BGB - Allgemeiner Teil Flashcards

1
Q

Was sind Rechtswahl und Gerichtswahl und wodurch sind sie beschränkt?

A

Rechtswahl = man kann Verträge auch nach ausländischem Recht, auf das sich die Parteien einigen müssen, schließen

Gerichtswahl = es kann wischen staatlichen Gerichten und Schiedsgerichten gewählt werden

Grenzen der Wahlfreiheiten bilden das zwingende Recht

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2
Q

Gerichtswahl

Vorteile der staatlichen Gerichte

A
  • völlig neutraler Richter
  • Man kann einen Sachverständigen hinzuziehen
  • Recht, da nicht der Privatautonomie unterliegt kann auch nicht weggewählt werden
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3
Q

Gerichtswahl

Vorteile der Schiedsgerichte

A
  • professionell besetzt, man kann einen Schiedsrichter wählen, der sich auf dem Gebiet auskennt (geht nicht bei anderen Gerichten)
  • Geschwindigkeit: schneller, weil es nur eine Instanz gibt
  • Diskretion: man kann vereinbaren, dass keine Presse/Öffentlichkeit hinzugezogen wird, verschwiegener als normale Gerichte
  • Unter Umständen billiger: man kann festlegen wieviel der Prozess kosten darf, weitere Absprachen möglich, z.B. Tagungshäufigkeit
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4
Q

Gerichtswahl

Nachteile der Schiedsgerichte

A
  • viele Anwälte machen keine Verträge ohne Schiedsklausel

- Keine Korrekturmöglichkeit

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5
Q

Juristische Fallbearbeitung - Gutachtenstil

Geltendmachung eines Anspruchs Merksatz:

A

Wer will was von wem woraus?

z.B. Verkäufer will den Kaufpreis vom Käufer aus dem Kaufvertrag gemäß §433 Abs. 2 BGB

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6
Q

Juristische Fallbearbeitung - Gutachtenstil

Geltendmachung eines Anspruchs - Vorgehen

A
  1. Obersatz (Aus dem Kaufpreis ist der Käufer verpflichtet den Kaufpreis zu zahlen
  2. Definition
  3. Subsumtion (Sachverhalt zerlegen: Ist X auch tatsächlich Käufer?)
  4. Ergebnis
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7
Q

Definition: Anspruch

A

das Recht von einem Anderen ein Tun, Dulden oder Unterlassen begehren zu können

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8
Q

Primäranspruch vs. Sekundäranspruch

A

Primäranspruch:
ergibt sich aus der Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen

Sekundäransprüche:
ergeben sich aus Leistungsstörungen

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9
Q

Welche Rechtssubjekte gibt es?

A
  • natürliche Personen
  • juristische Personen
  • rechtsfähige Personengesellschaften
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10
Q

Fakten: natürliche Personen

A
  • alle Menschen zwischen Geburt und Tod (§1 BGB)
  • rechtsfähig, handlungsfähig und Schutzadressaten der Rechtsordnung
  • es steht nicht drin “gesunde Geburt”, daher sind auch Behinderte Rechtssubjekte
  • Migrationshintergrund spielt keine Rolle
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11
Q

Handlungsfähigkeit

A
  • beinhaltet, dass ein Mensch geschäftsfähig (§104 ff. BGB), deliktsfähig (§827, 828 BGB) und verschuldensfähig (§276 Abs. 1 (2), 827 ff. BGB) ist
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12
Q

Geschäftsfähigkeit

A

die Fähigkeit rechtlich wirksam zu handeln, also Rechtsgeschäfte selbstständig vollwirksam vornehmen zu können durch Abgabe eigener Willenserklärungen (WE)
-> ergibt sich aus Lebensalter

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13
Q

Deliktsfähigkeit

A

Fähigkeit, für begangene rechtswidrige unerlaubte Handlungen verantwortlich zu sein

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14
Q

Fakten: juristische Person

A
  • von der Rechtsordnung als rechtsfähig anerkannte Personenvereinigungen oder Vermögensmassen
  • Reines Rechtskonstrukt, das real nur durch andere in Erscheinung tritt, z.B. Vorstand, Geschäftsführer
  • juristische Personen gibt es sowohl im Privatrecht als auch im öffentlichen Recht
  • Werden wie natürliche Personen behandelt, können also Träger von Rechten und Pflichten sein
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15
Q

Beispiele:

juristische Personen des Privatrechts und juristische Personen des öffentlichen Rechts

A

Juristische Personen des Privatrechts:
-> GmbH, AG, Verein, Stiftung(?)

Juristische Personen des öffentlichen Rechts:
-> Bund, Land, Gemeinde

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16
Q

Unterschiede Verein und Stiftung

A

Verein = Sachkapital + Personen

Stiftung = Sachkapital, keine Personen, hat keine Mitglieder

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17
Q

Merkmale: Verein

A
  • Prototyp der juristischen Personen des Privatrechts
  • Handelt durch seine Organe
  • Bei nicht rechtsfähigen Vereinen gelten die Vorschriften über die Gesellschaft im BGB (§54, §705 ff.)
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18
Q

Merkmale: Stiftung

A
  • ist als Vermögensmasse rechtsfähig
  • Hat keine Mitglieder
  • Ist zweckgebunden durch Stifterwillen und entsteht mit Genehmigung des Staates
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19
Q

Merkmale: Nicht rechtsfähiger Verein

A
  • Anwendung von §§21 ff. BGB mit Ausnahme der Regeln, die die Rechtsfähigkeit voraussetzen
  • Partiell rechtsfähig, kann Träger von Rechten und Pflichten sein
  • z.B. (historisch begründete) Gewerkschaften oder politische Parteien
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20
Q

Merkmale: rechtsfähige Personengesellschaften

A
  • GbR, OHG und KG
  • Personengesellschaften sind keine juristischen Personen sondern bestehen aus Personenmehrheiten -> wenn jemand aus einer OHG mit zwei Personen stirbt ist es keine OHG mehr, weil es nur noch eine Person gibt
  • Sind rechtsfähig bzw. werden als Körperschaften behandelt
  • OHG kann also in eigenem Namen handeln, Rechte erwerben, Verbindlichkeiten eingehen, klagen und verklagt werden
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21
Q

Merkmale: Verbraucher

A
  • ist eine natürliche Person
  • Rechtsgeschäfte, die eine natürliche Person abschließt dient keiner gewerblichen oder selbstständigen beruflichen Tätigkeit
  • Verbraucher muss aufgeklärt werden, Verbraucherschutz

Beispiel: Student kauft ein Fahrrad oder schließt einen Darlehensvertrag ab.

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22
Q

Merkmale: Unternehmer

A
  • natürliche oder juristische Person bzw. Rechtsfähige Personengesellschaft
  • Rechtsgeschäft dient der Ausübung der gewerblichen oder selbstständigen beruflichen Tätigkeit

Beispiel: VW AG beauftragt Werbeunternehmen oder lässt Parkplätze bauen.

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23
Q

HGB - Sonderprivatrecht der Kaufleute

A
  • für Kaufleute gelten nicht nur die generellen Regelungen des BGB
  • Handelsrecht knüpft an Handelsstand an
  • Handelsrecht beschäftigt sich insbesondere mit ihren Handelsgeschäften und enthält spezielle Regelungen, die den allgemeinen des BGB vorgehen bzw. sie ergänzen oder abändern
  • Geschäftsgewandtheit vorausgesetzt (Kaufmannsbegriff) = fehlendes Schutzbedürfnis
  • Ziel: Schnelligkeit (Warenumschlag) §377 HGB
  • Rechtssicherheit (keine Formangel): §350 HGB
  • Handelsbräuche zählen §346 HGB
  • Pauschalierungen §352, 359 HGB
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24
Q

HGB: Kaufleute

Welche gibt es?

A

Istkaufmann §1 HGB
Kannkaufmann §2, 3 HGB
Formkaufmann §6
Fiktivkaufmann §5

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25
HGB: Kaufleute Arten und deren jeweilige Merkmale
Istkaufmann §1 HGB: - Kaufmann kraft Gewerbebetriebs - Nach Art und Umfang kaufmännisch eingerichteter Gewerbebetrieb - Ist immer und per se Kaufmann, auch ohne im Handelsregister zu stehen Kannkaufmann §2, 3 HGB: - Kaufmann kraft freiwilliger Eintragung - Kleingewerbetreibende -> können sich ins Handelsregister eintragen lassen und werden dadurch Kaufmann -> §2 - Land- und Forstwirte -> Landwirtschaft ist Urproduktion -> §3 Formkaufmann §6 HGB: - Kaufmann kraft Rechtsform - Handelsgesellschaften Fiktivkaufmann §5 HGB: - Kaufmann kraft formeller Eintragung
26
Welche Rechtsobjekte unterscheidet man?
Sachen §§90 ff. BGB | Rechte
27
Was sind Sachen?
Sachen §§90 ff. BGB: - sind körperliche Gegenstände, die entweder bewegliche oder unbewegliche Sachen sind - bewegliche Sachen: Rohstoffe, Waren -> Mobilien - Unbewegliche Sachen: Grundstücke -> Immobilien
28
Was sind Rechte?
Rechte: - sind die Berechtigung, von einem anderen etwas verlangen zu können - Man unterscheidet absolute und relative Rechte - Absolute Rechte: Wirkung ggü. Jedermann, z.B. Eigentum - Relative Rechte: Wirkung ggü. bestimmten Personen, z.B. Forderungen Achtung!: objektives Recht = Summe aller Rechtsnormen, subjektives Recht = aus dem objektiven Recht herzuleitende Befugnisse und Rechtsmacht
29
Abstraktionsprinzip
- beim Abstraktionsprinzip wird ein einheitlicher Lebenssachverhalt gespalten - Es wird zwischen dem Eingehen einer Verpflichtung (Verpflichtungsgeschäft) und der Erfüllung (Verfügungsgeschäft/Erfüllungsgeschäft) der eingegangenen Verpflichtung unterschieden
30
Verpflichtungsgeschäft
- Rechtsgeschäft durch das die Verpflichtung zu einer Leistung begründet wird, d.h. eine Person verpflichtet sich einer anderen ggü., eine Leistung zu erbringen. - > durch diese Verpflichtung alleine ändert sich die Rechtslage an dem Rechtsgut, um das es geht, noch gar nicht Beispiel: Kaufvertrag gem. §433 BGB (oder Schenkung gem. §516 BGB) - > Verkäufer verpflichtet sich dem Käufer ggü. diesem die Sache zu übergeben und das Eigentum daran zu verschaffen - > Käufer verpflichtet sich den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen -> Verpflichtungsgeschäft ist grundsätzlich im Schuldrecht geregelt
31
Verfügungsgeschäft/Erfüllungsgeschäft
Rechtsgeschäft, durch das ein Recht bzw. Die Rechtslage an einem Gegenstand unmittelbar übertragen, belastet, geändert oder aufgehoben wird. -> der Rechtszustand eines Gutes wird also unmittelbar verändert Beispiel: Eigentumsverschaffung an den Brötchen und am Geld gem. §929 S.1 BGB - > Verkäufer muss dem Käufer Eigentum verschaffen, was bei beweglichen Sachen über einen Übereignungsvertrag geschieht, §929 S.1 BGB - > Käufer muss dem Verkäufer Eigentum am Geld verschaffen, was ebenfalls über §929 S.1 BGB geschieht - > bei Grundstücken: abstrakte Übertragung des Eigentums aufgrund der §§873, 925 BGB -> Verfügungsgeschäft ist grundsätzlich im Sachenrecht geregelt
32
Einteilung der Rechtsgeschäfte
- einseitige RG - Zweiseitige RG oder Verträge - Mehrseitige RG oder Vertrage
33
Einseitige Rechtsgeschäfte
Einseitige Rechtsgeschäfte Wirksamkeit durch: -> Abgabe der Willenserklärung, z.B. Testament -> Zugang der Willenserklärung, z.B. Kündigung A erklärt etwas und B nimmt es entgegen -> alleine die Willenserklärung einer Person zieht Rechtsfolgen nach sich -> Testament §2064 BGB, Kündigung §622 BGB, Vollmachtserteilung §164 BGB
34
Zweiseitige Rechtsgeschäfte oder Verträge
A und B wirken zusammen um den Vertrag zu schließen, Kaufvertrag ist zweiseitig, einer muss zahlen und einer muss liefern, Schuldner und Gläubiger können beide gleichzeitig sein z.B. Kaufvertrag, Schenkung
35
Mehrseitige Rechtsgeschäfte oder Verträge
Bestehen aus Willenserklärungen mindestens zweier Personen Hauptfall: Vertrag -> i.d.R. zwei Parteien die wechselseitig sich deckende Willenserklärungen austauschen z.B. Gesellschaftsvertrag oder Vereinsgründung
36
Wie kommt ein Vertragsschluss zustande?
Damit ein Vertrag zustande kommt, muss ein Angebot auf eine fristgerechte Annahme treffen. Wenn diese beiden übereinstimmen (§§133, 157 BGB), ist ein Vertrag geschlossen. Wenn die Annahme nicht inhaltlich genau das Angebot trifft, gilt es als Ablehnung, man muss mit dem Angebot zu 100% übereinstimmen
37
Vertragsschluss Angebot
- empfangsbedürftige Willenserklärung - Anbieter ist an Angebot gebunden, solange es nicht durch Zusätze ausgeschlossen wurde §145 BGB - Antrag erlischt durch Ablehnung §146 BGB oder durch Fristablauf §§147-149 BGB - Auch modifizierte Annahme eines Vertrages gilt als Ablehnung
38
invitatio ad offerendum
nvitatio ad offerendum = bloße Aufforderung zur Abgabe von Angeboten, bei der der Auffordernde sich noch nicht endgültig rechtlich binden will und gerade andere zur Abgabe von Angeboten einlädt -> ist also ungleich eines Angebots
39
Vertragsschluss Fristgerechte Annahme
- Empfangsbedürftige Willenserklärung - Beinhaltet Zustimmung zum Antrag - Bei Anwesenden muss die Annahme sofort erfolgen und bei Abwesenden unter regelmäßigen Umständen - Wann ist fristgerecht? z.B. Angebote mit Frist, für die Annahme können auch weitere spezifische Bedingungen gelten (xyz muss zustimmen - Auf den Zugang der Annahmeerklärung kann verzichtet werden §151 S.1 - Schweigen auf ein Angebot bedeutet grundsätzlich keine Annahme (Ausnahme ggf. Bei Kaufleuten)
40
Vertragsschluss: Übereinstimmung
- §133: nur für einseitige Willenserklärungen tragbar | - §157 ergänzend, Treu und Glauben wechselseitig, Sitten
41
Was ist ein kaufmännisches Bestätigungsschreiben?
- dient der schriftlichen Bestätigung einer mündlichen Vertragsverhandlung - Wird zwischen Person, die erwarten kann, dass ihr ggü. nach kaufmännischer Sitte verfahren wird (Absender, muss nicht Kaufmann im Sinne des HGB sein) und einem wie ein Kaufmann selbstständig am Rechtsverkehr Teilnehmenden (Empfänger, muss kein Kaufmann sein, nur WIE ein Kaufmann) geschlossen/verschickt - Durch Bestätigungsschreiben gilt die Bestätigung des Vertragsschlusses als endgültig
-> unter Wiedergabe des wesentlichen Vertragsinhalts
-> in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang
-> Gutgläubigkeit bzgl. Des Vertragsschlusses - Wenn der Empfänger nicht unverzüglich widerspricht und stattdessen schweigt gilt der Vertrag - Rechtsfolge: Vertrag gilt mit dem Inhalt der Bestätigung als zustande gekommen
42
Welche drei Elemente braucht man für einen Vertragsschluss?
Angebot fristgerechte Annahme Übereinstimmung
43
Allgemeine Grenzen der Vertragsfreiheit
Gesetzliches Verbot §134 BGB - Rechtsgeschäfte, die gegen gesetzliche Verbote verstoßen sind nichtig Beispiele: Ladenschlussgesetz, Betrug §263 StGB, Hehlerei §259 StGB, Schwarzarbeit Sittenwidrigkeit §138 BGB - Rechtsgeschäfte, die gegen die guten Sitten verstoßen sind nichtig Beispiele: Knebelungsverträge, Übersicherung, Ausnutzung einer Zwangslage Rechtsfolge in beiden Fällen: Nichtigkeit des Rechtsgeschäfts
44
Spezielle Grenzen der Vertragsfreiheit (im BGB)
- AGB - Verbraucherschutzrecht - Mietrecht, 573 IV - Sachenrecht - Familienrecht - Erbrecht 2303, 2333, 2338
45
Spezielle Grenzen der Vertragsfreiheit AUßERHALB des BGB
- Arbeitsrecht individuell - Arbeitsrecht kollektiv - Urhebervertragsrecht - Gesellschaftsrecht: numerus clausus Kartellrecht - Kartellverbot: 101 AEUV; 1 GWB - Missbrauchsverbot: 102 AEUV; 19, 20 GWB - Fusionskontrolle: FKVO; 35 ff. GWB
46
Formvorschriften Welche Arten gibt es? Rechtsfolge bei Nichteinhaltung?
- Schriftform §126 BGB - Elektronische Form §126a BGB - Notarielle Beurkundung §128 - Öffentliche Beglaubigung §129 BGB - Rechtsgeschäfte sind nichtig, wenn sie nicht der gesetzlich vorgeschriebenen Form entsprechen - Formvorschriften bestehen aus Warnungs-, Aufklärungs-/Beratungs-, oder Beweisgründen
47
Welche Arten von Willensmängeln gibt es?
Willensmängel können durch Bewussten Mangel, Irrtum oder durch Täuschung und Drohung vorliegen
48
Willenserklärung Bewusste Mängel
Bewusste Mängel - > man erklärt bewusst etwas anderes um einem Zweck zu dienen - Geheimer Vorbehalt §116 BGB = unbeachtlich - Scherzerklärung §118 BGB = nichtig - Scheingeschäft §117 BGB = nichtig Der gute Scherz = man will Spaß machen, aber niemanden reinlegen, man würde merken, dass der andere Spaß macht, durchschnittliche Intelligenz des Adressatenkreises relevant Der böse Scherz = man meint es intern nicht ernst und hofft, dass jemand reinfällt
49
Willenserklärung Irrtum
- Erklärungs- oder Inhaltsirrtum §119 Abs. 1 BGB - Eigenschaftsirrtum §119 Abs. 2 BGB - Übermittlungsirrtum §120 BGB
50
Willenserklärung Täuschung oder Drohung
- §123 BGB - Rechtsfolge bei Irrtum und Täuschung oder Drohung: Willenserklärung ist wirksam, aber anfechtbar. Man kann sich von Willenserklärung lösen, da Irrtum, Täuschung und Drohung Anfechtungsgründe sind.
51
Voraussetzungen für eine Anfechtung
§142 ff. BGB 1. Anfechtungserklärung §143 BGB (Anfechtung erfolgt durch Anfechtungenklärung) 2. Anfechtungsgrund §119, 120, 123 BGB 3. Anfechtungsfrist §121, 124 BGB (hierbei wird nach den Anfechtungsgründen unterschieden)
52
Rechtsfolgen einer Anfechtung
Nichtigkeit des Rechtsgeschäfts §142 BGB Schadensersatzpflicht des Anfechtenden §122 BGB, nur in den Fällen 119 und 120 §142 BGB Nichtigkeit ex tunc - es wird so getan, als wäre von Anfang an kein Vertrag da gewesen Nichtigkeit ex nunc - von nun an nichtig, z.B. Anstellungsvertrag
53
GeschäftsUNfähigkeit und Willenserklärung
Geschäftsunfähigkeit §104 BGB, muss dauerhafter Zustand sein, dass man geistig nicht mehr fit ist - > Willenserklärung ist nichtig - > Rechtsgeschäft unwirksam
54
Beschränkte Geschäftsfähigkeit und Willenserklärung
Beschränkte Geschäftsfähigkeit §106 BGB - > Rechtlich vorteilhaftes Geschäft? §107 BGB - > ja: Rechtsgeschäft wirksam, §110 Taschengeldparagraph greift | nein: Zustimmung des gesetzlichen Vertreters? §§107, 108 BGB -> ja: wirksam | nein: unwirksam
55
Volle Geschäftsfähigkeit und Willenserklärung
§2 BGB -> Willenserklärung wirksam -> Rechtsgeschäft Wirksam
56
Definition: Stellvertretung
Jemand handelt für und gegen einen Dritten
57
Voraussetzungen für eine Stellvertretung und wann ist Stellvertretung nicht möglich?
1. Zulässigkeit 2. Eigene Willenserklärung -> abgrenzen von Botenschaft 3. Offenkundigkeit 4. Vertretungsmacht Nicht zulässig: höchstpersönliche Rechtsgeschäfte, z.B. Testament, Familien- und Erbrecht, Eheschließung, ansonsten generell zulässig - 0-6 Jähriger kann Bote sein, aber nicht Vertreter - Beschränkt Geschäftsfähige (7-17) können Vertreter sein
58
Stellvertretung Was bedeutet Offenkundigkeit?
muss die Willenserklärung auch im Namen des Dritten abgeben und darf nicht so tun als wäre er der Vertragspartner, §164 Abs. 2, Ausnahme: Bargeschäfte des täglichen Lebens
59
Rechtsfolge eines Vertrags der von einem Stellvertreter geschlossen wird
Willenserklärung wirkt unmittelbar für und gegen den Vertretenen §164 Abs. 1
60
Was ist mittelbare Stellvertretung?
Strohmanngeschäfte -> jemand schließt Geschäft auf eigenen Namen und auf eigene Rechnung für jemand anderen ab -> keine Stellvertretung -> 383 Abs. 1 HGB Kommissionär
61
Welche Formen der Vertretungsmacht unterscheidet man?
- Gesetzliche Vertretungsmacht | - Rechtsgeschäftliche Vertretungsmacht
62
Gesetzliche Vertretungsmacht
- Eltern §§1626, 1629 BGB - Gesellschafter von Personengesellschaften §714 BGB, §125 Abs. 1 HGB - Organe juristischer Personen §26 Abs. 1 BGB, §35 Abs. 1 GmbHG, §78 Abs. 1 AktG
63
Rechtsgeschäftliche Vertretungsmacht
- Vollmacht §§164 ff. BGB - Prokura §§48 HGB (muss ins Handelsregister eingetragen werden) - Handlungsvollmacht §54 HGB (ohne Prokura, also „weniger“ als diese) - Ladenangestellte gem. §56 HGB (noch weniger als Handlungsvollmacht)
64
Was ist eine Duldungsvollmacht?
Man lässt jemanden immer Geschäfte für sich regeln, sodass es scheint als hätte man eine Vollmacht erteilt
65
Was ist eine Anscheinsvollmacht?
Man lässt den Anschein erwecken, dass man demjenigen eine Vollmacht erteilt hätte
66
Was ist eine Generalvollmacht?
alles abgedeckt, Vollmachten sind formfrei, GB ist noch über Prokurist, geht nicht nur ums Geld, z.B. Vorsorgevollmacht, innerhalb und außerhalb des Unternehmens
67
Was sind die Grenzen der Prokura?
Der Prokurist darf nicht gründen oder schließen, darf nicht so umstrukturieren in einer Form, die der Geschäftsführer auch nicht so einfach vornehmen kann und darf keine Grundstücke kaufen/verkaufen, es sei denn es ist eine Grundstücksklausel in Prokura enthalten.
68
Erteilung der Vollmacht
Entweder man sagt demjenigen direkt, dass er ein Auto kaufen soll, oder man sagt dem Autohaus, dass derjenige ein Auto für einen kaufen darf
69
Was ist unter Missbrauch der Vertretungsmacht zu verstehen und was ist die Rechtsfolge?
= Überschreitung des rechtlichen Dürfens innerhalb des rechtlichen Könnens Rechtsfolge: Der Vertretene wird im Äußenverhältnis gebunden
70
Missbrauch der Vertretungsmacht Ausnahmen der rechtlichen Bindung
Kollusion: Vertreter und Geschäftsgegner handeln zusammen gegen den Geschäftsherr zu dessen Nachteil -> §138 Abs. 1 BGB -> sittenwidrig und daher nichtig Evidenz: für den Geschäftspartner ist es offensichtlich, dass der Vertreter das Geschäft zwar abschließen kann, aber offensichtlich nicht darf, Verstößt gegen Treu und Glauben -> daher von Anfang an nichtig, man braucht nichts zu erklären
71
Merkmale der Situation: Vertretung ohne Vertretungsmacht
- entweder lag von Anfang an keine Vertretungsmacht vor oder sie war begrenzt - Vertreter haftet ggü. Dem Geschäftsgegner gem. §179 Abs. 1 BGB - Wenn ein Vertreter ohne Vertretungsmacht einen Vertrag abgeschlossen hat, hängt dessen Wirksamkeit von der Genehmigung des Vertretenen ab, Geschäft ist zunächst schwebend unwirksam §177 Abs. 1 BGB - Vertretener muss innerhalb von 2 Wochen genehmigen oder nicht, Geschäftsgegner bekommt dadurch schneller Gewissheit §177 Abs. 2 S.2 BGB
72
Was ist eine Verjährung?
- Verjährung ist eine „Einrede“ und gibt einem das Recht, die Erfüllung eines Anspruches zu verweigern -> Leistungsverweigerungsrecht - Eine regelmäßige Verjährung tritt nach 3 Jahren ein §195 BGB - In §199 BGB ist geregelt ab wann diese Frist beginnt
73
Ausnahmen von der regelmäßigen Verjährungspflicht
- Gewährleistungsrechte im Kaufrecht: 2-30 Jahre §438 BGB -> wenn man etwas kauft und feststellt es ist mangelhaft: Anspruch auf Schadensersatz unterliegt der Verjährung - Herausgabeansprüche aus Eigentum und sonstigen dinglichen Rechten, Familien- und erbrechtliche Ansprüche sowie vollstreckbare Ansprüche haben eine Verjährungsfrist von 30 Jahren §197 BGB -> diese Ansprüche sind besonders schutzbedürftig, z.B. missbrauchte Kinder - Hemmung der Verjährung ins §203 ff. BGB