Bekämpfung der Tuberkulose Flashcards
Was kann man allgemein zum Erreger der Tuberkulose sagen?
Wie ist die Lage der Rindertuberkulose in Deutschland?
ANZEIGEPFLICHTIG
Die Rindertuberkulose wurde in Deutschland in den 1950er Jahren weitgehend getilgt.
Das OIE- Kriterium „über 10 Jahre mehr als 99,8 % freie Betriebe, die mindestens 99,9 % der Rinder halten“ ist erfüllt → Deutschland ist von der EU-Kommission als tuberkulosefreier Mitgliedstaat anerkannt.
In den letzten zehn Jahren wurden jährlich zwischen zwei (2016) und 46 Herden (2013) mit Rindertuberkulose vorrangig in Süddeutschland nachgewiesen (5). Infektionen der Rinder gehen auch von anderen Tierarten sowie in seltenen Fällen von Menschen mit offener Tuberkulose aus.
Was kann man zu Epidemiologie der Tuberkulose sagen?
Wie hoch ist die Tenazität der Mycobakterien und wie erfolgt die Desinfektion?
Wie stecken sich Tiere mit dem Erreger an?
- Die Infektion erfolgt oral oder aerogen.
- Die Ausscheidung kann über Bronchialschleim, Milch, Kot, Harn, Vaginalschleim oder Sperma erfolgen.
- In der Außenwelt vermehren sich die Erreger zwar nicht, können aber über Monate ansteckungsfähig bleiben.
Tuberkulose: Pathogenese; Virulenzfaktoren
Wie ist die Pathogenese der Tuberkulose?
4 Stadien
- Primärkomplex an Eintrittspforte und im regionären Lymphknoten, dort entwickelt sich eine Entzündung. Bei Tieren mit starkem Immunsystem kann sich eine relativ lange Immunität einstellen oder die Krankheit bricht nicht weiter aus
- Bei verminderter Abwehr kommt es zu einer Erregerverbreitung über das Blut und zur Organbesiedlung. Dadurch entstehen kleine Knötchen, die eentweder beschränkt sind oder massiv, in diesem Fall spricht man von einer Miliartuberkulose
- isolierte Organtuberkulose nach Superinfektion oder endogener Reaktivierung. Es erfolgt eine Ausbreitung über zb die Bronchien
- Spätgeneralisation und Niederbruch. Diese Phase ist gekennzeichnet durch das Übergreifen auf viele Organe und eine Beteiligung der Lymphknoten
Welche Arten von Sekundärtuberkulosen gibt es?
Wie sieht die Klinik der Tuberkulose bei Rindern aus?
- Klinisch manifeste Rindertuberkulosefälle treten nur noch sehr selten auf. Tuberkuloseherde werden eher aufgrund auffälliger Befunde im Rahmen der Schlachtung nachgewiesen.
- Die häufigste Organmanifestation der Rindertuberkulose betrifft die Lunge,
- beim Kalb hingegen durch Aufnahme erregerhaltiger Milch meist den Intestinaltrakt.
- Chronische Lungentuberkulose äußert sich in fortschreitendem Husten und sich allmählich verschlechterndem Allgemeinbefinden mit Abmagerung.
- Tuberkulose kann auch alle anderen Organe betreffen.
- Wegen der potentiellen Erregerausscheidung haben Lungen-, Euter-, Gebärmutter-, Darm- und Hodentuberkulose eine besondere Bedeutung.
- Früh- und Spätgeneralisation sind durch Fieberschübe und Allgemein- störung mit letalem Ausgang gekennzeichnet.
Hinsichtlich pathologischer Veränderungen treten proliferative oder exsudative Ent- zündungsprozesse auf.
Proliferative Reaktionen führen zur Ausbildung der typischen Granulome (Tuberkulome, Tuberkel).
Exsudative Entzündungen sind durch eine ausgeprägte Ansammlung von eiweißreichem Exsudat und anschließende Koagulationsnekrose (primäre Verkäsung) gekennzeichnet.
Wie funktioniert der Tuberkulintest?
Diagnostik – Tuberkulintest/Simultantest
Prinzip:
Intrakutane Applikation von Tuberkulin (Säuger-/Geflügeltuberkulin) verursacht messbare lokale Immunreaktion (Allergische Reaktion vom Spättyp) Treffsicherheit: 96-98 (99)%
Was sind Probleme beim Tuberkulintest?
Wie wird Tuberkulose jetzt nachgewiesen?
→ wichtigste Anlässe für diagnostische Abklärungen durch Schlachtbefunde.
- Die Diagnose hierzu beruht auf dem direkten Erregernachweis.
- molekularbiologisch mittels PCR.
- Für Tuberkulose sprechende Organ- und Lymphknotenveränderungen können ebenfalls mikroskopisch (Direktausstrich gefärbt nach Ziehl-Neelsen; Histologie) untersucht werden.
- Durch den Nachweis säurefester Stäbchen im Originalausstrich kann zwar nicht die Diagnose „Rindertuberkulose“ gestellt werden, er ermöglicht aber eine Eingrenzung auf die Verdachtsdiagnose Mykobakterien- infektion.
- Weil die Anzucht und Speziesdifferenzierung bis zu drei Monate in Anspruch nehmen können, wird die PCR für den spezifischen und schnellen Nachweis bevorzugt.
- Zur Detektion des MTC verwendet man die spezifischen Gensequenzen des Insertionselements (IS) 6110, des IS 1081 oder einer hypothetischen Helicase (Heli). Eine weitere Differenzierung ist auf PCR-Basis und/oder mit dem GenoType MTBC Test möglich.
indirekte Nachweis
- mittels Tuberkulinprobe ist ein wichtiges diagnostisches Instrument
- Dabei wird am lebenden Tier durch intrakutane Applikation von Tuberkulin eine lokale Immunreaktion (Überempfindlichkeit vom verzögerten Typ) in der Haut hervorgerufen.
- Im positiven Fall bildet sich eine allergische Reaktion vom Spättyp in Form einer Hautverdickung mit Schmerzempfindlichkeit und vermehrter Wärme an der Injektionsstelle.
- Auf der Basis der Messung der Dicke der Hautfalten vor und drei Tage nach der Injektion des Tuberkulins erfolgt eine Bewertung nach rechtlich vorgegebenen Regeln.
- Kreuzreaktionen können auch nach Infektion mit nicht zum Tuberkulosekomplex gehörenden Mykobakterien zu positiven Tuberkulinreaktionen führen.
- Zu ihrer Abklärung wird Geflügeltuberkulin aus M. avium ssp. avium eingesetzt, das zeitgleich und ortsgetrennt im sogenannten Simultantest angewendet wird.
- Als pseudoallergisch werden Tuberkulinreaktionen bezeichnet, die nicht auf Mykobakterieninfektionen zurückgehen.
- Der in vitro mit Blutzellen durchzuführende gamma-Interferon-Freisetzungstest ist zur Ergänzung der Tuberkulinprobe geeignet. Serologische Untersuchungen sind bei der
Wan liegt laut der Verordnung zum Schutz gegen die Tuberkulose des Rindes Tuberkulose vor und wann der Verdacht?
Was sind die allgemeinen Schutzregeln zur Tuberkulose?
Was passiert, wenn im Schlachthof ein Rind pathologisch-anatomische Veränderungen aufweist, die auf Tuberkulose hindeuten?