeme bei Entzündungen
  2. Belüftung erschwert z.B. bei Zerstörung von Alveolen, Lungenüberblähunng, Lungenemphysem
  3. verminderte Durchblutung der Lungenkapillaren
  4. Flüssigkeitseintritt in die Alveolen (Lungenentzündung) dadurch Verschlechterung der Kapazität für Gasaustausch
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4
Q

Was versteht man unter einem Pneumothorax

A

durch Verletzung der Pleura parietalis dringt Luft in den Pleuraspalt

–> mechanische Wirkung des Pleuraspalts (durch UNterdruck) ist aufgehoben

–> Lunge kollabiert

–> betroffener Teil nimmt nicht mehr an der Atmung teil

Bei Einatmung wird Luft in die eröffnete Pleurahöhle gesaugt und bei Ausatmung wieder hinausgedrückt

–> dadurch dass eine Seite noch funktioniert wird das Mediastinum immer zur Defekten Seite geschoben = Mediastinalflattern (atemsynchrone links-rechts-Bewegung des Mediastinum)

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5
Q

Was versteht man unter einem Spannungspneumothorax?

A

= Ventilpneumothorax

–> Traumatisch losgelöstes und verschibenes Gewebe bedeckt die Öffnung der Pleura parietalis von der Innenseite

–> verhindert das Ausströmen der Luft

–> Luft kann also rein aber durch Ventilfunktion des Gewebes nicht wieder entweichen bei Expiration

–> nach und nach wird die Pleurahöhle “aufgepumpt”

-> Mediastinum wird durch Drucksteigerung zur gesunden Seite hin verschoben

(Kann zu Abknichen der herznahen Gefäße führen)

-> Spannungspneu verläuft ohne Therapie immer tödlich

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6
Q

Was ist eine Ösophagotrachealfistel?

A

–> Trachea entsteht aus einer Knospe des Oesophagus

–> In einer sehr frühen Embryonalphase existiert somit eine offene Verbindung zwischen Trachea und Oesophagus

–> Bleibt ihr physiologischer Verschluss aus, resultiert eine sog. Ösophagotrachealfistel

–> Durch die offene Verbindung können Speisen in die Trachea und die Lunge gelangen, was schon bei Neugeborenen zu rezidivierenden Lungenentzündungen führen kann

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7
Q

Was sind Ösophagusdivertikel?

A

Wandausstülpung der Muskulatur

–> entstehen meist an einer konstruktuionsbedingten Schwachstelle

z.B. oberhalb der Zwerchfellpassage = parahiatales, periphrenisches Divertikel (10%)

–> das sind “unechte” Pulsionsdivertikel = Mukosa und Submukosa werden durch erhöhten Druck an den Schwachstellen durch die Muskulatur herausgedrückt

Zenker Divertikel (70%)

= Hypopharynx Divertikel

–> entsteht am Kilian-Dreieck (deshalb auch Grenzdivertikel)

  • restliche Divertikel entstehen unabhängig von den genannten Schwachstellen und sind “echte” Divertikel, da alle Wandschichten ausgestülpt werden

–> sind meist Folgen von Entzündungen (z.B. Lymphangitis) und dann dort lokalisiert wo der Ösophagus an den Bronchien und den Bronchialen Lymphknoten vorbeizieht = thorakale / parabronchiale Divertikel

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8
Q

Was versteht man unter einer Aortenbogenanomalie?

A

Kongenitale Aortenanomalie = A. lusoria

die A. subclavia dextra (dann A. lusoria) entspringt am Aortenbogen noch hinter A. subclavia sinistra

–> zieht dann hinter der Trachea und Ösophagus auf die rechte Seite

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9
Q

Was ist eine Aortenstenose und welche beiden werden im Bereich des Arcus aortae unterschieden?

A

Die Aortenisthmusstenose = Coarctatio aortae

–> Engstelle zwischen Arcus aortae und Aorta descendens = Isthmus aortae

unterhalb des Abgangs der A. subclavia sinistra in etwa auf Höhe des Lig. arteriosum (obliterierter Ductus arteriosus Botalli)

man unterscheidet:

Präduktale Form: Stenose liegt proximal eines in der Regel offen gebliebenen Ductus arteriosus botalli

–> infantile Form, da sie meist schon in jungen Jahren zu Symptomen führt

Postduktale Form: Stenose liegt distal eines in der Regel obliterierten Ductus arteriosus botalli = Lig. arteriosum

–> adulte Form, da sie meist im Erwachsenenalter zu Symptomen führt

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10
Q

Nenne klinische Symptome der verschiedenen Formen der Aortenisthmusstenose

A

–> grundsätzlich führt die Verengung der Aorta zu Drucksteigerung = Hypertonie im oberen Körperkreislauf

–> gleichzeitig zu Druckminderung in der unetren Körperhälfte = Hypotonie

Leitsymptom = arterielle Druckdifferenz zwischen oberer und unterer Körperhälfte (schwacher bis fehlender Femoralispuls, kalte Füße)

präduktale Stenose + offener Ductus arteriosus botalli:

–>es entsteht aufgrund des niedrigen Drucks in der unteren Körperhälfte ein funktioneller Rechts-Links-Shunt + Zyanose der unteren Körperhälfte + Rechtsherzbelastung (Dyspnoe, Tachypnoe)

–> notwendige operative Korrektur (End zu End Anastonose)

postduktale Stenose + obliterierter Ductus arteriosus Botalli:

–> bildung typischer Kollateralkreisläufe zwischen Aorta thoracica und abdominalis (über A. subclavia, A. mammaria interna / Interkostalarterien)

Leitsymptom ist: Therapieresistenter Bluthochdruck, im späteren Alter dann linksventrikuläre Myokardhypertrophie etc.)

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11
Q

Was sind der McBurney- und der Lanz-Punkt

A

Beide Punkte sind wichtig für Schmerzempfinden beim Auftreten einer Appendizitis, wenn der Appendix vermiformis in typischer Lage liegt

McBurney-Punkt:

Übergang mittleres/laterales Drittel einer Linie zwischen Bauchnabel und Spina iliaca anterior superior dextra

Lanz-Punkt:

Endpunkt des 1. drittels einer Linie zwischen Spinae iliacae superiores anteriores

Bei Lageveränderungen des Appendix kann der Scherz auch an ganz anderen Stellen im Abdomen auftreten

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12
Q

Was versteht man unter Duodenalatresie

A

solides Duodenum ohne Lumen = Entwicklungsstörung (Embryo)

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13
Q

Was versteht man unter Duodenalstenose?

A

Einengung des Duodenallumens (eventuell durch Pankreas anulare) = Entwicklungsstörung

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14
Q

Was versteht man unter Gallengangatresie?

A

angeborene oder erworbene verklebung aller oder eines Teil der extrahepatischen Gallenwege

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15
Q

Was versteht man unter Pankreas anulare?

A

Duodenalstenose durch ringförmiges Pankreas

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16
Q

Was ist eine Omphalozele?

A

Dünndarm liegt am Nabel extrakorporal aufgrund ausbleibender Rückverlagerung nach Drehung der Nabelschleife

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17
Q

Was versteht man unter Malrotation

A

fehlerhafte oder ausbleibende Drehung der Nabelschleife

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18
Q

Was versteht man unter Volvulus

A

Verschlingung von Darmanteilen durch ausbleibende Fixierung des Mesenterium = Ileusgefahr

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19
Q

Intestianlstenose

A

Verengung des Darmlumens

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20
Q

Intestinalatresie

A

völliger Verschluss des Darmlumens, unbehandelt nicht mit Leben vereinbar

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21
Q

Was ist ein Meckel-Divertikel

A

= Rückbildungsstörung des Ductus omphaloentericus mit Diverticel am Ileum

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22
Q

Was versteht man unter Urolithiasis und welche Untergruppen gibt es?

A

Urolithiasis = Ausbildung bzw. das Vorkommen von Konkrementen (Harnsteinen) in den Harnwegen

Nephrolithiasis = in der Niere

Ureterlithiasis = im Ureter

Zystolithiasis = in der Harnblase

Urethralithiasis = in der Urethra

Kann zustande kommen durch:

  1. Vorhandensein und Übersättigung des Urins mit steinbildenden Substanzen (z.B. Hyperkalziurie)
  2. Veränderungen des Urins, die eine Steinentstehung begünstigen (z.B. alkalisierung)
  3. Anatomische Anomalien der Nieren und Harnwege (z.B. Zystennieren / Harnleiterstenosen)

Je nach den zugrundeliegenden Ursachen unterscheiden sich die Harnsteinarten:

Calciumsteine (75-80%)

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23
Q

Was ist eine Pyelonephritis?

A

Die Pyelonephritis = Nierenbeckenentzündung mit Nierenparenchym

–> bakterielle Infektionen verursachte, akut oder chronisch verlaufende Entzündung des Nierenbeckens mit Beteiligung des Nierenparenchyms (bakterielle interstitielle Nephritis, eitrige Nephritis)

Sie kann einseitig (häufiger) oder beidseitig auftreten. Die Abgrenzung der Pyelonephritis von einem schweren Harnwegsinfekt ist schwierig und umstritten

Frauen erkranken aufgrund der kürzeren Harnröhre zwei- bis dreimal so häufig wie Männer

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24
Q

Was ist eine Pyelitis?

A

Pyelitis = Nierenbeckenentzündung

Eine Pyelitis entsteht zumeist durch eine über den Harnleiter aufgestiegene Infektion, die auch auf das Nierenparenchym übergreifen kann

–> Ab dann wird es als Pyelonephritis bezeichnet

–> Die Nierenbeckenentzündung wird durch Abflussstörungen oder zu geringe Urinproduktion begünstigt.

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25
Q

Was ist eine Urethritis?

A

Entzündung der Schleimhaut der Urethra

-> zählt zu unteren Harnwegsentzündungen

man unterscheidet:

Urethritis gonorrhica = (GU) – spezifische Urethritis – wird verursacht durch die Infektion mit dem Erreger Neisseria gonorrhoeae und ist besser bekannt als Tripper. Siehe hierzu: Gonorrhö

Urethritis non gonorrhoica = (NGU) – unspezifische Urethritis – ist in Industrieländern die am häufigsten sexuell übertragbare Erkrankung und kann, im Gegensatz zur gonorrhoischen Urethritis, von verschiedenen Erregern verursacht werden, überwiegend jedoch durch Chlamydien.

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26
Q

Was ist eine Zystitis?

A

Blasenentzündung / Blasenkatarrh

= Betroffen sind vor allem Kinder und sexuell aktive Frauen

Frauen wegen kürzerer Urethra

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27
Q

Was ist Hämaturie?

A

= vermehrte Vorkommen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin verstanden = Erythrurie und Erythrozyturie

Unterschieden wird:

  1. Makrohämaturie, bei der das Blut schon mit bloßem Auge als Rotfärbung des Urins sichtbar ist
  2. Mikrohämaturie, die nur durch eine mikroskopische Untersuchung festgestellt werden kann

kann Signal sein für:

Harnsteine, Tumoren, Infektionen, Vergiftungen, Nephritis, angeborene Fehlbildungen des Harntraktes und angeborene Nierenkrankheiten

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28
Q

Was ist eine Dysurie?

A

= erschwerte oder schmerzhafte Blasenentleerung

Leitsymptom für verschiedene, mit Harnblasenentleerungsstörungen verbundene Krankheiten

oft in Kombination mit Pollakisurie (häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen)

Je nach Ursache können nur noch ein paar Tröpfchen ausgeschieden werden. Gehen ungewollt Harntröpfchen ab, so spricht man von Inkontinenz

Steht der Schmerz im Vordergrund und lässt sich die Blasenentleerung (deshalb) nicht willentlich unterdrücken, spricht man von Strangurie

Meint man nur die Schmerzhaftigkeit alleine, so spricht man von Algurie.

Ursachen:

Blasen-, Prostata- und Harnröhre­nerkrankungen, eine Blasen-Scheiden-Fistel, seltener auch neurologischen oder psychogenen Ursprungs sein

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29
Q

Wodurch kann ein Harnblasenkarzinom entstehen?

Wie wird es thrapiert?

A

Ursachen:

chronische Entzündungen (einschließlich Parasiteninfektionen), Tabakkonsum, die Aufnahme bestimmter chemischer Substanzen (beispielsweise aromatische Amine wie 2-Naphthylamin), Strahlenexposition und abwehrunterdrückende Medikamente

Therapie:

je nach Ausdehnung mit einer transurethralen Resektion der Harnblase (TUR-B), der kompletten Entfernung der Blase, einer lokalen Chemotherapie oder auch einer Strahlentherapie in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie

Heilungsaussichten:

sind bei früh entdecktem Krebsleiden gut, bei bereits ausgedehnter Erkrankung mit Metastasen jedoch gering

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30
Q

Ab wann spricht man von Polyurie?

A

Urinmenge über 1500ml/m2 Körperoberfläche täglich

Ursachen:

Diabetes mellitus: Bei einem schlecht eingestellten oder evtl. unentdeckten Diabetes mellitus kommt es auf Grund einer sog. osmotischen Diurese (Filtrationsdiurese) zur Polyurie mit Ausscheidung von Glukose (Glukosurie)

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31
Q

Nenne die Lokalisation der

Hernia perinealis

A

durch den Beckenboden

Hernia perinealis anterior:

vor dem M. transversus perinei profundus

Hernia perinealis posterior:

hinter dem M. transversus perinei profundus

Hernia ischiorectalis:

durch den M. levator ani in die Fossa ischioanalis

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32
Q

Was ist eine Salpingitis?

A

= Entzündung eines oder beider Eileiter (Tuba uterina)

Ursache:

–> aszendierende bakterielle Infektionen der Vagina (Kolpitis), des Cervix uteri (Zervizitis) oder des Endometriums (Endometritis)

–> sexuell übertragener Erreger (z.B. Gonokokken, Chlamydien)

–> mangelnder Genitalhygiene mit Verschleppung von Keimen aus dem Analbereich (z.B. Escherichia coli)

–> iatrogener Keimverschleppung im Rahmen der gynäkologischen Diagnostik oder Therapie.

Bei sexuell aktiven Frauen ist die Chlamydieninfektion eine häufige Ursache der Salpingitis

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33
Q

Wie unterteilt man Extrauteringravidität (mit Wahrscheinlichkeiten)

A

man unterscheidet:

Tubargravidität 99%

Bauchhölenschwangerschaft 1%

–> bei beiden muss die Schwangerschaft beendet werden

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34
Q

Was versteht man unter Uterusprolaps?

A

“Vorfall” des Uterus aus seiner natürlichen Lage in die Vagina

Normalerweise werden die Organe im kleinen Becken durch den dort vorhandenen Bandapparat und den Beckenboden (hier besonders den Musculus levator ani und das Diaphragma urogenitale) in ihrer richtigen Lage gehalten.

Eine Insuffizienz dieser Haltevorrichtungen (z.B. durch Bindegewebsschwäche, körperliche Überanstrengung, Übergewicht und mehrere vaginale Geburten) führt zunächst zu einem Deszensus:

1. Descensus vaginae

2. Descensus uteri

3. Descensus vaginae et uteri

wenn Descensus progredient, kann sich die Vagina “umstülpen”, so dass die Portio uteri in der Vulva sichtbar ist.

Wird in diesem Stadium nicht von ärztlicher Seite eingegriffen, so folgen Harnblase und Rektum der Abwärtsbewegung des Uterus und es kommt zur Zystozele bzw. Rektozele

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35
Q

Was versteht man unter Bartholinitis?

A
  1. primäre Entzündung des Ausführungsganges einer der Glandulae vestibulares majores (Bartholin-Drüsen)
  2. sekundäre Entzündung einer Bartholin-Zyste

Die Bartholinitis ist die häufigste Ursache einer Schwellung im Bereich der Vulva

Ursache:

Streptokokken, Staphylokokken, E. coli und durch Anaerobier verursacht

Die Entzündung des Ausführungsganges führt über eine Verlegung des Ganges zu einem Sekretanstau mit Ausbildung eines Empyems, seltener eines Abszesses

Die als Endzustand der Bartholinitis auftretende Retentionszyste wird auch als Bartholin-Zyste bezeichnet

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36
Q

Was versteht man unter Rektozele?

A

Unter einer Rektozele versteht man ein Tiefertreten des Rektums und eine Aussackung bzw. Herniation seiner Vorderwand in Richtung der Scheide. Ursächlich liegt der Rektozele eine Schwäche des Septum rectovaginale zu Grunde

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37
Q

Was versteht man unter Zystozele?

A

Eine Zystozele ist ein Prolaps der Harnblase in einen Bruchsack

  • Harnblase stülpt sich meist in die vordere Scheidenwand ein
  • In manchen kann der Vorfall bis zum Scheideneingang (Introitus vaginae) oder sogar weiter gehen

Dabei handelt es sich in der Regel um ein Sekundärgeschehen bei Scheiden- oder Uterusprolaps.

Bei Männern kann die Zystozele selten im Rahmen einer Schenkelhernie oder Leistenhernie auftreten

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38
Q

Was versteht man unter Episiotomie?

A

Als Episiotomie bezeichnet man die operative Erweiterung des Geburtskanals durch die Inzision des Dammes mit medianer, mediolateraler oder lateraler Schnittführung

Man unterscheidet zwischen:

frühzeitiger Episiotomie: Dammschnitt vor dem Durchschneiden des kindlichen Kopfes

rechtzeitiger Episiotomie: Dammschnitt beim Durchschneiden des kindlichen Kopfes

Durchschneiden = Geburt des kindlichen Kopfes durch Heraustreten aus der Scheide

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39
Q

Was versteht man unter “Renaler Hypertonie”

A

Als renale Hypertonie bezeichnet man eine auf dem Boden einer Nierenerkrankung bestehende sekundäre arterielle Hypertonie

Ursächlich für die renale Hypertonie ist eine gesteigerte Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems in Folge von:

  1. einer Minderperfusion der Nieren bei ein- oder beidseitiger Nierenarterienstenose (renovaskuläre Hypertonie)
  2. eines reninproduzierenden Tumors (Reninom) oder
  3. parenchymatöser Nierenerkrankungen
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40
Q

Was versteht man unter Vesicoureteralem Reflux?

A

unphysiologischer Rückfluss von Harn aus der Blase über die Harnleiter (Ureteren) in die Nierenbecken

Primärer Reflux:

Der kongenitale Reflux basiert auf einer Fehlanlage der Ureteröffnung in der Blasenwand

Der submuköse Verlauf des Harnleiters ist verkürzt –> Dadurch kann die Harnblase bei einem intravesikalen Druckanstieg durch die Blasenmuskulatur nicht ausreichend abgedichtet werden

Sekundärer Reflux:

Die erworbene Form des vesikorenalen Refluxes entsteht durch die direkte Schädigung des ehemals intakten Ostium ureteris (Harnleitermündung)

Ursachen:

  • spezifische und unspezifische Harnblasenentzündung
  • neurogene Blasenfunktionsstörung
  • infravesikale Harnwegsobstruktion, z. B. Harnröhrenklappen, Harnröhrenstrikturen
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41
Q

Was is Hydronephrose?

A

Erweiterung des Nierenhohlsystems, die durch eine chronische Harnstauung durch Störung im Harnabfluss zustande kommt und mittel- und langfristig mit einer Zerstörung des Nierengewebes einhergeht

Ursachen:

Ureterabgangsstenosen, Ureterostiumstenosen, Urethralklappen, Steilleiden, Hyperplasien (Prostata z.b.)

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42
Q

Was ist eine Zystenniere

A

= Polyzystische Nierenerkrankung

–> hierbei kommt es zu flüssigkeitgefüllten Zysten überall in der NIere

-> genetisch bedingt

betroffene Niere kann mehrere Kilogramm schwer werden

–> langfristige Folge ist NIereninsuffizienz und dann chronisches Nierenversagen

Genetische Mutation auf Genen PKD1 & 2 –> deren Interaktion scheint wichtig zu sein für die Erhaltung des Nierengewebes –> bei Ausfall entstehen flüssigkeitsgefüllt Zysten

43
Q

Was ist eine Nephrostomie?

A

= perkutane Nephrostomie

= äußere Nierenbeckenableitung

–> Ableitung des Urins aus dem Nierenbecken über durch die Haut eingebrachten Plastikschlauch

unter Ultraschall und/oder Röntgenkontrolle angebracht

-> es wird dann ein Kelch in der Niere punktiert

die entstehende Verbindung zwischen Nierenbecken und Urinbeutel = Nierenfistel

44
Q

Was ist Diabetes insipidus?

Welche Arten werden unterscheiden?

A

selten vorkommende Hormonmangelerkrankung

–> extrem hohe Harnausscheidung (Polyurie) von 5 bis 25 Litern pro Tag und damit entstehendes Durstgefühl (Polydipsie)

1. Diabetes insipidus centralis:

Störung der Produktion von ADH infolge einer Schädigung von Hypothalamus und Hypophyse

2. Diabetes insipidus renalis:

ADH kann im Bereich der distalen Tubuli und der Sammelrohre seine Wirkung nicht entfalten

(ADH = reguliert Wasserresorption in der Niere über V2-Rezeptoren –> dadurch Ausbildung von Aquaporin 2)

dies kann geschehen durch: Vergiftung, Medis, Niereninsuff, Nierenbeckenentzündung, oder wegen Gendeffekt auf X-Chromosom

45
Q

Was ist Divertikulose?

A

Auftreten multibler Divertikel des Colons

= hierbei handelt es sich um Pdeudodivertikel = nicht alle Wandschichten beteiligt

–> bevorzugt ist das Colon sigmoideum betroffen

46
Q

Was ist Divertikulitis?

A

Entzündung eines Divertikels

(vor allem die Entzündung eines Divertikels des Colons)

man unterscheidet:

akute und chronische Divertikulitis

unkomplizierte und komplizierte Divertikulitis

47
Q

Was ist ein Ulcus ventriculi?

A

Geschwür (Ulkus) der Magenschleimhaut

–> Es handelt sich um eine Form der gastroduodenalen Ulkuskrankheit

Histologisch:

–> überschreitet die Lamina muscularis mucosae –> Dadurch heilt ein Ulcus ventriculi nicht narbenfrei ab

–> Es kann histopathologisch von außen nach innen in vier Zonen eingeteilt werden:

1. Außenzone mit Fibrin, Granulozyten und Zelltrümmern

2. Eosinophile Quellungsnekrose

3. Granulationsgewebe

4. Zentrale Narbenzone

dumpfe, brennende Schmerzen im Epigastricum, in der Regel in zeitlicher Verbindung mit Nahrungsaufnahme

48
Q

Was ist Ulcus duodeni?

A

= Defekt der Duodenalschleimhaut, welcher die Lamina muscularis mucosae durchdringt (Ulkus)

Ursachen:

  1. In mehr als 80% der Fälle liegt eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori vor
  2. Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR)
  3. Ischämien oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn)

Lokalisation:

vor allem an Vorder- und Hinterwand der Pars superior

49
Q

Was ist ein Pleuraerguss?

A

pathologische Zunahme der Flüssigkeit zwischen den Blättern der Pleura.

Bei dieser Flüssigkeit kann es sich um ein seröses Transsudat, Exsudat, Lymphe, Blut, Eiter oder eine Mischung dieser Bestandteile handeln

Therapie durch Thoraxdrinage!!

50
Q

Nenne zwei Arten der Thoraxdrainage

A

Grundsätzlich ist die Thoraxdrainage immer auf einer Rippe urchzuführen nie unter einer Rippe

  1. Bülau-Drainage: 4. (oder 5. ICR), (Höhe der Mamille) zwischen vorderer und mittlerer Axillarlinie
  2. Monaldi-Drainage: 2. ICR in der Medioklaviularlinie
51
Q

Was ist ein Pneumothorax?

A

Pneumothorax = Eintritt von Luft in den Pleuraspalt

Eine Lebensbedrohliche Komplikation des Penumothorax ist der Spannungspneumothorax

52
Q

Was ist ein Nebenphrenicus?

A

Fasern die aus dem zum Plexus brachialis gehörenden Spinalnerv (C5) zum N. phrenicus = Nebenphrenicus

53
Q

Was ist Dysphagie?

A

Die Dysphagie ist eine auf verschiedenen Ursachen beruhende Störung des Schluckvorganges, die üblicherweise mit retrosternalen oder abdominellen Schmerzen und Druckgefühlen einhergeht

Anatomische Fehlbildungen:

Aganglionose (keim Plexus myentericus und submucosus)

Ösophagusatresien

54
Q

Was ist eine Reflux-Ösophagitis?

A

Ösophagitis = akute oder chronische Entzündung der Speiseröhre

Reflux von Magensäure ist die häufigste Ursache = Refluxösophagitis

–> insuff des unteren Ösophagusshincters

55
Q

Was sind Hiatushernien und welche werden unterscheiden?

A

Verlagerung von Magen(-anteilen) aus der Bauch- in die Brusthöhle charakterisiert. Die Bruchpforte ist dabei der Hiatus oesophageus des Zwerchfells. Die Hiatushernie tritt häufig erworben, seltener angeboren auf

  1. axiale Gleithernie:

Cardia gleitet durch Hiatus ösophageus

–> Cardia ist nicht Teil des Bruchsackinhalts sondern Teil der Bruchsackwand

–> ca. 70-80%

  1. Paraösophageale Hernie:
    - Magenanteile verlagern sich neben dem Ösophagus ins Mediastinum

–> durch Einklemmung kommt es zu Blutstau und Passagenstörung

–> vollständige EInklemmung = Volvulus

–> präösophageale Hernie kann bis zum upside-down Magen führen

56
Q

Was versteht man unter Windmühlenflügellage A.V.?

Nenne die Lage mit Wahrscheinlichkeiten

A

die veschiedenen Lagen des Appendix vermiformis

57
Q

Was ist dsa Blumberg-Zeichen?

A

= kontralateraler Loslasschmerz bei Appendizitis

Wie geht das?

Beim Patienten wird auf der Gegenseite der Entzündung (“kontralateral”), also links, der Unterbauch mit der Hand eingedrückt und anschließend schnell wieder losgelassen. Wenn dabei im Bereich des rechten Unterbauchs, also dort wo die Appendix sitzt, Schmerzen auftreten oder sich der Schmerz intensiviert, ist das Blumberg-Zeichen positiv.

Rationale: Durch das rasche Loslassen kommt es zu einer plötzlichen Masseverlagerung des Darms, die eine Reizung des entzündeten Peritoneums in der Appendixregion auslöst

58
Q

Was ist das Rosving Zeichen?

A

Als Rovsing-Zeichen bezeichnet man die bei einer Appendizitis im Bereich des rechten Unterbauchs auslösbaren Schmerzen, die durch das rückwärtsgerichtete Ausstreichen des Dickdarms gegen den Uhrzeigersinn entstehen

59
Q

Caecum Hochstand

A

= Caecum altum

–> angeboren leberwärts hochverlagertes Caecum meist infolge einer Malrotation

Malrotation = Lageanomalie des Darmtraktes infolge einder Störung der fetalen Darmdrehung

60
Q

Was ist ein Volvulus?

A

Verdrehung eines Organs um seine Achse oder seinen Gefäßstiel (am Darm vor allem durch Verknotung zweier Gefäßschlingen

61
Q

Was ist das Lig. pulmonale?

A

m Lungenhilus schlägt das viszerale Blatt der Pleura in das parietale Blatt um (sogenannte Umschlagfalte). Am unteren Ende des Hilus stehen beide Blätter miteinander in direktem Kontakt und formen dadurch das Ligamentum pulmonale. Es zieht entlang des Mediastinums nach kaudal bis fast zum Zwerchfell und endet dort mit einem freien sichelförmigen Rand am Margo inferior der Lunge.

62
Q

Was sind Trigonum Thymicum und cardiacum?

A

beides sind Pleurafreie Dreiecke

Trig. cardiacum

zwischen Diaphragma, und linken und rechtem Recessus costomediastinalis

ventrale Wand = Fascia endothoracica

dorsale Wand = Mediastinum

Trig. thymicum:

auf Höhe des Manubrium streni

–> oberhalb des Punktes an dem sich die Umschlagränder der Pleura parietalis maximal einande Nähern

63
Q

Was ist Quadripus-Halleri?

A

Truncus coeliacus mit 4. Ast zum Pankreas

64
Q

Was ist das Eiselberg-Phänomen

A

Als Eiselsberg-Phänomen bezeichnet man die Ausstrahlung von Schmerzen in die rechte Schultergegend (Dermatome C3-C5) bei Leber- und Gallenblasenerkrankungen.

Warum?

Das Eiselsberg-Phänomen wird durch die Reizung des Nervus phrenicus ausgelöst, da dieser unter anderem sensible Fasern des Peritoneum viscerale der Leber und der Gallenblase führt

–> und an der Schulter wird die Haut durch N. axillaris (C5-6) innerviert und dadurch kommt Verbindung zustande

65
Q

Was ist das Kilian-Dreieck?

Was tritt hier auf?

A

Das Killian-Dreieck ist ein dreieckiger, muskelschwacher bzw. weitgehend muskelfreier Bereich in der Übergangsregion vom Hypopharynx zur Ösophagusmuskulatur. Diese Stelle kann Prädilektionsstelle von Zenker-Divertikeln sein

= Bereich zwischen der schräg verlaufenden Pars obliqua und dem Oberand der horizontal verlaufenden Pars fundiformis des Musculus cricopharyngeus

66
Q

Was ist das Laimer-Dreieck?

A

Das Laimer-Dreieck ist ein dreieckiger, weitgehend muskelfreier Bereich am Übergang vom Pharynx zur Ösophagusmuskulatur

Wo?

zwischen dem Unterrand der Pars fundiformis des Musculus cricopharyngeus und den auseinanderweichenden Fasern der Längsmuskulatur des Ösophagus

67
Q

Was ist eine Bochdalek Hernie?

A

Hernie im Trigonum Lumbocostale

68
Q

Was ist die Treitz Hernie?

A

Einklemmung von Dünndarmteilen hinter dem Treitz-Band = Lig. suspensorium duodeni mit M. suspensorius duodeni

Treitz-Band = Plica duodenalis superior

–> dahinter liegt Recessus duodenalis superior und wenn hier Darmanteile verfangen sind dann ists ne Treitz Hernie

69
Q

Was ist eine Billroth-2-OP?

A

Billroth-2-Resektion

= Form der Magenresektion

–> mit unphysiologischer Rekonstruktion der Nahrungspassage

Die distalen zwei Drittel des Magens werden abgesetzt, der Duodenumstumpf wird blind verschlossen. Eine isoperistaltische Jejunumschlinge wird an den Magen hochgezogen und anastomosiert (Gastrojejunostomie)

–> diese Jejunumschlinge kann antekolisch (vor dem Colon transversum) oder retrokolisch (durch Schlitz des Mesocolon) gezogen werdwn

70
Q

Nenne die Lokalisation der

Morgagni Hernie und der Larrey Hernie

A

Morgagni Hernie

–> seltene angeborene Zwerchfellhernie durch das Trigonum sternocostale dextrum (Morgagni-Loch)

Larrey Hernie

–> Bruch durch das Trigonum sternocostale sinistrum (Larrey-Spalte) wird als Larrey-Hernie bezeichnet

71
Q

Was ist eine Billroth-1-Resektion?

A

einfachste Form der Magenresektion

–> distalen 2/3 des Magens werden reseziert

–> Magenstumpf wird mit Duodenumstumpf End-zu-End oder Seit-zu-End anastomosiert

–> Passage von Nahrung durch Duodenum bleibt erhalten

Komplikationen (deshalb nur noch selten gemacht):

hoher Reflux von Galle in den Magen und Ösophagus –> dadurch gastroduodenale Ulkuskrankheit + Refluxkrankheit

Billroth-1-Resektion ist vor allem Erschwert bei Geschwüren im Duodenum!!!

72
Q

Was sind PEG und PEJ?

A

PEG = Percutane endoskopische Gastrostomie

PEJ = Percutane endoskopische Jejunostomie

= künstlich angelegter Zugang zu Magen / Jejunum von außen durch die Bauchdecke

wird genutzt bei langfristiger ernährungstherapeutischen Intervention

(wenn Patienten nicht Schlucken können)

73
Q

Was ist das obere Mesenterialarterien Syndrom?

A

Arteria-mesenterica-superior-Syndrom = Wilkie-Syndrom

= Kompressionssyndrom

–> Oberbauchschmerzen, erschwerte Nahrungsaufnahme (häufig verwechselt mit einer Esstörung), rasches Sättigungsgefühl,

74
Q

Was ist das Small-Meal-Syndrom

A

bei Kompression / bei Stauung von min. 2 Darmartereien (Truncus coeliacus, A. mesenterica superior, A. mesenterica inferior)

–> Leute essen wenig immer wieder verteilt am Tag

usw.

75
Q

Was ist angina abdominalis?

A

Als Angina abdominalis oder Angina intestinalis wird eine Durchblutungsstörung der Darmwand bezeichnet, die meist auf eine Arteriosklerose der Mesenterialgefäße zurückzuführen ist und einen Warnhinweis für einen drohenden Mesenterialinfarkt darstellt

= klinische Zeichen einer arteriellen Minderperfusion der Darmwand

76
Q

Was ist ein Pancoast Tumor?

–> welches Syndrom geht daraus hervor?

A

peripheres Bronchialkarzinom im Bereich des Lungenapex, das üblicherweise schnell proliferiert. Es besteht die Gefahr des Durchbruches durch die Pleura mit anschliessender Infiltration von Wirbelsäule, Rippen, Halsweichteilen oder Plexus brachialis

–> Horner-Syndrom

Ursächlich für das Horner-Syndrom ist ein infiltratives Wachstum mit Affektion des Ganglion stellatum. Die motorischen und/oder sensiblen Defizite des Arms entstehen bei Infiltration des Plexus brachialis

77
Q

Was ist das Horner-Syndrom?

A

Symptomenkomplex

1. Miosis (Verengung der Pupille = parasympathische Aktivität) = Ausfall des M. dilatator pupillae

2. Ptosis = Ausfall des M. tarsalis superior (sympathisch innerviert)

3. Enophthalmus = Ausfall des M. orbicularis (sympathsich innerviert)

Ursache:

üblicherweise durch Lähmung der durch den Sympathikus innervierten glatten Augenmuskulatur. Ursachen hierfür können neben Traumata vor allem Infarkte des Hirnstammes, Pancoast-Tumoren oder eine andere Schädigung des Ganglion stellatum sein

–> Blockade des Ganglion stellatum (sympathisch) sorgt für ausschließliche innervation durch Parasympathikus und die Pupille verengt sich

78
Q

Was ist die Whipple OP?

A

Standardeingriff zur kurativen Therapie eines Karzinoms im Kopfbereich des Pankreas

Es erfolgt eine Resektion von Pankreaskopf, Duodenum, Gallenblase, Ductus choledochus und distalem Magen. Regionäre Lymphknoten werden ebenfalls entfernt

79
Q

Was ist Pankreas divisum?

A

angeborene Anomalie der Bauchspeicheldrüse

Folgen:

Unterbleibt die Fusion, münden die beiden getrennt verlaufenden Gänge separat in den Zwölffingerdarm. Der Ausführungsgang der dorsalen Pankreasanlage bleibt als Ductus pancreaticus minor bestehen. Er entleert sein Sekret etwas weiter kranial über die Papilla duodeni minor in das Duodenum

80
Q

Was ist Pankreas anulare?

A

liegt bei einer ringförmigen Umschnürung des Duodenum durch das Pankreas vor

Je nach Ausmaß der Kompression kann es dabei zur Ausbildung eines relevanten Passagehindernisses kommen. Die Umschnürung des Duodenum betrifft dabei fast immer die Pars descendens des Duodenum

81
Q

Was ist Hämatemesis?

A

Als Hämatemesis bezeichnet man das Erbrechen von Blut oder Blutbestandteilen. Das Erbrochene hat eine schwarz-braune kaffeesatzartige Erscheinung - deshalb spricht man auch von Kaffeesatzerbrechen

Ursachen:

Erosionen und Ulzerationen des Ösophagus

Gastroduodenale Ulkuskrankheit

Ösophaguskarzinome und Magenkarzinome

Ösophagusvarizen

Fundusvarizen

82
Q

Was ist Hämatochezie?

A

Auftreten von frischem Blut im Stuhl. Die Hämatochezie ist eine Form der gastrointestinalen Blutung (GIB) und typisches Zeichen einer unteren GI-Blutung

–> Blut ist Hell

83
Q

Was ist Meläna?

A

= Teerstuhl

durch Blutbeimengungen abnormal schwarz gefärbter, meist auch übelriechender und glänzender Stuhl bezeichnet

Ursache:

durch den Gehalt an Hämatin verursacht. Hämatin entsteht, wenn Hämoglobin mit Magensäure in Verbindung kommt. Das Eisen im Hämoglobin wird hierbei oxidiert und es kommt zu einer Farbänderung

Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt (OGIB), meist im Magen oder im Duodenum

84
Q

Was ist die Bauhinitis?

A

Entzündung der Bauhin-Klappe = Ileozäkalklappe

85
Q

Was ist Achalasie?

A

Funktionsstörung der glatten Muskulatur von Hohlorganen, die durch eine fehlende Tonusminderung (Erschlaffung) der Muskulatur gekennzeichnet ist

Motilitätsstörung der glatten Muskulatur des distalen Speiseröhrenabschnitts, die Ösophagusachalasie (Kardiaachalasie) gemeint. Sie ist durch degenerative Veränderungen der Ganglienzellen des Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) bedingt

Leitsymptom:

Dysphagie für feste und flüssige Speisen sowie die Regurgitation (Rückfluss von Speisebrei aus dem Ösophagus in den Mund) von Nahrungsbestandteilen

86
Q

Was ist Chalasie?

A

Erschlaffung bzw. Tonusminderung eines Schließmuskels

87
Q

Was ist Singultus?

A

Singultus ist der medizinische Fachbegriff für Schluckauf. Ein Singultus entsteht durch unwillkürliche Kontraktionen des Zwerchfells und der Atemhilfsmuskulatur bei gleichzeitigem Verschluss der Stimmritze

88
Q

Was ist eine Phrenikusparese?

A

ein- oder beidseitige Lähmung (Parese) des Nervus phrenicus

Unilaterale Störungen können asymptomatisch verlaufen oder durch Atembeschwerden (Paradoxe Atmung, Dyspnoe) imponieren. Eine beidseitige Phrenikusparese äußert sich hingegen in einer schweren lebensbedrohlichen respiratorischen Insuffizienz

89
Q

Was ist eine Ikterus?

A

Gelbfärbung der Haut, Schleimhäute und innerer Organe infolge einer Hyperbilirubinämie

Prähepatisch:

zu viel Bilirubin im Blut zum Beispiel durch Auftreten von massiver Hämolyse

Intrahepatisch:

in der Leber z.B durch Leberzirrhose

–> Bilirubin von den Leberzellen eingeschränkt aufgenommen oder unzureichend glucuronidiert

Posthepatisch:

Störungen des Gallenabflusses (Cholestase) auf, z.B. durch Verlegung der extrahepatischen Gallenwege bei einem Pankreaskarzinom

90
Q

Was ist Anus praeter?

A

künstlich geschaffener Darmausgang, bei dem der Darm durch die Bauchdecke ausgeleitet wird. Das Stoma ist rot und feucht und steht an der Bauchdecke hervor

Arten:

Ileostoma

Coecostoma

Colostoma

Transversostoma

91
Q

Was ist eine Herzinsufizienz?

A

Eine Herzinsuffizienz liegt vor, wenn das Herz unfähig ist, das vom Organismus benötigte Herzzeitvolumen bei normalem enddiastolischen Ventrikeldruck bereit zu stellen

Rechtsherzinsuffizienz: Rechte Herzkammer betroffen

Linksherzinsuffizienz: Linke Herzkammer betroffen

Globalinsuffizienz: Beide Herzkammern betroffe

Häufige Ursachen

KHK (Myokardinfarkt, Ischämie)

Arterielle Hypertonie

Vorhofflimmern

92
Q

Was ist ein Pleuraerguss?

A

Pleuraerguss ist eine pathologische Zunahme der Flüssigkeit zwischen den Blättern der Pleura. Bei dieser Flüssigkeit kann es sich um ein seröses Transsudat, Exsudat, Lymphe, Blut, Eiter oder eine Mischung dieser Bestandteile handeln

ntsteht ein Pleuraerguss als Transsudat, liegt entweder ein erhöhter hydrostatischer Druck (z.B. bei dekompensierter Herzinsuffizienz oder Lungenembolie) oder ein erniedrigter kolloidosmotischer Druck vor (z.B. bei Leberzirrhose, Urämie oder exsudativer Enteropathie)

Einteilung:

Einseitig = eher ein Malignom oder eine Entzündung

Beidseitig = eher eine Systemische Erkrankung

93
Q

Was ist eine Lungenödem

A

Flüssigkeitsansammlung (Ödem) in der Lunge

Unterscheidung:

interstitielles Lungenödem

intraalveoläres Lungenödem (alveoläres Lungenödem)

In der Lunge behindern Diffusionswiderstände durch Flüssigkeitsansammlung im Interstitium oder in den Alveolen massgeblich den Gasaustausch

94
Q

Was ist Aszites?

A

pathologische Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, genauer gesagt der Peritonealhöhle. Der Begriff wird sowohl für das Krankheitsbild als auch für die Flüssigkeit verwendet

entsteht durch eine Kombination aus Parenchymschaden der Leber und sinusoidaler, postsinusoidaler oder posthepatischer Obstruktion, wobei die Leberschädigung auch Ursache sein kann

Obstruktion führt zu einer Abflussbehinderung der proteinreichen Leberlymphe und zu einem Portalvenenhochdruck. Druckbedingt kommt es zu einem Abpressen der Lymphe in den Bauchraum

95
Q

Was ist das Cruveilhier-von-Baumgarten-Syndrom (CVB)?

A

Wiedereröffnung der Paraumbilikalvenen

Es tritt bei ca. 20% der Patienten mit Leberzirrhose auf, jedoch kommt es nur bei ca. 5% der Patienten mit CVB zum Caput medusae. Der Grund dafür ist unbekannt

96
Q

Was ist Hypospadie?

A

subsumiert man eine Fehlbildungsanomalie durch unvollständige Verschmelzung der Urethralfalten und fehlendem Verschluss der Harnröhre, sowie Fehlanlage des Meatus urethrae externus (=e äußere Öffnung bzw. Mündung der Harnröhre), die durch eine ventrale Spaltbildung am Penis oder im vorderen Scheidengewölbe imponiert

Pipi kommt unten am Penis raus

97
Q

Was ist Epispadie?

A

Fehlbildung der Harnröhre mit dorsaler Spaltbildung durch Malposition und fehlender Verschmelzung der Genitalhöcker im Bereich der Kloakenmembran. Entgegen der Norm ist die Harnröhre dorsal der beiden Schwellkörper angelegt. Diese Fehlbildung ist immer kombiniert durch eine komplette oder inkomplette Harninkontinenz durch fehlenden externen Sphinkterverschluss der Harnröhre

entwickelt sich um die 3. Schwangerschaftswoche (SSW)

98
Q

Was ist Hodenhochstand?

A

Formen:

Kryptorchismus (Hoden im Bauchraum), Leistenhoden, Gleithoden (lässt sich durch sanften Druck in Scrotum verlagern), Pendelhoden (abwechselnd in Leistenkanal oder in Sack)

Folgen:

  1. deutlich erhöhte Gefahr für Maligne Entartung: wegen Sertoli Zellen können nicht so gut Blut-Hoden-Schranke machen und dadurch können mehr Mutagene an Spermatogonien heran
  2. Fertilitätsstörung
99
Q

Was sind rektale Hämorrhoiden?

mit einteilung

A

= Hyperplasie des Corpus cavernosum recti

Grad 1: aussließlich proktoskopisch sichtbar –> oberhalb der linea dentata

–> schmerzlose hellrote Blutungen

Grad 2: deutliche Hyperplasie, kann sich beim Stuhlgang nach außen prolabieren, dann aber wieder retrahieren

Grad 3: bei Stuhlentleerung oder intraabdomineller Druckerhöhung spontaner Prolabs –> muss manuell reponiert werden

Grad 4: knotige Gefäßkissen, große Teile des Analkanals mit Anoderm (sehr schmerzempfindlich) dauerhaft prolabiert

100
Q

Was ist eine Analfistel?

A

entzündlich veränderte Gänge (Fisteln) im Bereich der Analregion.

Analfisteln und Analabszesse sind eine Krankheitsentität, wobei der Abszess die akute, die Fistel die chronische Form darstellt

Einteilung:

inkomplette Analfistel: Entsteht nach Infektion einer Proktodealdrüse und kann zur Ursache einer Abszessbildung (Quellfistel) werden

komplette Analfistel: Entsteht in Folge spontaner Perforation oder operativer Eröffnung eines Analabszesses

oder nach lokalisation:

intrasphinkter (zwischen den Sphinktern)

extrasphinkter (oberhalb der Puborektalschlinge)

submukös (zwischen Mukosa und shincter internus)

101
Q

Was isz das Cushing Syndrom?

A

Das Cushing-Syndrom ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch ein Überangebot von Glukokortikoiden (z.B. Cortisol) verursacht wird

Exogene Ursachen:

iatrogene Langzeittherapie mit Glukokortikoiden, die zusätzlich eine Atrophie der Nebennierenrinde und damit eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz auslösen kann

Endogene Ursachen:

Das endogene Cushing-Syndrom entsteht durch erhöhte Sekretion von Cortisol oder ACTH

102
Q

Was ist Morbus addison?

A

seltene, jedoch potentiell lebensbedrohliche Erkrankung mit einem vollständigen Funktionsverlust der Nebennierenrinde

Ein Morbus Addison ist als Erkrankung der Nebennierenrinde (Primäre Nebenniereninsuffizienz) von sekundären Nebenniereninsuffizienzen abzugrenzen

Ursachen:

  1. organspezifische Autoimmunerkrankung mit Bildung von Antikörpern gegen Nebennierenrindengewebe

Symptome:

Durch den Funktionsverlust der Nebennierenrinde ergibt sich ein Cortisolmangel, und es kommt, im Gegensatz zu den sekundären Störungen der Nebennierenfunktion, auch zu einem Mangel an Mineralkortikoiden (Aldosteron)

Mangel an Cortisol

Schwächegefühl

Übelkeit und Erbrechen

Gewichtsverlust

Hypoglykämie

103
Q

Was ist eine mechanischer / was ein paralytischer Ileus?

A

mechanischer Ileus = Mrchanisches Hindernis

  1. Obstruktuion = einengung des Darms
  2. Obturation = Verlegung des Darms
  3. Strangulation = Abklemmen des Darms

paralytischer Ileus = Darmlähmung

  1. Peritonitis
  2. Mesenterialinfarkt