Biologische Entwicklungspsychologie Flashcards

1
Q

Aufgaben der Entwicklungspsychologie

A

erstens, den Entwicklungsprozess als einen lebenslaufbezogenen Veränderungsprozess zu beschreiben, und zweitens, den Entwicklungsvorgang zu erklären

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2
Q

as Untersuchungsziel von Phasen- bzw. Stufenmodellen ist

A

die Besonderheit jeder spezifischen Phase zu erfassen, die nur zu diesem Zeitpunkt gegeben ist.

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3
Q

Entwicklung

A

bezieht sich auf relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg

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4
Q

Der erweiterte Entwicklungsbegriff

A

Neben der intraindividuellen Perspektive eines universellen Reifezustands der Phasen- und Stufenmodelle sind in dem erweiterten Entwicklungsbegriff interindividuelle Unterschiede in der Entwicklung von Erleben und Verhalten im Verlauf der Lebensspanne enthalten. Da Entwicklung nicht losgelöst von der jeweiligen sozialen Umwelt stattfindet, liegt ein weiteres Augenmerk außerdem auf den Wechselwirkungen und Zusammenhängen zwischen der individuellen Entwicklung von Menschen und deren jeweiligen materiellen und sozialen Umgebungsbedingungen. Es wird hierbei von der Annahme ausgegangen, dass die Entwicklung der Individuen nicht lediglich durch Umweltbedingungen beeinflusst wird, sondern dass Menschen ihre Entwicklung aktiv mitgestalten

bezieht außerdem ungünstige Entwicklungsverläufe ein, bei denen infolge bestimmter Dispositionen und Bedingungen eine gesunde Entwicklung erschwert ist

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5
Q

drei verschiedene Varianten der Passung zwischen Anlage und Umwelt

A

Passive Genotyp-Umwelt-Passung: Bei dieser Form der Passung erhält das Kind Angebote und Anregungen durch das Elternhaus, auf Basis der persönlichen Talente, Vorlieben und Interessen der Eltern (z. B. ein musikalisches oder künstlerisches Talent). Diese können den ererbten Dispositionen und Talenten des Kindes entsprechen oder nicht.

Reaktive Genotyp-Umwelt-Passung: Bei dieser Form der Passung erkennen, fördern und unterstützen die Eltern die genotypischen Vorlieben, Talente und Interessen ihres Kindes.

Aktive Genotyp-Umwelt-Passung: Hierbei wählt das Individuum im Verlauf seines Lebens solche Angebote und Umwelten aus, die seinem Genotyp entsprechen.

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6
Q

Exogenistische Modelle

A

gehen davon aus, dass die Entwicklung ohne Zutun des Individuums allein auf äußeren Einflussfaktoren beruht.

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7
Q

endogenistische Modelle

A

von einem inneren Plan aus, der sich bei der Entwicklung entfaltet und der auf den genetischen Anlagen sowie deren Reifung basiert. Reifungsprozesse sind ein zentrales Thema in der Entwicklungspsychologie. Als solche werden „genetisch ausgelöste, altersbezogene Aufbauprozesse von Strukturen und Funktionen der Organe, des Zentralnervensystems, der hormonalen Systeme, der Körperformen usw. bezeichnet

gehen außerdem davon aus, dass äußere Einflüsse nur in besonderen sensiblen Phasen wirksam werden können

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8
Q

Aktionale Modelle

A

betrachten den Menschen als aktiven Gestalter seiner Entwicklung, indem er äußere Bedingungen selektiv wahrnimmt, deutet und sein Verhalten auf der Grundlage seiner Interpretationen ausrichtet

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9
Q

Systemische Modelle

A

gehen von der Annahme aus, dass Individuen und ihre jeweilige Umwelt ein Gesamtsystem bilden, in welchem diese aktiv aufeinander einwirken, sodass die Veränderung eines Teils des Systems zur Veränderung anderer Teile oder des Gesamtsystems führt, die wiederum zurückwirken

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10
Q

Von Havighursts ökologischem Standpunkt aus betrachtet, bestehen Entwicklungsaufgaben aus den folgenden drei Komponenten:

A

physische Reife bzw. individuelle Leistungsfähigkeit einer Person;
Erwartungen der Gesellschaft gemäß soziokultureller Entwicklungsnormen und
individuelle Zielsetzungen und Werte der Person.

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11
Q

Legasthenie

A

ist eine umschriebene und schwerwiegende Beeinträchtigung des Erlernens von Lesen und Rechtschreibung, die in Besonderheiten von Hirnfunktionen begründet ist. Diese in allen Schriftsprachen vorkommende Teilleistungsstörung ist veranlagt und nicht die Folge von unzureichender Beschulung, einer Intelligenzminderung oder anderen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen

Warnke betonen, dass es sich bei der Lese-Rechtschreibschwäche um eine Teilleistungsstörung handelt und damit um eine Störung der zentralnervösen Wahrnehmung und Verarbeitung von alphabetischen Buchstabenfolgen und keinesfalls um eine Hirnschädigung

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12
Q

phonologische Bewusstheit

A

Hierunter wird die Fähigkeit verstanden, seine Aufmerksamkeit auf die formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache zu richten.

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13
Q

Bei der Phonemanalyse werden folgende vier Typen von Operationen unterschieden:

A

Segmentieren/Analysieren eines Worts, indem es in bestimmte Einheiten (Phoneme oder Silben) zerlegt werden soll, z. B. B-a-n-k oder Ba-na-ne

Herausfinden bzw. Identifizieren: Die Aufgabe ist, herauszufinden ob oder auch an welcher Position ein bestimmter Laut (in diesem Fall das A) in einem Wort vorhanden ist, z. B. Ameise, Oma, Mama.

Zusammenfügen bzw. Synthetisieren bestimmter sprachlicher Einheiten wie beispielsweise B-rot zu Brot oder g-u-t zu gut.
Manipulieren von Silben, Lauten, Silbenbeginn oder Reimen durch Weglassen, Hinzufügen oder Vertauschen. Wie z. B. welches Wort entsteht, wenn ich bei rot das B am Anfang hinzufügen?

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14
Q

Diagnose einer Legasthenie

A

Um eine Legasthenie zu diagnostizieren, muss nach ICD-10 eines der folgenden drei Kriterien vorliegen:

Altersnorm-Diskrepanz-Kriterium: Die Leistung des Kindes in dem jeweiligen Testverfahren muss im Vergleich zur Altersnorm unterdurchschnittlich sein.

Klassennorm-Diskrepanz-Kriterium: Eine unterdurchschnittliche Leistung in dem jeweiligen Testverfahren im Vergleich zur Klassennorm bzw. wenn vorhanden, zur schulspezifischen Norm.

IQ-Diskrepanz-Kriterium: Es liegen unterdurchschnittliche Leistungen im jeweiligen Testverfahren gemäß der Alters- oder Klassennorm vor. Zusätzlich ist die Leistung in dem jeweiligen Testverfahren schwach und entspricht nicht der Leistung, die aufgrund des IQ-Werts des Kindes zu erwarten wäre. In der Praxis werden zumeist das Alters- sowie das IQ-Diskrepanzkriterium oder eine Kombination der beiden angewandt. Die Diskrepanz der Leistung des Kindes muss jeweils mindestens eine Standardabweichung unterhalb der Klassen- bzw. Altersnorm liegen.

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15
Q

Im Fall der Legasthenie basiert die Diagnose auf den folgenden sechs Achsen

A

psychische Gesundheit, Kernsymptomatik, umschriebene Entwicklungsstörungen (z. B. Sprachstörungen), Intelligenz, körperliche bzw. neurologische Entwicklung, aktuelle psychosoziale Umstände, Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung und Eingliederung

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16
Q

Definition des Angstbegriffs

A

Angst bezeichnet eine Reaktion auf Gefahrenreize, die sich in körperlichen Reaktionen wie Herzrasen, Schwitzen und anderen Symptomen sowie in psychischen Symptomen wie Unwohlsein oder Unruhe zeigt, wobei der Betroffene versucht, die Gefahrenquelle auszuschalten oder ihr zu entkommen

17
Q

Anhaltspunkte dafür, wann Ängste als krankhaft zu bewerten sind

A

Von Angsterkrankungen sprechen wir, wenn die Ängste ohne reale Bedrohung auftreten, unangemessen, zu stark oder zu häufig sind und zu lange andauern sowie mit ausgeprägten körperlichen Beschwerden einhergehen.

18
Q

In allen Altersgruppen können sich Ängste auf den folgenden drei Ebenen äußern:

A

kognitive Ebene, z. B. Versagensängste,
Verhaltensebene, z. B. Erstarren,
körperliche Ebene, z. B. Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Zittern

19
Q

Diagnose hyperkinetischer Störungen

A

„Die Kernsymptome sind:

Störung der Aufmerksamkeit mit Mangel an Ausdauer bei Leistungsanforderungen und die Tendenz, Tätigkeiten zu wechseln, bevor sie zu Ende gebracht wurden.
Unruhiges Verhalten insbesondere mit Unfähigkeit, stillsitzen zu können.
Impulsivität z. B. mit abrupten motorischen und/oder verbalen Aktionen, die nicht in den sozialen Kontext passen“