Anthropologie Flashcards

1
Q

Welche Frage steht am Anfang der Überlegungen zum Ursprung der Musik?

A

Die grundlegende Frage ist, warum Menschen überhaupt Musik machen, da Musik als etwas betrachtet wird, das in allen Kulturen vorkommt (anthropologische Konstante).

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2
Q

Woher kommt das Wort “Musik” und was bedeutete es ursprünglich?

A

Das Wort kommt vom griechischen “μουσική” (mousikē), abgeleitet von den Musen. Ursprünglich umfasste es nicht nur Musik im heutigen Sinne, sondern auch Dichtung, Gesang und Sprache – also eine umfassende künstlerische Ausdrucksform.

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3
Q

Welche vier Topoi (Gemeinplätze) finden sich häufig in Mythen über die Entstehung von Musik?

Was haben die genannten Topoi gemeinsam? Welche Vorstellungen über Musik drücken sie aus?

A
  • Musik hat einen übernatürlichen Ursprung (Geister).
  • Musik ist kosmischen Ursprungs.
  • Musik wird von den Vorfahren weitergegeben.
  • Musik ist etwas, das sich die Menschen aneignen müssen, oft gewaltsam.

Diese Topoi zeigen, dass Musik in mythologischen Vorstellungen als etwas Ursprüngliches, Göttliches oder Übernatürliches betrachtet wird. Sie ist älter als die Menschheit und ein grundlegender Bestandteil der Welt. Wenn Menschen sich Musik aneignen, erhalten sie Zugang zu besonderen Kräften.

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4
Q

Was ist laut Wagner der Unterschied zwischen Wortsprache und Tonsprache?

A

Laut Wagner ist die Tonsprache der direkte Ausdruck des Gefühls, während die Wortsprache eher beschreibend und vergleichend ist. Die Tonsprache steht am Anfang und Ende der Wortsprache, so wie das Gefühl am Anfang und Ende des Verstandes steht.

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5
Q

Wann, laut Wagner, reicht die Wortsprache allein nicht mehr aus?

A

Wenn ein starkes, gebieterisches Gefühl sich ausdrücken will, muss die Wortsprache laut Wagner zur Tonsprache gesteigert werden.

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6
Q

Welchen Entwicklungsgang sieht Wagner von der Tonsprache zur Dichtkunst?

A

Laut Wagner gibt es eine Entwicklung von Gefühl (Tonsprache) zu Verstand, Mythos zu Geschichte, Lyrik zu Drama. Die Dichtkunst, insbesondere das Drama, ist die höchste Form, die die Tonsprache rechtfertigt.

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7
Q

Welche ursprüngliche Einheit postuliert Karl Bücher in seinem Werk “Arbeit und Rhythmus”?

A

Laut Bücher waren Arbeit, Musik und Dichtung ursprünglich eine untrennbare Einheit.

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8
Q

Welches Element verbindet laut Bücher Arbeit, Musik und Dichtung?

A

Das verbindende Element ist der Rhythmus, wobei die Arbeit das grundlegende Element ist und Musik und Dichtung akzessorische (begleitende) Bedeutung haben.

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9
Q

Was ist laut Bücher das Wesentliche am Gesang für “Naturvölker”?

A

Für “Naturvölker” ist der Rhythmus das Entscheidende am Gesang, nicht die Melodie oder Harmonie.

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10
Q

Wie erklärt Bücher die Entstehung des Gesangs? Welchen Zweck hatten diese Laute laut Bücher?

A

Laut Bücher entsteht der Gesang aus der Variation und rhythmischen Anordnung von Lauten, die ursprünglich bei der Arbeit ausgestoßen wurden. Die Laute dienten dazu, die Arbeit zu erleichtern und das Gefühl der Erleichterung bis hin zum Lustgefühl zu steigern.

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11
Q

Wie entstehen laut Bücher Musikinstrumente?

A

Musikinstrumente entstehen, indem Arbeitswerkzeuge so verändert und verbessert werden, dass sie bessere und vielfältigere Klänge erzeugen. Am Anfang stehen Schlaginstrumente, weil sie den Rhythmus der Arbeit am besten wiedergeben.

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12
Q

Welches praktische Bedürfnis sieht Carl Stumpf als Ursprung der Musik?

A

Laut Stumpf entstand Musik aus dem Bedürfnis, sich über größere Entfernungen akustisch zu verständigen (Signale zu geben).

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13
Q

Was ist laut Stumpf der erste Schritt zum Gesang?

A

Der erste Schritt ist das Verweilen der Stimme auf einem hohen, kräftigen Ton, wie es bei dem Versuch geschieht, sich über eine weite Distanz bemerkbar zu machen.

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14
Q

Welche besondere Eigenschaft hat die Oktave laut Stumpf?

A

Die Oktave verschmilzt zu einem einzigen Klangeindruck, sodass sie als ein verstärkter Ton wahrgenommen wird. Die Verschmelzung der Oktave ist eine natürliche Eigenschaft der Töne und ihrer Verarbeitung im Gehirn.

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15
Q

Wie entstehen laut Stumpf aus dem Nacheinander von Tönen erste Melodien?

A

Indem die Urmenschen die Intervalle (Oktave, Quinte, Quarte) nicht nur gleichzeitig, sondern auch nacheinander sangen und die Zwischenräume mit weiteren Tönen füllten, entstanden erste Melodien und Tonleitern.

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16
Q

Welche Rolle spielt laut Darwin der Gesang bei vielen Tierarten?

A

Laut Darwin dient der Gesang (und andere Lautäußerungen) bei vielen Tieren der Brautwerbung und Partnerfindung.

17
Q

Was ist Darwins Hypothese zum Ursprung der menschlichen Musik?

A

Laut Darwin nutzten die Urmenschen Musik und Rhythmus zur Brautwerbung, bevor sie die Sprache entwickelten. Musik war also ursprünglich mit starken Emotionen verbunden.